Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Asyl für russische Deserteure in Deutschland ?

Internationale Politik Asyl für russische Deserteure in Deutschland ?

adam
adam
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RE: Asyl für russische Deserteure in Deutschland ?
geschrieben von adam
als Antwort auf aixois vom 01.10.2022, 18:13:45

Es darf eben nicht dazu kommen, daß Putin sein Militär fit macht und wieder Krieg anfängt. Deshalb muß das Kriegsende auch das Ende der Aera Putin sein. und das Ende der russischen Föderation.

Es wird meines Erachtens dazu kommen, daß die Nato eingreift und sich Russland einem Diktatfrieden beugen muß. Putin spielt dann keine Rolle mehr. Ziel sollte  eine Eurasische Union sein, bestehend aus der heutigen EU und einer Republik Russland samt der Ukraine. Das wird für die Amis und China schwer zu schlucken sein, aber was bleibt ihnen übrig?

--

adam

schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Asyl für russische Deserteure in Deutschland ?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Michiko vom 01.10.2022, 18:21:04
.................
Das sind alles Staaten, die in der Nato sind Schorsch, das wird sich Putin wohl eher nicht vornehmen, wenn er "in ein paar Jahren" noch Staatschef sein sollte. Sich mit der Nato anzulegen, bedeutet Weltkrieg, Haben wir schon ein paar Mal hier angedeutet.
Du setzest "normales Denken" voraus. Hast du dir schon mal überlegt, ob Putin dazu noch fähig ist? Sind z.B. von einer Glaubensdoktrin infizierte "Selbstmörder-Bomber" noch fähig, die "Resultate" ihres Irrsinns zu erkennen? Nach mir die Synthflut......
Juro
Juro
Mitglied

RE: Asyl für russische Deserteure in Deutschland ?
geschrieben von Juro
als Antwort auf adam vom 01.10.2022, 18:33:19

Hallo Adam,
ja, dein Gedanke wäre gar nicht so abwegig und undenkbar. Aber die Eurasische Union hätten wir schon um 2000 haben können, friedlich, ohne Ukraine-Krise und ohne die Welt an den Rand eines Atomkrieges zu manövrieren. 
Der einzig andere Aspekt - Russland wäre dann ein Partner der EU gewesen und kein Sklave der EU, wie du es vorzeichnest.

Die Eurasische Union besteht als Wirtschaftsunion seit 2014, hervorgegangen aus der Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft, die im Jahr 2000 durch die GIS-Staaten gebildet worden ist.
Keine Erfindung des Westens also.

Wenn dir eine solche Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft am Herzen liegt, warum macht der Westen dann nicht diesen Schritt? Ein Beitritt oder ein Kooperationsvertrag wäre glaube ich ein sehr gutes Mittel, um alle kriegerischen Handlungen sofort zu beenden. Dann gelten neben den wirtschaftspolitischen Grundsätzen auch gemeinsame Werte. Das wäre doch mal eine Aufgabe für unsere Außenministerin.
Aber die will ja Russland bisher nur bestrafen und von außen erziehen.
Das Problem "Putin" wird sich ohnehin erledigen. Entweder durch ein Umdenken in Russland oder biologisch. 

Adam, danke für den Anschub durch deine Friedensvision. Schreib sie Frau Baerbock. Ich würde eine Petition unterstützen.

Juro

 


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aixois
aixois
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RE: Asyl für russische Deserteure in Deutschland ?
geschrieben von aixois
als Antwort auf Juro vom 02.10.2022, 11:19:37

Das Problem "Putin" wird sich ohnehin erledigen.

Wenn Du mit 'Problem' die Person P. meinst- richtig , auch P baut zunehmend mehr Zellen ab, als auf. That's life.

Wenn das "Problem" aber Russland meint, den Verlust seiner alten Großmachtidentität und die seit 30 Jahren bislang wenig erfolgreiche Suche nach einer neuen Rolle im Club  der  Großen, in dem ihm die USA nicht einmal mehr einen Platz einräumen wollen (regionale Mittelmächte gehören da nicht rein !) , dann bleibt es kompliziert und wird eher noch komplizierter, denn kein Land, ob groß oder klein, wird zumindest in der West-Halbkugel auf absehbare Zeit mit dem "Schmuddelkind  aus der Unterstadt" wieder spielen wollen.

