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Internationale Politik Das Gold der Bundesbank ist weg

sysiphus
sysiphus
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Re: Das Gold der Bundesbank ist weg
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf nerida vom 25.07.2013, 20:28:10
Ja Nerida, es gibt hier Menschen, die ihre "Wahrheiten" aus dem kommunistischen Blättle jungeWelt beziehen, andere zitieren aus der National-Zeitung.

Kopfschüttelne Grüsse von sysiphus...
sarahkatja
sarahkatja
Mitglied

Re: Das Gold der Bundesbank ist weg
geschrieben von sarahkatja
als Antwort auf sysiphus vom 25.07.2013, 20:48:56
Mach es nicht so spannend, Sysiphus. Ich hatte keine Ahnung, dass Herr Sowieso
ein Neo-Nazi ist. Ich hatte einfach in die Suchzeile „Deutsche Goldreserven“
eingegeben. Deswegen bin ich kein Nazi, bin es nie gewesen.

Ich sitze nun mal nicht stundenlang am Computer und serve durch sämtliche
Blätterwälder. Aber aufschlußreich ist es doch oder nicht?

Wer weiß schon von uns Normalsterblichen was für Zugeständnisse von uns
noch verlangt werden, um das Freihandelsabkommen zu sichern.
Alleingänge, wie bei Gerhard Schröder im Fall Irak, wird es bei Frau Merkel,
wie sie beteuerte, nicht geben. Und so werkelt sie weiter, wie bisher.
Warum sollten u.a. alle deutschen Goldreserven davon ausgenommen sein?

Nun, Du bist wissender als ich, aber bitte, stemple mich nicht zur Konsumentin
braunen Gedankengutes ab.

Sarahkatja
adam
adam
Mitglied

Re: Das Gold der Bundesbank ist weg
geschrieben von adam
als Antwort auf sarahkatja vom 25.07.2013, 19:36:47
Ein wenig lang, ich weiß, aber aufklärend.
Es handelt sich bei den deutschen Goldreserven nicht um Goldreserven, die nach dem 2. Weltkrieg vorhanden waren, sondern um Exportüberschüsse, die das deutsche Volk ab den 50ziger Jahren erarbeitet hatte.
Sarahkatja


Sarakatja,

ich weiß nicht inwieweit man den Äußerungen eines Hedgefond-Managers glauben kann, was den Verbleib des Bundesbankgoldes betrifft und ich weiß auch nicht, was Dich veranlaßt haben mag, ausgerechnet die Veröffentlichung des ehemaligen NPD/DVU Politikers Weidenbach in der Nationalzeitung als aufklärend hier einzustellen.

Meiner Ansicht nach ist dieser Bericht eine Anhäufung von Unwissen, garniert mit Aussagen nicht genannten Zeugen und ominösen Behauptungen. Aufklärend oder gar Wissen vermittelnd ist das sicher nicht, eher nationalistisch vermarkteter Quatsch.

Das fängt damit an, daß die Leistungsbilanz, deren Überschuß angeblich zu Gold gemacht wurde, Teil der Handelsbilanz ist und somit nichts weiter als Teil einer Statistik. Wie eine Statistik in Gold verwandelt werden soll, ist mir schleierhaft. Der reale Geldfluß findet immer noch zwischen Produzent und Kunden statt, der Staat ist in diesem Zusammenhang höchstens der Empfänger von Steuern, die sich aus dem Handel ergeben.

Die heutigen Währungen stützen sich nicht mehr auf Gold als Gegenwert, sie sind Fiatwährungen, die sich auf Vertrauen zu ihnen stützen und dieses Vertrauen baut auf die Wirtschaftskraft des jeweiligen Landes (oder nicht). Gold könnte der Rolle als Gegenwert von Währungen auch nicht mehr gerecht werden, weil es einfach zu wenig gibt. Allein die Geldmenge M3 dürfte inzwischen bei etwa 15 Billionen Euro liegen, die gesamten Werte, die sich auf den Euro beziehen sind nicht schätzbar, aber es sind sicher hunderte Billionen. Da sieht selbst ein Goldwert von 100 oder 200 Miliarden recht popelig aus.

Soviel mir bekannt ist, können Staaten durch An- oder Verkauf ihrer Goldreserven die Bewertung ihrer Währungen gegenüber der Leitwährung beeinflussen, was sich wiederum auf Export/Import auswirkt. Aber mit dieser Thematik bin ich zu wenig vertraut, um hier Auskunft erteilen zu können. Allerdings kenne ich einen STler, der das sicher könnte. Vielleicht hilft er ja.

Was ich aber weiß ist, daß der Goldan- und Verkauf von Staaten sicher nicht über eine Theke stattfindet, sondern kontenmäßig am jeweiligen Lagerungsort festgehalten wird, vielleicht eine Umschichtung stattfindet. Mehr sicher nicht. Wo das Metall liegt, ist eigentlich egal. Ich kann auch nicht zur Sparkasse gehen und mir mein Geld zeigen lassen.

Links für Interessierte:

Handelsbilanzüberschuß

Fiatgeld

Geldmenge

--

adam

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PeterW
PeterW
Mitglied

Re: Das Gold der Bundesbank ist weg
geschrieben von PeterW
als Antwort auf adam vom 25.07.2013, 22:50:20
Ich wäre für einen Verkauf der Goldreserven - allerdings nur bzw. ausschließlich zur Tilgung von Altschulden.

