Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik China kauft sich in Ungarn ein

Internationale Politik China kauft sich in Ungarn ein

Re: oT Geldgeber
geschrieben von ehemaliges Mitglied
während wir auf elos Auslese warten,

hier eine Betrachtung der FAZ.NET zum Thema
"gefährlich für Frau Merkel, wie das Wirtschaftsbürgertum auf Distanz geht".

Mein Gedanke:
Wann wird es für wen und in welcher Art gefährlich, wenn ein Investor auf Distanz geht,
oder dem Investor Distanz signalisiert wird (in einzelnen oder generellen Fragen,
die schnell als Einmischung gedeutet werden könnten)


Aber hier zum Artikel der parallelen Welt:
BMW-Großaktionär -- Die Wut der Quants

Sorella

tranquilla
tranquilla
Mitglied

Re: China kauft sich in Ungarn ein
geschrieben von tranquilla
China muss auf jeden Fall keinen Krieg mehr führen gegen sich selbst, wenn genügend gekauft worden ist.
geschrieben von sorella


und genau das macht china: kaufen oder pachten zum nutzen des eigenen landes.

umsonst ist der tod... oder warum sollten sie es sonst tun?

wenn auch in vorherigen beiträgen auf die doch so andere mentalität der chinesen hingewiesen wurde, so bin ich doch sicher, sie sind sehr lernfähig und haben gelernt die letzten jahre - vor allem, wie man was für den eigenen nutzen tut, und wie man die schwächen der anderen ausnutzt - wir haben es ihnen doch vorgelebt, beschweren können wir uns also nicht - nur aufwachen sollten wir aus unserem traum, wir wären die besten und ...

china kauft ja nicht nur staatspapiere auf und sich in unternehmen ein sondern kauft oder pachtet ja auch land in den staaten, die das in großem stil zulassen, gutes ackerland um SEINE bevölkerung zu ernähren.

die menschen sind bitterarm in diesen ländern und verdienen wenig - weniger sogar als in china - hier mal ein bericht aus bulgrien, einem EU-Land Bulgarien wirbt um Investitionen aus China

es bereitet mir große sorgen wenn ich an die konsequenzen denke, die möglich sind - dass ein krieg möglich wäre, ist doch nur der fall, wenn geld nicht mehr zum druckmittel werden kann, weil es nichts mehr wert ist und es keiner haben will.

und wir sind total überschuldet - frage mich, wie wir da rauskommen wollen, ohne dass uns china hilft

aber es ist ja nicht china, dass hier agiert - es ist das geld, das agiert und die, die es in händen halten. wenn china im spiel ist fällt es doch nur auf, weil das land ja "kommunistisch" ist und dieses verhalten dann "eigentlich" undenkbar wäre.
und weil sie hart sind - zu sich genau so wie zu anderen. den kurze fadenscheinige mantel der humanität, den sich westliche politiker und unternehmer noch anziehen
brauchen sie nicht - sie zeigen das, was sie gelernt haben, voller stolz - und das ist, was erschreckt.

sie zeigen, was mit geld machbar ist - und uns geht es langsam aus.

tranquilla
hugo
hugo
Mitglied

Re: China kauft sich in Ungarn ein
geschrieben von hugo
als Antwort auf tranquilla vom 26.06.2011, 16:55:57
sie zeigen, was mit geld machbar ist - und uns geht es langsam aus. (tranquilla)

tja, früher da machten wir noch unsere Witze über die Gelbe Gefahr,,,kennt Ihr doch sicher,,,
-sitzen auf dem Palast der Republik und essen mit Stäbchen
-sind tatsächlich auf dem Mond, aber mittels Pyramidenbau
- baten verwundert um Erklärungen zum Begriff “Meinung”.

jetzt iss es tatsächlich so weit, sie haben alles was benötigt wird
a reichlich Geld (und dabei nicht nur das eigene)
b reichlich Produkte womit sie alles überschwemmen
c reichlich Arbeitskräfte und nicht zu teuer

da kommt keiner mehr mit, denn Know How wird Ihnen gerade von allen Seiten ins Land gedrängelt, wohl keine große deutsche Firma hält sich noch zurück,,wer hätte jemals daran gedacht das wir so ein blindes gewaltiges Vertrauen in Chinas Staatsführung haben werden ?

