Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Warum wurde "Mein Kampf" neu aufgelegt???

Innenpolitik Warum wurde "Mein Kampf" neu aufgelegt???

JuergenS
JuergenS
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Re: Warum wurde "Mein Kampf" neu aufgelegt???
geschrieben von JuergenS
Mich jedoch lässt jedoch das Rätsel, warum nach und nach auch die, ich nenne sie, Intelligenzia, als sie gewahr wurde, was das für ein System war, versagt hat, nicht der kleine Mann, der kleine oder größere Vorteile hatte.
freddy-2015
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Re: Warum wurde "Mein Kampf" neu aufgelegt???
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf JuergenS vom 09.01.2016, 11:07:05
Mich jedoch lässt jedoch das Rätsel, warum nach und nach auch die, ich nenne sie, Intelligenzia, als sie gewahr wurde, was das für ein System war, versagt hat, nicht der kleine Mann, der kleine oder größere Vorteile hatte.


Vorweg eine Korrektur, Hitler wurde nicht vom Deutschen Volk gewählt.
Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler von Reichspräsident Paul von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt.
Die Reichstagswahl am 5. März 1933 (letzte frei Wahl) 43,9 %.
Bei dem Durcheinander(viele Parteien) ernannte Hindenburg
A.H. zum Kanzler, weil er Ruhe und Sicherheit für Deutschland wollte. Was ja dann nach hinten los ging.

Heigl, was hätten die Intelligenten denn tuen können, selbst viele intelligente Juden haben es nicht verstanden was da abgeht und wurden aus dem Nichts heraus vberschleppt.
Es war ihre Heimat, Deutschland.
Die Hoffnung stirbt zuletzt und das war es warum viele geblieben sind, alle glaubten (die durchblickten) es werde besser.

Nach der Ernennung:
Bereits am selben Abend ziehen 15.000 SA-Männer und Einheiten des Stahlhelm-Bundes mit Fackeln und trommelnd durch das Brandenburger Tor.
Das hiess von Anfang an, er hatte genügend Männer (in Waffen) hinter sich.
mane
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Re: Warum wurde "Mein Kampf" neu aufgelegt???
geschrieben von mane
als Antwort auf JuergenS vom 09.01.2016, 11:07:05
Mich jedoch lässt jedoch das Rätsel, warum nach und nach auch die, ich nenne sie, Intelligenzia, als sie gewahr wurde, was das für ein System war, versagt hat, nicht der kleine Mann, der kleine oder größere Vorteile hatte.


Auch die sogenannte Intelligenzija profitierte von den Verhältnissen, besonders des späteren NS-Systems. Sie gehörten, meiner Meinung nach, eher nicht zu den Lesern von "Mein Kampf", nutzten aber den Nationalsozialismus als Instrument für ihre Karriere.
Auch wenn sich die Menschen der Oberschicht nicht an den Möbeln und Haushaltsgegenständen der Deportierten bereicherten, fanden sie vielleicht Gefallen an Kunstgegenständen und Schmuck, welches sie günstig erwerben konnen.
Ab 1933 wurden jüdische Bedienstete aus dem Staatdienst entlassen und durften im Laufe der Jahre auch nicht mehr als Ärzte, Rechtsanwälte. Bankleute, in der Wirtschaft usw. arbeiten. Ihre Plätze wurden gerne von "arischen" Deutschen übernommen.
Mane

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freddy-2015
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Re: Warum wurde "Mein Kampf" neu aufgelegt???
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf mane vom 09.01.2016, 18:45:23

Auch die sogenannte Intelligenzija profitierte von den Verhältnissen, besonders des späteren NS-Systems. Mane
geschrieben von mane