Und wenn man sich die Riege potentieller Post-Putine so anschaut, da gibt sicher das eine oder andere Gehirn darunter , das denken kann, aber "umdenken", nein.
Da müssten schon Kolonnen von gehirnwäschlerisch erfahrenen Säuberungsfachfrauen und- männern unterwegs sein.

Das alte Dilemma (hier im ST schon oft aufgeworfen) bleibt: man kann nur 'groß' sein, wenn man auch stark ist und mithalten kann. Dazu braucht es ein gut funktionierende, global aufgestellte Wirtschaft, die nicht nur Rohstoffe, sondern gut verarbeitete, stark nachgefragte Produkte anbieten. Dazu braucht es neben einer guten Infrastruktur (mit marktnahen Zugängen zum Meer, auch eine genügend große Anzahl gut ausgebildeter Menschen  und eine dynamische Binnennachfrage, die so schnell weder in der Taiga/Tundra Sibiriens noch in den Steppen zu schaffen, die aber leichter (und näher) in Belarus und in der Ukraine zu finden sind.

Mackinders geopolitische "Herzland-Theorie" mit der er erneut den Eurasischen Großmacht- Raum hochbrachte (Anfang des 20. Jhdts) und der im Grunde gegen die Seemächte USA, UK gerichtet war, schwirrt noch heute - in modifizierter Form - nicht nur in russischen, sondern auch amerikanischen (als Angstvorstellung)  Geostrategen-Köpfen herum.

Die damit einhergehende Abnabelung (= Verselbständigung) der EU von den USA und eine starke Integration /Kooperation mit dem Osten Europas bis hin zu einer Verbindung in den fernöstlichen Raum, waren und bleiben ein Alptraum der US Geo-Strategen (verständlicherweise), der die Aussenpolitik bis heute beeinflusst (Europa als NATO Partner ist gleichzeitig als starke EU ein Konkurrent) und der auch Anfang der 1990-er Jahre als man tatsächlich über eine Grundsnaierung Europas und ihrer obsolet  gewordenen Strukturen sich hätte Gedanken machen können.

Ich denke daher nicht, dass ich es noch erleben werde, so ein "Umdenken". Der Krieg hat die Länder auf lange Zeit auseinandergebracht, aufkeimende Zusammenarbeitsansätze zertrampelt. Dieses Umdenken muss eine Eigenleistung sein. 

Darf nicht, kann nicht von aussen kommen, i.S. von "ich schaffe mir eine Russland, wie es mir gefällt", kein an westlichen "Werten" ausgerichtetes 'nation bulding' .
Das hat noch nirgends richtig geklappt und ruft nur Aversionen hervor.



 
Juro
Juro
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RE: Asyl für russische Deserteure in Deutschland ?
geschrieben von Juro
als Antwort auf aixois vom 02.10.2022, 13:12:02

Hallo aixois,

aber wir müssen umdenken. Sonst trifft uns das Regionalmacht-Gespenst selber. 
Wir stehen kurz vor einem atomaren Weltkrieg. Jetzt müssen unsere Politiker handel.

Juro

aixois
aixois
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RE: Asyl für russische Deserteure in Deutschland ?
geschrieben von aixois
als Antwort auf Juro vom 02.10.2022, 13:40:02

Wir stehen kurz vor einem atomaren Weltkrieg.

Das tun wir nicht.Ich bin mir sicher, dass die 'alte' Atomare Abschreckung weiterhin funktioniert, d.h. es wir zu keinem "Austausch" von 'strategischen' Interkontinentalraketen kommen.
Dass es zum lokal begrenzten Einsatz von "Minibömbchen" kommen kann, habe ich bereits angedeutet. Wie dann die Atommächte (insb. USA , UK) reagieren werden, sagen sie und die NATO als solche,  derzeit nicht.

Aber soweit ist es noch lange nicht. Es gibt noch eine Reihe weiterer, nicht atomarer, Eskalationsstufen.
 

