Innenpolitik Wiederbelebung der Vermögenssteuer - Bestrafung der Tüchtigen, sozialistische Gleichmacherei oder Gerechtigkeit?
Heute war im Münchner Merkur zu lesen dass ein gutsituierter Rentner sein Haus in München nicht mehr halten könnte, wenn die Vermögenssteuer kommt.
Das Haus ist sein Elternhaus, eine alte Villa und steht unter Denkmalschutz. Es wurde von ihm renoviert und saniert und dadurch die Rücklagen aufgebraucht. Für die Familie ist klar, dass die Kinder im Objekt Elternhaus wohnen bleiben. Durch die horrend gestiegenen Grundstückspreise, wäre nunmehr nach der angedachten Version der Grünen, eine Vermögenssteuer von jährlich 80 000 € fällig, für das Objekt mit einem Schätzwert von 10 Mio.€.
So würde eine Familie, das über Generationen hinweg das Elternhaus liebt, gezwungen zu verkaufen.
Vertreibung auf die moderne Art!
In diesem Fall ist es gut, dass, das Haus unter Denkmalschutz steht und für solche Objekte Ausnahmeregelungen eingeführt werden sollen. Aber was ist mit den Objekten, die nicht unter Denkmalschutz stehen? Zudem sollen offensichtlich auch Vermögenswerte wie Möbel, Kunst oder Oldtimer besteuert werden. Kommt dann das Finanzamt in die Wohnungen?
Wie denkt ihr darüber? Bislang, bis zu diesem Artikel habe ich mir um die Vermögenssteuer auch noch keine Gedanken gemacht.
Anderl
Den Artikel habe ich heute morgen auch gelesen und war wirklich entsetzt! So vergrault man die Einheimischen und macht Platz für andere, die keinerlei Bezug zu unserer Heimat haben. Aber es sind nicht nur die Makler - auch das Finanzamt mag da mitbestimmen: Ich wurde vom Finanzamt letztes Jahr darauf aufmerksam gemacht, daß ich zu billig vermiete (für München nicht ortsüblich) - so könnten sie meine Ausgaben für Handwerker etc. nicht voll anrechnen!!!
Rosemarie
Naja, vielleicht beleuchtete der Merkur die spezielle Münchner Situation, die ja nicht repräsentativ ist für Gesamtdeutschland. München ist ja sehr wohlhabend. Fragt mal die Berliner oder die Leute im Ruhrgebiet, so als Beispiel.
Ich konnte den Artikel im Merkur nicht lesen, gibt es den nur in der Printausgabe? Online finde ich ihn nicht.
Es stimmt, ich finde den Artikel auch nur in der Print- Ausgabe.
Funktioniert das, wenn ich ihn einscanne und als Bildfolge einstelle?
Anderl
Es stimmt, ich finde den Artikel auch nur in der Print- Ausgabe.Das würde ich besser nicht machen, wegen möglichen Verstoßes gegen das Urheberrecht.
Funktioniert das, wenn ich ihn einscanne und als Bildfolge einstelle?
Anderl
Vermutlich klappt es auch wegen der Größe nicht. Ist eine ganze Zeitungs-Seite.
Komisch, dass der Artikel online nicht zu finden ist.
Originaltitel: Gerecht oder Schädlich? Vermögensteuer
Anderl
Ich gebe zu bedenken, dass es vermutlich kein einziges Gesetz gibt, in dem nicht irgendwelche Ungerechtigkeiten zu finden sind.
Ungerecht finde ich zum Beispiel auch, dass es Orte gibt, in denen ein Normalverdiener nicht mehr leben kann, weil er zu teuer ist, oder wie auf manchen Inseln die alteingesessenen Bewohnen auf’s Festland ziehen müssen, weil es einfach keine Wohnungen gibt.
Ein Haus, in dem der Eigentümer und seine Familie selber wohnt, wird von einer eventuellen Vermögenssteuer sicherlich befreit (so stell ich mir das jedenfalls vor). Außerdem hat ein Erbe ja wohl nichts mit Tüchtigkeit zu tun.
Pippa
Ich wurde vom Finanzamt letztes Jahr darauf aufmerksam gemacht, daß ich zu billig vermiete (für München nicht ortsüblich) -Das kann ich mir nicht richtig vorstellen.Das wäre ja ähnlich wenn einer etwas günstig verkauft. Sagenhaft.
Rosemarie
Vermietest du vielleicht an Verwandte?
lupus
Da hast Du wohl Recht Pippa, wenn erben als in den Schoß fallen gesehen wird.
Ich habe mein Elternhaus, mangels verwandtschaftlicher Bande zum Eigentümer auf Leibrente gekauft. Es war eine alte (heißgeliebte) Bruchbude, bei der man neben den Fensterstöcken ins Freie sehen konnte. Das Pflaster in Küche und Gang war direkt auf den Humus gelegt. Dieses Haus Bj.1860 habe ich mit meiner Frau in Eigenregie vollkommen entkernt, renoviert, an-und umgebaut. Das alles Abends, an WE und in Urlauben neben dem Beruf her über eine Zeit von 20 Jahren.
Das alles soll nun nach dem derzeitigen Schätzwert zur Vermögensteuer veranlagt werden? Weil ich im sogenannten "Speckgürtel" Münchens wohne, würde es mir ähnlich gehen, wie dem Herrn im geschilderten Fall. Sollte es so kommen wären die die Engagement gezeigt und sich krumm gelegt haben ganz schön blöd gewesen.
So gut mir grüne Politik im Bereich Klimaschutz und Umwelt gefällt, diese Steuer macht Grün für mich unwählbar.
Anderl
Eigentümer selbst genutzter Immobilien haben die Arsenal Karte,
viele werden sich sich verschulden oder gar verkaufen.
Besser und effektiver ist es die vielen Lücken bei der Einkommensteuer zu schließen.
Aber ich denke, das wird so alles nie eintreffen. Wir brauchen eine funktionierende Wirtschaft um anliegende Aufgaben zu bewältigen und keine die Knüppel zwischen die Beine bekommt.