Ja, olle Marx hätte seine helle Freude daran,,vespreche hohe Rendite und es gibt keinen Weisen der die wilde Fahrt aufhalten kann.

Und dabei zeigen die Erfahrungen der Finanzmärkte immer wieder, dass auf dem Höhepunkt wichtiger Entwicklungen das Groß falsch liegt.

hugo

Anzeige

Re: China kauft sich in Ungarn ein
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 26.06.2011, 17:29:59
...
da kommt keiner mehr mit, denn Know How wird Ihnen gerade von allen Seiten ins Land gedrängelt, wohl keine große deutsche Firma hält sich noch zurück,,wer hätte jemals daran gedacht das wir so ein blindes gewaltiges Vertrauen in Chinas Staatsführung haben werden ?
geschrieben von hugo


So habe ich es von der erwähnten Dolmetscherin gehört.
Sie meinte, es wäre ihr oft peinlich, dass die deutschen Verhandlungspartner
so überheblich denken, sie hätten einen wirtschaftlichen Vorteil für sich herausgeschlagen,
einen Markt erobert und dergleichen.
Tatsächlich hätten sie aber die Verhandlung bzw. das Verhandlungsergebnis nur nicht verstanden.

Sorella


luchs35
luchs35
Mitglied

Re: China kauft sich in Ungarn ein
geschrieben von luchs35
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.06.2011, 17:33:19
Vor welcher nur schwierig zu bewältigender Situation Chinas Innenpolitik steht, kann man u.a. an zwei Beispielen festmachen: Der vermögend gewordene und mächtige Mittelstand beansprucht für sich mehr Wohnraum, der über das Mindestmaß für chinesische Familien von 25 qm hinausgeht. Wie bei uns einfach aufs Hinterland hinauszuziehen, ist kaum möglich. Es müsste mehr erschlossen werden, zudem haben die Riesenanlagen von Stauseen und Wasserkraftanlagen Millionen von Menschen aus jenen Regionen in die ohnehin aus allen Nähten platzenden Großstädte vertrieben.

Stellt man sich vor, dass 400 Millionen (von 1,3 Milliarden) Chinesen auf 25 qm bestehen, sprengt dies bereits die vorhandene Kapazität an Platz. Oder bedenkt man, dass die nach China hineindrängende Autoindustrie in 400 Millionen Chinesen den Wunsch nach einem eigenen Auto unterstützt, indem sie mit günsigen Zahlungsbedingungen wirbt, was dies für das ohnedies schon übermässige Umweltproblem bedeutet - von den Verkehrsproblemen mal ganz abgesehen.

Mit seinen Investitionen in aller Welt bereitet sich China in meinen Augen auf eine immense Völkerwanderung vor, indem sie sich selbst in der Welt eigene Plätze schafft. Sicher nicht heute oder morgen, aber unsere Enkel oder Urenkel werden erleben, wo China in Jahrzehnten steht.

Um seine eigene Wirtschaft hochzukurbeln und Anschluss an den Weltmarkt zu finden, hat China seine Ressourcen hemmungslos ausgebeutet, und das Problem "Wasser" und "Energie" hängt wie ein Damoklesschwert über dem Land.

Es gäbe noch viele solche Beispiele, die erklären, was Chinas Regierung innen- und aussenpolitisch zu stemmen hat. Ich denke, dass wir aus unserem festgefahrenen europäischen Blickwinkel vieles gar nicht wahrnehmen, was China mit Weitsicht zur eigenen Rettung versucht einzuleiten.

Luchs
Re: China kauft sich in Ungarn ein
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf luchs35 vom 27.06.2011, 10:00:37
Es gäbe noch viele solche Beispiele, die erklären, was Chinas Regierung innen- und aussenpolitisch zu stemmen hat. Ich denke, dass wir aus unserem festgefahrenen europäischen Blickwinkel vieles gar nicht wahrnehmen, was China mit Weitsicht zur eigenen Rettung versucht einzuleiten.