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Juro
Juro
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RE: Asyl für russische Deserteure in Deutschland ?
geschrieben von Juro
als Antwort auf aixois vom 02.10.2022, 15:35:07

Hallo aixois, das ist immer eine Interpretationsfrage.
Wenn NATO-Militär serbische Panzer mittels Uran-Munition knackt, dann ist das eine Heldentat, auch wenn die Einmischung völkerrechtswidrig war.
Wenn Russland gleiches in der Ukraine tun würde, wäre das eine atomare Eskalation. 
Also immer vom schlechtestmöglichen Ende ausgehen.

Juro

aixois
aixois
Mitglied

RE: Asyl für russische Deserteure in Deutschland ?
geschrieben von aixois
als Antwort auf Juro vom 02.10.2022, 16:22:37
das ist immer eine Interpretationsfrage.
Soweit ich das als absoluter Militärlaie weiss, fällt Uranmunition nicht unter den INF , ist also nicht von irgendwelchen Restriktionsverträgen betroffen, folglich  wird die DU Munition von  viel mehr Staaten als nur den 'offiziellen' A-Mächten  besessen . 

Bomben , die Flächen, nicht einzelne Objekte,  kaputt machen sollen, fallen unter eine andere Kategorie. Angriffswaffen sind sie gem. der Abschreckungsdoktrin beide nicht, sie dienen nur der Verteidigung (gibt ja schließlich auch keine Kriegsministerien mehr), z.B. bei einem Angriff auf das Territorium eines Staates, so wie das aus russischer Sicht nächste Woche der Fall sein wird, wenn ukrainische Kämpfer auf dem Boden des  'erweiterten' 'Russland' ihrfe 'Angriffe' fortsetzen werden.

Die Krux ist, dass bei einer Kriegsbeteilung eines Atomwaffenstaates, immer das Risiko besteht, dass konventionell ausgeführte  Konflikte, in den Einsatzbereich nuklearer Waffen eskalieren können, wie das jetzt auch im Ukrainekrieg droht.

Ich hoffe, ja bin sogar überzeugt, dass die Bevölkerung der USA entdecken werden,  wieviel tausende Kilometer das ihnen weitgehend unbekannte Land Ukraine von  ihren Alltagsproblemen entfernt ist, dass sie deshalb nicht die Sicherheit ihres "Amerika" aufs Spiel setzen wollen.
Das hat ihnen sogar ihr Präsident versprochen und das gilt auch für die NATO, die sich nicht wegen der Ukraine  direkt in den Krieg hineinziehen lassen will, auch wenn die Ukraine und einige NATO Mitgliedsstaaten das gerne hätten.

Du kannst es glauben oder nicht, ich weiss schon genau , warum ich Kriege generell ablehne und immer nicht-letalen, flexiblen  Lösungsmöglichkeiten (zunächst) Priorität einräume. Ich bleibe auch dabei, dass die russischen Forderungen vom Dezember 2021 zumindest 'diskutabel' waren (man kann sie ja jetzt in der Retrospektive und einer vorläufigen Schadens-Bilanz des Schreckens, noch mal Punkt für Punkt vornehmen und bei jedem Punkt fragen, was ist er uns 'wert')  völlig Unmögliches, Verrücktes wurde mE ja nicht gefordert und,  'Vertragsentwürfe' können immer noch angepasst werden. Die Methode dazu nennt man Dialog und Verhandlungen. 

Mit wem, wie oft und über was wurde eigentlich nach der Annexion der Krim verhandelt ? Mit welchem Ergebnis ?
Auch heute noch reden wir lieber über moderne Waffentechnik, nicht aber über die Garantie, die nötig wären, um die Sicherheit der Ukraine zu gewährleisten (unter Verzicht einer NATO MItgliedschaft).

Ist aber alles schon x-mal durchgekaut worden, braucht keine Fortsetzung.






 
Ingrid60
Ingrid60
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RE: Asyl für russische Deserteure in Deutschland ?
geschrieben von Ingrid60
Wie neutral kann Deutschland sein? Mir persönlich gefallen die Stuttgarter Aktivitäten nicht. 

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Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Asyl für russische Deserteure in Deutschland ?
geschrieben von Tina1
als Antwort auf aixois vom 01.10.2022, 18:13:45
dann kommt in ein paar Jahren Litauen dran, und dann Polen, und dann Ungarn, und dann
Diese übertriebene Überhöhung der Gefährlichkeit Putins ist ja inzwischen wohlfeil und Teil der Produkte der laufenden Propagandamaschinerien.

