Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik 2005 bis 2021-Mitschuld oder Unschuld

Internationale Politik 2005 bis 2021-Mitschuld oder Unschuld

lupus
lupus
Mitglied

RE: 2005 bis 2021-Mitschuld oder Unschuld
geschrieben von lupus
als Antwort auf Mareike vom 19.03.2022, 10:36:29
 Militärisch abhängig von der Nato, wirtschaftlich von Russland und Anderen.
Hallo Mereike!
Deine Klage über eine wirtschaftliche Abhängigkeit halte ich für eine falsche Überlegung.

Bei dem heutigen Stand der technischen Entwicklung gibt es viele nicht zu beseitigende Abhängigkeiten.
Bedenke nur, dass nicht jedes Land alle notwendigen Materialien ( oder z.B. landwirtschaftliche Erträge) selbst besitzt.
Die DDR wollte ohne Bodenschätze unabhängig sein und scheiterte ökonomisch an diesem Ziel.

Nur noch eine Frage zur angestrebten Unabhängigkeit bei Gas und Öl: Wenn nicht mehr von Russland
von wem sind wir dann abhängig ? 

lupus
 
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: 2005 bis 2021-Mitschuld oder Unschuld
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf lupus vom 20.03.2022, 08:44:25

Nur noch eine Frage zur angestrebten Unabhängigkeit bei Gas und Öl: Wenn nicht mehr von Russland
von wem sind wir dann abhängig ? 

lupus
 
Zumindest bemüht sich ein Minister um Katar. 👼
Karar = Demokratie, menschnfreundlich, weltoffen, war noch nie in einen Skandal verwickelt = [/Ironie=off] 

Ciao
Hobbyradler
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: 2005 bis 2021-Mitschuld oder Unschuld
geschrieben von Mareike
als Antwort auf lupus vom 20.03.2022, 08:44:25

Lieber @Lupus
eigentlich könntest Du erkennen, dass ich die Abhängigkeiten nicht beklage, sondern zur Kenntnis nehme.
Abhängigkeiten sind unvermeidbar.
Man sollte aber dann dazu stehen!
Das nenne ich Pragmatismus.
Und Pragmatismus kann und darf nicht mit verlogener Moral und Schuldzuweisungen kaschiert werden.
Herzliche Grüße
Mareike


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Karl
Karl
Administrator

RE: 2005 bis 2021-Mitschuld oder Unschuld
geschrieben von Karl
als Antwort auf Mareike vom 20.03.2022, 09:12:37

Mareike:
"...
Und Pragmatismus kann und darf nicht mit verlogener Moral und Schuldzuweisungen kaschiert werden.
..."

@mareike,

diesen Satz verstehe ich nicht. Was ist denn mit verlogener Moral gemeint? Was wird mit Schuldzuweisungen (an wen?) kaschiert?

Ich bin zudem der Meinung, dass es in der derzeitigen Situation wenig bringt nach Mitschuld oder Unschuld von 2005-2021 zu suchen, anstatt sich mit den notwendigen Maßnahmen im Hier und Jetzt und in der Zukunft zu beschäftigen. Das lenkt in der derzeitigen Notsituation vom eigentlichen Problem, dem brutalen Überfall auf die Ukraine und bald Moldawien nur ab.

Das, was mir wichtig wäre "Wie kann das Morden und wie dieser Wahnsinnige gestoppt werden?" sollten wir diskutieren. Wir sollten Putin als eindeutigen Verbrecher kennzeichnen und hier nicht durch rückwärtsgewandte "Schuldzuweisungen" von dessen Verantwortung - gewollt oder ungewollt - ablenken.

Das erinnert mich sonst an die überkommene Verurteilung von Vergewaltigungsopfern. Tragen sie nicht doch eine Mitschuld, weil aufreizend gekleidet etc.?

 Karl
JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: 2005 bis 2021-Mitschuld oder Unschuld
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Karl vom 20.03.2022, 09:28:59
...............

Das, was mir wichtig wäre "Wie kann das Morden und wie dieser Wahnsinnige gestoppt werden?" sollten wir diskutieren. Wir sollten Putin als eindeutigen Verbrecher kennzeichnen und hier nicht durch rückwärtsgewandte "Schuldzuweisungen" von dessen Verantwortung - gewollt oder ungewollt - ablenken.

Das erinnert mich sonst an die überkommene Verurteilung von Vergewaltigungsopfern. Tragen sie nicht doch eine Mitschuld, weil aufreizend gekleidet etc.?

