Internationale Politik Entsetzen in Norwegen

adam
adam
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Re: Entsetzen in Norwegen
geschrieben von adam
als Antwort auf Mareike vom 25.07.2011, 19:09:56

Nein Mareike,

das glaube ich nicht. Bisher deutet alles auf eine Einzeltat, eine Frankensteintat hin. Zeit, Geld und eine derart abstruse Logik, über die Tat hinaus, findet sich wohl eher selten.

Sicher gibt es gewaltbereite Extremisten, was ich aber nicht als starke Strömungen in der Gesellschaft bezeichnen würde. Jetzt in Hektik verfallen und Konsequenzen, z.B. verstärkte Überwachung, zu verlangen, halte ich für falsch und geradezu opportunistisch. Es gibt auch Trittbrettfahrer der anderen Art.

--

adam

Mitglied_bed8151
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Re: Entsetzen in Norwegen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 25.07.2011, 19:09:56
die angst vor dem sozialen abstieg

ich denke schon, mareike. es gibt derzeit viel angst in den westlichen gesellschaften. gerade in der mitte der gesellschaft ist die angst besonders groß. ich gehe davon aus, dass diese angst, die ja nicht unbegründet ist, den rechtsradikalismus befördert. rechtsradikalismus und rechtsradikale aber brauchen einen sündenbock. früher waren das die juden. heute sind es die muslime. im rechtsradikalen milieu gedeihen täter a la anders behring breivik wie auf einem guten nährboden.

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Wolfgang
pippa
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Re: Entsetzen in Norwegen
geschrieben von pippa
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.07.2011, 19:39:31
Ach nein, Wolfgang, ich glaube nicht, dass in Norwegen Angst vor dem Abstieg besteht. Das durchschnittliche Einkommen beträgt 3000.- € und die Zufriedenheit ist groß.

Nach wie vor sind die Norweger sehr große Verschwender, vor allem an Energie.

Jedenfalls ist uns das vor 14 Tagen von unserer norweg. Reiseleiterin erzählt worden.

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adam
adam
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Re: Entsetzen in Norwegen
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.07.2011, 19:39:31
die angst vor dem sozialen abstieg

ich denke schon, mareike. es gibt derzeit viel angst in den westlichen gesellschaften. gerade in der mitte der gesellschaft ist die angst besonders groß. ich gehe davon aus, dass diese angst, die ja nicht unbegründet ist, den rechtsradikalismus befördert. rechtsradikalismus und rechtsradikale aber brauchen einen sündenbock. früher waren das die juden. heute sind es die muslime. im rechtsradikalen milieu gedeihen täter a la anders behring breivik wie auf einem guten nährboden.

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Wolfgang



Wolfgang,

Du machst ganze Bevölkerungsteile zu potenziellen, irren Mördern und setzt sie gleich mit den Nazischergen, unterstellst ihnen einen neuen Holocaust. Das ist nicht gewarnt, im Sinne von nie wieder oder wehret den Anfängen. Das ist für mich bösartige Verleumdung. Von Deinen Aussagen her, bewegst Du Dich am äußersten Rand der Gesellschaft.

--

adam

Karl
Karl
Administrator

Re: Entsetzen in Norwegen
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 25.07.2011, 19:54:11
Wolfgang,

Du machst ganze Bevölkerungsteile zu potenziellen, irren Mördern
geschrieben von adam
das ist nicht fair, adam. Das hat Wolfgang nicht geschrieben. Er hat geschrieben, dass die Angst vor dem sozialen Abstieg Rechtsradikalität hervorbringen kann. Dies wird u. a. als einer der Gründe für den Aufstieg des Nationalsozialismus im 20. Jahrhundert angesehen. Es ist eine Gefahr, vor der auch Du die Augen nicht verschließen solltest.

Karl
adam
adam
Mitglied

Re: Entsetzen in Norwegen
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 25.07.2011, 19:59:37
Wolfgangs Kausalitäten und Beleidigungen waren noch nie fair. Vielleicht gehöre ich ja genau der Bevölkerungsschicht an, die Wolfgang meint oder ich stelle mich einfach vor Millionen Unschuldige. Dann habe ich das Recht, mich selbst und andere auch gegen Andeutungen zu wehren, die in den Aussagen Wolfgangs enthalten sind.

Jemanden auch nur in die Nähe des Holocaust zu rücken oder ihn gar in Verdacht zu nehmen, einen neuen möglich zu machen, ist nicht nur in der Bundesrepublik eine der miesesten Aussagen, die man machen kann.

