Innenpolitik Organspende

Kettwiger
Kettwiger
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RE: Organspende
geschrieben von Kettwiger
als Antwort auf Monja_moin vom 04.04.2019, 10:15:50

Nu reg dir wieder ab Monja Mädchen, ich tu dir doch nix :-) Eines würde ich aber gern wissen; Wie lebst du mit dem Wissen, dass dein Edelkörper mit all den guten Ersatzteilen einfach so in der Erde verrottet, oder in einem Öfchen zu Asche verglüht... und irgendwo stirbt ein junges Menschenkind welches genau mit einem Teil deines kostbaren Ersatzteillagers ein erfülltes glückliches Leen hätte haben können? Fühlst du dich gut bei diesem Gedanken???

olga64
olga64
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RE: Organspende
geschrieben von olga64

Ich verstehe nicht ,weshalb dieses Thema nun wieder abdriftet in SChuldzuweisungen an Krankenhäuser, selbstverständlich Politiker usw., obwohl sich hier mit Sicherheit wieder mal keine Experten outen, die diese komplexe Angelegenheit wirklich beurteilen können.
Es ist doch recht einfach: in unserer Gesellschaft warten Zehntausende von Menschen auf ein Spenderorgan; es sterben täglich Menschen, die darüber verfügen und es spenden könnten, damit andere überleben.
Viele Menschen erklären auf Anfrage, sie seien sehr dafür, dass gespendet wird. Fragt man sie dann, ob sie einen Ausweis haben, antworten sie wie üblich ausweichend mit "noch nicht".
Es ist richtig, dass auch Deutschland wie in vielen anderen Landern der Fall, hier nun eine konkrete Abhilfe schaffen muss, um auch zu verhindern, dass im Todesfall Angehörige vor ungelösten Problemen stehen.
Ich trage seit mehr als40 Jahren meinen Spendeausweis in meiner Brieftasche bei meinem Führerschein und habe diesen auch in Kopie bei meinen persönlichen Unterlagen hinterlegt,damit zB. mein Bruder Bescheid weiss,wenn ich es selbst nicht mehr artikulieren kann.
Wer immer dann denkt, bei mir altem Menschen könne noch was gebrauchsfähig sein, um einen anderen zu retten,d er möge sich bedienen. Ich brauche es dann nicht mehr, wenn ich mich als Mahl für Würmer bereithalte, bzw. zu Asche werde.

DAran sollen insbesondere auch die Menschen denken, die ihrerseits jederzeit Organe von anderen Menschen sich einpflanzen liessen, selbst aber zu gesunden Zeiten hier nachlässiger waren. Olga
 

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Organspende
geschrieben von Mareike
als Antwort auf olga64 vom 04.04.2019, 14:40:45
Es ist doch recht einfach: in unserer Gesellschaft warten Zehntausende von Menschen auf ein Spenderorgan; es sterben täglich Menschen, die darüber verfügen und es spenden könnten, damit andere überleben.

 
Mal nüchtern nachgefragt:
Vorausgesetzt Span machts rechtlich möglich:
Zehntausende mehr an Organentnahmen.
Zehntausende mehr an Organverpflanzungen.
Wer operiert dieses mehr?
Wer pflegt dieses mehr?
Wie wird dieses mehr an Intensivmedizin finanziert?

Recht einfach?

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Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

RE: Organspende
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf Kettwiger vom 04.04.2019, 14:39:56
Nu reg dir wieder ab Monja Mädchen, ich tu dir doch nix :-) Eines würde ich aber gern wissen; Wie lebst du mit dem Wissen, dass dein Edelkörper mit all den guten Ersatzteilen einfach so in der Erde verrottet, oder in einem Öfchen zu Asche verglüht... und irgendwo stirbt ein junges Menschenkind welches genau mit einem Teil deines kostbaren Ersatzteillagers ein erfülltes glückliches Leen hätte haben können? Fühlst du dich gut bei diesem Gedanken???
Erst einmal zur Info:
Aus dem Kleinkind Alter bis ich schon etwas länger entwachsen, so verlange ich auch nicht mit "Mädchen" angeredet zu werden!

