Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Ist das die Zukunft in Afghanistan?

Internationale Politik Ist das die Zukunft in Afghanistan?

myrja
myrja
Mitglied

Re: Ist das die Zukunft in Afghanistan?
geschrieben von myrja
als Antwort auf hafel vom 26.09.2013, 11:23:44
[b]
.....
Dass Du das anders siehst, ist mir klar und verständlich, Du hast Dich als "Linker" geoutet und denkst auch so. Das ist, um kurz vom Thema abzuweichen, auch der Grund, dass die Linke nicht regierungsfähig ist und keiner (Grüne + SPD) mit ihr zusammen regieren will und kann. Die sind eben international noch in den Kinderschuhen und festgefahren ....
.....
Hafel


Sind wir Deutsche nicht auch "international festgefahren" in der NATO? Vielleicht sollte man da mal etwas umdenken? Hat unsere deutsche Regierung überhaupt keine eigene Meinung? Ein Großteil der Deutschen will und wollte nicht, dass Deutschland in Afghanistan mitmischt. Aber unsere Regierung schert dies nicht! Die NATO will - die Deutschen springen!

Myrja
hafel
hafel
Mitglied

Re: Ist das die Zukunft in Afghanistan?
geschrieben von hafel
als Antwort auf myrja vom 26.09.2013, 11:56:13
Ganz so einfach ist das eben nicht.

Natürlich ist Deutschland schon ausgeschert, vor allem dann wenn es kein UN-Mandat gab.
Ich erinnere da gerne an den Irak und Libyen.

Afghanistan war eine internationale Reaktion auf den 11/9. Und Deutschland hatte da auch nur "Hilfsleistungen" angeboten, wie ich bereits geschrieben habe.
Es hat sich jedoch in der Zeit herausgestellt, dass die Brutstätten des Terrorismus an anderen Stellen zu suchen sind.

Deutschland ist eine Wirtschaftsmacht und kann eben (leider) nicht nur überall die Rosinen einsammeln und sich sonst überall verweigern.

Deine "Springerei" kann ich sachlich nicht erkennen, gebe aber immer wieder zu, dass es aus "Linker Sicht" immer anders aussieht. Ich bin aber kein Linker.

Hafel
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Ist das die Zukunft in Afghanistan?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf hafel vom 26.09.2013, 11:23:44
So so hafel und adam ...wenn man politische und sozialverträgliche Konfliktlösungen vorzieht und kriegerische, sinnlose Waffengänge mit tausenden Toten Zivilisten ablehnt ist man also politisch international untragbar, nicht koalitionsfähig und in den Kinderschuhen?

Was für eine arrogante und gequirlte Schei...

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olga64
olga64
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Re: Ist das die Zukunft in Afghanistan?
geschrieben von olga64
als Antwort auf myrja vom 26.09.2013, 11:56:13
Das stimmt so nicht .Das militärische Engagement in Afghanistan entstand nach Nine-Eleven - Gerd Schröder erklärte damals den USA gegenüber die uneingeschränkte Hilfe. Das war sicher damals im Konsens mit dem deutschen Volk, da ja weltweit alles unter dem SChock von Nine-Eleven stand.
Deutschland bewies später sehr wohl eigene Wege, so z.B. in den Absagen bezüglich Irak und Libyen. Aber wir können uns nicht immer in eine solche Aussenseiterrolle drängen und andere die Drecksarbeit machen lassen.
Wenn wir im Gegenzug dann wenigstens mehr Flüchtlinge aus diesen Krisengebieten aufnehmen würden, wäre das ja auch mal eine gute Geste - aber auch da drücken wir uns gerne.
Es geht nicht, dass Deutschland weltweit exzellente Geschäfte macht, sich aber nicht solidarisch zeigt, wenn es ungemütlich wird. Olga
hafel
hafel
Mitglied

Re: Ist das die Zukunft in Afghanistan?
geschrieben von hafel
als Antwort auf dutchweepee vom 26.09.2013, 14:59:12
@ dutch:

Ich versuche es mal mit Schiller und Wilhelm Tell:

"Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben...
.... wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt"

Leider gibt es im Leben nicht nur sozialverträgliche Konfliktlösungen. Das ist unrealistisch und (ich übernehme mal DEIN Vokabular:) " eine arrogante und gequirlte Sch..."
Wir werden das Gespräch mal weiter führen, wenn die letzten Truppen aus Afghanistan abgezogen sind. Was dann aus diesem Land geworden ist.