Das haben viele bereut, sogar noch vor Ende des Krieges.
Wer einmal in den Klauen der Partei stand und Nutzen gezogen hatte,
für den gab es kein Entkommen.
Es gab aber auch hier 1000% ler. Die waren blind und denen wehte später der schroffe Nürnberger Wind ins Gesicht.
JuergenS
JuergenS
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Re: Warum wurde "Mein Kampf" neu aufgelegt???
geschrieben von JuergenS
Die "Gschudierten" konnten lesen, hatten das Buch wahrscheinlich alle und hätten eine höhere Verantwortung gehabt als die "einfachen Leute".
Ich habe alles gesagt, was ich sagen wollte, um zu zeigen, dass ich, Kommentare hin oder her in dem Buch, mal drin lesen will.
Auch für Goethe braucht man keine Erläuterungen.
dutchweepee
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Re: Warum wurde "Mein Kampf" neu aufgelegt???
geschrieben von dutchweepee
Ich finde es toll, dass MEIN KAMPF neu aufgelegt wurde. Ich wäre sogar für eine unkommentierte Version als Pflichtlektüre an Schulen. 1979 habe ich als Siebzehnjähriger diesen sinnentleerten Schwachsinn auf dem Dachboden meiner Oma in Saalfeld (DDR) gelesen und war fortan gegen Faschismus immun.

Meine Eltern hatten das "Buch" 1940 zwangsweise zur Eheschließung bekommen. Ohne solche Maßnahmen hätte MEIN KAMPF auch nie diese Auflagen erreicht. Gelesen haben es damals sowieso nur die "Rotkehlchen".


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mane
mane
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Re: Warum wurde "Mein Kampf" neu aufgelegt???
geschrieben von mane
als Antwort auf dutchweepee vom 10.01.2016, 01:35:42
Hallo dutchweepee,

ich nehme an, dass in den Schulen im Sozial- und Geschichtsunterricht die Themen Fremdenfeindlichkeit, Flüchtlinge, Pegida ganz oben stehen. Da bietet sich die kritische Auseinandersetzung mit rechtem Gedankengut, wie in Hitlers Hetzschrift, in der Oberstufe an.

In meinem Elternhaus habe ich "Mein Kampf" nicht im Bücherregal gesehen und ich denke auch nicht, dass es meinen Eltern, sollten sie es besessen haben, so wichtig war, es auf der Flucht mitzunehmen.

Das Buch war jedoch bis Kriegsende kein ungelesener Bestseller, wie nach dem Krieg gerne behauptet wurde. Es war lt. dem eingestellten Artikel, derart begehrt, dass der Verlag bald Lieferschwierigkeiten hatte und das nicht erst nach den Wahlerfolgen der NSDAP, sondern dies ging der politischen Entwicklung voran und stieg in den Jahren 1938/1939 noch weiter an. Dass sich der Verlag von 1935 an bemühte, das Buch auch als Hochzeitsgeschenk zu verbreiten, spielt, verglichen mit dem freien Verkauf, eine untergeordnete Rolle.

Nach 1945 aber durfte nicht sein, was nicht sein sollte. Der Philosoph Martin Heidegger gab das Muster vor. Ende 1931 hatte er Mein Kampf noch als das Buch eines Politikers mit einem "ungewöhnlichen und sicheren politischen Instinkt" empfohlen, nun behauptete er, es nur widerwillig und bruchstückhaft gelesen zu haben. Er lag damit nicht nur auf einer Linie mit den Verteidigungsstrategien hochrangiger Nationalsozialisten beim Prozess in Nürnberg. Auch erhebliche Teile der deutschen Bevölkerung redeten sich heraus.
geschrieben von Zeit-online

Ein ungeselesener Bestseller?

