Innenpolitik Warum unser Gesundheitssystem nichts taugt !

Hallo,

wir haben in der Tat ein verrücktes Gesundheitssystem,
das uns zur Sorglosigkeit im Umgang mit unserer Gesundheit
veranlasst!
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arno

...so fängt dein Beitrag an. Folgen dann deine (oder auch anderer) Kritikpunkte betreffend das Gesundheitssystem selbst.

Dass unser Gesundheitssystem in vielen oder manchen Punkten reformbedürftig sei, das wissen wir alle. Was hat das aber mit der "Sorglosigkeit im Umgang mit unserer Gesundheit" zu tun?

Falls einige sorglos mit ihrer Gesundheit umgehen, hat das eher mit ihrer Fahrlässigkeit, manchmal mit Unwissen, und manchmal sogar mit ihrer Doofheit zu tun.

Dafür aber den Staat verantwortlich zu machen?

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miriam

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Liebe miriam,

arno hat sich wohl etwas schief ausgedrückt. Ich denke nicht dass er das System der Krankenversicherung in Frage stellen möchte, sondern nur einige unbegreifliche Auswüchse, die man wiederum nur über den Begriff -glänzender- Lobbyarbeit verstehen kann.

So wenig die KV für ein funktionierendes Gesundheitssystem erforderlich ist, -warum sollen die Ärzte ihre Abrechnungen nicht selber machen wie jeder sonstige Freiberufler oder Handwerker?-, so unverständlich ist die Tatsache, dass in der Tat der Kassenpatient keinen Überblick über die von ihm -angeblich oder tatsächlich- produzierten Kosten hat.

Was natürlich zu Betrug nur so herausfordert.

Warum stellt man das nicht ab?

Das ginge ganz einfach durch Übersendung eines Duplikats der Abrechnung an den Versicherten.
Dieser kleine Aufwand würde sich, da bin ich mir sicher, lohnen.

Ebenso -ebenfalls von den gut florierenden Privaten entlehnt- sollten die gesetzlichen Kassen das System der Selbstbeteiligung an den Kosten (ich glaube, teilweise das gibt es auch schon?), zur Beitragsverringerung übernehmen.
Das verringert die Gefahr unnötiger Arztbesuche, zu denen die Deutschen offenbar verstärkt neigen. Das meinte arno wohl mit dem Ausnützen.

Würde es kombiniert mit Beitragsrückerstattungen für Jahre ohne anfallende Kosten, wären die Wartezimmer schon viel leerer.

Mein Mann und ich sind nicht mehr die Jüngsten.
Erhalten aber fast regelmäßig Rückerstattungen. Warum wohl?
Nicht nur, weil wir Wartezimmern nicht viel abgewinnen können:(

Es ist halt im Gesundheitswesen wie überall. Eigenverantwortung muss gefördert werden.

Zugunsten anderer verhält sich niemand finanziell vernünftig.

Zuletzt frage ich mich seit Jahren, weshalb man das gleiche Medikament im Ausland wesentlich billiger erwerben kann?
Haben wir vielleicht ein größeres Korruptionsproblem als andere Länder? Oder weshalb können die Pharmaunternehmen hier so richtig zulangen?
Ähnlich wie die Energiekonzerne, deren ungehinderte und völlig ungenierte Preispolitik fassungslos macht.

meritaton

Weshalb sollten sie auch etwas ändern, es lebe die Korruption! Außerdem jeder weiß es und keiner interessiert sich doch wirklich dafür. Ich glaube nicht einmal mehr, dass überhaupt hier noch eingestellte Links zum Thema gelesen werden!
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albaraq


Hintergrund
Ein besonders anfälliges Gebiet für Korruption ist das öffentliche Gesundheitswesen, weil es intransparent und komplex ist. Die Verantwortlichkeiten verteilen sich auf ein Bundesministerium, 16 Ländersozialministerien, pro Bundesland mindestens eine öffentlich-rechtliche Körperschaft von Ärzte- und Apothekerkammern, kassen(zahn)ärztliche Vereinigungen und deren Spitzenverbände, sowie mehr als 250 gesetzliche Krankenkassen. Dazu kommen unzählige Fachverbände und Interessengruppen jeglicher Art. Mehr als elf Prozent des Bruttosozialprodukts fließen in das deutsche Gesundheitswesen. Damit ist das Gesundheitsbudget annähernd so groß wie der Bundeshaushalt (mehr als 240 Mrd. Euro 2005).

