Internationale Politik Entsetzen in Norwegen

nasti
nasti
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Re: Entsetzen in Norwegen
geschrieben von nasti
als Antwort auf luchs35 vom 25.07.2011, 15:08:50
Der Massenmörde erreichte sein niedrigen Ziel--berühmt und bekannt werden. Ganze Welt spricht über Ihn, alles voll -Zeitungen, Videos, TV.....das hat sich der kranke Idiot gewünscht.
Wenn ich die Macht hätte, dann bei jedem Artikel schreibe ich so: "Der Vollidiot" und danach die Name, oder der "Geistesgestörte Vollidiot", der Imbezill, Der Volltrottel" *ggg*-----gluabe er wird nicht mehr so stolz auf sein Tat

außerdem werde jede seine Foto verarbeiten in Richtung Debile...und so veröffentlichen.
Das wäre eine echte Abschreckung für die weitere Berühmtheit jauchzende.....

Nasti

Mitglied_5ccaf87
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Re: Entsetzen in Norwegen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 25.07.2011, 14:26:57
Sorry, ich kann nicht nachvollziehen woran ihr euch jetzt hochzieht und worüber ihr streitet.

Das in einer Demokratie politische Toleranz herrscht, ist der Normalzustand. Weiterhin ist der Normalzustand, das politische Intoleranz in einer Demokratie nichts zu suchen hat und mit den Mitteln, die eine Demokratie zur Verfügung hat bekämpft wird. Wer in einer Demokratie faschistische Ideologie zur Schau stellt, verbreitet und demonstriert, für den gibt es kein Recht auf Rechtfertigung und Toleranz. Wer politische Intoleranz mit Waffen durchsetzen will, muss die Konsequenzen einer demokratischen Gesellschaft in kauf nehmen.

Es gibt auch in Deutschland erste Reaktionen:
Die CDU/CSU-Fraktion nutzt die Anschläge in Norwegen aus und missbraucht die Opfer von Oslo und Utøya für ihre sinnlose Forderung nach mehr Überwachung der gesamten Gesellschaft. Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU im Bundestag, Hans-Peter Uhl, fordert heute öffentlich mit Verweis auf Norwegen die Wiedereinführung einer Kommunikations-Vorratsdatenspeicherung, also dass von allen Menschen ohne irgendeinen Verdacht pauschal und auf Vorrat (sprich ins Blaue hinein) gespeichert werden solle, wer mit wem telefoniert, SMS oder E-Mail schreibt, wo man sich dabei befindet und wer mit welcher IP-Adresse im Netz surft.

Dieses Zitat wurde Netzpolitik.org: Wir schützen unsere Freiheit nicht indem wir sie abschaffen entnommen. Man tut so als gäbe es weder ein Grundgesetz noch einen Richterspruch der obersten Instanz. Wie die Forderung der CDU/CSU in der Praxis gemeint ist, kann man im gleichen Blog diesem Beitrag entnehmen: Dresden: 100x mehr Handydatenabfragen als zuerst behauptet

Bitte unterstellt dem Betreiber dieses Blogs Markus Beckedahl nicht, der Partei Die Linke anzugehören. Er ist lediglich ein unabhängiger Journalist, der es nicht verlernt hat, seinen Kopf zu benutzen.
rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Entsetzen in Norwegen
geschrieben von rolf †
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.07.2011, 15:23:52
Daß die Befürworter der totalen Überwachung dieses Attentat als Vorwand nehmen würden, zumindest die Vorratsdatenspeicherung wieder ins Blickfeld zu bringen, war doch zu erwarten.
Daran hindert auch nicht, daß sogar die Befürworter der Vorratsdatenspeicherung zugeben mußten, daß sie dies Attentat nicht hätte verhindern können. Es fehlte einfach die dazu notwendige Kommunikation des Täters.

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Medea
Medea
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Re: Entsetzen in Norwegen
geschrieben von Medea
Dieses entsetzliche Mordgeschehen ist nicht einfach einzuordnen
in gängige Raster, der Mann wurde von einem durch die Jahre immer stärker gewordenen Wahn besessen, der letztendlich eine psychische Erkrankung nach sich zog. Er verlor jeglichen Bezug zur Realität, sah sich als Retter des Abendlandes, verlor sich in seiner mittlerweile kranken Gedankenwelt und wollte ein Fanal setzen,
wie es schrecklicher nicht sein konnte.

Ich fürchte, daß wahnbesessene Menschen von ihrer Umwelt nicht so ohne weiteres erkannt werden, Wahn vermute ich, schließt logisches Denken nicht unbedingt aus, es machte ihn in seinem Irresein zum
gewollten eiskalten Massenmörder.

Medea.

Mitglied_81b4260
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Re: Entsetzen in Norwegen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Medea vom 25.07.2011, 16:12:57
"Irresein" im medizinischen Sinn wird abgeklärt werden. Ich glaube nicht daran.

Aber sehr wohl "Irresein" im alltäglichen Sprachgebrauch - jeder, der einen anderen mit Absicht und geplant umbringt, ist für mich ein Irrer.