Aber zu der Links-Partei.
Das politische Feld hat sich eben verändert, Dutch. Deutschland ist wiedervereinigt und der Ost-West-Konflikt Vergangenheit. Das Interesse aller unserer Nachbarn an einer international eingebetteten und eingebundenen Politik Deutschlands ist aber geblieben. Wer dieses Interesse missachtet, wird für unsere Nachbarn zu einem sicherheitspolitischen Problem. Alle unsere Nachbarn, auch diejenigen, die nicht der Europäischen Union angehören, haben ein Interesse an einem Deutschland, das Mitglied der EU bleibt. . Das "Nein" der "Linken" zu dem als Kompromiss ausgehandelten Lissabon-Vertrag widerspricht diesen Erwartungen an Deutschland. Es wird zu Recht als Beitrag einer Re-Nationalisierung deutscher Politik wahrgenommen, selbst wenn die Kritik am Vertrag von den "Linken" internationalistisch begründet wird. Alle unsere Nachbarn, selbst die, die nicht der NATO angehören, sind für eine Mitgliedschaft Deutschlands in diesem Bündnis. Die Sorge vor einem sicherheitspolitisch nationalstaatlich organisierten, neutralen Deutschland war 1990 selbst in der Sowjetunion so groß, dass sie einer Mitgliedschaft des vereinigten Deutschlands in der NATO schließlich zustimmte.

Die Zeit der deutschen Alleingänge ist vorbei. Wenn Deutschland nicht zur Ursache von Krisen in der EU und NATO werden will, kann es sich deshalb nationale Alleingänge noch weniger als seine kleineren Nachbarn leisten. Das bedeutet zum Beispiel, dass Deutschland innerhalb der NATO auf andere Strategien oder auf einen Abzug aus Afghanistan drängen könnte. Ein Alleingang in seiner Strategie und ein nicht mit der NATO und den europäischen Partnern abgestimmter Rückzug der deutschen Truppen aus Afghanistan wären aber destruktiv. Das ist einfach so.

Die "Linke" ist eben noch nicht regierungsfähig. Vielleicht kommt das noch irgendwann?
"Die Linke" wirbt heute konzeptionell und im Detail für eine andere Politik. Deshalb ist "Die Linke" auf Bundesebene – also dort, wo Fragen der Außen-, Sicherheits- und Europapolitik entschieden werden – noch kein geeigneter Koalitionspartner für die SPD.

Hafel
adam
adam
Mitglied

Re: Ist das die Zukunft in Afghanistan?
geschrieben von adam
als Antwort auf hafel vom 26.09.2013, 17:38:12
Deinen Ausführungen stimme ich zu Hafel. Die Beleidigungen nehme ich wie Du mit einem Schmunzeln und lasse sie unter den Tisch fallen....wenn da noch Platz bei Ihresgleichen ist.

Was die Linke anbelangt, finde ich die Bettelei um eine Regierungsbeteiligung mit SPD und Grünen fast so peinlich wie die Buckelei der FDP um die Zweitstimme von den Christdemokraten.

--

adam

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nerida
nerida
Mitglied

Re: Ist das die Zukunft in Afghanistan?
geschrieben von nerida
als Antwort auf adam vom 27.09.2013, 00:14:55


Was die Linke anbelangt, finde ich die Bettelei um eine Regierungsbeteiligung mit SPD und Grünen fast so peinlich wie die Buckelei der FDP um die Zweitstimme von den Christdemokraten.
geschrieben von adam


nennt man wohl auch "Politstalking"
Skorpion49
Skorpion49
Mitglied

Re: Ist das die Zukunft in Afghanistan?
geschrieben von Skorpion49
als Antwort auf hafel vom 26.09.2013, 17:38:12
@ dutch:

Ich versuche es mal mit Schiller und Wilhelm Tell:

"Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben...
.... wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt"

.........

