Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wir werden sie jagen....

Innenpolitik Wir werden sie jagen....

Mitglied_dc2d221
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RE: Wir werden sie jagen....
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sammy vom 29.01.2018, 10:24:23

Dann schreib doch einfach mal "differenziert" wie du diese Antisemiten oder Rassisten siehst ....vielleicht kann man ja was von dir lernen. Ich sag aber mal, daß ich Ausländerhasser und Neonazis verabscheue, auch wenn sie sich hinter einer "Gegenbewegung" verstecken.

mane
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RE: Wir werden sie jagen....
geschrieben von mane
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.01.2018, 16:40:36

Solche Sprüche sind kalkulierte verbale Tabubrüche, mit denen bestimmte potentielle Wähler angesprochen werden. Für Politikwissenschaftler sind solche Tabubrüche inklusive des anschließenden Zurückruderns und der Behauptung, bewusst missverstanden worden sein, ein typisches Handlungsmuster rechtspopulistischer Parteien.
Mane



 

olga64
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RE: Wir werden sie jagen....
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 29.01.2018, 08:50:51

Liebe Edita,

natürlich stimmt das alles. ABer ist es wirklich eine Sache, über die wir uns nun anscheinend wundern? Der Antisemitismus und der Fremdenhass wurde durch die Generationen hindurch in den Familien weitergepflegt; immer wenn dort irgendwas nicht so richtig lief, suchte man Schuldige und "fand" diese, wie schon unsere Altvorderen, natürlich bei Juden, Ausländern usw. Natürlich auch bei Politikern; aber da begreifen dann manche, dass sie diese ja selbst gewählt haben.

Man muss den noch Überlebenden der KZ`s zuhören, so lange dies noch geht und es geht nicht mehr lange, weil diese oft sehr alt sind und bald sterben werden.
Insbesondere dann, wenn man dann aus Österreich hört, dass in einer der dortigen Burschenschaften Vereinslieder existieren mit dem Aufruf: die 7 Millionen an Vergasungen wäre doch zu schaffen.
Die meisten der FPÖ, die jetzt in der Regierung sitzen, sind Mitglieder von Burschenschaften. Der Sinn und Zweck dieser albernen Bündnisse ist seit langem: alberne Uniformen, saufen bis zum Umfallen, rechtspopulistische Ansichten und diese auch laut zu äussern und natürlich keine Frauen. Als Krönung gibt es dann den sog. Schmiss, der einem rituell zugefügt wird und auf den "mann" dann lebenslang stolz ist, weil damit seine Zugehörigkeit erkannt wird.
Jetzt hat der Herr Strache, der von sich selbst behauptete, eine Metamorphose durchlaufen zu haben, ein Problem und mit ihm der junge Kanzler. Sie müssen sich ja distanzieren von diesen Unappetitlichkeiten - aber glaubt denen das einer? Die eigene Wählerschaft will es ja so, wie es gesagt wurde.
ABer was würde es bringen, wenn wir die Anderen versuchten, solche Rechten verbal zu verfolgen oder "sie ins Zuchthaus" zu werfen (das es ja gar nicht mehr gibt)? Wäre damit eingedämmt, dass die sich immer mehr vermehren? Ich glaube es nicht. Auf alles zu reagieren, womit die sichtlich provozieren wollen, erfüllt nur deren Pläne. Ein wenig leicht machen wir es ihnen damit. Auch dort gibt es die Intelligenteren und auch Juristen; die wissen oft genau wie weit sie gehen dürfen mit ihren Aktionen und verbalen Absonderungen, damit ihnen nichts passiert. Olga


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mane
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RE: Wir werden sie jagen....
geschrieben von mane
als Antwort auf olga64 vom 29.01.2018, 15:55:34

ABer was würde es bringen, wenn wir die Anderen versuchten, solche Rechten verbal zu verfolgen oder "sie ins Zuchthaus" zu werfen (das es ja gar nicht mehr gibt)? Wäre damit eingedämmt, dass die sich immer mehr vermehren? Ich glaube es nicht. Auf alles zu reagieren, womit die sichtlich provozieren wollen, erfüllt nur deren Pläne. Ein wenig leicht machen wir es ihnen damit. Auch dort gibt es die Intelligenteren und auch Juristen; die wissen oft genau wie weit sie gehen dürfen mit ihren Aktionen und verbalen Absonderungen, damit ihnen nichts passiert. Olga
So sehe ich das auch.

Um den rechtspopulistischen Parteien entgegenzutreten, scheint es mir wichtiger zu sein, herauszufinden, welche Strategien sie anwenden, um Wähler für sich zu gewinnen. Dazu gibt es ein internes Strategiepapier, in dem die AfD ihre Strategie für das Wahljahr 2017 skizzierte. Dazu gehören auch die bereits erwähnten gezielten Tabubrüche.