Auf Deine Frage zu antworten:
Ich fühle mich wohl mit meiner Entscheidung!

Monja.

 
novella
novella
Mitglied

RE: Organspende
geschrieben von novella
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.04.2019, 13:48:57

@ dicker68
Du schreibst: "Dann hast du den Artikel 2 GG nicht verstanden. Dort heißt es "... ... Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit...", aber gerade das sehe ich mit der Widerspruchslösung außer Kraft gesetzt. Der Staat will mich zwingen mein Recht auf "...körperliche Unversehrtheit..." - das ja eigentlich laut GG zu schützen ist durch den Staat als inhaber aller staatlicher Gewalt, persönlich geltend zu machen."

Ich verstehe den GG Art.2 sehr wohl, aber eben anders als du.
Ich will das Thema jetzt nicht durch Haarspaltereien ausweiten, aber stelle dir nur eine Frage: Wenn ich z.B. eine Schönheitsoperation an mir durchführen lasse, greife ich meine körperliche Unversehrtheit auch an. Das ist aber nicht verboten.

Im Ernst: Dein Argument überzeugt mich kein bisschen.

RE: Organspende
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf novella vom 04.04.2019, 16:11:46
... stelle dir nur eine Frage: Wenn ich z.B. eine Schönheitsoperation an mir durchführen lasse, greife ich meine körperliche Unversehrtheit auch an. Das ist aber nicht verboten.

Im Ernst: Dein Argument überzeugt mich kein bisschen.
Deine Schönheits-OP stellt wie jede andere OP eine Körperverletzung da. Selbst eine einfache Injektion ist eine und du mußt schriftlich bei OP, bei Injektion geht mündlich, zustimmen.

Die Organentnahme erfolgt dann aber "Kraft Gesetz", aber das muß mit dem GG übereinstimmen. Dem ist aber so nicht, denn deine Einwilligung in eine Körperverletzung liegt nicht vor und das ist das Problem.
(Wie schon gesagt könnte der Bundestag auch beschließen das der Henker wieder tätig werden soll...)
Das GG ist das Schutzinstrument des Bürgers gegen die "Gewaltvorherschaft des Staates". Viele bedenken das nicht.

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Kettwiger
Kettwiger
Mitglied

RE: Organspende
geschrieben von Kettwiger
als Antwort auf Monja_moin vom 04.04.2019, 15:59:44

Wie schön für dich, ich sehe junge Menschen nicht so gern sterben wenn man das verhindern könnte.

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Organspende
geschrieben von Mareike

Und noch eine Anmerkung: Wie lange arbeiten transplantierte Organe? Wie ist der Gesundheitszustand der Transplantierten?
Leider ist es häufig nur eine Leidensverlängerung ...

Ganz so einfach ist es nicht ...

So lange arbeiten transplantierte Organen.

RE: Organspende
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 04.04.2019, 16:26:06

@mareike, das ist das nächste Problem. Danach kommt ein reines Glücksspiel. Der eine lebt sehr lange und der andere hat Abstoßungsreaktionen.

Es ist fast wie mit den Medikamenten - für das Leiden eines Organs mitunter sehr gut, nur die anderen Organe gehen zum Teufel.
Einer meiner Schwager hatte Asbestose. Sein Pillencoctail war beachtlich. Letztlich ist er an Nierenversagen wegen den vielen Pillen verstorben.

heide †
heide †
Mitglied

RE: Organspende
geschrieben von heide †

Auch ich besitze einen Spenderausweis und kann, ohne dass mich Gewissensbisse beschleichen, die Mehrzahl meiner Organe weitergeben - allerdings auch nur dann, wenn ich Hirntod bin.

Ich selbst möchte allerdings nie in die missliche Lage geraten, jemals ein Organ eines Fremden transplantiert zu bekommen. Weiß ich denn, welche Seele dieser Mensch hatte - und trage ich mich dann auch noch mit seinen Problemen herum. 

Also so bitte ich auch weiterhin meinen lieben Gott, dass ich selbst vom schlimmen Schicksal verschont bleibe...

Heide





 


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