Internationale Politik folterstaat USA

nostalgie
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Re: folterstaat USA
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf myrja vom 06.04.2014, 16:13:03
Deswegen meine Frage:: wo beginnt Folter?
Das ist ja auch Interpretationssache.

Ich weiß auch, das die Kirche der schlimmste Folterer aller Zeiten war, und auch viele Unschuldige haben Dinge zugegeben, die sie nie gemacht haben.
Wenn aber zum Beispiel jemand den Aufenthaltsort eines entführten Kindes nicht nennen will, und ihm wird verbal Prügel oder ähnliches angedroht, und ma erfährt dadurch , wo der kleine Mensch gefangen gehalten wird, dann ist das in meinen Augen keine Folter. Von manchen Bürgern wird aber schon das als Folter eingestuft.
Also, nochmal:: wo fängt Folter an?

Sind da nicht eher die Eltern des Kindes gefoltert, wenn sie nicht wissen, wo ihr Kind steckt?

Erschrecken hilft da auch nicht weiter
myrja
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Re: folterstaat USA
geschrieben von myrja
als Antwort auf nostalgie vom 06.04.2014, 16:29:57
Folter beginnt für mich da, wo einem anderen Menschen physische oder psychische Gewalt angetan wird. Androhung von Gewalt ist für mich schon psychische Folter.

Du spielst bei Deinem Beispiel sicher auf den Fall Metzler an. Da wurden dem Entführer „Schmerzen, wie er sie noch nie erlebt habe“ angedroht, wenn er das Versteck des Jungen nicht preis gibt. Für mich war das psychische Folter. Wir leben nun mal in einem Rechtsstaat (Gott sei Dank), da ist Folter auf gar keinen Fall und unter gar keinen Umständen erlaubt (zumindest offiziell). Natürlich folterte der Täter mit seinem Schweigen auch die Eltern. Trotzdem, darf es nicht erlaubt sein, Aussagen unter Androhung von Gewalt zu erpressen.

Durch den Brechmitteleinsatz in Bremen 2004 starb Laye-Alama Conde und dies nur, weil er das Beweismittel für seine Festnahme, Rauschmittelkügelchen (welches Mittel es war, weiß ich nicht mehr) verschluckt hat.

Sicher gäbe es noch sehr viel mehr Beispiele von Gewalt gegen Gefangene auch hier aus Deutschland, wenn sie denn überhaupt an die Öffentlichkeit gelangen würden.

Myrja
nostalgie
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Re: folterstaat USA
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf myrja vom 06.04.2014, 17:03:22
In Deutschland wurden Jahrzehnte lang Kinder gefoltert, und das finde ich mit das schlimmste Kapitel der BRD.

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panda
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Re: folterstaat USA
geschrieben von panda
als Antwort auf myrja vom 06.04.2014, 17:03:22
Folter beginnt für mich da, wo einem anderen Menschen physische oder psychische Gewalt angetan wird. Androhung von Gewalt ist für mich schon psychische Folter.

Du spielst bei Deinem Beispiel sicher auf den Fall Metzler an. Da wurden dem Entführer „Schmerzen, wie er sie noch nie erlebt habe“ angedroht, wenn er das Versteck des Jungen nicht preis gibt. Für mich war das psychische Folter. Wir leben nun mal in einem Rechtsstaat.....

Myrja


das ist sicher gut gemeint , was du sagst...
Aber --der Begriff psychische Folter ist juristisch nicht so einfach faßbar.
wer z.B. seiner Ehefrau dauernd blödes Zeug erzählt , " foltert sie psychisch " vielleicht , aber - sie kann ja gehen...
Wenn er sie fesselt , und erzählt ihr bödes Zeug( oder läßt sie z.B. stundenlang Heino hören ), dann ist das Freiheitsberaubung --mehr nicht.
Wenn er ihr allerdings pausenlos erzählt , er würde sie umbringen , usw.dann ist das eine schwere psychische Nötigung.

