Internationale Politik Burkaverbot

hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: Burkaverbot
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.08.2016, 10:24:20
Ich meine das dein Link, und somit deine Argumentation, nicht zu diesem Thema passt. Die Überschrift bezieht sich auf „Burka“. Es geht um das Verbergen des Gesichts.

Ob sich jemand mit oder ohne Kleidung ins Wasser begibt ist mir wenig wichtig.

Einen Burkini als Zeichen der Integration zu deuten ist allerdings ziemlich abenteuerlich. Merve Kayikci hat vermutlich mit ihrer Meinung recht, dass es nicht nur um den Burkini, sondern um ein Signal geht „Du bist hier nicht willkommen“.

Ich merke das an mir. München Besucher die in Deutschland Burkas tragen stören mich überhaupt nicht. Ich kann aber nicht Bräuche anderer Kulturen freudig akzeptieren die ich für die Zukunft als Belastung ansehe, die meiner Kultur völlig widersprechen.

Deshalb sind für mich Menschen die in Deutschland leben wollen und Burkas tragen tatsächlich nicht willkommen.

Ciao
Hobbyradler
adam
adam
Mitglied

Re: Burkaverbot
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.08.2016, 11:05:13
Wir sollen andere Völker bzw. Frauen anderer Kulturen aus der Sklaverei befreien? Mit Verboten oder Gewalt? Wir als die Heilsbringer für andere Kulturen, denen wir uns überlegen fühlen?
Das ist nichts anders als purer Chauvinismus, dann kann man auch gleich wieder mit Kolonialismus beginnen und die Länder unter die westliche Knute zwingen.
Eine Sklavenbefreiung kann nur von den Unterdrückten (so sie es wirklich sind, immer sind sie es nämlich nicht) selbst erfolgen, also von unten.
Alles andere führt niemals zur Integration, sondern zum Gegenteil: zu verstärkter Abrenzung (aus einer Trotzhaltung der Betroffenen heraus) und im schlimmsten Fall zu Krieg.


marina,

Du schreibst alles, was Du Dir wünscht, um verurteilen zu können. Nur Unsinn.

Zu Deiner Information: Kolonialismus ist, wenn Länder von anderen Ländern eingenommen und ausgebeutet werden.

Die Menschen, über die ich schreibe sind bei uns. Beuten sie uns aus? Ja, so einige und andere sind nur gekommen, weil sie als Verbrecher reich werden wollen. Natürlich soll die redliche Mehrheit an unseren kulturellen Fortschritten teilhaben. Und nicht nur in Form von Handys. Sie selber haben ja als Kultur seit Jahrhunderten nur den Islam und der ist ein Kulturkiller. Ähnlich wie das Christentum es für die Bevölkerung bis zur Renaissance bei uns in Europa war.

Daß sich Sklaven nur selbst befreien können, ist Unfug. Gerade Europa und die USA sind dafür die besten Beispiele.

Und wer will denn Integration? Die Mehrheit der Asylsuchenden nicht. Die wollen wieder nach Hause. Und die Mehrzahl der Hiesigen auch nicht.

Nun kannst Du weiterschimpfen.

--

adam
mane
mane
Mitglied

Re: Burkaverbot
geschrieben von mane
als Antwort auf adam vom 27.08.2016, 10:41:08
was in den vollverschleierten muslimischen Frauen vorgeht, können wir nicht wissen - das kann nur die Trägerin selbst.
geschrieben von adam


Mane,

die meisten Sklaven haben Angst vor der eigenen Befreiung. Sie wissen nicht, was danach kommt, wissen nichts über Selbstbestimmung, können sich nicht vorstellen, eigene Entscheidungen zu treffen.

Gehört es nicht zur Fürsorgepflicht, die wir gegenüber Asylsuchenden haben, sie aus der Sklaverei zu führen? Wir selber können dabei nur lernen, denn seit Agamemnon haben wir ja selber mit den Ungerechtigkeiten des Patriarchats zu kämpfen, auch heute noch. Wie kann es deshalb weiterhin noch sein, daß wir für Neuankömmlinge eine Unterdrückung akzeptieren, gegen die wir selber angehen?

--

adam
geschrieben von mane


Hallo Adam,

ich glaube, der Schuss würde nach hinten losgehen. Wir können die muslimische Frau nicht befreien - das muss sie selber tun. Auch sollten wir nicht davon ausgehen, dass keine Frau sich u.a. freiwillig verschleiert. Es scheint mir auch ein Zeichen zu sein, sich von einem als dominant und arrogant empfundenen Westen abzugrenzen.
Man kann gesellschaftlichen Fortschritt nicht erzwingen. Jede Zwangsbefreiung ruft eine Gegenreaktion hervor. Die muslimischen Frauen müssen sie selbst erkämpfen und sie sind längst dabei.
Gruß Mane

Anzeige

Re: Burkaverbot
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Bevor sich für die muslimischen Frauen, die dem Burka-Gesetz ihrer Familien unterliegen, sich selbst helfen können, muss man ihnen etwas an die Hand geben.

