Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Begrifflichkeiten und wie sie gewertet werden

Internationale Politik Begrifflichkeiten und wie sie gewertet werden

Femmefatale
Femmefatale
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Re: Begrifflichkeiten und wie sie gewertet werden
geschrieben von Femmefatale
als Antwort auf Edita vom 08.12.2016, 07:24:54
Also "Gewalt" ist bei mir auch negativ besetzt.
Man spricht zwar auch von Gewaltenteilung in der Politik, das ist aber nicht die Gewalt, die ich eigentlich meine.

ff
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Begrifflichkeiten und wie sie gewertet werden
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf Edita vom 08.12.2016, 07:24:54
Sozusagen Edita :))))

Ich kann und will mich nicht mit dem im Westen Deutschlands üblichen Sprachgebrauch vom "Arbeitnehmer" arrangieren. Das klingt unterwürfig, fast bettlerhaft. "Oh ...ich bin sooo dankbar vom Arbeitgeber Arbeit nehmen zu dürfen."

Im englischsprachigen Raum spricht man selbstverständlich und stolz davon ein WORKER ...ein ARBEITER zu sein. Nur in Deutschland werden alle Arbeiter als sogenannte "Angestellte" oder gar als dankbare "Arbeitnehmer" bezeichnet? Das traditionelle Klassenbewusstsein wurde von der deutschen Westpresse und Propaganda über Jahrzehnte erfolgreich zerstört.

Der Arbeiter verdient dem Eigentümer der Maschinen, Werkzeuge und Produktionsmittel das Geld und den Profit ...und nicht umgekehrt! Das fängt beim Dreher, Fräser und Busfahrer an und hört bei der Verkäuferin, Sekretärin oder beim Software-Programmierer auf.

Jeder, der nicht sein Arbeitsgerät selbst besitzt, an dem er arbeitet und Mehrwert schafft, ist ein Arbeiter.
Re: Begrifflichkeiten und wie sie gewertet werden
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 08.12.2016, 07:34:21
Musst halt zu mir kommen Dutch, da bist Du ein Mitarbeiter .
Ich war auch in den USA kein Worker sondern ein employee. Ich glaube der Unterschied zwischen Arbeiter und Angestellte war auf dem Mist der Gewerkschaften gewachsen. Es gab keine Gewerkschaft für Angestellte.
Sogar die Bezahlung hieß anders. Arbeiter verdienten einen Lohn, Angestellte ein Gehalt.
Bruny

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Edita
Edita
Mitglied

Re: Begrifflichkeiten und wie sie gewertet werden
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.12.2016, 07:59:54

Ich glaube der Unterschied zwischen Arbeiter und Angestellte war auf dem Mist der Gewerkschaften gewachsen. Es gab keine Gewerkschaft für Angestellte.
Sogar die Bezahlung hieß anders. Arbeiter verdienten einen Lohn, Angestellte ein Gehalt.
Bruny


Das ist nicht richtig Bruny, es gab seit 1949 die DAG, Deutsche Angestellten-Gewerkschft, sie hat erst, ich glaube 2001, mit verdi fusioniert!

Edita
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: OFF TOPIC
geschrieben von pschroed
als Antwort auf dutchweepee vom 08.12.2016, 07:34:21
Sozusagen Edita :))))

Ich kann und will mich nicht mit dem im Westen Deutschlands üblichen Sprachgebrauch vom "Arbeitnehmer" arrangieren. Das klingt unterwürfig, fast bettlerhaft. "Oh ...ich bin sooo dankbar vom Arbeitgeber Arbeit nehmen zu dürfen."

Im englischsprachigen Raum spricht man selbstverständlich und stolz davon ein WORKER ...ein ARBEITER zu sein. Nur in Deutschland werden alle Arbeiter als sogenannte "Angestellte" oder gar als dankbare "Arbeitnehmer" bezeichnet? Das traditionelle Klassenbewusstsein wurde von der deutschen Westpresse und Propaganda über Jahrzehnte erfolgreich zerstört.


Lieber Dutch, du bist doch Dipl.-Ing. für Werkzeugmaschinenbau.
Hab ich mich mal auf deiner ST. Homepage gelesen.
Sei doch nicht so bescheiden.

Phil.
Re: Begrifflichkeiten und wie sie gewertet werden
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 08.12.2016, 08:10:48
Ah ja, die habe ich total vergessen. Danke Edita
Ich geh jetzt arbeiten, das bisschen Haushalt ......

