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Innenpolitik Steinigung auf gut-deutsch?

margit
margit
Administrator

Steinigung auf gut-deutsch?
geschrieben von margit
Ihringen, Freitagabend, 29. Januar 2016, gegen 21 Uhr, am Bahnhof.
Einer von mehreren Schottersteinen aus dem Gleisbett zerstört die Scheibe einer Haustür. Ein Fehlwurf wie mehrere andere auch. Der junge Steiniger zwischen 20 und 25 in vermutlich weiblicher Begleitung wollte sicher keinen Sachschaden anrichten, denn er schrie nicht "Sch.. Scheibe" oder "Ich hasse alle Türen", sondern deutlich hörbar: "Sch... Ausländer" und "Ich hasse alle Ausländer". Seine Steinwürfe galten dem Sohn einer Flüchtlingsfamilie, der gerade dabei war, Müll in den Hof seines Wohnhauses zu bringen.

Schusswaffengebrauch an der Grenze fordert Petry, sieht so die innenpolitische Umsetzung der Hetztiraden aus?
adam
adam
Mitglied

Re: Steinigung auf gut-deutsch?
geschrieben von adam
als Antwort auf margit vom 30.01.2016, 19:14:39
Margit,

eine "innenpolitische Umsetzung" erfolgt in der Bundesrepublik immer aufgrund einer Mehrheitsentscheidung, z.B. durch die Parlamente, wenn es ein neues Gesetz betrifft oder per Kabinettsbeschluß, wenn es um bereits bestehendes Recht geht oder auch durch Gerichtsurteil.

Der Steinewerfer bricht das Gesetz und setzt nichts innenpolitisch um und muß angeklagt und verurteilt werden. Auch Frau Petry kann innen- oder außenpolitisch nichts umsetzen. Sie kann aber ihre Meinung dazu äußern, wie Grenzen gesichert werden sollten. Wer ihren Weg nicht gehen möchte, sollte sich um eine Mehrheitsmeinung gegen die von Frau Petry kümmern.

Vor Monaten las ich hier im Forum, wie ein angeblich "linker", langjähriger Forist das demokratische Demonstrationsrecht als "Bullen steinigen" bezeichnete. Das wurde von einem der WMs stillschweigend gelöscht. Auch dieser Forist hatte sicher keine innenpolitische Umsetzungsbefugnis, sei es zur Umbenennung des Demonstrationsrechtes oder gar um Polizisten mit Steinen zu bewerfen.

Lassen wir die Kirche im Dorf?

--

adam
ttrula
ttrula
Mitglied

Re: Steinigung auf gut-deutsch?
geschrieben von ttrula
als Antwort auf adam vom 31.01.2016, 10:15:54
lieber adam,

danke für deine Worte,
sie überzeugen mich durch ihre Besonnenheit.

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margit
margit
Administrator

Re: Steinigung auf gut-deutsch?
geschrieben von margit
als Antwort auf adam vom 31.01.2016, 10:15:54
Hallo Adam,

Du hast natürlich völlig Recht, was die Gesetzgebung betrifft. Aber ist es nicht so, dass Aussagen von Politikern, die in der Öffentlichkeit stehen, auch Auswirkungen haben? Anhänger der braunen Szene, die gerade fröhliche Urstände feiert, nehmen Forderungen nach Waffeneinsatz und ähnliche Aussagen als Freischein für ihr Verhalten. Das müssen wir leider inzwischen überall in unserer Republik miterleben.

Ganz nebenbei wundert mich das Schweigen, das bisher in diesem Thread herrscht - hat doch das Thema "Steinigung in Dortmund" immerhin über 100 Beiträge hervorgerufen. Könnte das vielleicht mit dem kleinen Unterschied von Kieselsteinen auf Deutsche und Schottersteinen auf Flüchtlinge zusammenhängen?

Margit
Re: Steinigung auf gut-deutsch?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ja Margit,diese Tat,nämlich Steinewerfen, muß bestraft werden.

