Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Nun wird es ernst. Heute soll die Lex-Google beschlossen werden.

Innenpolitik Nun wird es ernst. Heute soll die Lex-Google beschlossen werden.

Re: Nun wird es ernst. Heute soll die Lex-Google beschlossen werden.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.08.2012, 23:00:52
Ich schlage jetzt eine Wette vor.
Nach ein paar Jahren stellt sich das Verfahren als zu bürokratisch heraus, d.h. es lässt sich aus vewaltungstechnischen Gründen (Wasserkopf) nicht gewinnbringend durchführen. Das Zahlverfahren lässt sich doch überhaupt nicht praktisch durchführen.

Deshalb müsse man auf Pauschalen bestehen.
Für jeden gibts dann die Zahlungspflicht;
und es spielte keine Rolle ob er den 'Dienst' nutzt oder ob er gar kein Internet hat.

Was die GEZ kann, das können doch andere auch.
Sooo schlecht ist die Idee jedenfalls nicht.

Hört sich sarkastisch an?
Klar.

Aber ich wette, daß es so kommen wird.
Wenn das Ding durch den Bundesrat ... kommt.
Und nicht in Karlsruhe gestoppt wird.

Ich geh schon mal Bananen bestellen.
Die verteile ich dann an die so 'klugen' Parlamentarier.
So viel Hirn kann gar nicht vom Himmel fallen, daß da was von hängen bliebe.
Re: Nun wird es ernst. Heute soll die Lex-Google beschlossen werden.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.08.2012, 23:30:30
Ja klar wird es so Kommen ;)

solange man lieber im Fernsehsessel sitzen bleibt als zu Protestieren auf der Strasse wird es so kommen ;)

Du hast die Wette gewonnen digizar ;) :)

crosby

War aber eine einfache Wette das :)
yuna
yuna
Mitglied

Re: Nun wird es ernst. Heute soll die Lex-Google beschlossen werden.
geschrieben von yuna
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.08.2012, 15:11:03
Schließe mich hinterwaeldler an - Google sollte Ernst machen.
Sollen sie einfach alle, die auf das Leistungsschutzrecht pochen wollen, aus ihren Suchergebnissen kicken. Meine Unterstützung hätten sie. Besonders den gesamten Springer-Müll braucht doch ohnehin kein Mensch, um sich zu informieren, geschweige denn zu bilden.
Google ist immer noch ein Service - wo kämen wir da hin, wenn der Dienstleister für seine eigene Dienstleistung zahlen sollte.

Ich schäme mich oft so dafür in Deutschland zu leben. Dummheit und Gier waren schon immer eine fiese Mischung.

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Karl
Karl
Administrator

Re: Nun wird es ernst. Heute soll die Lex-Google beschlossen werden.
geschrieben von Karl
als Antwort auf yuna vom 30.08.2012, 08:07:16
Sollen sie einfach alle, die auf das Leistungsschutzrecht pochen wollen, aus ihren Suchergebnissen kicken.
geschrieben von yuna
Ich würde es so weit nicht kommen lassen wollen. Diese dämliche Gesetzesvorlage sollte vorher gekippt werden. Ich sehe noch nicht, dass dieses Gesetz ohne Weiteres verabschiedet wird. Es wird noch massiven Protest geben.

Karl
yuna
yuna
Mitglied

Re: Nun wird es ernst. Heute soll die Lex-Google beschlossen werden.
geschrieben von yuna
als Antwort auf Karl vom 30.08.2012, 09:51:22
Da hast du recht, Karl. Das wäre natürlich die Ideallösung.
Ich neige inzwischen, sobald Geld im Spiel ist, zum Pessimismus.
Wie kann es zum Beispiel möglich sein, dass die GEMA Recht bekommt, Geld einzutreiben für Musik/Künstler für die sie gar keine Nachweise haben, dass die überhaupt GEMA pflichtig sind?
Wieso müssen die Menschen, die die Musik verwenden wollen den Nachweis erbringen, dass die Musik nicht GEMA pflichtig ist? Die GEMA will doch das Geld, wieso steht dann nicht auch die GEMA in der Beweispflicht?
Weil es um Geld geht.