 Die Partei müsse „ganz bewusst und ganz gezielt immer wieder politisch inkorrekt sein“, so eine wesentliche Aussage.
Vollständig heißt es in dem Strategiepapier, dass die AfD „vor sorgfältig geplanten Provokationen nicht zurückschrecken“ darf. „Dabei muss die Seriosität allerdings gewahrt werden, Klamauk, Negativismus um jeden Preis und Hetze haben bei der AfD keinen Platz.“ Diese sorgfältig geplanten Provokationen müssten „selbstverständlich im Rahmen und unter Betonung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung unseres Landes“ erfolgen. Nicht nur diese Aussage illustriert das Wesen der AfD. Es geht nicht um lösungsorientierte Sachpolitik oder durchdachte Konzepte - sondern um den geplanten Effekt mit dem Instrument der Provokation. Bei diesem Muster werden die Reaktionen der „Altparteien“ gezielt einkalkuliert.
Zitat: „Je nervöser und je unfairer die Altparteien auf Provokationen reagieren desto besser. Je mehr sie versuchen, die AfD wegen provokanter Worte oder Aktionen zu stigmatisieren, desto positiver ist das für das Profil der AfD. Niemand gibt der AfD mehr Glaubwürdigkeit als ihre politischen Gegner. Deren negative Reaktion muss daher ganz bewusst von der AfD einkalkuliert werden.“ 
 

Tabubruch, Provokation, Opferstatus: Wie die AfD jenseits ihrer "bürgerlichen" Fassade Politik betreibt.

In diesem Strategiepapier werden immer wieder Erkenntnisse der Wahlkampfforschung aufgegriffen und daraus Konsequenzen gezogen.
Mane
Federstrich
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RE: Wir werden sie jagen....
geschrieben von Federstrich

Es ging bei Anne Will um den zunehmenden Antisemitismus in D.

Die verstörende Hauptthese bei Anne Will gestern war aber, dass die Teilnehmer Parallelen zur Situation von 1933 (gemeint war die Machtübernahme durch die NSDAP) sahen. Frau Bejarano meinte, wir seien in D nicht am Anfang, sondern bereits "mitten drin". Diese These wurde nicht begründet und begründete Gegenstimmen gab es auch nicht. Ist das wirklich so? Sind wir "mitten drin" auf einem Weg zu einer zweiten NS-Diktatur und ggf. gar einem zweiten Holocaust?
Der Knackpunkt für den Holocaust (nicht für den Antisemitismus) war aber nicht 1933 (der Machtübernahme) sondern 1942. Solange solche steilen Thesen nur vorgetragen aber nicht begründet werden, bleiben solche Talkshows eben unbefriedigend, wie ich schon mal schrieb.
Federstrich
pippa
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RE: Wir werden sie jagen....
geschrieben von pippa
als Antwort auf mane vom 29.01.2018, 17:14:22

Ehrlich gesagt, liebe Mane, die Kenntnis dieses Strategiepapiers bedurfte es bei mir nicht.

Die Strategie der AfD war für mich von Anfang an so durchsichtig wie Glas.

Nie habe ich denen die Empörung über die für mich eiskalt geplanten Entgleisungen von Höcke und Co. abgenommen. Von Beginn an lautete die Strategie: Erst die Erwartungen der Pegida-Schreihälse (um nicht einen schlimmeren Ausdruck zu verwenden)  zu erfüllen und dann so zu tun, als wäre was ganz anderes gemeint. Das alles ekelt mich entsetzlich an.
Pippa

 


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Mitglied_dc2d221
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RE: Wir werden sie jagen....
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Federstrich vom 29.01.2018, 17:22:42

Wer zwingt dich, Talkshows (in denen ja immer sehr verschiedene Thesen durch die Teilnehmer vertreten werden) zu schauen ? Und wer entscheidet, welche These "steil" ist ?
Der Holocaust wurde zwar 1942 mit "industriellen Mitteln" durchgeführt aber es gab ihn schon eher. Denn die Judenverfolgung gab es seit 1933.Und 1939 gab es das erste Massaker an polischen Juden .Bis Ende Dezember 1939 ermordeten deutsche SS-, SD- und Wehrmachtangehörige rund 7000 polnische Juden, zum Teil wahllos.
Das sind aber sicher Dinge, die du nicht so gern mit den Deutschen die heute leben in Verbindung bringen mags(vermute ich nur) . 

olga64
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RE: Wir werden sie jagen....
geschrieben von olga64
als Antwort auf Federstrich vom 29.01.2018, 17:22:42

Die alte Dame, die gestern bei Anne Will ihre Lebenserfahrungen schilderte erzeugte wohl bei den Diskutanten und auch der Moderatorin viel Ehrfucht. Deshalb wurde auch nichts hinterfragt, bzw. wählte Frau Will eine sehr umständliche, verbale Art und Weise, sich auszudrücken. Sie glänzt ja ansonsten immer damit, grundsätzlich jedem reinzuquatschen und sich selbst in den Vordergrund zu stellen.