Bei dem jetzigen Zustand der russischen Streitkräfte müssten man schon sagen,  welche Wunder Putin vollbringen müsste, um die Fähigkeiten seiner Armeen und die Bereitschaft seiner zunehmend kriegsmüden Bevölkerung so zu steigern, dass sie problemlos Schritt für Schritt ganz Westeuropa werden niederstampfen können bzw. wollen. 
Ich stimme dir zu. Und außerdem wird Putin kein Natoland angreifen, denn das wäre Selbstmord.Was hätte er davon? Es würde einen Natokrieg bedeuten, einen Weltkrieg. Wie kann man das immer wieder unterstellen? Obwohl doch jeder wissen muss, dass es dass ist was er nicht tun wird, weil es sinnlos für ihn wäre.
Ich gehe auch davon aus, das er auch sein Riesenland nicht vergrößern will, denn Russland ist so groß, viel zu groß, ein Riesenland, ein Vielvölkerstaat mit unterschiedlichen Nationen, Interessen, Ideologien, Religionen, dass es kaum regierbar ist. Rein logisch gesehen wäre das doch sinnlos, wenn das Land so schon zu groß ist. Für mich unlogisch. Er hat doch auch kein ehemaliges Land aus Russland, angegriffen,weil sie in der EU und in der Nato sind. Wie kommt man auf solche Geschichten? Warum haben diese Länder Angst, obwohl sie als Natoland total abgesichert sind? Und man weiß, dass der Aggressor keinen Natokrieg will, wie auch die USA nicht, denn das wäre das Ende für alle.

M.E. und was ich gehört u in Reportagen gesehen habe, u daher auch meine Gedanken sind, ist, dass es dem Aggressor Putin immer nur um die Ukraine, Krim und Georgien ging, geht, weil sie Natoländer werden wollen und auch von den USA Zusagen bekommen haben, was Deutschland u andere aber abgelehnt haben. Es geht also um strategischen, militärische Gründe, Interessen, weil dann die Nato dann unmittelbar neben dem Marinemilitärstützpunkt (Krim)der Russen stehen würde. Das würde auch keine USA zulassen, niemals.

Es geht nicht nur um die Ausweitung der Nato an den Grenzen von Russland, denn damit hatte er sich abgefunden.Er hat auch gesagt, das er mit dem Beitritt von Schweden u Finnland kein Problem hat. Sondern es geht vor allem darum, dass man Militär, Natotruppen und Waffen, die gegen Russland gerichtet sind, so wird es mit Fakten in den Reportagen berichtet, belegt, man durchgeführt hat. Das Versprechen, dass man genau das nicht tun wird, denn es wäre eine Konfrontation mit Russland, wurde gebrochen. Ich kann gern nochmal diese Reportagen hier einfügen.

Das alles rechtfertigt in keinster Weise, diesen Angriffskrieg nicht. Das ist u bleibt ein Verbrechen, Putin ist ein Verbrecher u muss zur Rechenschaft gezogen werden. Mit diesem Krieg hat der Aggressor Putin alles verspielt, sich und seinem Land, der Bevölkerung schwer geschadet. Und das wird ihm auch in der Zukunft weiter sehr schaden. Und wegen seinem Krieg  sind viele Zivilisten in der Ukraine gestorben, das alles hat er zu verantworten.

Und dieser Angriffskrieg hat nun dazu geführt, dass die EU, die Nato, die USA, Deutschland jetzt in einer schlimmen u sehr gefährlichen Situation sich befinden. Dass ein kleiner Atomschlag nicht mehr ausgeschlossen werden kann, ebenfalls nicht, ein Erweitern, ein Ausweiten des Krieges, was man auch nicht  mehr ausschließen kann.

Und die Frage ist, wie lange wird sich die Nato raushalten können, verhindern können sich reinziehen zu lassen? Ich hoffe weiter auf die Vernunft der Nato, die sie bis jetzt gezeigt hat. Man kann darüber nur froh sein. Ich bin es auf alle Fälle. Niemand muss diesem Kommentar zustimmen. Das ist überhaupt nicht mein Anliegen. Und auch hier wieder, ich behaupte nicht, das alles was ich denke, immer richtig ist. Ich respektiere jeden der andere Gedanken hat.
Tina





 

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