Internationale Politik Folteropfer Julian Assange

teri
teri
Mitglied

RE: Folteropfer Julian Assange
geschrieben von teri
als Antwort auf olga64 vom 20.09.2019, 18:17:16
Sehrviele scheinen sich ja nicht dafür zu interessieren, wenn "aufgerufen" wird,dem "unschuldigen Opfer" Assange zu helfen, das anscheinend im britischen Rechtsstaat in einem Hochsicherheitsknast vermutlich Folter usw. ausgesetzt ist.

Wäre es nicht fair, hier mal ein wenig REalität ins Spiel zu bringen?

Ich denke hierbei an die unhaltbaren Zustände in Russland, wo es mittlerweile genügt für eine Verhaftung, wenn jemand sich nur zufällig in der Nähe von Protestkundegebungen aufhält...........................
In diesem Zusammenhang hören sich deine Relativierungs-Erklärungen äußerst  makaber an.

Frage:? Ist der britische Rechtsstaat (noch)eine Demokratie? 

PS.: Wir reden immerhin von Assange, der im Rahmen einer (gemeinsamen USA von hinten  und) offiziellen BRITISCHEN Entformalisierung des Rechts interniert ist.

Pfui Daumen runter

teri
RE: Folteropfer Julian Assange
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf teri vom 20.09.2019, 20:12:48

Es wurde gewünscht, ein wenig mehr Realität ins Spiel zu bringen.
Hier ist sie, ganz aktuell. Zu finden auf den Nachdenkseiten, wie so oft.

Es gibt dem nicht viel hinzuzufügen, außer vielleicht:

Freiheit für Julian Assange!!!

dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

RE: Folteropfer Julian Assange
geschrieben von dutchweepee

Julian Assangeauf dem Weg zu einer Anhörung. [AP Photo/Matt Dunham].

Es gibt genügend Gründe dafür, die Regierungen in Washington, London und Canberra zu verdächtigen, dass sie Assanges Tod einem jahrelangen und politisch belasteten Prozedere vorziehen, bei dem sie ihn von Großbritannien an die USA ausliefern und einen fingierten Schauprozess wegen Spionage gegen ihn anstrengen werden.

Assange wird täglich bis zu 21 oder sogar 23 Stunden in Einzelhaft gehalten. Er hat kaum je Zugang zu Nachrichten oder Telefon, sieht keine Bibliothek von innen und kann außer mit den Gefängniswärtern mit niemandem sprechen. Wenn er seine Zelle verlässt, hindert man ihn daran, mit andern Häftlingen zu sprechen.

Auch allein kann er draußen nur sehr wenig Zeit verbringen. Er darf pro Monat nur zwei einstündige Besuche empfangen, und selbst diese werden von der Gefängnisleitung noch sabotiert. Er hat stark an Gewicht verloren und nach Ansicht ihm nahestehender Personen zeigt er Anzeichen von Desorientierung, obwohl er nach wie vor unbeirrt zu seinen Prinzipien und seinem Handeln steht.

Quelle: Julian Assange in Lebensgefahr

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RE: Folteropfer Julian Assange
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 12.10.2019, 10:23:32

Ich habe großen Respekt vor diesem "einsamen" Mann und NUR VERACHTUNG für seine Peiniger. Nur hilft ihm leider mein Respekt kein bisschen weiter. Was können WIR tun?
Bruny

RE: Folteropfer Julian Assange
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.10.2019, 10:28:52

Ganz offensichtlich ist Assange schwer traumatisiert, eine solche Isolationshaft ist Folter. Ich stimme euch zu, hier werden schwere Menschenrechtsverbrechen begangen gegen jemanden, dessen Verbrechen darin bestand, die Verbrechen einer Weltmacht ans Licht zu bringen. Viel mehr tun als Petitionen unterschreiben, können wir nicht, ich habe schon etliche unterschrieben, eine neue habe ich nicht gefunden.
Hier ist ein Link von einer Facebook-Seite, wo auch Hinweise stehen. Da ich mich bei Facebook nicht anmelden werde, kann ich das nicht alles lesen. https://www.facebook.com/Free-Assange-Committee-Germany-296800261268837/

 

RE: Folteropfer Julian Assange
geschrieben von ehemaliges Mitglied

*Demokratie* heisst nichts anderes, als die Möglichkeit zu haben, alle paar Jahre ein Kreuz machen zu dürfen. Sonst nichts. Danach läuft die Sache wie gewohnt - und sei es wie die Titanic.