Aber zu der Links-Partei.
Das politische Feld hat sich eben verändert, Dutch. Deutschland ist w........ Alle unsere Nachbarn, selbst die, die nicht der NATO angehören, sind für eine Mitgliedschaft Deutschlands in diesem Bündnis. Die Sorge vor einem sicherheitspolitisch nationalstaatlich organisierten, neutralen Deutschland war 1990 selbst in der Sowjetunion so groß, dass sie einer Mitgliedschaft des vereinigten Deutschlands in der NATO schließlich zustimmte.

Hafel

Werte(r)Hafel
Bitte nicht etwas in die Zustimmung der Sowjetunion hineinbringen, was nicht ist.
Die Sowjetunion hatte dem Verbleib der BRD in der NATO zugestimmt,wenn die Grenzen der NATO Staaten nicht weiter nach Osten, sprich an die Grenzem der Sowjetunion heran gebracht würden.
Haben sich die damaligen Nato Staaten an diese Vereibarung gehalten ?
Mitnichten.
Und überall in der Welt, wo die USA und ihre Helfer den fremden Ländern "Demokratie und Freiheit" bringen wollten, haben sie funktionierende Staatsgefüge zerschlagen,der Bevölkerung die Freiheit des Terrors und verwüstete Landschaften hinterlassen.
Übrigens hatten diese Länder nicht nach den "Heilsbringern" gerufen.
Skorpion 49
hafel
hafel
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Re: Ist das die Zukunft in Afghanistan?
geschrieben von hafel
als Antwort auf Skorpion49 vom 27.09.2013, 14:43:59
@ Skorpion: "Und überall in der Welt, wo die USA und ihre Helfer den fremden Ländern "Demokratie und Freiheit" bringen wollten, haben sie funktionierende Staatsgefüge zerschlagen,der Bevölkerung die Freiheit des Terrors und verwüstete Landschaften hinterlassen."

Nun, das ist - wie so oft hier - mal wieder ein Pauschalurteil.

Am Beispiel Deutschland hatten die Bombennächte 1945 auch eine verwüstete Landschaft hinterlassen. Aber als Folge eines von Deutschland angezettelten Weltkrieges.

Danach (nach dem Krieg) haben die Amerikaner Deutschland zwar das Nazi-Staatsgefüge zerschlagen , aber keineswegs Terror und Leid hinterlassen. Sie haben eine funktionierende Demokratie aufgebaut. Was man von Deiner "hochgelobten Sowjetunion" nicht gerade sagen kann.

Du musst aber nicht mehr antworten, wir werden kaum einer Meinung sein.

hafel
rehse
rehse
Mitglied

Re: Ist das die Zukunft in Afghanistan?
geschrieben von rehse
als Antwort auf hafel vom 27.09.2013, 14:55:40
Stimmt, den Wekltkrieg hatten wir angezettelt. Dafür ist das deutsche Volk hart bestraft worden. Es wäre noch härter gekommen, wenn Präsident Roosevelt nicht den Morgenthau-Plan, aus Deutschland einen Agrarstaat zu machen, abgelehnt hätte.
Das war noch vor der Einsicht, sich nach dem Krieg nicht so einfach mit den Russen einigen zu können. Wir wurden Freunde der Amerikaner und es gab sogar einen Präsidenten-Berater namens Kennan, der vorgeschlagen hatte, Deutschland nicht wieder zu bewaffnen. Aber die Angst vor der Sowjet-Union war wohl größer.
Es hätte sicher nach dem Ende des Krieges viel Leid hier gegeben, wenn wir reiner Agrarstaat geworden wären.
Die Amerikaner, die uns damals geholfen haben, leben heute nicht mehr. Wir sollten uns auf die Veränderungen einstellen, die die selbsternannte Weltpolizei heute der Welt bietet. Vielleicht sind Verhandlungen oft doch besser als Kriege, die nicht beendet werden (siehe Irak, siehe Afghanistan.)

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