Die Androhung von Folter besteht aus zwei juristischen Rechts-Teilen:
Jede Androhung von Gewalt ist eine NÖTIGUNG.
Folter ist bei uns nicht erlaubt , also ist sie selbst schon eine Unrechts-Tat , geschweige denn die Androhung davon ..
Allerdings sieht der Rechtsstaat dies differenziert.
Das Recht wägt grundsätzlich ab.
Wenn also die Androhung von Gewalt ( bzw,Folter ) natürlih nicht " rechtens " war , geschah sie jedoch aus " guter Absicht".
In diesem Falle muß zwar der Rechtsbruch der Nötigung ( und auch noch mit Folter ! ) sanktioniert werden , aber es muß dabei die gute Absicht in der Strafzumessung berücksichtigt werden.
Dies geschah ja auch.
Re: folterstaat USA
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf myrja vom 06.04.2014, 17:03:22
Sicher gäbe es noch sehr viel mehr Beispiele von Gewalt gegen Gefangene auch hier aus Deutschland, wenn sie denn überhaupt an die Öffentlichkeit gelangen würden.

das ist eine böswillige unterstellung, myrja

m./.
.
myrja
myrja
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Re: folterstaat USA
geschrieben von myrja
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.04.2014, 19:14:46
Hallo Margarit,

glaubst Du wirklich, wenn solche Dinge geschehen, dass es jedesmal an die Presse gelangt, damit wir es erfahren? Beim Bremer "Brechmittel-Fall" kam es durch die Familie an die Öffentlichkeit und zur Anklage des Arztes, der dies ja nur tat, weil die anwesende Polizei dies wollte und ihn tatkräftig unterstützt hat. Und vom Fall Fall Metzler erfuhren wir, weil einer nicht geschwiegen hat. Also pure Zufälle, dass wir davon wissen.

Gerade bei der Polizei und ähnlichen Berufen hackt ein Krähe der anderen kein Auge aus. Da wird Vieles unter den Tisch gekehrt, da bin cih mir ziemlich sicher.

Myrja

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Re: folterstaat USA
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf myrja vom 06.04.2014, 19:27:58
.
nein, stimmt.
ich habe nicht richtig überlegt.

m./.
.
myrja
myrja
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Re: folterstaat USA
geschrieben von myrja
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.04.2014, 19:34:24
Kann schon mal passieren margarit,

wenn man zu schnell reagiert.

Schau Dir nur mal die Liste v. Amnesty an, die Du selbst eingestellt hast, mit den Ländern, in denen gefoltert wird. Da wird Deutschland auch aufgeführt. Also muss hier bei uns schon mehr im Geheimen passieren, von dem wir nichts erfahren.

Myrja
adam
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Re: folterstaat USA
geschrieben von adam
als Antwort auf myrja vom 06.04.2014, 19:49:54
Myrja,

Du solltest unterscheiden, zwischen eigenmächtigem Handeln einzelner Menschen, vielleicht Gruppen, und der staatlich unterstützten und sanktionierten Folter. Ich bin mir sicher, daß es in der Bundesrepublik keine staatlich sanktionierte und angeordnete Folter gibt und würde auch durch die Anmerkung, daß nicht alles ans Licht der Öffentlichkeit kommt, keine Gerüchte streuen.

Es ist ein völlig anderes Bild als in den USA der Bush jun. Administration, von der bekannt ist, daß der damalige Verteidigungsminister, Donald Rumsfeld, extra Sadisten als Wärter für Abu-Ghuraib anheuern ließ.

--

adam
panda
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Re: folterstaat USA
geschrieben von panda
als Antwort auf panda vom 06.04.2014, 18:28:05
myrja ,

hab aus einem ganz bestimmten Grund noch einmal nachgeschaut.
In einem Punkt hast du doch recht , deswegen Korrektur von mir.
Obwohl juristisch nicht eindeutig festgelegt , gibt es den Begriff der psychischen Folter --doch.
Und zwar in Form von nicht-direkter Gewalt-Anwendung , aber eben durch andere Maßnahmen.
Man nennt dies auch , etwas komisch , " weiße Folter ".
Es sind dies die Isolationshaft ( wie in Stammheim von den RAF-Anwälten behauptet ) Schein -Hinrichtungen , anhaltende Dunkelheit oder anhalten Helligkeit , u.ä.
Dies kann später nicht , wie bei direkter Gewalt , nachgeprüft werden . Es dient dies zur Destabilisierung der Psyche ,bis zum Zusammenbruch , bzw.Suizid.
Das Problem hierbei ist , wie gesagt, die Nachweisbarkeit --später.
Deshalb winden sich die Juristen um den Begriff , denn - erzählen könnte das nachher jeder.

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