Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Neuer Präsident für die Ukraine, Oligarch Poreschenko abgewählt.

Internationale Politik Neuer Präsident für die Ukraine, Oligarch Poreschenko abgewählt.

olga64
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RE: Neuer Präsident für die Ukraine, Oligarch Poreschenko abgewählt.
geschrieben von olga64
als Antwort auf silva1 vom 28.04.2019, 15:08:25
Sie konnten schon länger einen russischen Pass beantragen, dies war aber mit einigen Schwierigkeiten seitens Russland verbunden.
Putin lockert jetzt die Bedingungen, die Menschen können also leichter an einen russischen Pass kommen, und ich finde das gut so.
Wer sich als Russe fühlt, sollte das auch offiziell bestätigen lassen können.
DA die Ukraine zu Sowjetzeiten mal fester Bestandteil dieses kommunistischen Staates war,dürfte es sicher viele geben, die sich nostalgisch gerne daran erinnern (zu vergleichen mit früheren DDR-Bürgern und deren Ostalgie).
ABer da auch der neue ukrainische Präsident nun anbietet, Russen einen ukrainischen Pass zu geben, nehme ich an, dass dies für junge Ukrainer viel attraktiver wäre. Irgendwann kommt die Ukraine doch noch indie EU und in die Nato und die Chancen sind für die Menschen viel attraktiver. Das alles kann Putin seinen Bürgern nicht anbieten, er muss seine angestammte Bevölkerung aber davon üerzeugen, weshalb diese jetzt mit ihren Steuergeldern auch noch frühere ukrainische Bürger in Form von Renten und Sozialleistungen versorgen müssen. Viel ist ja nicht mehr da zum Verteilen.... Olga
luchs35
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RE: Neuer Präsident für die Ukraine, Oligarch Poreschenko abgewählt.
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 29.04.2019, 16:41:28
Dass die Ukraine der Nato beitreten möchte, kann ich mir vorstellen, aber keinesfall mit der Zustimmung  durch Russland, das ja dann das Bündnis direkt vor der Haustür hätte , genaugenommen schon in der Diele. Solange der neue Präsident noch nicht wirklich sein Amt angetreten hat, gibt es sicher viele Wünsche und Fantasien, aber die Realität wird sehr schnell wieder ihre Grenzen setzen. 
Luchs35

 
olga64
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RE: Neuer Präsident für die Ukraine, Oligarch Poreschenko abgewählt.
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 29.04.2019, 18:27:47

DAs Haustür-Argument ist nicht stimmig. Die baltischen Staaten und auch Polen sitzen ebenfalls vor derselben zu Russland und sind längst Nato-Mitglieder.
Es kommt auch auf die Nato an, wie sie darauf reagieren wird.
Ist aber sicher für die Ukraine noch länger kein Thema und dürfte auch diejenigen, die nun überlegen, welchen Pass sie möchten, nicht so sehr tangieren wie eine evtl. EU-Mitglied der Ukraine, die ja wesentliche Vorteile für solche Passinhaber bietet. Olga


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wandersmann
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RE: Neuer Präsident für die Ukraine, Oligarch Poreschenko abgewählt.
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf silva1 vom 28.04.2019, 15:08:25
Sie konnten schon länger einen russischen Pass beantragen, dies war aber mit einigen Schwierigkeiten seitens Russland verbunden.
Putin lockert jetzt die Bedingungen, die Menschen können also leichter an einen russischen Pass kommen, und ich finde das gut so.
Wer sich als Russe fühlt, sollte das auch offiziell bestätigen lassen können.
Russland ist ja der Rechtsnachfolger der UdSSR, demzufolge müssten ja sämtliche ehem. Sowjetbürger einen russischen Pass bekommen dürfen, so sie es wollen.
Wer seit Jahren durch das Kiewer Regime diskriminiert und geknechtet wird, wie die Dobass-Russen bspw., dem kann man es doch nicht verdenken, wenn er erneut die russische Staatbürgerschaft annehmen möchte, samt der damit verbundenen Anerkennung seiner Lebensleistung, in Form von Rente, Sprache usw.
 
RE: Neuer Präsident für die Ukraine, Oligarch Poreschenko abgewählt.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf wandersmann vom 29.04.2019, 20:50:38
Wer seit Jahren durch das Kiewer Regime diskriminiert und geknechtet wird, wie die Dobass-Russen bspw., dem kann man es doch nicht verdenken, wenn er erneut die russische Staatbürgerschaft annehmen möchte, samt der damit verbundenen Anerkennung seiner Lebensleistung, in Form von Rente, Sprache usw.
 
