Internationale Politik Fidel Castro tritt ab

angelottchen
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Re: Fidel Castro tritt ab
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf eko vom 20.02.2008, 18:52:59
na immerhin hast Du nu auch gelernt, was auf Spanisch geigenkasten heisst - fehlt noch das italienische Wort für Schnellkochtopf, das da lautet "Gari baldi"
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angelottchen
dutchweepee
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Re: Fidel Castro tritt ab
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf adam vom 19.02.2008, 18:41:59
@adam

ich bekomme einen "komischen geschmack auf der zunge", wenn ich deinen beitrag lese. du scheinst dich zu freuen, wenn der sozialismus in Cuba von dem geschmeiß in florida gestürzt wird. soll Cuba wieder ein bordell und spielcasino der USA werden?

gib mir bitte nur einen vorteil als argument, den das proletariat in peru, argentinien oder guatemala gegenüber dem "unfreien" Cuba hat! ist es gar nichts wert, daß das analphabetentum auf der insel erfolgreich bekämpft wurde? bedeutet es nichts, daß Cuba ärzte und ingenieure auf den ganzen amerikanischen subkontinent exportiert?

die kinder in cuba gehen zur schule, haben ein dach über dem kopf, trinken jeden tag ihre milch und bekommen später arbeit. nenne mir ein latainamerikanisches land, wo du gleiche verhältnisse hast. das hat fidel (deckname geigenkasten) trotz embargo und dem großmächtigen feind USA vor der haustür geschafft.

ICH VERNEIGE MICH VOR EL COMMANDANTE!

im rest von südamerika wird jeder kommunist gefoltert und gemordet "im namen der freiheit". das ist eine tolle show auf die du wirklich stolz sein kannst.
adam
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Re: Fidel Castro tritt ab
geschrieben von adam
als Antwort auf dutchweepee vom 21.02.2008, 01:07:27
@dutchweepee.

der "komische Geschmack" auf Deiner Zunge kommt vom Konjunktiv, in dem Du schreibst! Was unterstellst Du mir?

Ich habe lediglich darüber nachgedacht, welche Möglichkeiten die USA-Regierung nach Castros Tod in Betracht ziehen könnte! Mit keinem Wort habe ich Fidel Castro verunglimpft, sondern ihn eine Persönlichkeit genannt, die in Kuba unersetzlich ist!

Schon gar nicht mißgönne ich Kindern das Dach über dem Kopf oder gar ihre Milch. Also bitte!

Was ich von der derzeitigen US-Regierung halte, habe ich hier im Forum schon mehrfach zum Ausdruck gebracht, nämlich weniger als nichts! Glaubst Du, ich bin ein Unmensch, nur weil ich kein Kommunist bin?

Fidel Castro hat für die Menschen auf Kuba getan, was er konnte, aber es war zu wenig! Und es lag nicht nur an der Politik der USA, daß er im Grunde genommen gescheitert ist.

Verbeug Dich vor Castro, dutch, er hat es verdient! Aber pass auf, daß Du keinen Hexenschuß kriegst, wenn Du dabei in das Vokabular des Marxismus verfällst. Der Marxismus ist es, der in der heutigen Welt einen schlechten Geschmack auf der Zunge hinterläßt, nach all den katastrophalen und gescheiterten Versuchen, ihn in die Praxis umzusetzen. Schau nach Nordkorea, da fehlt den Kindern die Milch im Glas!! Schau Dich um, wie es den Menschen erging in Kambotscha und ergeht in Vietnam, denk an die Sowjetunion und die DDR. Was kam dabei raus?

Du unterstellst mir indirekt, daß ich damit einverstanden bin, daß "im Namen der Freiheit" gefoltert wird? Laß Dir sagen, daß ich alle Menschen, die aus welchen Gründen auch immer, foltern, zutiefst verachte.

Jawohl dutch, ich bin kein Kommunist und nach allem, was ich in der Welt beobachtet habe, weiß ich warum. Mach Deine Verbeugung, aber denke daran, daß Du immer dann, wenn Du Dich vor einem Menschen verbeugst, anderen Menschen Deinen Ar..... zeigst!

Nichts für ungut, aber auch wenn wir politisch verschieden gepolt sind, können wir trotzdem gemeinsam für eine bessere Welt argumentieren, ja kämpfen.

--

adam

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hugo
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Re: Fidel Castro tritt ab
geschrieben von hugo
als Antwort auf adam vom 21.02.2008, 07:16:44
hallo adam: "Fidel Castro hat für die Menschen auf Kuba getan, was er konnte, aber es war zu wenig! Und es lag nicht nur an der Politik der USA, das er im Grunde genommen gescheitert ist."

