Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wo ist die Exit-Strategie?

Innenpolitik Wo ist die Exit-Strategie?

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Tina1 vom 01.04.2020, 18:41:20

Ach Tina, frag in solchen Zeiten 10 „Experten“ und du bekommst 12 Meinungen.

Ich bin froh, dass die starken Einschränkungen mit denen wir in Spanien leben müssen landesweit gelten. Da gibt es nicht dieses Hickhack, dass jedes Bundesland selbst entscheidet. 

Wir werden stärker aus dieser Krise hervorgehen, besonders wenn alle mitziehen, da bin ich ziemlich sicher.
Die Wirtschaft wird sich erholen, vielleicht anders positionieren, aber neue Wege schaden ja nicht, im Gegenteil.

Bleib gesund und wenn es geht, munter

 

olga64
olga64
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.04.2020, 19:07:46

Die Einschränkungen gelten ja auch bei uns seit mehr als einer Woche nun bundesweit; ich bin aber Meinung, unser Föderalismus ist und bleibt richtig, weil er auch die einzelnen Bundesländer mit ihren Interna und Gegebenheit gut abbildet und Mehrheitsentscheidungen in Demokratien immer richtig sind.
Aber abgerechnet wird zum Schluss! Wichtig ist natürlich auch für die psychologische Ausgestaltung von Völkern, wann ein Licht am Horizont sichtbar ist.
Denn zu lange und evtl. sogar mit Beschränkungen in Sachen Freiheit usw. für zu lange Zeit würden zu Problemen führen, bzw. zu einem Erstarken der Rechten, die vermutlich schon daran arbeiten, um "Umstürze" vorzubereiten.
Solange man das Volk an den Entscheidungen teilhaben lässt, Panik vermeidet und die Zahlen bei Infizierten und Toten hoffentlich bald spürbar zurückgehen, ist alles okay. Tritt dies nicht ein, wird es problematisch werden und die Leute dahinter keinen Sinn mehr sehen.
Das ist das Risiko, das die Politiker derzeit eingehen.
Der Aufbau der Wirtschaft ist dann der nächste SChritt und da sehe ich leider bei Staaten wie Italien, Spanien und evtl. auch Frankreich sehr grosse Langzeitschäden, die nicht ad hoc repariert werden können. Diese Länder waren vorher schon mit grossen ökonomischen Problemen und exorbitanter Schuldenlast behaftet, die ja nicht verschwindet, sondern noch grösser wird.
Dann braucht es Hilfe und diese ist an BEdingungen geknüpft. So leicht dürfte das alles nicht vorbeigehen und ob die Menschheit wirklich daraus lernt und es in Zukunft besser macht, daran habe ich meine grosse Zweifel. Olga

wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf olga64 vom 01.04.2020, 19:40:39

Solange man das Volk an den Entscheidungen teilhaben lässt [ ... ] , ist alles okay. Tritt dies nicht ein, wird es problematisch werden und die Leute dahinter keinen Sinn mehr sehen.
 
Wie kommst Du darauf, dass man das Volk an den Entscheidungen teilhaben lässt?
Erstens findet das mM nach nicht statt, und
Zweitens wäre das mM nach auch nicht richtig.

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RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 01.04.2020, 19:40:39

Wenn es um Spanien geht, bin ich anderer Meinung. Wir wohnen 35 Km von der Communidad Murcis entfernt und viele Handwerker sind in der Communidad Valencia beschäftigt. Die „Grenzen“ zwischen diesen beiden Bundesländern könnte gar nicht kontrolliert werden, weil sich die Wege der Plantagen darüber hinaus erstrecken. Deshalb ist nur eine landesweite absolute Ausgangssperre sinnvoll.
Um die wirtschaftliche Situation Spaniens mache ich mir ganz große Sorgen. Das Land knabbert noch an der Umweltkatastrophe und nun ein kompletter Stillstand. Das wird erschreckende finanzielle Auswirkungen haben. Aber ich habe die Finanzkrise mitgemacht als die Immobilienblase buchstäblich zerplatzt ist und deshalb bin ich nicht soooo pessimistisch, aber es wird Zeit brauchen. 

