Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wir brauchen kein neues Blasphemie-Gesetz, § 166 reicht

Innenpolitik Wir brauchen kein neues Blasphemie-Gesetz, § 166 reicht

Karl
Karl
Administrator

Re: Wir brauchen kein neues Blasphemie-Gesetz, § 166 reicht
geschrieben von Karl
@ mareike und medea,

wir können Anders Breivik und Morde an Filmemachern nicht gegeneinander stellen. Jede Mordtat ist zu verurteilen und darin sind wir uns hier doch alle einig.

Was wir begreifen müssen ist, dass es notwendig ist das Klima des Hasses, unter dem solche Täter ihre Taten ausbrüten, zu beseitigen. Dazu muss ein differenzierter Blick her, jede Pauschalisierung ist des Teufels.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig gegen die Einseitigkeit in der Berichterstattung vorzugehen. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist die Meldung Libyer stürmen Islamisten-Camp (die Meldung wurde auch schon von Mareike verlinkt).

Hunderte regierungstreue Bürger haben in Libyen mit einfachsten Waffen Islamisten-Milizen aus ihren Camps vertrieben. Es ist ein Schlag der jungen Zivilgesellschaft gegen die Scharfmacher der arabischen Welt – und gegen El Kaida....
„Nein zu Milizen“: Libyer stürmen Islamisten-Lager in Bengasi - weiter lesen auf FOCUS Online.
geschrieben von focus.de


Diese Menschen in Bengasi haben großen Mut und Zivilcourage bewiesen!

Pauschal Moslems als Feindbild zu stilisieren ist falsch. Wir sollten differenzieren und niemals auf den Hass der religiösen Fundamentalisten mit gleicher Münze und mit gleichem vernebelten Blick antworten.

Karl
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Wir brauchen kein neues Blasphemie-Gesetz, § 166 reicht
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Karl vom 22.09.2012, 17:06:46
Da hast Du vollkommen recht Karl.

Am Freitagnachmittag hatten sich bereits rund 20.000 Menschen an einer Demonstration gegen Gewalt und die bewaffneten Islamisten beteiligt.

Darauf verwies ich bereits: Demo gegen Gewalt

Mareike
adam
adam
Mitglied

Re: Wir brauchen kein neues Blasphemie-Gesetz, § 166 reicht
geschrieben von adam
als Antwort auf Mareike vom 22.09.2012, 13:18:21
O sammy, es gibt viele Spielarten, ich würde plädieren für: Vernunft, Besonnenheit, Distanz, Abwägung welche Mittel wozu, Differenzierug, Respekt für Andersdenkende und Andersgläubige, natürlich auch klar Definieren was uns "hoch und heilig" ist, ...

"spöttisch-verächtlich zu Lächeln" lehne ich ab.

Das ist meine Haltung dazu.

Mareike


@mareike,

Du hast meine Aussage doch so heftig gekürzt, daß sie nicht mehr ihren ursprünglichen Sinn hat. Sie lautet vollständig:

"Ein spöttisch-verächtliches Lächeln in Richtung aller Fundamentalisten."


Darauf lege ich Wert.

--

adam

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Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Wir brauchen kein neues Blasphemie-Gesetz, § 166 reicht
geschrieben von Mareike
als Antwort auf adam vom 22.09.2012, 17:31:56
OK Adam, ich hatte allerdings deinen Namen nicht genannt.

Ob es hilfreich ist Fundamentalisten zu verspotten und mit einem verächtlichen Lächeln zu begegnen, bezweifle ich allerdings. Für Dich ist es eine legitime Form der Meinungsäußerung. Da sind wir eben verschieden in der Ausdrucksweise.

Mareike
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Wir brauchen kein neues Blasphemie-Gesetz, § 166 reicht
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Karl vom 22.09.2012, 17:06:46


Hunderte regierungstreue Bürger haben in Libyen mit einfachsten Waffen Islamisten-Milizen aus ihren Camps vertrieben. Es ist ein Schlag der jungen Zivilgesellschaft gegen die Scharfmacher der arabischen Welt – und gegen El Kaida....
„Nein zu Milizen“: Libyer stürmen Islamisten-Lager in Bengasi - weiter lesen auf FOCUS Online.
geschrieben von karl


Diese Menschen in Bengasi haben großen Mut und Zivilcourage bewiesen!

Karl
geschrieben von focus.de


Mir kam der Weberaufstand in den Sinn;
Ein Weberaufstand (Zyklus in 6 Blättern), Blatt 4: Weberzug, Käthe Kollwitz (1867-1945) 1897

Mareike
Medea
Medea
Mitglied

Re: Wir brauchen kein neues Blasphemie-Gesetz, § 166 reicht
geschrieben von Medea
als Antwort auf Mareike vom 22.09.2012, 18:04:33
Mit Schwertern und Fleischerbeilen in den Händen
haben diese mutigen Libyer ein Lager der Islamisten gestürmt und sie daraus vertrieben.
Das hat mich tief berührt, und an die mittelalterlichen Bauernaufstände in Deutschland erinnert oder die Geusen
in den Niederlanden gegen die Übermacht der Spanier.
Ist das ein Streif am Horizont?