In Dortmund sollen drei 16- bis 18-jährige Nordafrikaner in der Nähe des Dortmunder Hauptbahnhofs versucht haben ein Transsexuellenpärchen zu steinigen.
Dass die Opfer überlebten und keine schweren Verletzungen davontrugen, liegt möglicherweise nicht nur daran, dass zufällig ein Streifenwagen der Polizei vorbeifuhr, sondern auch, dass es am Tatort lediglich ein Kiesbeet gab. Diese Tatsache wird wahrscheinlich der Anwalt der Täter anführen, um eine Tötungsabsicht zu bestreiten und zu argumentieren, die Täter hätten nur kundgetan, was sie für angemessen halten. Allerdings finden sich auch in solchen Kiesbeeten regelmäßig größere und sehr harte Steine, die schwere Verletzungen hervorrufen können, wenn sie den Kopf treffen.
geschrieben von heise online


Dortmund: Nordafrikaner wollten angeblich Transsexuelle steinigen

Die Bilder einer Steinigung werden hier aufgezeigt :

Steinigungen

Ich hoffe,dass wir in Deutschland davon noch weit entfernt sind.

Inga
ehemaligesMitglied41
ehemaligesMitglied41
Mitglied

Re: Steinigung auf gut-deutsch?
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf margit vom 31.01.2016, 10:36:12
Ganz nebenbei wundert mich das Schweigen, das bisher in diesem Thread herrscht - hat doch das Thema "Steinigung in Dortmund" immerhin über 100 Beiträge hervorgerufen. Könnte das vielleicht mit dem kleinen Unterschied von Kieselsteinen auf Deutsche und Schottersteinen auf Flüchtlinge zusammenhängen?

..warum gleich so zynisch?

Kann es vielleicht auch daran liegen, dass man solch ein abscheuliches Vorgehen erst verarbeiten muss?

Kann es vielleicht auch daran liegen, dass viele ST Mitglieder einmal mehr überlegen, was sie dazu schreiben sollen?

Wenn dir daran gelegen ist, dass du damit einen Aufruf oder Aufschrei ausdrücken willst, hättest du es anders formulieren müssen.

Du schilderst den Tathergang, aber deine persönliche Haltung (ich weiß, dass du sie verabscheust) wird hier nicht ersichtlich.

Abwarten, wie andere darauf reagieren, um dann Haltung zu beziehen, finde ich provozierend.

Es gibt meiner Meinung nach viel zu viele Threads zu der Gesamtproblematik Umgang mit Flüchtlingen.

Die Antworten wiederholen sich teilweise und überfordern auch den einen oder anderen Schreiber.

Ich finde diese Straftat natürlich verwerflich und bin natürlich der Auffassung, dass diese gesetzlich bestraft werden muss.

Eine weiterführende Diskussion meinerseits führt zu zahlreichen Wiederholungen bereits genannter Fakten.

ein_lächeln_

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ttrula
ttrula
Mitglied

Re: Steinigung auf gut-deutsch?
geschrieben von ttrula
als Antwort auf margit vom 31.01.2016, 10:36:12
... Aber ist es nicht so, dass Aussagen von Politikern, die in der Öffentlichkeit stehen, auch Auswirkungen haben? Anhänger der braunen Szene, die gerade fröhliche Urstände feiert, nehmen Forderungen nach Waffeneinsatz und ähnliche Aussagen als Freischein für ihr Verhalten. Das müssen wir leider inzwischen überall in unserer Republik miterleben.

Ganz nebenbei wundert mich das Schweigen, das bisher in diesem Thread herrscht - hat doch das Thema "Steinigung in Dortmund" immerhin über 100 Beiträge hervorgerufen. Könnte das vielleicht mit dem kleinen Unterschied von Kieselsteinen auf Deutsche und Schottersteinen auf Flüchtlinge zusammenhängen?

Margit


Petry ist das Sprachrohr potenzieller Gewalttäter, nicht deren Ideengeber.
Jeder Form von Gewalt muss besonnen und entschieden entgegengetreten werden. Egal welches Motiv hinter der Gewaltanwendung steht.

Pauschal in den Raum gebrachte Unterstellungen oder Anschuldigungen für empfundene Unterlassungen, Meinungen, Taten führen zur Aufsplittung der Gegner von Gewalt. Das halte ich auf keinen Fall für zielführend, auch wenn die gute Absicht bekannt ist.
uki
uki
Mitglied

Re: Steinigung auf gut-deutsch?
geschrieben von uki
als Antwort auf margit vom 31.01.2016, 10:36:12
Hallo Margit,
dein Bericht über die Steinwürfe mit Schottersteinen auf einen Flüchtlingsjungen, verübt von einem 20-25 jährigen, vermutlich Deutschem, ist erschreckend, abstoßend und völlig unakzeptabel.
Ich hoffe, er wird ausfindig gemacht und erhält eine deftige Strafe.

