Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung

Innenpolitik Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung

RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 08.07.2019, 22:51:31
Mein Vorschlag würde es also sein, den Menschen ihre Ängste zu nehmen. 

 
geschrieben von karl



 
Ach ja? Sie haben also Angst vor den Flüchtlingen? Vor Menschen, deren Folterspuren auf der Sea Watch behandelt werden mussten, wie Frau Rackete berichtet hat? Und es wäre eine Lösung, ihnen (also nicht denen mit den Folterspuren, sondern den angestammten Deutschen) diese „Ängste zu nehmen“? Wie denn? Mit Gauck‘schem Predigtton? Gehen davon ihre sogenannten „Ängste“ weg? Verwechselst du vielleicht die Begriffe? Nämlich Hass und Rassismus mit Angst? Ich kann die „Formulierung „Man muss ihre Sorgen und Nöte verstehen“ (auch so ein beliebtes Predigtwort) nicht mehr hören. Wer hat denn Sorgen und Nöte? Die Menschen, die aus Kriegsgebieten fliehen und meistens traumatischste Fluchterfahrungen hinter sich haben, oder die Leute, die sie nach ihrer Flucht in dem Land, in das sie geflohen sind, um Schutz zu suchen und wo sie sich endlich sicher wähnen, mit Hassparolen empfangen, ihre Unterkünfte anzünden, sie (und nicht nur sie, sondern auch Politiker, die ihnen helfen wollen) jagen oder sogar umbringen? Übrigens sind auch inzwischen ehrenamtliche Helfer bedroht, auch die werden gehasst, nicht nur die Bürgermeister, die es wagen, sie im Ort aufzunehmen.

Wer hat hier Angst? Und wer hat hier Sorgen und Nöte? Und wen muss ich hier verstehen?

Entschuldige bitte, aber ich bin dieses Predigtpathos und diese Relativierungen in diesem Zusammenhang einfach bis oben hin leid angesichts dessen, was mir von Geflüchteten über ihre Fluchtgründe und von ihren schlimmen Erlebnissen während ihrer Flucht berichtet wurde. Ich kann es nicht mehr hören.
RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.07.2019, 06:10:53

Ach ja, noch etwas, was mir gerade einfällt: Frau Rackete wurde an Land empfangen von vielen Brüllern mit Hassparolen wie: „Hoffentlich haben dich die Neger auf deinem Boot vergewaltigt“ oder so ähnlich. Es gab noch viele andere Hassparolen, diese ist die, die mir am stärksten in Erinnerung geblieben ist.
Das waren ganz normale Menschen aus der Mitte der Gesellschaft und genau die, die wir immer von den Rechtsextremen und Nazis unterscheiden sollen, Haben die Ängste, die wir ihnen nehmen sollen?

Karl
Karl
Administrator

RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.07.2019, 06:10:53

@marina

es wird langsam ärgerlich. Du hast meinen Beitrag nicht zu Ende gelesen. Ich habe eine der Ängste ganz konkret genannt, nämlich z. B.  die Wohnung zu verlieren und sozial abzurutschen. Anstatt hier mit Verdrehungen einen privaten Feldzug zu führen, solltest Du versuchen der Wichtigkeit des Themas angemessen private Angriffe zu unterlassen. 

Du schlägst hier mich, aber nicht ich sollte hier Dein Gegner sein. Ich dachte auch Dir sei das übergeordnete Ziel wichtig, den rechtsradikalen  Tendenzen in unserer Gesellschaft entgegenzutreten. Nein, Dir geht es nur darum Recht zu behalten. 

Ich habe doch eindeutig geschrieben, dass die Flüchtlinge nur die Sündenböcke sind, auf die die wahren Probleme abgewälzt werden.

Karl

P. S.: Ich glaube kaum, dass "ganz normale Menschen" solche verachtenswerten Parolen rufen, wie von Dir geschildert. Wer lesen kann, wird auch bemerkt haben, dass es mir darum geht, nicht noch mehr Menschen in die Arme solcher Radikalen zu schicken. Dass wir uns darüber streiten müssen, ist nur noch traurig. 


Anzeige

hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.07.2019, 07:03:55

Menschen die in der Öffentlichkeit ihrer unmoralischen Meinung freien Lauf lassen gehören eher nicht zu denen die bereit sind ihre Gesinnung zu ändern.

Auf Deutschland bezogen haben wir 6 Millionen AFD Wähler. Es ist meine Meinung, dass deren überwiegende Anzahl aus Protest die AFD gewählt haben. Meinte man früher es würde helfen „die da oben“ durch Wahlenthaltung aufzurütteln, glaubt man nun durch Wahl der AFD ein wirksames Druckmittel zu besitzen.

Wie das Volk behandelt wird, zeigt sich doch aktuell bei der Bestimmung bzw. Wahl zur Besetzung der EU Führungspositionen.

Diese Protestwähler gilt es zurück zu gewinnen. Durch ehrliche, offene Kommunikation könnten Politiker sehr dazu beitragen.