Mane
olga64
olga64
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Re: Warum wurde "Mein Kampf" neu aufgelegt???
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 10.01.2016, 20:00:08
Ich habe gestern spät Abends noch einen sehr interessanten Dokufilm über den Bruder von Hermann Göring, Albert Göring, im TV gesehen. Von dessen Existenz war mit bislang gar nichts bekannt und auch nicht, dass er sehr viele Menschen vor dem KZ rettete, ihnen die Emigration ermöglichte und alles auch mit indirekter Hilfe seines lange mächtigen Bruders.
Albert Göring wurde aufgrund dieser Verwandtschaft ebenfalls verhaftet, war im Knast, kam dann aber frei, weil die auf einer von ihm verfassten Liste genannten Personen, denen er geholfen hatte, sich für ihn einsetzten. Er starb völlig verarmt in den 60er Jahren in München. Olga
freddy-2015
freddy-2015
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Re: Warum wurde "Mein Kampf" neu aufgelegt???
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf olga64 vom 11.01.2016, 17:49:05

Albert Göring wurde aufgrund dieser Verwandtschaft ebenfalls verhaftet, war im Knast, kam dann aber frei, weil die auf einer von ihm verfassten Liste genannten Personen, denen er geholfen hatte, sich für ihn einsetzten. Er starb völlig verarmt in den 60er Jahren in München. Olga

Das dritte Reich war in sich wiedersprüchlich und sorgte im Nachhinein immer für Überraschungen, egeal in welcher Hinsicht.
Auch heute gilt noch der Spruch : Heute Lackschuhe und Morgen Barfuss.
hobbyradler
hobbyradler
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Re: Warum wurde "Mein Kampf" neu aufgelegt???
geschrieben von hobbyradler
Mir war neu, dass Hitler in „mein Kampf“ Passagen aus anderen Schriften übernommen hat.

Bereits im „Deutschen Kaiserreich“ und der „Weimarer Republik“ gab es das Thema Rassenhygiene. Damit war noch vor Hitler ein fruchtbarer Nährboden vorbereitet worden. Die NSDAP (1920) und Hitler sind der traurige Höhepunkt eines langen, Ende des 19.Jahrhunderts begonnen, Prozesses.
Rassenhygiene und Hitlers Mein Kampf
Hitler hatte sich während seiner Festungshaft in Landsberg am Lech intensiv mit der Rassenhygiene beschäftigt. Unter anderem las er den 2. Band des eben erwähnten „Grundrisses der menschlichen Erblichkeitslehre und Rassenhygiene“ von Baur, Fischer und Fritz Lenz, also den von Fritz Lenz verfassten Teil „Menschliche Auslese und Rassenhygiene“. Ideen dieses Werkes gingen in Hitlers Mein Kampf ein, einige Passagen sind fast wörtlich übernommen. So lässt Hitler keinen Zweifel daran, dass er ein rigoroses anti-natalistisches Programm durchführen will. „Er“ [der völkische Staat] „muß dafür Sorge tragen, dass nur wer gesund ist, Kinder zeugt, dass es nur eine Schande gibt: bei eigener Krankheit und eigenen Mängeln dennoch Kinder in die Welt zu setzen […].“ Von Euthanasie ist in Mein Kampf keine Rede.
Lenz wiederum rezensierte „Mein Kampf“ nach den Zugewinnen der NSDAP bei den Reichstagswahlen 1930 in einem Artikel im „Archiv für Rassen- und Gesellschaftsbiologie“ und er schrieb im Vorwort der Neuauflage des Standardwerkes „Menschliche Erblichkeitslehre und Rassenhygiene“:
„dass der Nationalsozialismus ehrlich eine Gesundung der Rasse anstrebt, ist nicht zu bezweifeln. [Hitler sei] der erste Politiker von wirklich großem Einfluss, der die Rassenhygiene als eine zentrale Aufgabe aller Politik erkannt hat und der sich tatkräftig dafür einsetzen will.“

wikipedia
geschrieben von Wikipedia

Bereits 1895 hatte Plötz den Ausdruck Rassenhygiene geprägt. Er hielte an der Überzeugung fest, Nietzsche habe wichtige Vorarbeiten für die Rassenhygiene geleistet.

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Ciao
Hobbyradler

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