Wenn es um Geld geht steht immer die schwächere Partei in der Beweispflicht (Strafrecht ausgenommen, ist klar).
Ich denke da beispielsweise auch an die ARGE - Wenn die ARGE Briefe verschickt, die nicht ankommen, muss der Empfänger nachweisen, dass er den Brief nie erhalten hat.
Verschickt der Empfänger einen Brief und die ARGE behauptet, dieser sei nie angekommen, steht plötzlich der Absender (also wieder nicht die ARGE) in der Beweispflicht, dass er den Brief an die ARGE versendet hat.

Es gibt unzählige Beispiele dieser Art.
Es geht um Geld.

Die Macht von Lobbyisten ist schwer zu ignorieren - die Wirtschaft kontrolliert die Politik seit Jahren, das ist kein Geheimnis.

Ich habe Hoffnung und wünsche mir, dass dieser Leistungsschutzblödsinn rechtzeitig gestoppt wird - aber es würde mich auch nicht überraschen, wenn es nicht so wäre.
Gier ist ein schlechter Berater und verdrängt schnell die Vernunft - sofern je welche vorhanden war.
rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Nun wird es ernst. Heute soll die Lex-Google beschlossen werden.
geschrieben von rolf †
als Antwort auf Karl vom 30.08.2012, 09:51:22
Karl,
ich hoffe du hast Recht, daran glauben kann ich allerdings nicht.

Mir fallen dabei sofort die unsinnigen GEMA-Gebühren auf Datenträger, Kopiergeräte etc. ein. Diese werden im gewerblichen Bereich ausschließlich für Geschäftszwecke genutzt, trotzdem sind die Gebühren fällig. Die Bedingungen der GEMA, einer GmbH, sind quasi Gesetz, basta.
Kopierer werden für den deutschen Markt daher ausgebremst, um niedrigere Gebühren zu zahlen, was ja gerade im gewerblichen Bereich zusätzlich Kosten verursacht.

Wenn man in den Medien verfolgt, wie bei uns viele Gesetze entstehen, kann man sich fragen, brauchen wir noch eine Regierung und so ein Parlament?
rolf.

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Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Nun wird es ernst. Heute soll die Lex-Google beschlossen werden.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
der schwarz-gelbe entwurf für ein leistungsschutzgesetz liegt vor. er liest sich gut. google soll einen fangarm verlieren. googles geschäft lebt nämlich unter anderem vom beklauen von produzenten. schau'n mer mal, ob deutsche parlamentarier die traute haben, gegen die wachsende krake vorzugehen.
---
w.
kirk
kirk
Mitglied

Re: Nun wird es ernst. Heute soll die Lex-Google beschlossen werden.
geschrieben von kirk
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.08.2012, 11:28:19
Wo beklaut Google oder eine andere Suchmaschine die Verleger?
Mit den Suchergebnissen und den damit verbundenen Snippets?
Damit werden lediglich die Suchanfragen präzisiert, aber niemand kann nur mit den Snippets wirklich Informationen erlangen.
Der Suchende wird damit im Gegenteil zur Seite des Verlages bzw des Presserzeugnisses geleitet und dieser kann durch die Klicks Werbeeinnahmen erzielen.
Sollte dieses Gesetz so durchkommen, dann hoffe ich, dass alle Betroffenen rigoros die Presseerzeugnisse nicht mehr verlinken.
Sehr schnell werden Springer Verlag und andere merken, dass sie sich ins eigene Knie geschossen haben und ein neues Gesetz verlangen. Dann wollen sie ganz bestimmt, dass sie verlinkt werden müssen.
Mir kommt das Verhalten in etwa so vor wie damals als in Grossbritannien die Dampfloks abgeschafft wurden, die Heizer aber weiter auf den E-Loks mitfahren mussten.