Fettung von mir.

Dass China beeindruckende Aufgaben zu lösen hat, bestreite ich nicht.

Ich wollte nur darauf hinweisen, dass mit dem westlichen Wertesystem und den aus westlicher Sicht gelernten Mustern, Kausalzusammenhänge zu knüpfen, wir nur unsere eigenen Sichtweisen bedenken und nicht die chinesischen.

Besonders beeindruckend ist, wie die mit "Dingen des Äußeren" beschäftigten Chinesen,
die Mentalität von uns westlicher Welt begonnen haben zu verstehen und zu bedienen.

Beeindruckend ferner, dass dabei geduldig ein größerer Zeitraum des Lernens (dabei auch von uns verspottet werdens z.B. im Sport) durchschritten wurde.

Es wird vielleicht Zeit, dass sich auch bei uns umgekehrt mit dem Wertesystem der Chinesen mehr beschäftigt wird.

Sonst (so denke ich) wird die ganze Sache zur Einbahnstraße.

Sorella


Anzeige

eleonore
eleonore
Mitglied

Re: China kauft sich in Ungarn ein
geschrieben von eleonore
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.06.2011, 13:38:55
die ungarische zeitungen, die ich regelmäßig online lese sind bis dato mehr als zurückhaltend.

ich hab mein cousin gebeten, was zu berichten, er lebt ja in budapest.
olga64
olga64
Mitglied

Re: China kauft sich in Ungarn ein
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.06.2011, 18:54:16
China hat Deutschland verdrängt vom Platz des Export-Weltmeisters. China hat die lukrativen Punkte in Afrika abgegrast und ist an vielen europäischen (auch deutschen ) Firmen beteiligt. Der grösste Schuldner von China sind die USA.
Warum also nicht auch das kleine und ziemlich notleidende Ungarn? Gefällt mir in jedem Falle besser als ein nächstes, europäisches Land, wo vom deutschen Steuerzahler beachtliche Transferleistungen erwartet werden, um einen Bankrott abzuwenden. Olga
clara
clara
Mitglied

Re: China kauft sich in Ungarn ein
geschrieben von clara
als Antwort auf dutchweepee vom 25.06.2011, 17:03:01
Nach welchen Kriterien dürfen Investoren zugelassen, begrüßt oder als "gute Investoren" in´s Herz geschlossen werden?

Diese Frage müssen wir uns zunehmend auch in der BRD stellen. Gerade hat eine chinesische Großfirma den Aldi-Elektroniklieferanten Medion übernommen. Die Chinesen können aufgrund ihres Wirtschaftsbooms kaufen, was und wo sie wollen. Meine chinesisch-deutsche Verwandte kommt in Berlin, München und anderen Städten mit dem Dolmetschen bei Wirtschaftskontakten fast nicht mehr zum Pausieren.

Heute wurde der chinesische Ministerpräsident von der Kanzlerin empfangen.
Auch die Menschenrechte sollen angesprochen werden - immerhin, aber die Gespräche nicht veröffentlich werden. Warum wohl? Weil Anmahnungen bei den Regierenden in das eine Ohr reingehen und das andere raus!

Ich befürchte, dass die eklatanten Menschenrechtsverletzungen in China den Westen - ob Ungarn oder Deutschland in dem Maße weniger interessieren werden, in dem die Aussichten auf Milliardengeschäfte zunehmen!

Clara
Re: China kauft sich in Ungarn ein
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf clara vom 28.06.2011, 00:10:25
...Ich befürchte, dass die eklatanten Menschenrechtsverletzungen in China den Westen - ob Ungarn oder Deutschland in dem Maße weniger interessieren werden, in dem die Aussichten auf Milliardengeschäfte zunehmen!

Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Definition, was "Menschenrecht" ist
neu überdacht wird (oder werden muss) mit zunehmendem Einfluss Chinas.

Sorella



Anzeige