Internationale Politik Obamas Berliner Rede

Karl
Karl
Administrator

Obamas Berliner Rede
geschrieben von Karl
Obama begann damit, dass er nicht als Präsidentschaftskandidat gekommen sei, sondern als amerikanischer Bürger und er hob die historische Bedeutung Berlins hervor und dass die Luftbrücke während der Blockade eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Amerikanern und Deutschen begründet habe. Vertrauen sei die Basis, auf der auch die Zukunft gebaut werden müsse. Berlin sei ein Symbol dafür, dass Mauern zum Einsturz gebracht werden könnten und er wolle helfen, die Mauern zwischen Ost und West, zwischen Arm und Reich, zwischen Schwarz und Weiß, zwischen Israelis und Palästinensern einzureißen.

Er wisse, dass auch die USA Fehler gemacht hätten und weit davon entfernt wären, perfekt zu sein. Aber er liebe die USA, weil dort alle Sprachen gesprochen würden, alle Religionen praktiziert würden und alle Hautschattierungen vorkämen.

Für eine bessere Welt müssten alle Nationen zusammenarbeiten, sich den Gefahren gemeinsam entgegenstellen. Er sei für eine Welt ohne Atomwaffen.

Er erwähnte auch (ob ich die Reihenfolge noch richtig wiedergebe, weiß ich nicht), dass auch die USA eingebunden werden müsse wie Deutschland in die weltweite Anstrengung zur Bekämpfung des Klimawandels.

Um zu meinem Fazit zu kommen: Ich war beeindruckt. Obama hat m. E. eine sehr gute Rede nicht nur an die Berliner oder seine Wähler in den USA, sondern an die Welt gehalten und sich als global denkender Politiker nicht nur für die USA empfohlen.

Ich bin bereit, Obama einen Neuanfang zuzutrauen und er hat das Charisma, einen solchen Neuanfang auch durchzusetzen, er ist überzeugend.

--
karl

P.S.: Da ich gerade lese, dass schlecht übersetzt wurde. Ich habe nicht auf einen Übersetzer gehört, sondern das Original auf CNN.
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Obamas Berliner Rede
geschrieben von eleonore
als Antwort auf Karl vom 24.07.2008, 21:22:50
karl,

ich war zwar lange zeit für hillary, aber man lernt dazu.

die rede fand ich auch beeindruckend, und er hat frei geredet, ohne hilfsmittel.
er ist sehr sympatisch, vor einige zeit hätte ich nie gedacht, dass ich das schreibe.
und er hat unverhohlen einige gravierende probleme, ohne rumfackeln angesprochen.
ich traue ihm einen neuanfang auch zu.
--
eleonore
hafel
hafel
Mitglied

Re: Obamas Berliner Rede
geschrieben von hafel
als Antwort auf Karl vom 24.07.2008, 21:22:50
Ich habe auch die Rede "im Ganzen" gehört. Der Aufbau der Rede war sehr gut überlegt: erst die eigenen Wurzeln (wo komme ich her?), dann den Berlinern die "Berlingeschichte" nochmals in Erinnung gebracht (Luftbrücke) und dann seine Vorstellungen von einer besseren Welt.

Gefallen hat mir sehr, dass er Amerika als nicht unfehlbar hingestellt hat.
Die Abrüstung aller Atomwaffen (Amerika ist dabei der größte Atomwaffenbesitzer!!) und die Mitarbeit an den Umweltproblemen (CO2-Verschmutzung) waren zwei Punkte, woran man seine Thesen später in Taten messen wird.

Für mich eine sehr gute Rede, obwohl er die Wahl noch lange nicht gewonnen hat.
--
hafel

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hugo
hugo
Mitglied

Re: Obamas Berliner Rede
geschrieben von hugo
als Antwort auf eleonore vom 24.07.2008, 21:28:44
hallo karl und eleonore,,da kann ich euch -und uns allen, und allen Menschen weltweit- nur wünschen, das wir hier in 2 Jahren von Euch die gleichen und/oder ähnliche Einschätzungen lesen dürfen...

und das Ihr nach 4, 5 Jahren voller Bewunderung, Hoffnung und Überzeugung, für eine zweite Amtszeit dieses Politikers die Daumen drücken könnt.

