Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Die Bilanz des Irakkriegs ist eine Katastrophe

Internationale Politik Die Bilanz des Irakkriegs ist eine Katastrophe

Medea
Medea
Mitglied

Re: Die Bilanz des Irakkriegs ist eine Katastrophe
geschrieben von Medea
als Antwort auf Karl vom 25.01.2008, 10:58:30
Hallo Karl,
Du hast zweifelsohne recht, nirgendwo schlagen die Emotionen so hoch wie bei politischen oder religiösen Themen, die gehen nämlich den Leuten unter die Haut, weil möglicherweise an ureigenen Überzeugungen gekratzt wird. Da spreche ich mich keineswegs frei und so fließt dann manchmal diese oder jene Bemerkung ein ......
Allerdings gehöre ich meistens zu denen, die auf "agieren" eher "reagieren" als selbst
als Aggressator aufzutreten.

Medea
hydelber
hydelber
Mitglied

Re: Die Bilanz des Irakkriegs ist eine Katastrophe
geschrieben von hydelber
als Antwort auf Karl vom 25.01.2008, 10:58:30
Wer das Gezänk nicht lesen mag - kann zuhören :

Lügner - entschuldigt euch !


--
hydelber
miriam
miriam
Mitglied

Re: Die Bilanz des Irakkriegs ist eine Katastrophe
geschrieben von miriam
als Antwort auf hafel vom 25.01.2008, 11:01:10
Meinen Beitrag hätte ich viel lieber im Thread "Kein Zeichen der Hoffnung" geschrieben, aber ich möchte auf Hafels Beitrag Bezug nehmen.

Ich kann dir nur sehr beipflichten, Hafel. Als ich heute Morgen diese von Karl formulierten Bedingungen zur Einstellung der Konflikte gelesen habe, war ich wirklich sprachlos. Denn subjektiver geht es gar nicht.
Den Palästinensern werden keine Bedingungen gestellt, warum auch? Ihre Haltung ist mehr als politisch korrekt.

Was den meisten hier fehlt ist die Erfahrung an Ort und Stelle. Die meisten kennen das Land nicht und seine enormen Schwierigkeiten, die ständige Gefahr in der man lebt, Umstände die leider fast schon zum Alltag geworden sind. Ich kenne diesen Alltag, auch wenn ich in einer Zeit jährlich nur für einige Monate mich in Israel aufgehalten habe, also nie ständig da gelebt habe.

Die Lektüre die hier angeboten wird als Beleg zur politischen Lage im Nahen Osten ist schon so subjektiv und gezielt tendenziös ausgewählt – eigentlich scheint es, dass erst das was man zu beweisen möchte feststeht – und demnach die Beweise gebracht werden. Was aus dem Raster fällt, lässt man einfach weg. Dies bezieht sich auch wieder hauptsächlich auf dem Thread "Kein Zeichen der Hoffnung..."

Abdu als einer der Hauptexperten, wie immer sich in seinen Versionen überbietend – dazu fehlen mir die Worte.

Natürlich wird hier auch kein Wort verloren über eine der größten Friedensbewegungen – denn die findet in Israel statt. Und auch andere viele Initiativen – Kibbutzims wie z.B. Bar’Am die stark politisch involviert sind – nein, all das wird nicht erwähnt. Wahrscheinlich gehört es eben zu dem Material welches gleich im Papierkorb landet.

Es sei mir doch auch noch eine Frage am Ende erlaubt: denken diejenige die hier so kritisch ihr Haupt schütteln, dass die Juden, Anfang und Mitte der vierziger Jahre nicht lieber in Europa geblieben wären?
Es gab halt eine große menschliche und politische Tragödie, die sie gezwungen hat sich für ein sehr hartes Leben, damals kurz vor der Gründung des Staates Israel, zu entscheiden.
Glaubt mir, es ist mir zuwider dies nochmals ins Gespräch zu bringen. Aber viele scheinen hier den politischen Kontext gewollt zu vergessen.

Und Medea, dir sei noch gesagt: nein, die Emotionen sind so stark im Spiel nicht wegen des Themas, sondern wegen der Art der Berichterstattung - und das kann ich sehr gut verstehen!


--
miriam

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marianne
marianne
Mitglied

Re: Die Bilanz des Irakkriegs ist eine Katastrophe
geschrieben von marianne
als Antwort auf miriam vom 25.01.2008, 12:15:04
DANKE, Miriam!!!
--
Marieke
Medea
Medea
Mitglied

Re: Die Bilanz des Irakkriegs ist eine Katastrophe
geschrieben von Medea
als Antwort auf miriam vom 25.01.2008, 12:15:04
Miriam,
ja, aber auch wegen der "Berichterstattung", da gehe ich mit dir einig.


Medea
Karl
Karl
Administrator

Re: Die Bilanz des Irakkriegs ist eine Katastrophe
geschrieben von Karl
als Antwort auf miriam vom 25.01.2008, 12:15:04
Als ich heute Morgen diese von Karl formulierten Bedingungen zur Einstellung der Konflikte gelesen habe, war ich wirklich sprachlos. Denn subjektiver geht es gar nicht.
Den Palästinensern werden keine Bedingungen gestellt, warum auch? Ihre Haltung ist mehr als politisch korrekt.