Ciao
Hobbyradler
 

RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hobbyradler vom 09.07.2019, 09:17:34

Da bin ich ganz deiner Meinung, hobbyradler.

Ich habe lange gezögert ob ich ein Beispiel hier einsetzen soll, habe mir auch die Erlaubnis der betreffenden Person geholt. Leider wird es etwas länger, komme aber nicht umhin etwas auszuholen.

Es war 2017 da bekam eine Bekannte hier in Spanien die Diagnose Brustkrebs. Sie flog nach Deutschland um sich eine 2. Meinung zu holen. Ihr nervlicher Zustand war katastrophal.

Als sie von Düsseldorf aus zurückflug, wurde sie vom Personal am Check-In zur Seite genommen und es wurde der Zoll herbeigerufen. Sie war mit kopiertem Ausweis unterwegs, bei der „kantigen“ Befragung durch eine unfreundliche Zolldame sagte die Bekannte wahrheitsgemäß, sorry, aber bei und in Spanien wird viel gestohlen und deshalb wird geraten nur kopierte Führerscheune und Ausweise mit sich zu führen. Aufgrund einer ernsthaften Diagnose war ich dermaßen verwirrtt, durcheinander und nervös und habe vergessen, due Dokumente vor Antritt der Reise gegen die Originale auszutauschen. Das tut mir leid.
Die Antwirt von der Zolldame war, das ist Dokumentenfälschung ubd wird zur Anzeige beim Staatsanwalt gebracht. Auf persönliche Befindlichkeiten kann und wird keine Rücksicht genommen.

3 Wochen später erhielt die Bekannte den Bescheid, dass die Klage vom Staatsanwalt nicht verfolgt wird, aber sie musste eine geldwerige Strafe bezahlen.

Die Bekannte wählt die AfD, nicht wegen Fremdenfeindlichkeit, sie ist selbst mit einem „Fremden“ liiert, aber aus reine, Protest. Ihre Aussage, es kommen Menschen ohne jegliche Papiere und ich werde kriminalisiert weil ich mit kopierten Dokumenten unterwegs war und dies auch begründen konnte.

Übrigens ist das Mitführen von kopierten Ausweisen seit Ende 2017, Anfang 2018, unter Umständen keine Straftat mehr.
Bruny

P.S. Ich schreibe auf dem IPad, der Text ist lang, Tippfehler und andere schenke ich mir und demjenigen der sie beanstandet.
 

RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 09.07.2019, 09:07:20
@marina

es wird langsam ärgerlich. Du hast meinen Beitrag nicht zu Ende gelesen. Ich habe eine der Ängste ganz konkret genannt, nämlich z. B.  die Wohnung zu verlieren und sozial abzurutschen. Anstatt hier mit Verdrehungen einen privaten Feldzug zu führen, solltest Du versuchen der Wichtigkeit des Themas angemessen private Angriffe zu unterlassen. 

Du schlägst hier mich, aber nicht ich sollte hier Dein Gegner sein. Ich dachte auch Dir sei das übergeordnete Ziel wichtig, den rechtsradikalen  Tendenzen in unserer Gesellschaft entgegenzutreten. Nein, Dir geht es nur darum Recht zu behalten. 

Ich habe doch eindeutig geschrieben, dass die Flüchtlinge nur die Sündenböcke sind, auf die die wahren Probleme abgewälzt werden.

Karl

P. S.: Ich glaube kaum, dass "ganz normale Menschen" solche verachtenswerten Parolen rufen, wie von Dir geschildert. Wer lesen kann, wird auch bemerkt haben, dass es mir darum geht, nicht noch mehr Menschen in die Arme solcher Radikalen zu schicken. Dass wir uns darüber streiten müssen, ist nur noch traurig. 
geschrieben von karl

Karl, ich habe alles gelesen, was du geschrieben hast. Aber ich habe auch schon mehrfach ausgeführt, dass gegen die von dir beschriebenen Ängste keine rechte Partei Programme auflegt, das wurde auch von anderen schon geschrieben.
Nein, es geht mir nicht um dich, auch wenn du dich von mir angegriffen fühlst. Es geht mir um die meiner Meinung nach falsche Wahrnehmung von vielen, indem die Ängste, die die Geflüchteten mitmachen, nun auf deren Verfolger projiziert werden und sie damit quasi (vielleicht unbewusst) in Schutz genommen werden. Da bist du nicht der Einzige, der große Prediger Gauck ist damit groß herausgekommen. Dagegen richtet sich mein Zorn, nicht gegen dich. Und was ich verdreht haben soll, ist mir nicht klar. Ich glaube, du hast mich gar nicht verstanden.

Lasssen wir das. Wir reden nur noch aneinander vorbei. Das finde ich auch traurig, aber das ist dann wohl so.