übrigens stehst Du da nicht alleine, viele Menschen die ich in Kuba kennenlernte (und das sind nicht ausschließlich Kubaner)sind der Meinung das es eine ungewöhnliche Leistung ist, im Schatten des Riesen USA und trotz dessen Hemmnisse, sich über Jahrzehnte behauptet zu haben.

Ich bin sogar der Meinung das es für die USA lebenswichtig war und ist, dafür zu sorgen das ein Castro möglichst erfolglos bleibt und dafür müssen und werden alle Hebel in Bewegung gesetzt.

Stell Dir vor, es hätte diese Embargopolitik nicht gegeben, Kuba hätte sich mausern und entwickeln können und wäre sicherlich noch mehr zu einem Vorzeigeobjekt für alle anderen lateinamerikanischen Länder geworden.

Kuba hätte diese enormen Staatsausgaben für die Verteidigung und Sicherheit (und da will ich die innere Sicherheit -die jedoch aufgrund der äußeren Bedrohung unnötig aufgebauscht werden musste- gar nicht ausschließen)nicht benötigt, nicht die Importe und Exporte aus und in 10.000 Meilen weit entfernte Länder, sondern gleich vor der Haustüre mit den USA, hätte so umfangreichen Tourismuseinnahmen tätigen können wie die Domi,,es wäre ein unwahrscheinlicher Reichtum in dieses Land geflossen und wäre vermutlich auch der Bevölkerung zugute gekommen,,

welche Auswirkungen dies auf die Nachbarländer gehabt hätte?? schlimm, sehr schlimm für die USA

Also schon deshalb musste de USA für miserable Bedingungen in und miese Stimmung gegen Kuba sorgen,,im ureigensten Interesse.

Ob sich dann Fidel beherrscht und zurückgehalten hätte und mit dem eigenem Wohlstand zufrieden gewesen wäre, steht auf einem anderem Blatt, er konnte es uns ja nicht beweisen aber ich denke er war Revolutionär genug um seine erfolgreiche Revolution weiterzureichen und anderwärts zu unterstützen.

Auch dies wieder ein Grund mehr für die Amis, ihm nicht über den Weg zu trauen.

wir sind eben darauf fixiert zumeist nur die Auswirkungen, die Ergebnisse das Sichtbare eines Vorganges kritisch zu werten und da wir die Ursachen, die Hintergründe die mit dazu führten vernachlässigen kommen wir schnell zu dem Ergebnis,,aha der Castro hätte viel mehr tun können.

Ok, vermutlich hätte er aber damit seine Landsleute schon längst an die USA verraten und verkauft.

Ich nehme hin und wieder mal die Möglichkeit wahr, verschiedene Länder in der Karibik zu betrachten und zu vergleichen und schon der allererste Eindruck, der sich verstärkt wenn ich die Slums in der Domi und die Hungergestalten in Haiti sehe und höre, sprechen eine eindeutige Sprache zugunsten Kubas.

Haiti steht unter der Protektion und dem besonderen Schutz der USA, bei Bedarf sogar mit militärischer Präsenz:

Säuglingssterblichkeit: Kuba 0,7%, Haiti 7,9%;
Kindersterblichkeit: Kuba 0,9%, Haiti 12,3%;
Lebenserwartung: Kuba 77J., Haiti 52J.;
Analphabetenrate: Kuba 3%, Haiti 49%.
(Fischer Weltalmanach )

es ist schlimm für Menschen, für ein Land im Einflussbereich der USA wenn sie sich dem Willen dieser Großmacht nicht total unterwerfen wollen

es ist grausam, ja tödlich, für Menschen und ein Land das total abhängig von den USA ist, jedoch keine wirtschaftlich oder strategisch interessanten Gegenleistungen bieten kann.

Hier unter uns in Deutschland gibt es viele Menschen die aus der Erinnerung an Wirkungen und sichtbaren Ergebnissen der Nachkriegszeit heraus, die USA lieben und loben, ohne die damaligen Hintergründe für diese Deutschlandfreundlichkeit in ihr Denken einzubeziehen.
Genaus so gibt es hier viele Menschen die sich, ohne viel nachzudenken, auf die Seite der USA -Argumentation und deren Anti-Kuba-Propaganda stützen und nacheifern..