Möglich auch, dass deine Vermutung, die Aussage von Frau Petry hätte diesem Tun Vorschub geleistet, in gewisser Weise stimmt, ist dennoch weit hergeholt.
Es ist nur eine Vermutung deinerseits und es sollte vorsichtig mit solchen umgegangen werden.

Was den Vorschlag von Frau Petry betrifft, hat sie sich damit höchstens einen Bärendienst erwiesen, zeigt er doch ganz offensichtlich auf was sich jemand einlässt, ihr zu folgen.

Diesen Fall mit dem Bericht von der versuchten "Steinigung in Dortmund" zu vermischen und zu relativieren, von wegen Schottersteine und Kieselsteine, na weißt du,......

Es grüßt
~uki~
adam
adam
Mitglied

Re: Steinigung auf gut-deutsch?
geschrieben von adam
als Antwort auf margit vom 31.01.2016, 10:36:12
Du hast natürlich völlig Recht, was die Gesetzgebung betrifft. Aber ist es nicht so, dass Aussagen von Politikern, die in der Öffentlichkeit stehen, auch Auswirkungen haben? Anhänger der braunen Szene, die gerade fröhliche Urstände feiert, nehmen Forderungen nach Waffeneinsatz und ähnliche Aussagen als Freischein für ihr Verhalten. Das müssen wir leider inzwischen überall in unserer Republik miterleben.


Sicher haben Aussagen von Politikern Auswirkung auf ihre Anhänger. Aber ist Dir noch nicht aufgefallen, daß es in der Bundesrepublik nicht nur die rechte Szene ist, die Aussagen macht und daß es nicht die Ansichten der rechten Szene sind, die in der aktuellen Politik umgesetzt werden, sondern das Gegenteil?

Inzwischen sieht das Gros der Bevölkerung den Flüchtlingszustrom kritisch. Dabei fällt mir, auch in der eigenen Umgebung, auf, daß mit dieser Kritik keine Schuldzuweisung an die Kriegsflüchtlinge verbunden ist. Eine tolle Differenzierung wie ich meine und eine breite, grundgesetzmäßige, humanistische und humane Reaktion, obwohl die Alteingesessenen schlimm belogen wurden, weniger von der Politik als von den Befürwortern von Migration und Integration. Allerdings wollen die Leute, daß Trittbrettfahrer der Schutzbedürftigen das Land möglichst sofort verlassen sollen.

Ich finde, es müßte, auch hier im ST-Forum, viel mehr vom eigentlich klugen Verständnis der Bevölkerung die Rede sein, anstatt immer wieder auf den braunen Äußerungen herum zu reiten und erwachsene, lebenserfahrene Foristen jetzt auch noch den Begriff "Rassismus" deklinieren zu lassen.

--

adam
Re: Steinigung auf gut-deutsch?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 31.01.2016, 11:27:12


Inzwischen sieht das Gros der Bevölkerung den Flüchtlingszustrom kritisch. Dabei fällt mir, auch in der eigenen Umgebung, auf, daß mit dieser Kritik keine Schuldzuweisung an die Kriegsflüchtlinge verbunden ist. Eine tolle Differenzierung wie ich meine und eine breite, grundgesetzmäßige, humanistische und humane Reaktion, obwohl die Alteingesessenen schlimm belogen wurden, weniger von der Politik als von den Befürwortern von Migration und Integration. Allerdings wollen die Leute, daß Trittbrettfahrer der Schutzbedürftigen das Land möglichst sofort verlassen sollen.

Ich finde, es müßte, auch hier im ST-Forum, viel mehr vom eigentlich klugen Verständnis der Bevölkerung die Rede sein, anstatt immer wieder auf den braunen Äußerungen herum zu reiten und erwachsene, lebenserfahrene Foristen jetzt auch noch den Begriff "Rassismus" deklinieren zu lassen.

--

adam
geschrieben von adam


Danke Adam.....

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