Aber, wenn ich mit @Tina1 kommuniziere mache ich ihr Mut in Bezug auf Deutschland und da werden sich Firmen, Handwerker, Selbständige usw. andere Wege einfallen lassen. Manche werden sich auch ganz neu positionieren und ja, es wird leider auch Verlierer geben, wie nach jeder Krise. Und es wir einige geben die als strahlende Gewinner hervorgehen. Das sind aber diejenigen die von und durch die Krise profitieren.

Ich hoffe Frau von der Leyen bastelt schon an einer Strategie.
 

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.04.2020, 20:19:23
Ich hoffe Frau von der Leyen bastelt schon an einer Strategie.
 

Ohje @bruny, das kann ja nur in einer Katastrophe enden. Bis jetzt hat sie nicht viel Gescheites fertig bekommen. Eigentlich sollte man froh sein das die letzten Wochen von ihr nichts zu hören war. Und dabei wäre eine sehr starke und einige EU so von Nöten gewesen.
RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.04.2020, 20:27:41
Die Hoffnung stirbt zuletzt Dicker 😁

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RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Manche gehen mit der Pandemie nach folgendem Bild um:

der_Lokfuehrer.jpg
Seid alle Realisten und macht dem Lokführer das Leben nicht so schwer.

Bleibt alle gesund.

Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von Tina1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.04.2020, 20:19:23
Aber ich habe die Finanzkrise mitgemacht als die Immobilienblase buchstäblich zerplatzt ist und deshalb bin ich nicht soooo pessimistisch, aber es wird Zeit brauchen.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/coronavirus-wirtschaft-dax-trump-1.4843820

"Diese Krise ist wie Lehman, nur gefährlicher"
  • Bei der Analyse der Coronavirus-Krise drängt sich ein Vergleich mit der großen Finanzkrise des Jahres 2008 auf.
  • Die infizierte damals das globale Bankensystem - doch das Coronavirus infiziert Menschen und damit auch die gesamte Volkswirtschaft.
"Das Coronavirus aber steht für eine gänzlich anders geartete Krise. Das Virus infiziert Menschen - Arbeitnehmer und Konsumenten aus allen sozialen Schichten, aus allen Berufsgruppen und allen Regionen, kurzum: die gesamte Volkswirtschaft. Vieles, was Menschen normalerweise tun - im Restaurant essen, eine Modeschau organisieren, nach Italien fahren, ein Auto kaufen - tun sie jetzt nicht mehr. Deshalb steigt weltweit die Rezessionsgefahr

Das Coronavirus jedoch ist möglicherweise noch tückischer, als es die toxischen Verbriefungspapiere der Banken waren. Es bedroht alle Bereiche der Volkswirtschaft gleichermaßen, die Zahl der Brände, die gelöscht werden müssen, ist heute ungleich größer als damals. Es geht, wenn man so will, von der Eckkneipe über den Friseur bis zum globalen Autobauer.

Dies ist wahrscheinlich schon einer der wesentlichen Unterschiede zur großen Finanzkrise des Jahres 2008. Damals konnten die Menschen auch während der Turbulenzen noch um die Häuser ziehen, ohne Angst haben zu müssen, krank zu werden. Denn die Krise kam damals aus dem Finanzsystem und sie infizierte mit ihren faulen Wertpapieren - den Folgen brandgefährlicher Spekulationen - zunächst einmal die Bilanzen großer und kleiner Banken. Selbst als die US-Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 im Strudel der Krise unterging, war klar, was zu tun ist: Wer verhindern wollte, dass das Virus auf die Realwirtschaft überschwappte, musste den Banken helfen. "


 
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Tina1 vom 02.04.2020, 12:06:47

Stimmt liebe Tina,  Lehmann brother war verständlicher und eingrenzbarer.
Phil,

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Tina1 vom 02.04.2020, 12:06:47

Selbstverständlich sind die Finanzkrise und die jetzige Krise nicht vergleichbar, aber trotzdem mussten die Menschen nach der unmittelbaren Bedrohung durch die Finanzkrise wieder aufstehen und weiter machen.

Solche Pandemien wecken immer die tiefsten Ängste, aber jetzt in Angststarre zu verfallen hilft doch keinem weiter. Und es wird ein Leben nach der Pandemie geben, nur vielleicht anders als vorher. 
Manche Länder werden schlimmer betroffen sein als andere, darüber müssen wir uns alle im Klaren sein.
Bruny


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