Die Verlage kommen einfach mit den neuen Medien nicht klar oder wollen es nicht.
Wie heisst der Spruch so schön? Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

Re: Nun wird es ernst. Heute soll die Lex-Google beschlossen werden.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 30.08.2012, 09:51:22
Irgendwie scheint sich alles auf Google einzuschiessen. Das Dumme daran ist nur, das Google zwar die größte, aber bei weitem nicht die einzige Suchmaschine ist. Zu allem Überdruss gibt es dann noch Metasuchmaschinen, die im Prinzip nichts anderes tun als alle anderen Suchmaschinen abzufragen und aus den Treffern ein mehr oder weniger gutes "Trefferbild" erstellen.

Informiert euch mal auf http://www.suchmaschinenindex.de/ und allein für den FF gibt es 91 Plugin zur Auswahl. Will man sie jetzt alle zur Kasse bitten?

Meine Empfehlung an den Springerverlag und ihrem Christoph Keese ist es, sich endlich mal um die Qualität ihrer Erzeugnisse ernsthaft Gedanken zu machen. Dann werden auch ihre Artikel in den Printmedien gelesen. Solange sich viele Blogs und Foren über den Jux und die Tollerei dieser Teil-Branche lustig machen können, werden sie eh nur noch von den Leuten mit gleichem geistigen Niveau gelesen.

Wenn ich auf Keese's Blog gehe und lese, wie er sich bei den Lesern einschleimt, kommt mir die große Übelkeit. Und bedenkt: Beim monatlichen Einkommen als Konzerngeschäftsführers „Public Affairs“ der Axel Springer AG braucht er selbstverständlich keine Werbung schalten. Ihn träfe also das neue Gesetz nicht.

Diesen Brief http://sixtus.cc/lieber-christoph-keese schrieb vor etwas mehr als einem Jahr Mario Sixtus an Christoph Keese. Vergleicht man ihn mit heute, hat sich in seiner Gedankenwelt nichts geändert. Beachtet bitte das bemerkenswerte Update vom 15.07.2011.

In diesem Zusammenhang möchte ich an dieses Event erinnern: Gulli.de: Google: Belgische Nachrichtenverlage rausgeworfen Mittlerweile haben sich Staat und Google geeinigt. Das Gesetz wurde wieder zurück genommen. Übrigens hat erst vor wenigen Tagen Keese an Gulli.com ein Interview gegeben: gulli.com: Interview mit Christoph Keese über das Leistungsschutzrecht Amüsiert euch schon mal.
yuna
yuna
Mitglied

Re: Nun wird es ernst. Heute soll die Lex-Google beschlossen werden.
geschrieben von yuna
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.08.2012, 12:08:16
(...) Vor allem Google hat immer wieder darauf verwiesen, dass es einen solchen Standard doch schon gäbe, nämlich robots.txt. Dabei handelt es sich aber nur um einen einfachen Lichtschalter, aber es muss doch möglich sein, dass man differenzierte Nutzungsbedingungen mitgibt. Das reicht von der Länge der Snippets bis hin dazu, dass es nicht mit Werbung monetarisiert werden darf oder man an den Werbeeinnahmen beteiligt wird.
geschrieben von Christoph Keese im Gulli Interview

Hmm, ich nehme an, der Mann hat keine Ahnung, wie diese Technik genau funktioniert.
Einfacher Lichtschalter? Was ist sein Problem - alles, was er bei Google nicht sehen will, trägt er da ein und fertig. Ist natürlich mit Arbeit verbunden - aber, wer das eine will muss das andere mögen. Da jetzt noch Sonderbedingungen haben zu wollen - wie soll das umgesetzt werden?

Ferner tue ich mich schwer, was hier eigentlich alles als Snippet bezeichnet wird - geht es nur um die Ausschnitte bei Google News, oder auch um die Auszüge bei der einfachen Google Suche? Zumindest die könnten die Verlage umgehen, wenn sie Meta-Tags verwenden - wenn nämlich eine Beschreibung der Seite vorhanden ist, nutzt Google für gewöhnlich diese - andernfalls wird sie eben mit Auszügen der jeweiligen Seite angezeigt.
Ist selbst unter XHTML noch valide.

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