sogar welche die niemals, weder vor noch nach dem Ende des Kalten Krieges dort waren.
Für Deutschland ging er 1989 zu ende ,,,Kuba wird noch immer bekämpft, und nun mit geballter Macht und mit nur sehr begenzter ausländischer Hilfe,,


zwischen 1992 und 2005 gab es 15 Anträge der UN Generalversammlung, die Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade gegen Kuba zu beenden (sie wurde von den Vereinigten Staaten aufgezwungen )und nur mit den Stimmen der USA, Israels, Marshallinseln und Palaos wurden diese Anträge abgelehnt (Mikronesien enthielt sich der Stimme)

hugo

EehemaligesMitglied58
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Re: Fidel Castro tritt ab
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf dutchweepee vom 21.02.2008, 01:07:27
Es gehört nun mal zum leben der linken ihre führer, noch zu deren lebzeiten, wie die götzen zu verehren und einen pompösen personenkult zu veranstalten.
Wechselt die führung durch ableben oder Hausputsch, will natürlich der neue führer verehrt werden und schnell stellt sich heraus, daß der bisher gottgleiche die schlimmsten fehler gemacht hat.
Das war bei mao, stalin, honnecker, ceaucescu, chrustschow, breshnew und anderen zu beobachten.
Warten wir also ab was in kuba so geschehen wird und ans tageslicht kommt.
--
gram
pea
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Danke,
geschrieben von pea
als Antwort auf angelottchen vom 20.02.2008, 18:37:17
für den Carlos Puebla Link!

Gut, daß Ché das alles nicht mehr mit erleben muß.

Ohne den Kalten Krieg hätte Cuba nicht
auf Gedeih und Verderb auf die UdSSR setzen müssen.
Die barbudos waren alle keine Kommunisten
als sie mit der Granma in der Sierra Maestra 1956 landeten.

Oh ja, Putin hat von Fidel gelernt.

Und das heutige Rußland zeigt auf,
welche Zukunft Cuba droht.

Comandante en jefe ordene!


--
pea

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angelottchen
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Re: Danke,
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf pea vom 19.03.2008, 12:57:24
ach, "Che" war ein Operettenrevoluzzer .. will sagen: ein zu grosser Romantiker zu zu wenig Realist in politischen Dingen ... der wäre jetzt zur Höchstform aufgelaufen
--
angelottchen
pea
pea
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Re: Danke,
geschrieben von pea
als Antwort auf angelottchen vom 19.03.2008, 14:07:14
"Che" war ein Operettenrevoluzzer .. will sagen: ein zu grosser Romantiker...



Wohl zu oft Evita gesehen

Tja, es sind immer die Machtpolitiker,
die steinalt werden.

Den Idealisten bleibt wohl nur, als Märtyrer zu enden.

So schade ich es finde, was aus der cubanischen Revolution geworden ist,
die Hauptschuld dafür liegt bei den USA und der UdSSR.

Trotzalledem hoffe ich das Fidel
sein Haus gut bestellt hat,
damit nicht alles umsonst gewesen ist.


--
pea
angelottchen
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Re: Danke,
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf pea vom 19.03.2008, 15:15:09
nun - vergessen wir eines nicht: EVITA hiess ursprünglich EVITA! mit deinem Ausrufezeichen und in dem Falle hat Evita eine doppelte Bedeutung und steht für den Imperativ von evitar = verhindern - also eigenlich "VERHINDERE!"
und wenn Du mal ein wenig über den Dottore Che liest (seine Tochter Aleida - Kinderärztin in Kuba - zB hat einiges über ihn zu sagen und auch Fidel hat seinen Realitätsbezug und die Praxisferne oft kritisiert ) wenn auch scherzhaft ...Guevara wollte alles mit Waffengewalt erzwingen - wie weit er damit gekommen ist, erzählt die Geschichte ... er hatte vielleicht das zweifelhafte Glück, als wirklicher Mythos und Held durch seinen frühen Tod in die Geschichte einzugehen.
--
angelottchen
pea
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Re: Danke,
geschrieben von pea
als Antwort auf angelottchen vom 19.03.2008, 15:27:13
er hatte vielleicht das zweifelhafte Glück, als wirklicher Mythos und Held durch seinen frühen Tod in die Geschichte einzugehen


Nun ja, sonst würde er wohl ein Ende wie Trotzki gefunden haben.
Auch Rosa Luxemburg hatte wohl das fragwürdige Glück nicht von
den eigenen Genossen eliminiert zu werden.

Aber Ché und das Lied von Puebla begleiten mich seit Anfang der 70er...
wenn Du Links zu seinem Privatleben und seinem Charakter hast:
her damit!

Der Vergleich mit Don Quijote stammt übrigens von Ché selbst.

Eine Art von Selbstironie die mir sympathisch ist.


Evitar kenn ich übrigens,
durch Cuba und Chile inspiriert habe ich Spanisch gelernt.

Mitte der 70er war ich erstmals auf Cuba
und ich liebe diese Insel.




--
pea

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