Die rd. 100 Mrd. decken immerhin rd. 5% unserer Gesamtschulden (2 Bio.).

Pro Prozentpunkt an Zinsen würden wir also zukünftig jedes Jahr 1 Mrd. € sparen können.

Ein Beitrag zum Beginn der Altschuldentilgung, der in der mittelfristigen Finanzplanung in den nächsten Jahren starten soll.

Gysi hatte in einem seiner wenigen lichten Momente mal ausgerechnet, dass wir, um wieder in das Maastricht-Kriterium 60% Verschuldung vom BIP hineinzukommen (derzeit sind es rd. 80%) etwa 500 Mrd. einsparen müssten bzw. 25 Mrd. pro Jahr verteilt auf 20 Jahre.

Hier wäre dann schon mal die erste Mrd.! In 20 Jahren 20 Mrd.!
adam
adam
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Re: Das Gold der Bundesbank ist weg
geschrieben von adam
als Antwort auf PeterW vom 26.07.2013, 08:57:55
PeterW,

die Goldreserven werden oft als Notnagel für Zeiten gesehen, in denen die Währung als Zahlungsmittel nicht mehr taugt. Aus welchen Gründen auch immer. Für die Bundesrepublik macht das Sinn, weil sie als rohstoffarmes Land auf Importe im Bereich Energie und eben Rohstoffen angewiesen ist.

Bei der Staatsverschuldung können meiner Ansicht nach durch Umschuldung größerer Einsparungen erreicht werden als durch den Verkauf der Goldreserven. Zu berücksichtigen ist auch, daß Staatsschulden für den Geldkreislauf, für Infrastruktur und Wirtschaft und für längerfristige Investitionen, die ein Staatshaushalt kurzfristig nicht abdeckt oder nicht abdecken kann, durchaus sinnvoll sind, also nie ganz getilgt werden.

Gerade bemerke ich, daß mir im Beitrag an sarahkatja ein Verwechslungsfehler unterlaufen ist. Die Handelsbilanz ist Teil der Zahlungsbilanz. Das ändert aber nichts an ihrer Funktion als Statistik.

edit: Gysi ist sicher ein cleveres Kerlchen, aber seine Rechnung ist die eines Oppositionspolitikers, der sich sicher sein kann, nicht in die Verlegenheit zu kommen, Regierungsverantwortung zu tragen.

--

adam
PeterW
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Re: Das Gold der Bundesbank ist weg
geschrieben von PeterW
als Antwort auf adam vom 26.07.2013, 09:32:03
Ich denke schon, dass man die derzeitige Situation - noch mehr in "Euroland" als in Deutschland - als Notsituation begreifen sollte.
(und sie könnte darüber auch zu einer Notsituation für D. werden).

Die Verschuldung der meisten Euro-Partner ist ja noch größer als bei uns und in der hohen Arbeitslosigkeit (in Europa!) steckt hoher sozialer Brennstoff.

Und natürlich gibt es auch andere sinnvolle Möglichkeiten für Ausgabensenkungen und/oder Einnahmensteigerungen.

Und es geht natütlich nicht darum, die Staatsschulden gänzlich zu tilgen, aber eine Rückkehr in das Maastricht-Kriterium 60% Verschuldung zum BIP wäre sicher erstrebenswert.
Es würde auch neue Spielräume in den Haushalten eröffnen, wenn die Zinslasten weiter fallen (und das Zinsniveau für deutsche Staatsanleihen wird auch nicht ewig Nahe Null bleiben).

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sittingbull
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Re: Das Gold der Bundesbank ist weg
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf sysiphus vom 25.07.2013, 20:48:56
Ja Nerida, es gibt hier Menschen, die ihre "Wahrheiten" aus dem kommunistischen Blättle jungeWelt beziehen ...


und andere ziehen sie an den haaren herbei ... oder wie ?

sitting bull
qilin
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Re: Das Gold der Bundesbank ist weg
geschrieben von qilin
als Antwort auf sittingbull vom 26.07.2013, 11:22:38
Wie ich gestern schon schrieb - Wer natürlich einem Ismus bedingungslos anhängt und Alles allein von dieser Warte aus betrachtet, hat Probleme mit jeder Quelle, die mit diesem nicht zu 100 % übereinstimmt - die muss ja dann notwendig irreführend sein - woraus man natürlich wieder lernt, dass das eigene Sprachrohr immer recht hat...

() qilin
sittingbull
sittingbull
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Re: Das Gold der Bundesbank ist weg
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf qilin vom 26.07.2013, 12:38:27
Wie ich gestern schon schrieb - Wer natürlich einem Ismus bedingungslos anhängt und Alles allein von dieser Warte aus betrachtet, hat Probleme mit jeder Quelle, die mit diesem nicht zu 100 % übereinstimmt - die muss ja dann notwendig irreführend sein - woraus man natürlich wieder lernt, dass das eigene Sprachrohr immer recht hat...


das stimmt natürlich gar nicht .

die "problemdamithaber" kommen augenscheinlich aus der anderen ecke ...

und der über allem stehende "hobbyphilosoph" , schmiedet in seiner scheinbar unangreifbaren
überparteilichkeit fleissig die eisen .

sitting bull
qilin
qilin
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Re: 'Die Anderen...'
geschrieben von qilin
als Antwort auf sittingbull vom 26.07.2013, 13:10:19
Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.
geschrieben von Francis Picabia
Wer immer nur in Ecken denkt, muss wohl zu den Quadratschädeln gehören...

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