Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Würden wir unser deutsches Vater-/Mutterland verteidigen?

Innenpolitik Würden wir unser deutsches Vater-/Mutterland verteidigen?

RE: Würden wir unser deutsches Vater-/Mutterland verteidigen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied

ich bedanke mich für die einfache, aber tiefgreifende Eingangsfrage @olga
sie hat mich wieder einmal sehr nachdenklich gemacht - auf Grund des Ukraine-Krieges bekommt sie für mich eine Brisanz die mich schaudern lässt 

WurzelFluegel

Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Würden wir unser deutsches Vater-/Mutterland verteidigen?
geschrieben von Tina1


"Wir melden uns zurück aus der Sprachlosigkeit... mit dem Original-Video, der ewig aktuellen Frage "Wozu sind Kriege da?" von Udo Lindenberg. Im Moment ist die Welt ja so daneben, dass es sehr schwierig ist, mit all diesem Horror umzugehen. Dieses Kinderlied aus den 80er Jahren war Udos Versuch, die Hintergründe all dieser grausamen Kriege hinterfragen.. "

"Keine Mutter will doch ihre Kinder verlieren und keine Frau ihren Mann. Also warum müssen Soldaten losmarschieren, um Menschen zu ermorden, wo zu sind Kriege da? Sie laden die Gewehre und bringen sich gegenseitig um, sie stehn sich gegenüber u könnten Freunde sein, doch bevor sie sich kennenlernen schießen sie sich tot. Ich finde das so bekloppt, warum muss das so sein? Erklär mir das einmal, wozu sind Kriege da?  Wozu wird mein Leben aufs Spiel gesetzt und das Leben all der anderen, sag mir mal warum? Herr Präsident, ich bin jetzt 10 Jahre alt und fürchte mich vor dem Atomraketenwald." Ich bin ja noch so klein....Udo Lindenberg "Wozu sind Kriege da".
 


„Stell dir vor, es ist Frieden, und jeder geht hin!“ Mit dem Song WIR ZIEHEN IN DEN FRIEDEN ruft Udo Lindenberg zu einer neuen Friedensbewegung auf! Denn: „Utopien sind zum Vorverlegen da! - Kinder werden nicht als Rassisten und Kriegstreiber geboren, sie sind unsre Hoffnungsträger für eine friedliche Welt, die nur durch konsequente Abrüstung incl. weg mit dem ganzen Atomraketenschrott zu erreichen ist. Ich hab das Wort Abrüstung schon lange nicht mehr gehört, aber das liegt ja auch nicht im Interesse der Rüstungsindustrie, damit sie noch mehr ihren schmutzigen Profit machen können.“ (Udo Lindenberg)


Tina1
Tina1
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RE: Würden wir unser deutsches Vater-/Mutterland verteidigen?
geschrieben von Tina1


Reinhard Mey & Freunde - Nein, meine Söhne geb' ich nicht.

"Alle Beteiligten Künstlerinnen und Künstler haben mit ihrem Gesang, ihrer Kunst und ihrem Handwerk aus Idealismus und persönlichem Engagement dieses einmalige Projekt verwirklicht. Alle, ausnahmslos alle haben auf eine Gage und die Erstattung ihrer Kosten verzichtet, es war nicht einmal die Rede davon. Es ist ein Geschenk, das wir uns beim Aufnehmen des Liedes gegenseitig gemacht haben und das wir Euch nun weiterschenken. "



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Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Würden wir unser deutsches Vater-/Mutterland verteidigen?
geschrieben von Tina1
val
val
Mitglied

RE: Würden wir unser deutsches Vater-/Mutterland verteidigen?
geschrieben von val

Um auf @Olgas Frage zurück zukommen:
ich glaube, ja.
Wobei ich nicht unbedingt - aber auch - mein Vater/Mutterland meine, sondern das Land, in dem ich zuhause bin, wo ich mich wohlfühle, das ich als "Heimat" empfinde.
Da hätte ich sogar noch eins oder zwei.
Gruss Val
 

Karl
Karl
Administrator

RE: Würden wir unser deutsches Vater-/Mutterland verteidigen?
geschrieben von Karl
als Antwort auf Tina1 vom 09.03.2022, 18:38:47

Zu all diesen idealistischen Songs:

Also, für mich gibt es schon einen wesentlichen Unterschied zwischen einem Angriffs- und einem Verteidigungskrieg.