Anzeige

Karl
Karl
Administrator

RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.07.2019, 10:32:00
Marina
"Es geht mir um die meiner Meinung nach falsche Wahrnehmung von vielen, indem die Ängste, die die Geflüchteten mitmachen, nun auf deren Verfolger projiziert werden und sie damit quasi(vielleicht unbewusst) in Schutz genommen werden. Da bist du nicht der Einzige, der große Prediger Gauck ist damit groß herausgekommen."
Sorry, aber die falsche Wahrnehmung hast Du und Texte zu verstehen, scheint Dir schwer zu fallen. 

Ich finde es empörend, dass Du mir unterstellst die Ängste der Flüchtlinge auf die Fremdenfeinde zu übertragen. Das tue ich keineswegs, sondern ich schrieb, dass diese Fremdenfeinde für ihre eigenen Ängste Sündenböcke suchen. 

M. E. kann man die gesellschaftlichen Probleme nicht dadurch lösen, dass man die Welt nur in Gut und Böse einteilt. Diese simplizistische Weltsicht ist eines der Probleme, mit denen wir zu kämpfen haben und kein Lösungsansatz. 

Karl
 
uki
uki
Mitglied

RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von uki

Was Menschen vielleicht irritiert; Das Ruhrgebiet soll grüner werden. 
Gleichzeitig wird darauf gepocht, noch vorhandene, kleine, grüne Luftschneisen zu bebauen.
Der Auswweg soll sein, Dächer von Hochhäusern zu begrünen.

--das ist nur ein Beispiel--

Wie oder was kann die Politik dagegen halten.

Ach ja, es soll verboten werden, kleine Vorgärten pflegeleicht mit diesen Kieseln, zwischen einigen Büschen, anzulegen. 

Ja, es fehlen Wohnungen, es fehlt gleichzeitig aber auch der Platz.

Wer ist schon Fremden gegenüber feindlich eingestellt?  Fremdenfeindlich, ein Wort, ein Schimpfwort, meist falsch benutzt.




uki


 

Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.07.2019, 09:36:47

Bruny, das war nun kein gut gewähltes Beispiel.
 
Wer ins Ausland reist, auch wenn er vorher mit einer schlechten gesundheitlichen Diagnose konfrontiert wurde, muß ihm/ihr klar sein, daß er gültige Ausweispapiere mit sich zu führen hat.
Erst recht wenn er eine Flugreise antritt.
 
Ich weiß nicht was es für eine Kopie war, war es eine Farbkopie und es stand nicht gut und auf dem ersten Blick sichtbar "Kopie" darauf, ist es auch innerhalb von Deutschland eine Dokumentenfälschung.
Auch wenn es inzwischen einige Ausnahmen gibt, darf die Kopie nur in schwarz-weiß angefertigt werden und es muß groß und deutlich "Kopie" darauf stehen.
 
Sie hatte Glück, daß sie nur ein Bußgeld zahlen mußte und daß sie damit einreisen konnte.
 
Was ich mich frage ist, wenn jemand gegen gesetzlichen Regeln verstößt und dabei erwischt wird, warum sollte dies ein Grund sein die AfD oder ähnliche Parteien zu wählen?
 
In Deutschland gibt es zwar eine Ausweispflicht, aber man muß diesen nicht immer mit sich führen wann da gibt es bestimmte Regeln, die einzuhalten sind.
 
Wenn ich aber vor habe ins Ausland zu reisen, auch wenn es ein europäisches Ausland ist, sollte jedem bewußt sein, daß er gültige Ausweispapiere mit sich führt.
 
Monja.

RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 09.07.2019, 11:11:11
Ich finde es empörend, dass Du mir unterstellst die Ängste der Flüchtlinge auf die Fremdenfeinde zu übertragen. Das tue ich keineswegs, sondern ich schrieb, dass diese Fremdenfeinde für ihre eigenen Ängste Sündenböcke suchen. 

M. E. kann man die geselldchaftlichen Probleme nicht dadurch lösen, dass man die Welt nur in Gut und Böse einteilt. Diese simplizistische Weltsicht ist eines der Probleme, mit denen wir zu kämpfen haben und kein Lösungsansatz. 

Karl
 
geschrieben von karl
Ja, das hast du geschrieben, und damit hast du völlig recht. Entschuldige, dass ich vergessen hatte, darauf hinzuweisen.
Mein aggressiver Ton im Beitrag von heute früh 6.10 Uhr tut mir leid. Aber ich habe schon darauf hingewiesen, das ich eigentlich nicht dich persönlich damit gemeint habe, sondern mein Zorn sich gegen das übergroße Verständnis für die Leute richtet, die den Geflüchteten das Leben schwer machen. Ich hatte bei meinem Beitrag tatsächlich nicht deine Person im Blick, sondern die Sache als solche. Vielleicht liest du den einfach nochmal ganz genau, damit du verstehst, was ich meine.

Ansonsten  - der Worte sind genug geschrieben. Ich versuche mal, micht hier rauszuziehen, habe schon viel zu viel geschrieben. Es reicht, zumal ich sehe, das ich zu einem großen Teil missverstanden werde.
Na ja, das behauptest du auch von dir, da sitzen wir dann ja wohl im gleichen Boot. Lächeln

Anzeige