Missbräuchliches Ausnutzen der Intransparenz im Gesundheitswesen geschieht durch alle Beteiligten. Warenanbieter von Pharmazeutika und Medizingeräten, Leistungserbringer jeder Art, Krankenhäuser und Reha-Einrichtungen, Versicherte und deren Arbeitgeber – alle machen sich die Schwächen des Systems zunutze. Nur wenn das System für die Versicherten und für die Leistungserbringer transparenter wird, kann es vor Korruption besser geschützt werden. Verhaltenskodizes von Anbietern und Leistungserbringern können helfen, müssen aber nachprüfbaren Kriterien genügen.

Die schwerwiegendsten Mängel:

Fehlallokation von Versorgungsleistungen durch falsche oder korruptive Anreize
Kommerzielle Vorherrschaft der Anbieterinteressen vor den gesundheitsrelevanten Patienten- und Versicherten-Interessen
Mehrfacher Aufwand des Pharma-Marketings (auch mit zweifelhaften Methoden) vor dem Forschungsaufwand für Pharmazeutika
Korruption bei der Auftragsvergabe, auch unter Ärzten verschiedener Fachrichtungen
Abrechnungsbetrug (durch Ärzte, Apotheker, Versicherte und Pharmaindustrie)
Manipulation medizinischer Sachverständiger, auch durch Korruption

Zur Zeit gilt: Möglichst viel verschreiben lassen!

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Das mag vielleicht im großen Ganzen so stimmen.
Doch trifft es nicht auf mich zu,
da ich keinerlei Medikamente zu mir nehme.
Gehe so selten zum Arzt, nur so viel wie nötig,
ansonsten überhaupt nicht.
Was soll ich dort auch, wenn mir nichts fehlt???
Also nutze ich nicht mal mein eingezahltes Geld.
Das kommt somit anderen Leuten zugute, die sich
viel verschreiben lassen,ob nötig sei dahin gestellt.

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Aber davon abgesehen, es ist schon ungerecht, daß
man die Rentner noch zur Kasse bittet, das Früher ja
nicht war. Da sehnt man sich schon nach alten Zeiten zurück, obwohl es ja uns heute angeblich, soviel besser geht? Das ist nun wirklich fraglich. Ich selber finde. wir gehen Rückwärts.
Und dürfen im Alter vielleicht nun noch die Nähmaschine wieder hervorholen und uns selber unsere
Kleidung zu nähen. <---Aber das hat nun nichts mehr mit
dem Thema zu tun. Nur dazu fällt Einem dann so Dieses
und Jenes ein.

Eine grübelnde Astrid grüßt

Zustimmung zu dem was geschrieben wurde.

Ich frage mich, ob bezüglich des sich möglichst viel verschreiben lassen ein bekannter Satz zutreffend ist.
Der Satz lautet: Herr vergib Ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun.

Was tut man sich selbst an, wenn man sich möglichst viele Medikamente verschreiben lässt und einnimmt?
Wem ist damit gedient, wenn man sie nicht einnimmt, sondern in die Toilette wirft, oder in einem Schränkchen sammelt?
Wohlstands- oder Wegwerfgesellschaft?
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daddy60

Wenn Du genau wissen willst, mit welchen Kosten Du die Solidargemeinschaft belastetst, musst Du evtl. die K.-Kasse wechseln. Von der TK erhälst Du auf Wunsch regelmäßig per Internet eine Aufschlüsselung der Medizinkosten und wenn Du eine private Zusatzversicherung abgeschlossen hast, schickt Dir Onkel Doc eine detaillierte Rechnung, die Du auf betrügerische Manipulationen überprüfen sollst, bevor Du sie bezahlst oder zur Zahlung an die Zusatzkasse weiterleitest.