Meines Wissens nach heißt das

Hilfe zur Selbsthilfe....

Sonst wird das nämlich nix.

Meli
Re: Burkaverbot
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Zum "Burkini" ein Fundstück, geschrieben von dem russischen Autor Wladimir Kaminer

An sich ist das von der CSU angezweifelte Kleid Burkini der klare Sieg des Westens. Denn bis vor kurzem hatten die Frauen des Islams gar nichts auf dem Strand zu suchen. Aber der Westen lässt nicht locker, das Ziel der Aufklärung war doch schon immer gewesen, alle Frauen zuerst an die Strände zu bringen und dann Stück für Stückchen auszuziehen. Nur dafür lohnt es sich politisch zu kämpfen, neben der Freiheit und Gleichheit ist die Nacktheit ein höchstes demokratisches Lebensideal. Das Paradies war einmal FKK, wir müssen dorthin zurück finden.
geschrieben von Wladimir Kaminer
Re: Burkaverbot
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 27.08.2016, 11:32:54

marina,
Du schreibst alles, was Du Dir wünscht, um verurteilen zu können. Nur Unsinn.adam
geschrieben von adam

Dieses Kompliment gebe ich dir gern zurück. Genau das trifft auf dich zu.
Und @mane, du hast genau das geschrieben, was ich meinte, danke!

Und damit verabschiede ich mich von dieser Diskussion.

Anzeige

ehemaligesMitglied29
ehemaligesMitglied29
Mitglied

Re: Burkaverbot
geschrieben von ehemaligesMitglied29
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.08.2016, 11:50:59
marina,

wie oft kündigst du noch an, dich zu verabschieden?
Dann mach es doch auch, wenn dich alles so nervt und ärgert.
Niemand muss antworten, ist doch alles freiwillig, oder?

Außerdem war dieser dumme *Burkini* überhaupt nicht das Thema.
- wer wann, wo und wie ins Wasser geht, ist mir schnuppe.
Solange es im Meer ist.

Im Schwimmbecken in der Badeanstalt wäre ich auch dagegen.
justus39
justus39
Mitglied

Re: Burkaverbot
geschrieben von justus39
als Antwort auf mane vom 27.08.2016, 10:08:52

Hallo uki,

was in den vollverschleierten muslimischen Frauen vorgeht, können wir nicht wissen - das kann nur die Trägerin selbst. Die meisten von uns haben keine Ahnung von den Vorstellungen, Empfindungen und Wünschen dieser Frauen. Wir können nur spekulieren oder sie fragen. Sie fühlt sich vielleicht verletzlich - mit dieser Kleidung könnte sie sich evtl. geborgen und sicher fühlen - auch geschützt, "anständig und demütig" (wie es von ihr oft verlangt wird und sie noch nicht wagt, sich dagegen aufzulehnen?).
Wenn Muslima das etwa so erzählen würden, würden die meisten in unserem Land ihr das nicht glauben. Sie würden sagen, dass sie es nur auf Befehl ihres Mannes (der Familie) tun würde. Es ist sinnlos, Menschen mit vorgefassten, unverrückbaren Ansichten etwas zu erläutern.
Auf der einen und auf der anderen Seite.
Gruß Mane
geschrieben von mane

Auch darüber habe ich schon nachdenken müssen.

Könnte es denn nicht sein, dass sich Frauen in ihrem Schamgefühl verletzt fühlen wenn sie fremden Menschen ihr Gesicht zeigen müssen?
Andererseits ist aber auch bekannt, dass sich junge Frauen sehr gern unseren Gewohnheiten anpassen möchten, wenn sie nicht von Vater oder Brüdern gehindert und bedroht würden.