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dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Ich bin Arbeiter und Freiberufler ...und stolz auf Beides!
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf pschroed vom 08.12.2016, 08:10:49
Ich habe da keinen Dünkel pschroed. Solange mir die Bude nicht gehört, wo ich arbeite und Gehalt bekomme, bin ich stolzer Arbeiter und fraternisiere gerne mit anderen fleißigen Arbeitern aller Gehaltsstufen.

Nur bei Aufgaben als Grafiker, Fotograf und Layouter bin ich nach wie vor für meine Kunden und das Finanzamt selbstbewusster Freiberufler, weil Kamera, Equipment, Software und PC, mit denen ich die Aufträge zufrieden stelle, mir ganz allein gehören.
dutchweepee
dutchweepee
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Re: Begrifflichkeiten und wie sie gewertet werden
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.12.2016, 07:59:54
Musst halt zu mir kommen Dutch, da bist Du ein Mitarbeiter.

Das klingt vom mediterranen Klima her verlockend. Allerdings habe ich nur Deutsch, Englisch, Russisch, jede Menge Flämisch und ein bissel Latein im Repertoire. Spanisch kommt mir nach wie vor Spanisch vor!

:(
Re: Ich bin Arbeiter und Freiberufler ...und stolz auf Beides!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 08.12.2016, 08:33:12
"Würden die Arbeiter etwas unternehmen, müssten die Unternehmer arbeiten gehen... Nur in Deutschland werden alle Arbeiter als sogenannte "Angestellte" oder gar als dankbare "Arbeitnehmer" bezeichnet? Das traditionelle Klassenbewusstsein wurde von der deutschen Westpresse und Propaganda über Jahrzehnte erfolgreich zerstört."


Es ist doch völlig egeal, wie die Begriffe lauten.
Daraus nun politische Schlussfolgerungen zu ziehen, wie du hier mit : "Würden die Arbeiter etwas unternehmen, müssten die Unternehmer arbeiten gehen..." machst, ist meines Erachtens unsinnig.
In dem Moment, wo du z.B. als "Grafiker, Fotograf und Layouter" auch Besitzer der Arbeitsmittel bist und vielleicht noch einen Angestellten hast, bist du Unternehmer.
Müsstest du jetzt nicht mehr arbeiten - müssen Unternehmer NICHT arbeiten?
Re: Begrifflichkeiten und wie sie gewertet werden
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.12.2016, 18:13:03
Det in bin mir schon bewusst, dass Begriffe von jedem anders gedeutet werden und ich gebe zu, dass ich mit Begriffen wie Macht, Gewalt, Hass und Todsünde enorme Probleme habe. In meinen ersten Schuljahren wurden wir in einigen Fächern von katholischen Nonnen unterrichtet. Sie haben alles ausgestrahlt und ausgeübt, Macht, Gewalt und ich glaube sagen zu können, dass sie uns Kinder gehasst haben.
Aber wie gesagt, dass sind nur meine Befindlichkeiten.
Bruny

Hi Bruny,
tja, es ist Schade, daß das eigentliche Thema inzwischen so verbogen wurde. Die individuelle Deutung von Begriffen sehe ich nicht als Problem an. Wichtig wäre meiner Ansicht nach, daß wir uns dessen bewußt sind, daß unsere persönliche Gewichtung zum Beispiel von "Macht", im Verlauf eines Gespächs auf unterbewußter Ebene passiert und so große Mißverständnisse entstehen können. Jetzt, wenn wir über Begriffe und Inhalte diskutieren, dann wird uns der Mechanismus bewußt, wir können unsere Assoziationen auch hinterfragen und gegebenfalls sogar einem veränderten Bewußtsein anpassen. Doch im Verlauf eines Gesprächs, wenn wir auf den Inhalt und nicht auf uns konzentriert sind, dann kommen immer wieder die alten teils irrationalen Gefühle zurück, die wir mit Begriffen verbinden.

Ich finde das Thema hoch spannend und jedenfalls lehrreicher als Lieder von Floh de Cologne aus den von der Illusion der Weltrevolution geprägten 60ern. Von Floh de Colgne lerne ich heute höchstens noch, was wir für Träumer mit unsäglichem Musikgeschmack waren.

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