Da die *Gerichtsbarkeit* aber an keine Weisungen gebunden ist, hat sie mit *Demokratie* gar nichts gemein. Außer dass sie sich an geltende Rechte, von ihr selbst beschlossen -und mit 'angemessenem Auslegungsbereich'-  zu halten hätte.

Warum wird er jetzt nicht einfach freigelassen - bis zum Beweis seiner 'Schuld', wie es angeblich jedem mit Unschuldsvermutung zusteht? Und im Laufe der Jahre auch leicht möglich gewesen wäre. Die 'Untersuchungshaft' dürfte ja auch schon einige Jahre abgelaufen sein.

Hier wird (mir) also zu offensichtlich sowohl *Demokratie* als auch *Gerichtsbarkeit* bewusst und vorsätzlich ausgehebelt. Unter der Prämisse *Rechtsstatliche Demokratie*, verborgen hinter ausufernder 'gehorsamer' *Bürokratie*.
Jedoch schlimmer und verlogener als in der Türkei; die Türkei deklariert wenigstens *Diktatur*. (Mal abgesehen davon, dass die dortige 'Gerichtsbarkeit' überhaupt nicht mal den Begriff verdient, bsp der Junge aus Lüneburg, und die somit gnadenlos ausgemistet gehörte)..

Kein Wunder, wenn unser System bemeckert wird, erkenntlich am Erstarken Radikaler. Letztendlich bleibt wohl auch nichts anderes übiich. Anderes scheint (mir) nicht mehr sinnvoll möglich - angesichts selbstherrlicher *Gerichtsbarkeit*.

Hört sich radikal an?
Ja, soll es auch sein.


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schorsch
schorsch
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RE: Folteropfer Julian Assange
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.10.2019, 13:51:58

Ich denke, dass hier der Prestige-Gedanken Regie führt!

dutchweepee
dutchweepee
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RE: Folteropfer Julian Assange
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf schorsch vom 12.10.2019, 17:54:16

Und wo bleiben Rechtsstaat, der "Wertewesten" und die Moral?

RE: Folteropfer Julian Assange
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 12.10.2019, 17:57:34
Und wo bleiben Rechtsstaat, der "Wertewesten" und die Moral?

Seit wann haben politische Entscheidungen was mit Moral zu tun..?
olga64
olga64
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RE: Folteropfer Julian Assange
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.10.2019, 11:06:10
Ganz offensichtlich ist Assange schwer traumatisiert, eine solche Isolationshaft ist Folter.
ES wäre sinnvoll, auch hier der Realität den Vorzug zu geben: Der grosse Julian begab sich schon vor seiner Haft in einem britischen Gefängnis freiwillig in jahrelange Isolationshaft in der Botschaft von Ecuador, weil er nicht willens war, die gegen ihn erhobenen Vorwürfe in einem rechtsstaatlichen Verfahren klären zu lassen.
Er hätte längst alles hinter sich und wäre vermutlich ein freier Mann. DAmals hatte er es noch mit Obama in den USA zu tun, der Bereitschaft zeigte, ihn nicht ausliefern zu lassen. Mit einem guten Anwalt hätte er sich mit Sicherheit auf einen guten Deal einlassen können.
DAs ist alles vorbei, denn der Mann, dem er in das Amt des Präsidenten verholfen hatte, wird nicht lockerlassen, auch diesen Whistleblower zu verfolgen (der mag die einfach nicht!). DAs ist m.E. das eigentliche Drama an der Sache.

Auch wenn ich jetzt gesteinigt werde: allmählich dürfte sich dieser Mann an die Isolierung gewöhnt haben. Wenn man bedenkt, wen der noch alles in den Abgrund gezogen hat: Chelsea Manning und einige seiner früheren Mitstreiter auch in Deutschland, die schon lange nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen. Olga

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