Übrigens: Wer kann denn behaupten, daß die nächsten Opfer wieder einem kranken, rechtsradikalen Täter zum Opfer fallen? Kranke Ultras können aus dem gesamten politischen Spektrum kommen.

--

adam

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Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
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Re: Entsetzen in Norwegen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 25.07.2011, 19:09:56

ergänzend dieser verweis zum nicht zu leugnenden 'extremismus der mitte'. der schoß ist noch fruchtbar aus dem das einst schon kroch...
--
Wolfgang
adam
adam
Mitglied

Re: Entsetzen in Norwegen
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.07.2011, 20:30:17
Zum Link. Dort ist vermerkt: Die Neutralität dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten. Eine Begründung steht auf der Diskussionsseite.

Ich möchte hier diskutieren, hart und herzlich, ich möchte aber nicht dauernd mit Nazivergleichen konfrontiert werden. Schon gar nicht, wenn ein Ultra andere Ultras für seine Berechtigung braucht und die herbei zu schreiben versucht.

Und nochmal
: Links können ein Beweis für die sachliche Richtigkeit einer Aussage sein, aber niemals kann eine Meinung durch eine gleiche, verlinkte bewiesen werden!!

--

adam

Karl
Karl
Administrator

Re: Entsetzen in Norwegen
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 25.07.2011, 20:52:08
@ adam,

ich verstehe die Heftigkeit Deiner Reaktionen nicht. Du willst doch sicherlich nicht die Existenz von Rechtsradikalität leugnen. Nazivergleiche habe ich jetzt in Wolfgangs Posting nicht gelesen. Falls Du Dich auf mich beziehst: ich sehe durchaus eine Parallelität zwischen der heutigen Situation und der Situation vor 33. Mart1 hat ja auch bereits eine entsprechende Quelle verlinkt, aber wieso bewertest Du dies als einen persönlichen Angriff? Ich bin überzeugt, Du würdest auch alles tun, um entsprechende Entwicklungen zu verhindern, wenn Du sie denn erkennen würdest. Ich zweifle nicht an deinen demokratischen Überzeugungen. Es ist die Einschätzung der Lage, bei der wir uns unterscheiden. Lass uns darüber diskutieren, ob die Vorzeichen Besorgnis nötig machen oder nicht, aber werfe niemandem vor, wenn er vielleicht zu sensibel ist. Ist es nicht weniger schlimm, zu früh zu warnen als zu spät?

Karl
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Entsetzen in Norwegen
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Karl vom 25.07.2011, 21:51:15
Was mich an der ganzen Diskussion doch etwas irritiert ist die Tatsache, dass die Augen wie unter Zwang nur nach rechts gerichtet sind, obwohl sowohl Breivik ebenso wie die vernehmenden Behörden immer wieder auf den christlichen Fundamentalismus hinweisen, der bei dem Attentäter einen sehr breiten Raum einnimmt. Auch Regierungschef Stoltenberg wies bei seiner Trauerrede darauf hin, dass sich nun dadurch nicht die Christen getroffen fühlen dürfen, da der christliche Fundamentalismus ebenso wenig Platz in der Demokratie habe wie der islamistische.

Der Vorwurf Breiviks an die Regierung und die Parteien -nicht nur Norwegenes- in den Schattierungen von ganz links bis ganz rechts ist doch der "Verrat an den christlichen Werten" durch den Zuzug von Muslimen. Er fühlt sich als "Tempelritter" , der sich gegen den Islam stellt. Das alles hat Breivik vermischt mit skurilem rechtem Gedankengut, einen Brei nach eigenem Rezept hergestellt, ihm einen politischen Anstrich verpasst und damit sich das Recht genommen so zu handeln wie er es schrecklicherweise tat.

Die Rechtsradikalen können mit diesem Konglomerat aus Christentum und rechter Gesinnung weniger anfangen, als gewisse fundamentalistische Zirkel, die sich recht offen weltweit bilden und gezielt zum Kampf gegen Muslime aufrufen. Und Breivik hat ja auch gestanden, zwei "Zellen" anzugehören. Welchen? Deshalb wird er nun für vier Wochen total isoliert, weil danach gesucht werden soll.

Das soll um Himmelswillen keine Verteidigung der rechten Szene sein, sondern lediglich einer Blickerweiterung dienen, wobei ich allerdings zugeben muss, dass jede Erklärung bei dieser Ungeheurlichkeit einfach nicht fasst und nicht begreiflich gemacht werden kann.

Aber man sollte auch diese eher versteckten fundamentalistischen Zirkel genauso im Auge behalten wie den Rechtsradikalismus.

Luchs


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