Letzteres ist m. E. legitim, ersteres ein Verbrechen. 

Karl


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olga64
olga64
Mitglied

RE: Würden wir unser deutsches Vater-/Mutterland verteidigen?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 09.03.2022, 18:58:54

Ja, Karl, so muss man das wirklich sehen.
Und diese Songs entstanden auch zu einer Zeit, wo sich niemand vorstellen konnte oder wollte,dass in Europa irgendwo wieder Krieg vor unserer Haustüre stattfindet.
Und viele müssen schweren Herzens eingestehen,d ass die nun aufgezehrte Friedensdividende wohl zu naiv war. Denn Krieg gab es immer und an vielen Plätzen dieser Erde - aber meist weit entfernt von uns.
Erinnere wieder mal an den langen Krieg in Syrien,d er ohne Putins Beteiligung sicher längst zu Ende wäre und allen viel Leid hätte erspart werden können.
Das war ein Angriff des syrischen Machthabers auf sein eigenes Volk. Olga

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Würden wir unser deutsches Vater-/Mutterland verteidigen?
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Karl vom 09.03.2022, 18:58:54

Die Legitimität einer Verteidigung stellt wohl niemand in Frage.

Dennoch kann man abwägen, wann und ob Verteidigung mit Waffen der kluge Weg ist.
Realistisch gesehen würde die Ukraine sogar bei erfolgreicher Verteidigung immer noch nicht sicher in einer Demokratie nach unserem Verständnis leben können. Die Zeit ist dafür meiner Meinung nach noch nicht "reif".

Mareike

Karl
Karl
Administrator

RE: Würden wir unser deutsches Vater-/Mutterland verteidigen?
geschrieben von Karl
als Antwort auf Mareike vom 09.03.2022, 19:59:50

Liebe @mareike,


ich stimme Dir zu. Meine Aussage, dass ich einen Verteidigungskrieg als legitim ansehe, bedeutet ja nicht, dass eine Verteidigung mit Waffen nicht sorgfältig abgewogen werden müsste. Ich selber bin eher pazifistisch veranlagt und würde jeder unblutigen Lösung sehr viel Sympathie entgegen bringen. Es müsste aber eine Lösung sein und keine Kapitulation.

Im Falle der Ukraine sehe ich nicht, welche Option den Ukrainern bleibt außer zu kämpfen und zu verhandeln. 

Karl

aixois
aixois
Mitglied

RE: Würden wir unser deutsches Vater-/Mutterland verteidigen?
geschrieben von aixois
als Antwort auf Karl vom 09.03.2022, 18:58:54

... Unterschied zwischen einem Angriffs- und einem Verteidigungskrieg.

Genauso sieht es auch Kyrill I., der Patriarch von Moskau und ganz Russland - nur eben mit umgekehrten Vorzeichen. "Wir gut - ihr böse" - "wir verteidigen - die anderen haben angegriffen".


Letztes Beispiel ist seine Prdigt vom letzten Sonntag, in der er die gläubigen Orthodoxen in seiner "grossrussischen Gemeinde" (Russland, Belorus, Ukraine) aufrief, das historische Vaterland und seine Werte gegen das Böse, gegen die 'äußeren Feinde' zu verteidigen, um die Einheit der Gläubigen zu schützen, wo bei er die 'metaphysische' Dimension des Kriegs, nicht die geopolitische betonte.
Mit anderen Worten, es geht nicht um 'Vernunft', sondern um 'Glauben'.
Und was einer glaubt, hängt davon ab, wo er wohnt , zu welcher Kirche er gehört - und wenn der Glaube dann auch noch höher steht als jede  Vernunft, da reicht dann kein "Latein" weit und ist bald am Ende. Aber das ist uns ja allen seit Jahrhunderten wohl bekannt.

Die Russisch Orthodoxe Kirche umfasst übrigens rund 150 Millionen Mitglieder in rund 165 Eparchien des Patriarchats.

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