 Karl
geschrieben von karl
wir alle haben nun, egal woher, TV, SZ, andere Medien, eine Überfülle von Infos, sodass wir auf eigene Analysen mehr oder weniger laienhaft, verzichten können, wir haben auch alle unglaublich viel erlebt und Erfahrungen gesammelt, sodass es nur darum geht, was kommt.
Aber nein, sowohl im Kriegs-thread als auch hier wird vorher statt nachher breit ausgewalzt.
Putin ist ein Verbrecher geworden, das nicht mit dem russischen Volk gleichgesetzt werden kann.
Eine Million Flüchtende nach der anderen kommt durch Putin zustande.
Nachdem sich der Westen Rationalität auferlegt hat, muß er bekennen, es muß eingegriffen werden, miltärisch und flankierend einiges andere, wir Laien müssen ja nicht alle Details überlegen.
lupus
lupus
Mitglied

RE: 2005 bis 2021-Mitschuld oder Unschuld
geschrieben von lupus
als Antwort auf Karl vom 20.03.2022, 09:28:59

Das, was mir wichtig wäre "Wie kann das Morden und wie dieser Wahnsinnige gestoppt werden?" sollten wir diskutieren. Wir sollten Putin als eindeutigen Verbrecher kennzeichnen und hier nicht durch rückwärtsgewandte "Schuldzuweisungen" von dessen Verantwortung - gewollt oder ungewollt - ablenken.

geschrieben von karl
Aber Karl? Willst du tatsächlich alle Diskussionen auf deine dir wichtigen Themen und Meinungen unter wechselden Überschriften reduzieren.?
Dann müßtest du ja z.B. einen Link zur Putineinschätzung von Schmidt eigentlich sofort löschen.

lupus

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Karl
Karl
Administrator

RE: 2005 bis 2021-Mitschuld oder Unschuld
geschrieben von Karl
als Antwort auf lupus vom 20.03.2022, 10:04:03

@lupus,

wer spricht denn von löschen? Ich sage nur meine Meinung, mehr nicht. Übrigens halte ich auch das Schröderthema für zu unwichtig, um daran groß teilzunehmen.

Karl

Rispe
Rispe
Mitglied

RE: 2005 bis 2021-Mitschuld oder Unschuld
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Karl vom 20.03.2022, 09:28:59

Aha!
Merkst du jetzt endlich, wie Mareike seit Tagen versucht, eine Schuldumkehr vorzunehmen? Sie bringt durch die Hintertür immer wieder irgendwelche Details, die angeblich gegen die Ukraine sprechen, in dem anderen Thread hat sie z. B. die ukrainische Mafia erwähnt, obwohl gerade Putin seine ganze Politik mit Unterstützung und Hilfe der Mafia betreibt und einen rechtsextremen Beraterstab um sich schart, worüber hier schon mehrfach mit Belegen aufgeklärt wurde.
Und Mareike ist nicht die einzige, die das tut. Es genügt, in dem anderen Kriegsthread zu lesen, um einen Haufen Relativierungen zu lesen, was den Aggressor betrifft.
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Am 16. 3. um 18:36 Uhr habe ich in einem anderen Thread folgendes geschrieben:

Ich habe den Artikel von Wetzel gerade gelesen.
Einen Satz daraus möchte ich aber jetzt mal besonders zitieren, weil ich hier oft mehr Verurteilungen lese über das Verhalten der Ukraine als über Putins brutales Vorgehen:
'Und es ist angesichts der Bilder von getöteten Zivilisten in politischer und moralischer Hinsicht fast schon unanständig, darüber zu sprechen, was die Ukraine tun müsste, damit der Terror aufhört. Nicht der Angegriffene ist in der Pflicht, etwas zu tun, sondern der Angreifer'.
Dieser Satz spricht mir aus der Seele, denn ich bin täglich neu geschockt darüber, dass man hier ständig Selenskij oder dem Botschafter und der Ukraine vorwirft, dass sie nicht einfach aufgeben, statt eindeutig den Aggressor zu verurteilen, und das ist Putin, nicht die Ukraine."

Deine Antwort:
Hast Du eigentlich die Absicht, dieses Forum schlecht zu machen? Es ist objektiv eine Lüge, was Du hier behauptest - oder redest Du Dich jetzt mit dem Subjektiven "weil ich hier oft mehr Verurteilungen lese" heraus? Ich würde ja sagen, weil Du es "hineinlesen möchtest".