Also das mit der Diskriminierung und Knechtung der Donbass-Russen halte ich eher für eine gewagte Behauptung. Gut die Hälfte der Ukrainer haben russische Verwandschaft. Da wird die Behauptung fast zum Antrag auf Selbstmord.
Meine Schiegertochter ist Ukrainerin, Ihr Vater war Offizier der Roten Armee und bekommt Rente wie jeder andere Offizier in Russland, da ist kein Unterschied. Eher ist es der Nationalismus dessen sich Herr Putin gerne bedient. Gleich ob er den Motorradclub "Nachtwölfe" oder andere Nationaslistenverbände anspricht, er betont immer den Nationalstolz auf Russland. Er weiß das diese Töne ankommen.
luchs35
luchs35
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RE: Neuer Präsident für die Ukraine, Oligarch Poreschenko abgewählt.
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 29.04.2019, 18:36:11
DAs Haustür-Argument ist nicht stimmig. Die baltischen Staaten und auch Polen sitzen ebenfalls vor derselben zu Russland und sind längst Nato-Mitglieder.
Es kommt auch auf die Nato an, wie sie darauf reagieren wird. olga64
  Wenn die NATO Länder mit traditionellem russischem Einfluss,  wie die Ukraine und Georgien, aufnehmen würde, wäre das eine grosse Bedrohung für die russische Sicherheit, wie es der   Präsident Wladimir Putin nun schon seit Jahren den westlichen Führern zu erklären versucht. 
 In seiner Militärdoktrin hat Russland den Konflikt in der Ukraine    als Gefahr für die eigene Sicherheit eingestuft, denn selbst aus den USA kommen kritische Stimmen zur Strategie der NATO, die öfter angreife und provoziere als für Frieden zu sorgen.
Der Noch- Präsident Poroscheko hatte noch im Februar 19 zum  Ziel, die Ukraine nicht nur zur EU , sondern auch zur Nato zu führen und hatte dies auch in die ukrainische Verfassung aufgenommen, was zu den neuen Unruhen in der Ukraine und womöglich auch zu seiner Abwahl führte.

Es wird nun an dem neugewählten Präsidenten Selenskyj liegen, ob und wie er diesen Konflikt um einen Nato-Beitritt lösen will und kann. Das dürfte noch in sehr weiter Ferne liegen.
Die baltischen Staaten und Polen u.a. hatten seinerzeit nicht das gleiche Konfliktpotenzial mit Russland wie die Ukraine, die traditionell eng mit dem Mutterland Russland verbunden ist. 
Luchs35 
  
 

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novella
novella
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RE: Neuer Präsident für die Ukraine, Oligarch Poreschenko abgewählt.
geschrieben von novella

Ich halte dieses Angebot von Putin, den Menschen in der Ostukraine den erleichterten Erwerb der russischen Staatsbürgerschaft anzubieten, für einen erneuten, ganz perfiden Versuch, die Souveränität der Ukraine weiter zu unterminieren. Noch haben diese Menschen die ukrainische Staatsbürgerschaft, auch wenn sie russisch sprechen, wenn ich mich nicht täusche. Nun kommt ein "fremder" Staatschef daher und sagt: "Ihr Ostukrainer, wenn ihr wollt, könnt ihr die russische Staatsbürgerschaft in Zukunft ganz leicht bekommen, wir ermöglichen euch das."!!!!!!! Putin zündelt schon wieder!
Das spricht doch wohl jedem Völkerrecht Hohn und erinnert sehr an die Annexion der Krim und der Ostukraine durch "urlaubmachende" grüne Männchen. Wenn eine ausreichende Anzahl Menschen jetzt Russen geworden sind, können sie - nach ganz bewährtem Muster aller Diktaturen - den "Beschützer" um Hilfe gegen die einheimische "Unterdrückung" bitten. Und die russische Regierung setzt diesen "Wunsch" dann in die Tat um.

