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Innenpolitik Spiegeljournalist Relotius

silva1
silva1
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RE: Spiegeljournalist Relotius
geschrieben von silva1
als Antwort auf Karl vom 23.12.2018, 12:05:21

Wahrheit?
Fake?

Niemand, der nicht persönlich dabei war, kann es wissen. Vielleicht vermuten, vielleicht auch glauben, aber niemals wissen.

Der Bericht eines Reporters  ist immer auch  nur seine  Wahrheit, wenn sie nicht durch  handfeste Beweise belegt , oder eben auch widerlegt  werden kann.

Von daher: ich glaube nur was ich sehe.
Nicht im Fernsehen, nicht in der Presse ,sondern höchstpersönlich.

Und so freue ich mich auf die täglichen Märchenstunden, ob mit oder ohne Happy End.Zwinkern

Karl
Karl
Administrator

RE: Spiegeljournalist Relotius
geschrieben von Karl
als Antwort auf silva1 vom 23.12.2018, 12:19:06
"Von daher: ich glaube nur was ich sehe.
Nicht im Fernsehen, nicht in der Presse ,sondern höchstpersönlich."
@silva1

Nun, dann beschränkst Du Dein Wissen auf einen winzigen Ausschnitt dieser Welt. Wer mehr wissen will, der muss sich schon auch bei anderen kundig machen. Es zeigt sich allerdings dabei, dass es wichtig ist, seine Quellen auf Seriösität zu überprüfen.

Karl
lupus
lupus
Mitglied

RE: Spiegeljournalist Relotius
geschrieben von lupus
als Antwort auf mane vom 23.12.2018, 12:08:34

Deine Meinung teile ich. Natürlich hätte man z.B. Zweifel haben können und ich hab mir auch damals die Frage gestellt wie der Reporter wohl die Sprachbarriere überwunden hat.
Und wenn nur die zentrale Tatsache nicht erfunden ist, ist der Vorgang , das Schicksal der Jungen , erschütternd. Ich sah den Hautgrund in der Religion.
Traurig ist für mich, dass hier wohl nur wenige die Reportage gelesen haben . Und wenn doch, spüren sie doch kein Mitgefühl und sind sich noch für eine flapsige Bemerkung gut.
lupus


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lupus
lupus
Mitglied

RE: Spiegeljournalist Relotius
geschrieben von lupus
als Antwort auf silva1 vom 23.12.2018, 12:19:06

Und was meinst du zum Tsunamie in Indonesien??
lupus

Bote Asgards
Bote Asgards
Mitglied

RE: Spiegeljournalist Relotius
geschrieben von Bote Asgards

Kriminell soll er jetzt auch noch sein. Zumindest hat der "Spiegel" Strafanzeige gegen ihn gestellt.

Der damalige freie Mitarbeiter des SPIEGEL hat nicht nur die Geschichte in großen Teilen erfunden - sondern auch unter falschem Vorwand privat von den Lesern Geld gesammelt, das er offenbar nicht, wie versprochen, weitergeleitet hat. In dem Schweizer Reporter-Sammelband "Wellen schlagen", der kürzlich erschienen ist, behauptet Relotius zudem, er habe in mühevoller Arbeit den beiden Kindern geholfen, in Deutschland adoptiert zu werden. Dies ist nach SPIEGEL-Informationen falsch. ...
 

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/fall-claas-relotius-so-sammelte-der-reporter-offenbar-spenden-ein-a-1245231.html

 

Pat
Pat
Mitglied

RE: Spiegeljournalist Relotius
geschrieben von Pat
als Antwort auf Karl vom 23.12.2018, 12:18:17
@Tina1

Juan Moreno ist ein Spiegel-Reporter. Der Spiegel besteht aus seinen Mitarbeitern.

Karl
geschrieben von karl
Naja Karl, so ganz unrecht hat Tina da nicht, nur als Beispiel, die FAZ berichtete

„Spiegel“-Reporter Moreno wurde offenbar mit Rauswurf gedroht
FAZ

die verantwortliche Redaktion war wohl gar nicht begeistert, aber auch schon Anfang 2017 hatten andere Journalisten einen Bericht von Relotius zu recht kritisiert, der Ressortleiter hat aber angeblich davon gar nichts gewusst.