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rello

Ihrem Beitrag stimme ich voll zu.
In Deutschland gehen die Versicherten ca 20 mal jährlich zum Arzt; der europäische Durchschnitt liegt bei ca 10 x. Dabei lassen sich Deutsche dann alle möglichen Medikamente aufschwatzen, nehmen diese nicht anwendungskonform, setzen diese ohne Konsultation ihres Arztes wieder ab und werfen sie in den Müll.
Und dies, obwohl gesetzlich Versicherte bei jedem Medikament dazuzahlen müssen.
Die ausufernden Bemühungen der Ärzte, immer noch mehr Geld scheffeln zu wollen, unterstützen die Versicherten und vergessen anscheinend dabei, dass sie die Kosten dafür bezahlen.
Wir sind meilenweit vom selbstbestimmten, mündigen Patienten entfernt - wäre auch nicht möglich, wenn letzterer in dem Menschen mit weissem Kittel nach wie vor eine gottgleiche Person sieht.
Ich bin seit Jahrzehnten privat versichert. Bevor meine Versicherung eine Arztrechnung erhält, prüfe ich diese auf Plausibilität und reklamiere sie auch direkt beim Arzt (kam oft vor, dass diese etwas berechneten, weil Privatversicherungen ja grosszügiger sind). Ich suche den Arzt aus, der mir geeignet erscheint und ich gehe relativ selten zum Arzt und nehme fast keine Medikamente.
Meine Versicherung ist etwas teurer als die GKV - dafür ist mein Auto kleiner. Dies erscheint mir auch in dieser Hinsicht wichtiger.

--
olga64

Die Lösung wäre vermutlich die Gründung von Gesundheitskassen statt Krankenkassen. Diese würden wie folgt funktionieren: Ärzte werden nur nach Bedarf zugelassen. Jeder so praktizierende Arzt erhält vom Staat eine Jahrespauschale mit der gesetzlichen Auflage: Du bist für deine Patienten verantwortlich, dass sie nicht krank werden. Für jeden, der krank wird, wird dir an der Pauschale ein Betrag von xxx € abgezogen!

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schorsch

Hallo, daddy60,

in der Tat vergammeln Milliardenwerte in den vielen
Hausapotheken!
Unser Gesundheitssystem will es so!

Das ganze System ist falsch konsturuiert,
weil jeglicher Anreiz zu Einsparungen fehlt !!!!!!


Viele Grüße
--
arno

Bevor meine Versicherung eine Arztrechnung erhält, prüfe ich diese auf Plausibilität und reklamiere sie auch direkt beim Arzt (kam oft vor, dass diese etwas berechneten, weil Privatversicherungen ja grosszügiger sind). Ich suche den Arzt aus, der mir geeignet erscheint und ich gehe relativ selten zum Arzt und nehme fast keine Medikamente.
Meine Versicherung ist etwas teurer als die GKV - dafür ist mein Auto kleiner. Dies erscheint mir auch in dieser Hinsicht wichtiger.

--
olga64

Die Prüfung dieser Rechnungen ist auch bitter nötig! Viele Ärzte mogeln dabei zu ihren Gunsten!
--
spatzl

Jeder so praktizierende Arzt erhält vom Staat eine Jahrespauschale mit der gesetzlichen Auflage: Du bist für deine Patienten verantwortlich, dass sie nicht krank werden. Für jeden, der krank wird, wird dir an der Pauschale ein Betrag von xxx € abgezogen!

schorsch[/quote]


Das ist ein toller vorschlag Schorsch.
Wir machen die ärzte einfach verantwortlich wenn einer HIV bekommt, oder Krebs oder sich dummsäuft, sich krank raucht. oder drogen nimmt oder verfettet.
Da gibts noch jede menge krankheiten für die man die jungs in regreß nehmen kann.
Mann was könnten wir bei einer grippewelle alles von denen absahnen.
Am besten für jede krankschreibung oder krankenhauseinweisung noch ne extra strafe obendrauf.
Das dauert wenige monate, dann sind die alle pleite, es gibt keine ärzte mehr und keiner von denen kann sich mehr sinnlos bereichern.


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gram