Du kannst doch nicht die Angst vor Atombomben und vor einer Ausweitung des Krieges umdrehen in ein Verurteilen der Ukraine. Wer - konkret - verurteilt denn hier das brutale Vorgehen von Putins Russland nic
ht?“
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Vielleicht merkst du jetzt doch einmal, wie ungerecht dieser dein Vorwurf an mich war. Ich stehe nach wie vor zu dem, was du als „glatte Lüge“ bezeichnet hast. Die Verdrehungen von Mareike und die Relativierungen, die ich leider in großer Anzahl in dem anderen Thread lese (ich will keine weiteren Namen nennen) empfinde ich als regelrecht infam den Opfern dieses Krieges gegenüber.

Wo bleibt das Entsetzen über die massiven Zerstörungen in der Ukraine, die ganz allein Putin und seine faschistische Entourage zu verantworten hat und niemand anders? Ich lese es bei Phil. oder bei Olga und Edita regelmäßig. Wo bleibt es bei den vielen anderen???

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: 2005 bis 2021-Mitschuld oder Unschuld
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf JuergenS vom 20.03.2022, 09:42:55

Lieber Jürgen,

warum immer wieder die Forderung, militärisch einzugreifen? Erstens DARF die Nato das gar nicht, die Nato sieht vor, NUR einzugreifen, wenn ein Natomitglied angegriffen wird. Zweitens: Siehst Du nicht ein, dass das einen Weltkrieg auslösen könnte? Wir drehen uns in DIESEM Punkt wirklich immer wieder im Kreis, Du forderst immer diesen "Fall", von dem ich HOFFE, dass er NIE eintreten wird.

LG

DW

 

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: 2005 bis 2021-Mitschuld oder Unschuld
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Karl vom 20.03.2022, 09:28:59
Mareike:
"...
Und Pragmatismus kann und darf nicht mit verlogener Moral und Schuldzuweisungen kaschiert werden.
..."
@mareike,

diesen Satz verstehe ich nicht. Was ist denn mit verlogener Moral gemeint? Was wird mit Schuldzuweisungen (an wen?) kaschiert?

Ich bin zudem der Meinung, dass es in der derzeitigen Situation wenig bringt nach Mitschuld oder Unschuld von 2005-2021 zu suchen, anstatt sich mit den notwendigen Maßnahmen im Hier und Jetzt und in der Zukunft zu beschäftigen. Das lenkt in der derzeitigen Notsituation vom eigentlichen Problem, dem brutalen Überfall auf die Ukraine und bald Moldawien nur ab.

Das, was mir wichtig wäre "Wie kann das Morden und wie dieser Wahnsinnige gestoppt werden?" sollten wir diskutieren. Wir sollten Putin als eindeutigen Verbrecher kennzeichnen und hier nicht durch rückwärtsgewandte "Schuldzuweisungen" von dessen Verantwortung - gewollt oder ungewollt - ablenken.

Das erinnert mich sonst an die überkommene Verurteilung von Vergewaltigungsopfern. Tragen sie nicht doch eine Mitschuld, weil aufreizend gekleidet etc.?

 Karl
geschrieben von karl
Um Deine Frage zu beantworten:
Dieser Beitrag fand Deine Zustimmung: https://www.berliner-zeitung.de/open-source/die-ukraine-soll-kapitulieren-fordern-einige-ein-widerspruch-li.217210

Ich hätte diesem Pazifisten auch zustimmen können, wenn er nicht von diesem Abschnitt eingeleitet worden wäre: " Man kennt das auch als „Victim Blaming“, einen Mechanismus, der Opfern eine (Teil-)Schuld an der Tat oder zumindest ihren Folgen andichten will." Und " Nüchtern betrachtet ist auch der Rest eine bequeme Lüge. Wir loben Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte als höchste Güter. Wir verehren die Revolutionäre aller Generationen, die dafür gestorben sind. Wir schreiben uns „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ auf die Fahnen, aber wir sind nicht bereit, für sie zu kämpfen."

Ja, wir sind alle mitverantwortlich für die Verhältnisse, wie sie nun mal sind.
Ich ziehe es allerdings vor, nicht von Schuld zu sprechen. Schuld gehört in die Kategorie Moral.

Drum wüßte ich auch nicht, warum ich jetzt nicht über Lösungsmöglichkeiten bis hin einer Kapitulation nachdenken darf. Ich sehe da eben keine SCHULDZUWEISUNG an die Ukraine, auch kein mangelndes Mitgefühl. Ich sehe unsere Ohnmacht und Ratlosigkeit.
Mareike

 

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