Internationale Politik Danzig, Lemberg, Breslau?

olga64
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Re: Danzig, Lemberg, Breslau?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 12.06.2012, 07:52:18
Ich kenne Görlitz. Als ich dort mal auf einen Zug nach Dresden einige Stunden warten musste, ging ich über die Brücke in den polnischen Teil und wunderte mich über die grosse GEschäftstüchtigkeit der Polen, die z.B. viele Kioske, Friseure usw. anboten, während die DDR-Bevölkerung nicht ganz so initiativ war (aus meiner Sicht der Ökonomin und Wessi-Frau). Zu DDR-Zeiten war ich auch in Polen (Kreisauer Kreis) und war richtig erleichtert, die dort lebenden so viel fröhlicheren Menschen zu treffen, die - wenn auch mit nicht viel - doch ihr Leben genossen und vor allem sehr, sehr gastfreundlich waren - das erlebte ich in der DDR völlig anders, obwohl diese ja meinen Zwangsumtausch kassierten und mich recht schikanierten ,bevor ich nur einen SChritt über diese Grenze machen durfte.
Heute ist dies völlig anders: die polnischen Städte haben ein ähnlich hohes Qualitätsangebot (Läden, Hotels, Restaurant), wie wir es in Resteuropa gewöhnt sind - nett sind die Polen immer noch, wie ich finde. Olga
Medea
Medea
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Re: Danzig, Lemberg, Breslau?
geschrieben von Medea
als Antwort auf olga64 vom 12.06.2012, 17:14:06
Der gebildete Pole hat immer noch
so was Französisches -

seine Art des Handkusses habe
ich immer sehr genossen ........

Medea.

olga64
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Re: Danzig, Lemberg, Breslau?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Medea vom 12.06.2012, 17:21:07
Ich auch, liebe Medea! Hat aber auch was mit Österreich (Habsburger) zu tun, die gaben sich dort ja auch die Ehre, oder? LG Olga

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libelle
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Re: Danzig, Lemberg, Breslau?
geschrieben von libelle
als Antwort auf Medea vom 12.06.2012, 17:21:07
ja Medea,

die charmante Art der Polen Damen gegenüber gefällt mir auch.....immer noch!

lieben Gruß, auch vom Herrn der Tasten
libelle
ehemaligesMitglied41
ehemaligesMitglied41
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Re: Danzig, Lemberg, Breslau?
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf olga64 vom 12.06.2012, 17:14:06
.. ja, ich muss und kann dem nur zustimmen.

Der Pole ist Geschäftstüchtig und hat eine völlig andere Mentalität als der Deutsche.
In den grenznahen Städten haben die DDR Bürger schon immer die Dienstleistungen der Polen sehr gern in Anspruch genommen.

Einmal wegen der Preise und zum anderen auch wegen der Schnelligkeit.
Ich selbst habe mir immer Bekleidung schneidern lassen, egal wo ich war. Innerhalb von 2 bis 3 Tagen war alles fertig und in bester Qualität.
Der Vorteil war und ist nach wie vor, dass sehr, sehr viele Polen die deutsche Sprache beherrschen.

In der DDR gab es kaum private Dienstleistungen, was nicht an den Bürgern selbst lag, sondern an den gesetzlichen Bestimmungen (erzwungene Sozialisierung privater Eigentumsformen zu VEB, LPG usw.).

Die wenigen privaten Gewerke wurden nur geduldet, um die die Bevölkerung schneller versorgen zu können (Fleischerei, Bäckerei, Schneider, Schuhmacher).

Diese nutzten natürlich ihre Stellung in der Gesellschaft und bevorzugten die zahlungskräftigen und einflussreichen Kunden.

Nach 1972 war es sehr schwer, ein eigenes Geschäft zu eröffnen, da der Staat dazu entsprechende Genossenschaften gegründet hat.

Was die gesetzlichen Einreisebestimmungen der DDR angeht, dafür kann natürlich der normale Bürger nichts.

In welcher Form die Grenz- und Zollkontrollen durchgeführt wurden und was die Einreisebestimmungen an betrifft, so kann nur der es nachvollziehen, der selbst Verwandte im nichtsozialistischen Ausland hatte.

Das hat aber nichts mit der allgemeinen Gastfreundschaft zu tun.

Es ist kein Vorwurf, aber es war leider Tatsache, dass Bundesbürger in Hotels, Gaststätten sowie im Handel sehr gern gesehen und bevorzugt wurden, auch wenn sie mit DDR Geld zahlten.

Das hat natürlich zu Konflikten geführt.

Es war schon eine schwierige Situation und gerade in Grenzgebieten gab es Versorgungsprobleme durch den visafreien Grenzverkehr mit Tschechien und Polen.
Die DDR hatte kein gesetzliches Umtauschlimit festgelegt, was die „Hamstereinkäufe“ der Polen und Tschechen begünstigte.

Es gab schon allgemeine Spannungen, da der DDR Bürger nach Dienstende viele Erzeugnisse nicht bekam, weil tagsüber die Touristen alles weggekauft haben.

Umgekehrt konnte man in Polen nicht sehr viel kaufen und Tschechien hat ein Umtauschlimit festgelegt, um den „Ausverkauf“ entgegenzuwirken.

Keiner konnte sich vorstellen, dass man jemals in Polen im Supermarkt einkauft und das noch preisgünstiger, als in Deutschland.

Und es stimmt, wie ich eingangs erwähnt habe, der Pole hat in aller Regel nie sein „Gesicht“ verloren, der Deutsche hingegen schon eher.

..ein..


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