Ich kann mir zwar vieles vorstellen, aber verstehen werde ich es nie.
justus
adam
adam
Mitglied

Re: Burkaverbot
geschrieben von adam
als Antwort auf mane vom 27.08.2016, 11:36:14


Hallo Adam,

ich glaube, der Schuss würde nach hinten losgehen. Wir können die muslimische Frau nicht befreien - das muss sie selber tun. Auch sollten wir nicht davon ausgehen, dass keine Frau sich u.a. freiwillig verschleiert. Es scheint mir auch ein Zeichen zu sein, sich von einem als dominant und arrogant empfundenen Westen abzugrenzen.
Man kann gesellschaftlichen Fortschritt nicht erzwingen. Jede Zwangsbefreiung ruft eine Gegenreaktion hervor. Die muslimischen Frauen müssen sie selbst erkämpfen und sie sind längst dabei.
Gruß Mane
geschrieben von mane


Mane, was das Heimatland der Frauen betrifft, gebe ich Dir recht. Aber nicht in den europäischen Staaten. Da müssen sie sich europäischen Verhältnissen anpassen.

Das mit dem "selber befreien" muß jemandem eingefallen sein, der die Befreiung der Frauen unter allen Umständen rauszögern, wenn nicht gar verhindern wollte oder will. Nothilfe für Dritte wird doch bei uns immer als Notwehr für andere hoch gelobt und mit jeder Menge Zivilcourage verbunden. Und plötzlich geht das gar nicht?

--

adam
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Burkaverbot
geschrieben von Tina1
als Antwort auf dutchweepee vom 26.08.2016, 21:02:49

„Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.“
[size=10]


Dutch, hier ein Artikel aus der taz für dich (das große linke Nachrichten-Portal), einer deiner Zeitungen. Vielleicht hilft es dir mal wieder runter zu kommen vom "kotzen" über Beiträge anderer User, die für das Verbot sind u das auch begründen. Und sich damit dem anschließen, was die Politiker u. Frau Merkel ins Spiel gebracht haben, was sie fordern. Frau Merkel hat auch geäußert, dass eine Vollverschleierung die Integration verhindert.
Was du hier wieder vielen unterstellst, das unterstellst du damit auch diesen Leuten, das sollte dir bewusst sein. Deine Äußerungen zu dem Thema sind weit entfernt von dem Inhalt des Artikels.

Wenn in einem freien Land wie Deutschland, Frauen den Niqab freiwillig tragen, dann ist das ein Bekenntnis zum wahhabitischen Islam (Saudi-Arabien). Ansonsten würden sie nur Kopftuch tragen.

Und die Burka (Afganistan) hat nichts mit Religion und Freiheit zu tun. Sie ist Ausdruck von Frauenverachtung und Unterdrückung. Und die Frauen, die gezwungen werden den schwarzen Niqab u die Burka in Deutschland zu tragen, die bekommen von dir keine Unterstützung, wenn du gegen ein Verbot bist. Das sollte dir klar sein. Solche Äußerungen wie von dir u deinen Mitstreitern, ist in meinen Augen ein klarer Schlag ins Gesicht der arabischen Frauen, die gegen ihre Unterdrückung, wie Vollverschleierung, Steinigungen, Todesurteile, wegen nicht einhalten der Gesetze der Scharia, ausgrenzen vom öffentlichen Leben uvm, ankämpfen. Schau dir mal die Videos an, wo man sieht wie es den Frauen mit Burka in Afganistan geht. Ihnen wird alle menschliche Würde genommen, sie müssen sich der Burka unterordnen, ein Gefängnis im blauen Stoff. Als Linker müsstest du dich eigentlich für die Freiheit u Menschenwürde dieser Frauen einsetzen, aber davon hört man nichts. Leider. Du untertützt eigentlich die, die den Frauen diese Vollverschleierung aufzwingen. Meine Meinung, die niemand teilen muss. Es wäre schön, wenn du deine Meinung zum Artikel mal äußern würdest. Alles andere hast du ja schon sehr deutlich u. krass formuliert.
Tina

taz- Debatte Verbot der Vollverschleierung
Autoritär, aber richtig.
(der Artikel kann nicht verlinkt werden, aber wenn man den Text unter Google eingibt, erscheint der Artikel)

Die Innenminister der Union wollen ein Teilverbot der Vollverschleierung. Richtig so. Ein solch eindeutiges Symbol erfordert eine klare Reaktion.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und seine Unionskollegen aus den Ländern wollen muslimischen Frauen eine Vollverschleierung in Teilen der Öffentlichkeit verbieten: am Steuer, bei Behördengängen, in Schulen und Universitäten, im öffentlichen Dienst und vor Gericht.

Das ist gut so und eine neue Etappe im ewigen Streit ums Tuch. Jetzt geht es ums Ganze, um die Burka beziehungsweise den schwarzen Niqab, dieses Ganzkörper-Kondom für Frauen als Schutz gegen Blicke – heiß und stickig mit eingeschränktem Blickfeld auf die Welt.