Liebe miriam,

jetzt bin ich enttäuscht von dir. Von dir hatte ich erwartet, dass du richtig lesen kannst. Nur die ersten beiden Punkte sind allein auf Israel bezogen, da die Palästinenser kein Land besetzt haben.

Der dritte Punkt ist allein eine Forderung an die Palästinenser:

"Seid ihr bereit, auf das 100% Rückkehrrecht aller Palästinenser in ihre Heimat zu verzichten?"

Die beiden letzten Punkte gehen an beide Seiten.

"Seid ihr bereit, Jerusalem als Hauptstadt des jeweilig anderen Landes anzuerkennen?"
"Seid ihr bereit euer Wasser zu teilen?"


Es bestätigt sich, was ich bei der Diskussion dieser Thematik immer befürchte. Parteilichkeit macht blind.

Ich würde übrigens Hafels Punkt "Seid ihr bereit Israel anzuerkennen?" hinzugefügt haben, wenn dies nicht schon in der Anerkennung von Jerusalem als Hauptstadt Israels enthalten wäre.

Mir Einseitigkeit vorzuwerfen zeigt m. E. nur wie blind ihr seid. Eine Entschuldigung hielte ich für angebracht.

--
karl

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miriam
miriam
Mitglied

Re: Die Bilanz des Irakkriegs ist eine Katastrophe
geschrieben von miriam
als Antwort auf Karl vom 25.01.2008, 13:22:17
Hallo Karl,

in erster Linie vermisse ich die Forderung, dass man sofort den jahrelang andauernden Raketenbeschuss einstellt, der in vielen Grenzgebieten Israels die Bevölkerung zwingt ihre Nächte in Kellerräumen zu verbringen. Manche Kinder kennen gar keine andere Form des Lebens.

Wisst Ihr wie es an Ort und Stelle aussieht wenn ein Selbstmordattentäter Mitten eines voll besetzten Busses sich und die anderen in die Luft gejagt hat? Die Forderung solche Operationen einzustellen vermisse ich auch.

In Filme die dies versuchen zu dokumentieren kann man solche Dramen nicht gut festhalten.

Ja, natürlich tut es mir Leid, dass ich den Appell der an beiden Seiten gerichtet war nicht eindeutig verstanden habe – aber es gäbe hier so manch anderer Beitrag der gegen die Wahrheit gezielt und bewusst verstößt.

Wann musste denn Abdu sich für seine Fehlinformationen entschuldigen?


--
miriam
Karl
Karl
Administrator

Re: Die Bilanz des Irakkriegs ist eine Katastrophe
geschrieben von Karl
als Antwort auf miriam vom 25.01.2008, 13:50:13
Hallo Miriam,


wenn Frieden gewollt wird und sich staatlicherseits auf die Punkte geeinigt würde, die ich vorgeschlagen habe, dann hat das die Zielsetzung, den asymmetrischen Krieg zu beenden und damit natürlich auch die Selbstmordattentate und Raketenbeschüsse (letztere von beiden Seiten).

Es darf nicht sein, dass radikalen Minderheiten, die gezielt und bösartig den Friedensprozess stören, soviel Macht gegeben wird, dass der Friedensprozess als solcher bei jedem einzelnen Zwischenfall wieder gestoppt wird. So würde der Nahe Osten niemals zum Frieden gelangen. Jeder Einzelkämpfer hätte ein Vetorecht.

Ich bitte dich, davon auszugehen, dass mir eine Aussöhnung der beiden Völker am Herzen liegt. Deshalb bedenke meine Meinung, ohne ein Feindbild aufzubauen. Es muss möglich sein, den Teufelskreis, den wir alle nun seit Jahrzehnten beobachten, zu beenden. Das ist das gemeinsame Interesse.

Beide Konfliktparteien müssen zu Kompromissen bereit sein. Anders wird das nicht gehen. Auch der Stärkere wird sich nicht auf Dauer einfach das nehmen können, was er will.


--
karl
schorsch
schorsch
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Re: Die Bilanz des Irakkriegs ist eine Katastrophe
geschrieben von schorsch
als Antwort auf miriam vom 25.01.2008, 12:15:04

@: Den Palästinensern werden keine Bedingungen gestellt, warum auch? Ihre Haltung ist mehr als politisch korrekt.

Vielleicht solltest du Karls Posting nochmals lesen. Wenn er auch die Forderungen an die Israelis und an die Palästinenser ein bisschen durcheinander schüttelt, ist für mich klar, was und wen er jeweils meinte.


--
schorsch
Karl
Karl
Administrator

Re: Die Bilanz des Irakkriegs ist eine Katastrophe
geschrieben von Karl
als Antwort auf schorsch vom 25.01.2008, 16:01:02
Danke Schorsch,


ich habe bewusst diese Sätze nicht säuberlich nach Nationen getrennt, einerseits weil z. B. die beiden letzten Punkte beide Seiten betreffen, andererseits auch ein wenig aus Verbitterung, denn ich erwartete, dass die einseitig Lesenden genau so reagieren würden, wie sie reagiert haben. Blindwütig.
--
karl

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