Was man dem Spiegel aber zugute halten  muss, mittlerweile hat der Chefredakteur offen zugegeben:  "Wir als Macher des Spiegel müssen einräumen, dass wir in einem erheblichen Ausmaß  versagt haben", die Redaktion des Spiegel sei im Umgang mit Relotius so blauäugig gewesen, "wie wir das bei Recherchen nie akzeptieren würden".

Nun war Relotius ja auch sowas wie ein Superstar beim Spiegel, hatte er doch schon etliche Reporterpreise eingeheimst, selbst bei Forbes stand er weit oben auf der Liste, da kommen Kritiker nicht so leicht gegen an, die Kollegen sind doch nur Neidhammel.  Zum Glück hat es Moreno doch noch geschafft. Aber leider wird diese Affäre für Populisten wieder zum nützlichen Instrument, die Lügenpresse ist doch jetzt endlich entlarvt.

Pat

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Karl
Karl
Administrator

RE: Spiegeljournalist Relotius
geschrieben von Karl
als Antwort auf Pat vom 23.12.2018, 16:51:40

Lieber Pat,

ich habe den von Dir verlinkten Artikel gelesen. Dort steht, dass im Spiegel diskutiert wurde, dass Relotius gehen muss, wenn die Recherche von Moreno stimmt, oder Moreno, wenn sie nicht stimmt. Das halte ich für in Ordnung. 

Natürlich müssen auch Vorwürfe gegen Mitarbeiter geprüft werden und dürfen nicht sofort als bare Münze genommen werden.

Pat:
"Aber leider wird diese Affäre für Populisten wieder zum nützlichen Instrument, die Lügenpresse ist doch jetzt endlich entlarvt."
So wird es sein - leider. Es gibt eine Klientel, die logischen Argumenten nicht (mehr) zugänglich ist. Nicht Betrüger innerhalb einer Organisation kennzeichnen diesselbe, sondern der Umgang einer Organisation mit Betrügern nach deren Entlarvung.

Beste Grüße

Karl
Alexs
Alexs
Administrator

RE: Spiegeljournalist Relotius
geschrieben von Alexs
als Antwort auf Karl vom 23.12.2018, 12:05:21

Der Spiegel setzt vielleicht keine oder nicht direkt Falschmeldung in die Welt, ist aber doch ganz stark als extrem links gerichtetes Medium erkennbar. Politisch in keiner Weise neutral und deshalb auch nicht als seriöse Nachrichtenquelle zu gebrauchen.
Die Leser werden hier nicht weniger manipuliert. Nur schlecht, wenn man das jetzt auch nicht sagen darf ohne in die rechte Ecke gestellt zu werden.

JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Spiegeljournalist Relotius
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Karl vom 23.12.2018, 17:28:24

Ich sehe in dem Fall einen Einzelskandal, der R. hat die ganze Zunft in Verruf gebracht, mit dieser "Sippenhaftung" muß sie fertig werden. Es ist ein Problem der Kontrolle, die vernachlässigt wird, wenn es um Sensationen geht, die aus übermächtiger Konkurrenz und Geltungsbedüfnis resultieren.

Dass die AFD, diese Sensationsgeier, damit einen sog. Präzedenzfall gefunden haben, ist bedauerlich, aber ich denke, das hat keine unmittelbaren positiven Auswirkungen auf deren Wahlchancen. Die rekrutieren sich vorrangig aus der Tatsache, dass allgemeine Unzufriedenheit Mode ist, nur zum Teil real ausschlaggebend.

Ein bisschen erinnert mich das ganze an die gefälschten Hitler-Tagebücher durch einen Profi-Journalisten vor Jahrzehnten.

schorsch
schorsch
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RE: Spiegeljournalist Relotius
geschrieben von schorsch

Dieses Aufdecken lässt Wasser auf die Mühlen von Leuten wie Trump fliessen, die schon immer behaupten, dass sämtliche Medienleute zur Lügenpresse gehören.


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