Ich persönlich denke und hoffe nicht, dass wir schon wieder am Beginn einer mörderischen Nazizeit sind. Aber es ist nicht wegzudiskutieren, dass weltweit die rechten, faschistischen Parteien auf dem Vormarsch sind (und die linken Parteien aussehen, als würden sie demnächst untergehen). Es wird auch immer schamloser und ordinärer und primitiver in diesem Ton gepöbelt, geschrien und gegrölt. Dies begann mit "wird man doch mal sagen dürfen" und gipfelt mittlerweile in dieser Tonart in den Parlamenten.
Für die Ausschüsse im Deutschen Bundestag wird die AfD als vermutlich grösste Oppositionspartei ihre Ämter erhalten ,was auch demokratisch völlig richtig ist. Aber muss wirklich jemand dem Rechtsausschuss vorsitzen, der Merkel als "Merkel-Nutte" bezichtigt und sie 15 Jahre im Knast sehen möchte?
Ob ein Holocaust heute möglich wäre? Sicher nicht mit der früheren jüdischen Klientel, da diese mittlerweile ein eigenes Land haben. Aber vermutlich mit Muslimen - böse Zungen nennen sie die "neuen Juden" und dies auch weltweit. Aber wehrlos dürfte dies nicht erfolgen, weil diese meist sehr jungen Menschen kampferprobt ihre Rechte sichern werden und dies in meist veralteten, etwas kraftlosen westlichen Gesellschaften. Olga

Sirona
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RE: Wir werden sie jagen....
geschrieben von Sirona
als Antwort auf olga64 vom 29.01.2018, 17:49:51

Ob ein Holocaust heute möglich wäre? Sicher nicht mit der früheren jüdischen Klientel, da diese mittlerweile ein eigenes Land haben. Aber vermutlich mit Muslimen - böse Zungen nennen sie die "neuen Juden" und dies auch weltweit. Aber wehrlos dürfte dies nicht erfolgen, weil diese meist sehr jungen Menschen kampferprobt ihre Rechte sichern werden und dies in meist veralteten, etwas kraftlosen westlichen Gesellschaften. Olga
 
Olga, man darf aber nicht übersehen dass gerade Muslime sehr antisemitisch eingestellt sind. Sie erhalten den Hass auf Juden schon mit ihrer Muttermilch serviert und tragen diesen in unser Land. Aus diesem Grunde fand ich es sehr ermutigend dass muslimische Jugendliche Auschwitz besucht haben, worüber ich einen Thread eröffnet hatte.
Ich habe die Sendung auch gesehen und kann in Richtung der alten überlebenden Dame nur Chapeau sagen. Solche Zeitzeugen sind nur noch in der Minderheit anzutreffen.
 
Sirona
 
 
olga64
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RE: Wir werden sie jagen....
geschrieben von olga64
als Antwort auf Sirona vom 29.01.2018, 18:00:05

Auch wenn die Tatsache bekannt und stimmig ist, dass Muslime antisemitistisch erzogen werden und auch sind (meist geht es ja auf den Hass auf Israel als Land) halte ich es für ausgeschlossen, dass sie z.B. in unserem Land KZ`s errichten und hier lebende Juden umbringen könnten.
Ich halte es aber durchaus für möglich, dass es Parteien und Strömungen geben kann, die gerade dies als Argument gegen Muslime benützen und diese verfolgen, kasernieren und entsprechend behandeln. Bei schlichten Menschen in unserem Land könnte dies als Argument gelten, weil gerade solche Leute sich nie über Hintergründe informieren, sondern blindlings Behauptungen und Falschinformationen hinterher laufen und grölen.
Ob und wie hoch dann die Zustimmungsrate im deutschen Volk (oder anderen) ist, um hier mitzumachen, weiss ich natürlich nicht, halte sie aber für realistisch, weil der Hass auf Muslimen immer stärker wird, vorwiegend aus Regionen, wo die Menschen nicht mit ihnen konfrontiert sind.
Dies ist anders als bei den Juden im Nazi-Regime. Da lebten bestens integrierte  Juden als Nachbarn und Mitmenschen, als Deutsche, lange Jahre unter den deutschen Menschen, erweckten dann den Neid und die MIssgunst, weil sie es oft besser schafften und wohlhabender waren und von den Nazi-Mördern als "Kriegstreiber", "Verursacher des internationalen Kapitals" usw. denunziert wurden. Eine ganz andere Ausgangssituation, wie ich denke. Olga


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