Ich habe ganz große Befürchtungen, dass es so mit der Ostukraine passieren wird. Und Naivlinge (oder Putin-Versteher) bei uns sagen dann: "Ja, das ist doch nur gerecht: Wenn die Leute Russen werden wollen, dann ist das doch ein natürlicher Wunsch, den man gerne erfüllen kann." (So, wie man es mit der Krim gemacht hat.)

wandersmann
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RE: Neuer Präsident für die Ukraine, Oligarch Poreschenko abgewählt.
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf novella vom 29.04.2019, 23:17:04

Oh Gott!
Was würde wohl als nächstes passieren, wenn Putin all seinen "Verstehern" in Deutschland ein ebensolches Angebot unterbreiten würde, diese das annehmen, und ihn dann irgendwann um Beistand bitten würden. Dann stünde der Iwan mal wieder vor der Tür, aber sowas von?

Im übrigen, novella, haben sich im besagten Referendum damals mehr als 95% der Krimbewohner für einen Beitritt zu Russland ausgesprochen. Und nur noch mal der Ordnung halber ins Stammbuch:

Annexion heißt im Völkerrecht die gewaltsame Aneignung von Land gegen den Willen des Staates, dem es gehört.  Was auf der Krim stattgefunden hat, aber war etwas anderes: eine Sezession, die Erklärung der staatlichen Unabhängigkeit, bestätigt von einem Referendum, das die Abspaltung von der Ukraine billigte. Ihm folgte der Antrag auf Beitritt zur Russischen Föderation, den Moskau annahm. Sezession, Referendum und Beitritt schließen eine Annexion definitiv aus.

Die Abspaltung der Krim von der Ukraine mag verfassungswidrig gewesen sein (bezugnehmend auf die Verfassung der Ukraine), nie und nimmer aber völkerrechtswidrig. Das Referendum selbst war der authentische Wille der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung der Krim.

 

novella
novella
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RE: Neuer Präsident für die Ukraine, Oligarch Poreschenko abgewählt.
geschrieben von novella
als Antwort auf wandersmann vom 29.04.2019, 23:59:08

Ja, ja, Wandersmann. Der erste Satz in dem von mir zitierten Absatz deines Textes ist entscheidend und stimmt haargenau:
"Annexion heißt im Völkerrecht die gewaltsame Aneignung von Land gegen den Willen des Staates, dem es gehört.  Was auf der Krim stattgefunden hat, aber war etwas anderes: eine Sezession, die Erklärung der staatlichen Unabhängigkeit, bestätigt von einem Referendum, das die Abspaltung von der Ukraine billigte. Ihm folgte der Antrag auf Beitritt zur Russischen Föderation, den Moskau annahm. Sezession, Referendum und Beitritt schließen eine Annexion definitiv aus. " (Zitat Wandersmann)
Ich wüsste nicht, dass die Ukraine dieser Krim-Übernahme jubelnd zugestimmt hätte nach dem Motto: "Ja, nehmt euch nur, wenn es euch gefällt!"
All das, was du mir zur Rechtfertigung dieser Annexion weismachen willst, ist Geschichtsklitterung und -fälschung, nachdem die Russen auf der Krim Tatsachen geschaffen haben. Ich finde es immer wieder höchst bemerkenswert, wie "ihr" die Entwicklungen, die der sog. Volksabstimmung etc. vorausgegangen sind, einfach "vergesst" oder schönredet. Wir haben es doch alle miterlebt, was da ablief.
All das, was auf der Krim passiert ist, könnte auch den baltischen Staaten mit ihren teils sehr großen russischen Minderheiten passieren und ließe sich nach den russischen Vorstellungen gut für eine Heim-ins-Reich-Potlik benutzen. (Das hat ihnen doch Hitler alles beispielhaft vorgemacht.) Da kann man nur froh sein, dass diese Staaten mittlerweile zur Natio gehören.

 

silva1
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RE: Neuer Präsident für die Ukraine, Oligarch Poreschenko abgewählt.
geschrieben von silva1

Wie der Maidan seinerzeit zustande kam und was man im Nachhinein  darüber noch erfahren konnte.............Putin hatte garkeine andere Wahl als die Krimbewohner darüber entscheiden zu lassen, zu wem sie gehören wollen.

Es ist und war in meinen Augen gut so, die Krim gehört nun mal zu Russland wie die ostdeutschen Länder zu Deutschland.

War die Schenkung eines Saufboldes an die Ukraine überhaupt rechtens? Die Bevölkerung wurde jedenfalls nicht gefragt, soweit ich mich erinnere.


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