M.

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hisun
hisun
Mitglied

Re: Wir brauchen kein neues Blasphemie-Gesetz, § 166 reicht
geschrieben von hisun
als Antwort auf schorsch vom 22.09.2012, 11:24:53
Die Meinungsfreiheit hat dort aufzuhören, wo sie in diskriminierender Weise die Würde Anderer verunglimpft.

Genau, Schorsch

Meinungs- und Pressefreiheit erlaubt nicht einfach alles. Karl hat es deutlich ausgedrückt im Dir nachfolgenden Beitrag um 11:14h.

Good bye Ethik und Moral, Anstand und Respekt

hisun
.*.

.
sysiphus
sysiphus
Mitglied

Re: Wir brauchen kein neues Blasphemie-Gesetz, § 166 reicht
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf Karl vom 22.09.2012, 09:41:21
Wer sind die fundamentalistischen Islamhasser? Sind es Menschen die sich wagen Religionen, also auch den Islam, zu kritisieren? Richard Dawkins auch ein fundamentalistischer Islamhasser? Er beschreibt den Islam als grosses Übel dieser Welt, als ungebremstes Böses.

DerFilm "Unschuld der Mslime" ist weder ein sogenanntes "Schmähvideo" noch ein Hetzfilm. Es ist eine nicht gelungene Satire. Was darf Satire hat Tucholsky gefragt und sogleich geantwortet: Satire darf alles.

Nicht in ihren religiösen Gefühlen, aber die soldatische Ehre verletzt fühlten bestimmte Kreise der Weimarer Republik, als Tucholsky geschrieben hatte "Soldaten sind Mörder". Dieser Spruch wurde später von Pazifisten öffentlich geäußert das führte zu Prozessen bei Frankfurter Gerichten. zu den sogenannten "Soldatenurteilen“.

Soldaten sind potentielle Mörder« - diese Aussage des Frankfur­ter Arztes Peter Augst beschäftigt seit 1984 nicht nur Gerichte­ sondern löste auch in der Öffentlichkeit kontroverse Diskus­sionen aus. Vordergründiger Anlaß für die ungewöhnlich scharfen
Reaktionen war der Freispruch des wegen Volksverhetzung und Beleidigung angeklagten Arztes durch das Landgericht Frankfurt im Oktober 1989.

Was diesem Urteil folgte war erschreckend und unglaublich zugleich: Kommentare wie abartig« (Welt am Sonn­tag), Richterschelte durch führende Politiker.Rücktrittsankündi­
gungen (Admiral Wellershof, Generalinspekteur der Bundeswehr), Beschimpfungen und Gewaltandrohungen gegen Richter und Frei­gesprochenen. Offenbar aus Angst, in die strafrechtliche Ausein­andersetzung hineingezogen zu werden, verweigerten mehrere Zeitungsverlage den Abdruck von Anzeigen der Humanistischen Union und der IPPNW, die das Urteil des Landgerichts gegen die Diffamierungen verteidigen wollten.

In einem Urteil vom 10. Oktober 1995 betonte das Bundesverfassungsgericht, dass Meinungen zu öffentlichen Kontroversen geradezu ein konstituierendes Merkmal der freiheitlichen demokratischen Grundordnung seien.
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: Wir brauchen kein neues Blasphemie-Gesetz, § 166 reicht
geschrieben von hobbyradler
Auf Stern.de gibt es ein Video zu den friedlichen Protesten gegen das Mohamed-Video. Stern
Die Hinweise auf einem Transparent finde ich nachdenkenswert.
Beleidigt man Schwarze = Rassismus
Beleidigt man Juden = Antisemitismus
Beleidigt man Frauen = Sexismus
Beleidigt man unseren Propheten & den Islam = Meinungsfreiheit???
geschrieben von Schrift auf einem Transparent

Das Hauptproblem scheint mir, den Maßstab zum Trennen von Satire und Beleidigung zu finden. Gegen Beleidigungen kann sehr wohl auch ohne Gesetzesänderungen vorgegangen werden.

Ciao
Hobbyradler
hisun
hisun
Mitglied

Re: Wir brauchen kein neues Blasphemie-Gesetz, § 166 reicht
geschrieben von hisun
als Antwort auf hobbyradler vom 22.09.2012, 20:31:41
Hobbyradler, das ist sehr nachdenkenswert und einer der besten Beiträge.

hier nochmals das sehr bemerkenswerte Transparent aus
deinem Link

Beleidigt man Schwarze = Rassismus
Beleidigt man Juden = Antisemitismus
Beleidigt man Frauen = Sexismus
Beleidigt man unseren Propheten & den Islam = Meinungsfreiheit ????


Schönen Abend
hisun
.*.

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