Aber ebenso "irre" spricht einer der von ihm lange zitierten Bezugspersonen, der H.Broder. Kein Ausdruck des Bedauerns über das Massaker oder über das Aufscheinen seiner Texte im "Manifest"; ihm mache mehr Sorgen, wo er die Ersatzteile für sein fahrendes Vehikel herbekomme, sagte er in einem aufschlußreichen Interview und setzte flugs die von dem Nachfolge"irren" verwendeten Passagen auf seine eigene Website.

olga64
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Re: Entsetzen in Norwegen
geschrieben von olga64
als Antwort auf Medea vom 25.07.2011, 16:12:57
ES ist sicher so kurze Zeit nach diesem terroristischen Amoklauf für jeden (auch für die Experten in dieser Senioren-Diskussionsrunde) völlig verfrüht, hier (Vor)-Urteile zu fällen. Hilfreich als Erklärung kann die heutige Seit 3 der Südd. Zeitung sein, wo u.a. zu lesen ist, dass der mutmassliche Amokläufer seit Monaten ein ca 2.500 Seiten starkes Pamphlet veröffentlichte. Es scheint im Duktus stark den Veröffentlichungen von Osama bin Ladn zu ähneln, natürlich auf einer anderen Gedankenschiene.
Freie Gesellschaften müssen vermutlich mit solchen Fehlgeleiteten leben - die einzige Alternative wäre wohl nur eine wieder strengere Gesetzgebung in allen Bereichen, vor allem mit dem mittlerweile wichtigsten "Transportmittel" soziale Netzwerke und Internet überhaupt.
Nötig wäre es sicher auch, dass Terror von rechts genau so verfolgenswert geahndet wird, wie Terror von Links oder jener von Muslimen. Olga


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Mitglied_bed8151
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Re: Entsetzen in Norwegen
geschrieben von ehemaliges Mitglied

--
Wolfgang
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Re: Entsetzen in Norwegen
geschrieben von ehemaliges Mitglied

SZ
25.07.2011
Mission Massenmord
Anders Behring Breivik hinterlässt ein riesiges Manifest. Wer wissen will, warum diese Tat geschah, kann die Gründe erfahren. Breivik verfolgte die Jugendlichen auf kaltblütige Art, denn er brauchte möglichst viele Opfer, um seinem Manifest das Gewicht einer Botschaft zu geben, die niemand ignorieren kann. Die Arbeit, diesen Ernst zu verstehen, darf man sich nicht ersparen - denn dies war nicht die Tat eines Verwirrten.
Ein Kommentar von Thomas Steinfeld


Immer wenn ein Einzelner eine besonders grausame Tat begeht, wird über seinen Geisteszustand spekuliert. Die psychologischen Deutungen werden auch von dem Bombenanschlag in Oslo und, vor allem, von dem Massenmord an Kindern und Jugendlichen auf der Insel Utøya herausgefordert. Sie sind auch schnell zur Hand. Aber sie haben fatale Folgen: Sie lassen die Gründe und Voraussetzungen der Tat im Nebel eines einzelnen verwirrten Hirns verschwinden.

[...]

--
Wolfgang
adam
adam
Mitglied

Re: Entsetzen in Norwegen
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.07.2011, 15:23:52
Sorry, ich kann nicht nachvollziehen woran ihr euch jetzt hochzieht und worüber ihr streitet.

Das in einer Demokratie politische Toleranz herrscht, ist der Normalzustand. Weiterhin ist der Normalzustand, das politische Intoleranz in einer Demokratie nichts zu suchen hat und mit den Mitteln, die eine Demokratie zur Verfügung hat bekämpft wird.


Nein, das ist es nicht. In einer Demokratie gibt es weder Toleranz als Normalzustand, noch überhaupt einen Normalzustand. Eine Demokratie ist immer in Bewegung, sie ist immer eine Gradwanderung zwischend unterschiedlichsten Meinungen, Mehrheiten, Charaktern und unterschiedlichsten Strömungen. "Demoktatie" ist die komplexeste Gesellschaftsform, die unter dem Schirm einer Verfassung versucht, rechtsstaatlich und demokratisch zu sein. Eine Demokratie wird nie ihren Idealzustand erreichen, weil ununterbrochen neue Aspekte zu berücksichtigen sind und sie immer in Gefahr ist, mißbraucht zu werden oder gar in ein totalitäres System abzudriften.
Das Bewundernswerte an der Demokratie ist, daß in ihr immer wieder versucht wird, diesen Idealzustand zu erreichen, allerdings immer von anderen Mehrheiten, Stimmungen und in anderen Zeiten. Demokratie hat für mich etwas von dem Versuch, den Ausbruch eines Vulkans kontrolliert ablaufen zu lassen.

Vielleicht kannst Du jetzt nachvollziehen, daß und was hier diskutiert wird. Niemand zieht sich hoch oder streitet. Es gab hier Kompromisse zum politischen Verständnis der Tat und seiner Hintergründe und wenn Emotionen ausgedrückt werden, ist das bei dem besprochenen Sachverhalt nur zu verständlich.
Wer in einer Demokratie faschistische Ideologie zur Schau stellt, verbreitet und demonstriert, für den gibt es kein Recht auf Rechtfertigung und Toleranz.


Eine der größten Errungenschaften der Demokratie: Es gibt für jeden immer ein Recht. Wer was wie toleriert, bleibt jedem überlassen. Siehe oben. Auch daß der Täter in Norwegen keine Gelegenheit bekam, sich öffentlich zu rechtfertigen, beruht auf einem Gesetzt, nicht auf einer Floskel.
Wer politische Intoleranz mit Waffen durchsetzen will, muss die Konsequenzen einer demokratischen Gesellschaft in kauf nehmen.


Ich kenne keine gegenwärtige Gesellschaft, in der ein Bürger irgendetwas aktiv mit Waffengewalt durchsetzen darf.

--

adam
Mareike
Mareike
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Re: Entsetzen in Norwegen
geschrieben von Mareike
als Antwort auf adam vom 25.07.2011, 18:33:01
Kann man solche Exzesse als Indikator für bestehende, starke Stömungen in der Gesellschaft betrachten?
Soziale Indikatoren


Mareike

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