Innenpolitik Trennung von Kirche und Staat in Deutschland? Denkste!

In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag fand noch eine Abstimmung statt, nach der die Trennung von Kirche und Staat auch per Gesetz vollzogen werden sollte. 40 Sekunden brauchte der Bundestag um das Gesetz ohne Aussprache abzulehnen. Damit darf auch weiterhin die Kirchensteuer vom Staat eingezogen werden und die Länder müssen nach wie vor jährlich 481 Millionen Euro zusätzlich überweisen, damit die Pfaffen von der Kanzel beten dürfen: Unser täglich Brot gib uns heute.
[i]Unglaublich, aber wahr: Damit bleibt ein seit 94 Jahren bestehender Verfassungsauftrag nach wie vor unerfüllt. Dabei ist der Auftrag eindeutig: "Die auf Gesetz, Vertrag oder besonderen Rechtstiteln beruhenden Staatsleistungen an die Religionsgesellschaften werden durch die Landesgesetzgebung abgelöst. Die Grundsätze hierfür stellt das Reich auf." So legte es 1919 die Weimarer Verfassung fest, so wurde es auch ins Grundgesetz übernommen. Geschehen ist seither: nichts. Der jetzt gescheiterte Vorstoß der Linkspartei war der erste überhaupt seit Gründung der Bundesrepublik, die skandalöse staatliche Alimentierungspraxis zu beenden[/indent]
Quelle: taz.de: Sicher wie das Amen

schon gehört?

Man kann auch aus dieser Organisation austreten - oder sein Kind erst garnicht taufen lassen.

Das ist ein heikles Thema, das man nicht mal schnell im Bundestag zur Abstimmung stellen kann, in der Hoffnung, so eine Tradition zu ändern.
Ich gebe zu, ich bin hier gespalten.
Das ganze gehört zu einem gesellschaftlichen Standard, der auch gesellschaftlich erst mal diskutiert werden müßte.

Dann aber gleichzeitig auch die Feiertagsregelungen und das Getue um Weihnachten, das Gläubige und Atheisten eint!

Rosinen findet jeder gut, die pickt jeder auf.

So meine unausgegorene ideologiefreie Meinung.

Mich interessierte schon, hier eine breite Vielfalt kennen zu lernen, nicht nur festgezurrte Meinungskonserven.

Servus

Ich fange mal an mit der Frage:
Was tut die Kirche für das Volk, vom dem sie ja schließlich lebt.

Nein nerida - das hat nichts mit der Kirchenmitgliedschaft oder der Kirchensteuer zu tun. Durch meine ganz normalen Steuergelder finanziere ich auch das Gehalt und den Dienstwagen der Bischöfe, die überhaupt nichts mit meiner Lebensrealität zu tun haben.

"Die christlichen Kirchen in Deutschland werden Jahr für Jahr mit über 15 Milliarden Euro aus Steuermitteln subventioniert. Hiermit ist nicht die Kirchensteuer gemeint, die zusätzlich mit fast 10 Milliarden Euro pro Jahr zu Buche schlägt. Auch die Unterstützung sozialer Einrichtungen der katholischen Caritas und der evangelischen Diakonie ist in dem Betrag nicht enthalten. Diese Zuschüsse summieren sich jährlich auf weitere 50 Milliarden Euro.

Von den 15 Milliarden werden stattdessen der Religionsunterricht an den Schulen, die Theologenausbildung an den Universitäten, die Gehälter und Renten von Bischöfen und anderen Würdenträgern oder die Kosten von Kirchentagen und kirchlichen Stiftungen bezahlt. "

Hinzu kommen die Steuerausfälle durch die Befreiung kirchlicher Unternehmen und Stiftungen, die sich dann noch nichtmal entblöden ihren Angestellten Löhne weit unter dem Tarif zu zahlen.

WEG DAMIT! ...gebt´s der AWO und den Gemeinden!

Lieber dutch,

Du erwähnst einen wichtigen Punkt. Den meisten ist gar nicht bewusst, dass die Kirchensteuer überhaupt nicht für kirchliche Sozialeinrichtungen verwendet wird, höchstens zu einem winzigen Prozentsatz. Der Staat bezahlt mit den Steuergeldern auch der kirchenlosen Bürger die kirchlichen Krankenhäuser, Kindertagesstätten etc. Trotzdem gilt für die Beschäftigten dort nicht das normale Tarifrecht.

Wir hatten diese Diskussion hier schon einmal, damals wurden auch die exakten Zahlen eingestellt.

Was die Kirchen mit der Kirchensteuer und der Kollekte anfangen? Es wäre sicher unfair auf die derzeitigen Vorgänge im Vatikanstaat zu verweisen, denn diese Geldwaschanlage und die Pädophilenringe dort hatten ja noch andere Geldquellen, die Mafia.

Karl

Stimmt alles, aber keiner protestiert gegen die "staatlich verordneten Feiertage".

Stimmt alles, aber keiner protestiert gegen die "staatlich verordneten Feiertage".

Quatsch mit Himbeersouce.
Was willst du uns damit sagen? Das wir wieder mehr arbeiten würden, wenn wir nicht die Feiertage hätten? Lächerlich.

Die Sonn- und Feiertage sind keine Erfindung der Kirche. Gesetzliche Sonn- und Feiertage gab es schon bei den alten Assyrern, also in einer Zeit als noch der liebe Gott im Paradies am Euphrat und Tigris lustwandelte. Auch die alten antiken Völker wie Ägypten, Athen und Rom hatten sie. Und nicht vergessen: lt. Tazitus: Die alten Germanen zu beiden Ufern des Rheins....

Übrigens hat jede Zivilisation ihre Feiertage und nicht nur die Christen. Sie heißen nur anders. Selbst die bösen Islamisten kennen welche.

Die Finanzierung der Kirchen ist ein alter, übel richender Zopf , der abgeschnitten werden sollte.

Um sich über den Abstimmungsvorgang zu erregen sollte man sich zunächst über die tatsächlichen Vorgänge im Bundestag an diesem Tag informieren und dadurch Kenntnisse über dessen Tätigkeit bekommen.

Die immer wieder vorgebrachte Kritik an der Erhebung der Kirchensteuer durch die Finanzämter ist mE. voll daneben. Die Erhebung ist nicht kostenlos und nur eine organisatorische Vereinfachung, die nicht in allen Bundesländern erfolgt.

lupus

hw, danke für deine sachliche Einlassung: "Quatsch mit Himbeersouce"

Feiertage sind kein Naturgesetz, wie auch Konstruktionen wie Staatsreligion, ect.

Dein Hass auf Kirchliches verhindert mit Sicherheit, dass sich hier besonnene Mitglieder, die deine Position nicht teilen, äussern, die würden mich viel mehr interessieren.

Mich versuchst du in eine Ecke zu schieben, gelingt nicht.