Außer bei einigen reichen Golfstaatlerinnen beim Shopping in München und Frankfurt war dieses komplette patriarchalische System in Deutschland bislang kaum anzutreffen. Mit der verstärkten Zuwanderung ist der Niqab allerdings von den Luxusetagen der Hotels – wenn auch sehr vereinzelt – ins normale Leben gerückt.

Die Franzosen haben die Vollverschleierung bereits verbannt. Mit ihren Verboten sind sie schon immer erfrischend klar gewesen. Auch damals beim Kopftuchstreit: weder Kopftuch noch Kreuz oder Kippa in französischen Schulen. Das ist konsequent und der aufklärerischen Tradition Frankreichs, der Trennung von Kirche und Staat, verpflichtet.

Für Frauen in der arabischen Welt ist der Niqab schon lange ein Problem. Hatten die arabischen Diktatoren das Religiöse zurückgedrängt, fordern nun in Ländern des Arabischen Frühlings mit seinen neuen Freiheiten auch die Religiösen ihre Rechte und Macht ein. Der Kulturkampf zwischen säkular-demokratischen und autoritär-religiösen Kräften tobt. Der Schleier erobert wieder verstärkt den öffentlichen Raum von Kairo bis Tunis.

Aber auch der Niqab – bislang als rückständiges Kleidungsstück aus den hinterwäldlerischen Golfstaaten verschrien – ist in viele arabische Staaten eingewandert und beispielsweise in den Straßen von Tunis anzutreffen. Der wahhabitische Islam hat sich dort im Schatten der an der Regierung beteiligten islamistischen Partei Ennadha mit Geld und Engagement Einfluss verschafft.

Wenn eine modebewusste Tunesierin an der Ampel die Fensterscheibe herunterkurbelt, um einer bis zur Nasenspitze schwarz Verhüllten zuzurufen, ob sie sich nicht schäme, wie ein Monster durch die Straßen von Tunis zu laufen, dann ist das ihr persönlicher Kampf, ihre persönliche Empörung. Aus Selbstschutz. Dahinter steckt die konkrete Angst, unter den Schleier – oder noch schlimmer: das Monsterkostüm – verbannt zu werden.

Abwegig ist diese Angst nicht, trauen sich doch Männer auf den Straßen von Tunis, Frauen zurechtzuweisen, die manikürte Fußnägel und offene Sandalen tragen: „Bedecke deine Füße“. Die meisten tunesischen Frauen, das kann man getrost behaupten, würden ein Niqab-Verbot in ihrem Land begrüßen.
geschrieben von Edith Kresta

Heftige Abwehr, Hass und andere Emotionen erzeugt der Niqab dort, wo er als real existierende Bedrohung empfunden wird. In Tunis und anderswo in der arabischen Welt geht es um die kulturelle Hegemonie. Und Frauen sind die eindeutigen Verlierer, wenn sie unterm Kopftuch oder dem Niqab verschwinden, wenn sie als komplementär und nicht gleichwertig zum Mann definiert werden, wie es die Religiösen bei der Ausarbeitung einer neuen tunesischen Verfassung versuchten. Die Angst vor der kulturellen Hegemonie der fanatischen Religiösen ist begründet.

Julia Klöckner, die Vize-Vorsitzende der CDU, will einen Niqab-Bann in der Bundesrepublik aussprechen, als Reaktion auf das „abwertende Frauenbild“, das sich dahinter verbirgt. Auch die Kanzlerin hat für ein Teilverbot in öffentlichen Institutionen plädiert.

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat das Vollverschleiherungs-Verbot in Frankreich unterstützt. Die Richter sahen darin „eine Barriere gegenüber anderen“, die das „Konzept des ‚Zusammenlebens‘ unterminieren könnte“. Gesicht zeigen und sichtbar sein, das ist ein kulturelles Statement der Richter. Das Niqab-Verbot zwingt Frauen aus dem schwarzen Gefängnis. Für viele ist das eine Befreiung aus dem Kleidergrab.

Ein Niqab-Verbot ist zweifellos so autoritär wie der Zwang, die Verschleierung zu tragen. Aber das ist gut so. Waffengleichheit. Ein Teilverbot auch in Deutschland wäre eine eindeutige Reaktion auf ein eindeutiges Symbol: das Symbol fanatischer Islamisten. Es steht für Behinderung und Benachteiligung von Frauen.

Mit Verboten werden auch nationalsozialistische Symbole aus der Öffentlichkeit verbannt. Ein Teilverbot des Niqabs wäre eine politische Kampfansage und eine klare Haltung in der Frage, welche kulturellen Praktiken wir ablehnen. von mir fett gedruckt
geschrieben von Edith Kresta

Anzeige