--
hugo
Karl
Karl
Administrator

Re: Obamas Berliner Rede
geschrieben von Karl
als Antwort auf hugo vom 24.07.2008, 21:49:39
Ja, dass hoffe ich auch! Ich muss allerdings sagen, dass ich zum zweiten Mal eine Rede von Obama in voller Länge gehört habe. Die erste war zur Rassenproblematik nach den Ausfällen seines Pastors. Beide Male war er sehr gut. Gutem Reden muss aber gutes Handeln folgen.

Ich wünsche mir, dass er Präsident wird. Jetzt einen ehrenwerten, aber hausbackenen McCain vorgesetzt zu bekommen, wäre schon eine herbe Enttäuschung. Das Begeisterungspotential, das Obama freisetzt, positiv genutzt, für die richtigen Ziele mobilisiert, das würde diesem Globus enorm gut tun.
--
karl
Karl
Karl
Administrator

Englischer Text von Obamas Berliner Rede
geschrieben von Karl
als Antwort auf Karl vom 24.07.2008, 22:06:31
im Linktipp anklickbar
And this is the moment when we must give hope to those left behind in a globalized world. We must remember that the Cold War born in this city was not a battle for land or treasure. Sixty years ago, the planes that flew over Berlin did not drop bombs; instead they delivered food, and coal, and candy to grateful children. And in that show of solidarity, those pilots won more than a military victory. They won hearts and minds; love and loyalty and trust – not just from the people in this city, but from all those who heard the story of what they did here.



Now the world will watch and remember what we do here – what we do with this moment. Will we extend our hand to the people in the forgotten corners of this world who yearn for lives marked by dignity and opportunity; by security and justice? Will we lift the child in Bangladesh from poverty, shelter the refugee in Chad, and banish the scourge of AIDS in our time?



Will we stand for the human rights of the dissident in Burma, the blogger in Iran, or the voter in Zimbabwe? Will we give meaning to the words “never again” in Darfur?
geschrieben von Obama

Nur als Auszug. Die von mir rot markierte Passage hat mir besonders gefallen: Die Rosinenbomber haben mehr erreicht als jeder militärische Sieg, sie haben die Herzen der Menschen erobert in Berlin und überall dort, wo davon erzählt wurde.
--
karl

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eko
eko
Mitglied

Re: Englischer Text von Obamas Berliner Rede
geschrieben von eko
als Antwort auf Karl vom 24.07.2008, 22:15:30
Also, ich weiß nicht so recht, ich wäre mal mit Vorschusslorbeeren und großen Hoffnungen doch sehr vorsichtig.

Obamas Rede in Berlin war - das sagen unisonso alle Kommentatoren - für die Wähler in USA bestimmt. Er muss außenpolitisch punkten, denn man sagt ihm nach, dass er da viel zu unerfahren sei. Da will er jetzt mit seinen Besuchen und Reden punkten und den US-Wählern beweisen, dass er der richtige Mann sei. Und Amerika schaut sehr genau auf das, was er im Ausland tut und sagt.

Zwar hat er seine Rede geschickt aufgebaut und damit die Herzen der Berliner Zuhörer gewonnen, ohne Zweifel. Aber er hat auch ziemlich unmissverständlich durchblicken lassen, dass er von Europa und speziell von Deutschland mehr Engagement in Afghanistan erwartet und hoffentlich fallen diejenigen, die sich von Obama soviel erwarten, nicht reihenweise aufs Hinterteil, wenn er dann mal Präsident ist und dann konkrete Forderungen an uns stellt.

Im Grunde müsste er die Quadratur des Kreises beherrschen, um allen Forderungen und Wünschen gerecht zu werden. Von einigen Vorstellungen hat er sich ja auch schon gelöst. So wird er nicht am Waffengesetz rütteln, in bestimmten Fällen ist er sogar auch für die Todesstrafe.

Also so ein herzensguter Mensch, wie es sich seine Anhänger vom ihm wünschen und erwarten, kann und darf er gar nicht sein, sonst hat er keine Chance, als US-Präsident angestellt zu werden.

Warten wirs mal ab.
--
eko
julchentx
julchentx
Mitglied

Re: Englischer Text von Obamas Berliner Rede
geschrieben von julchentx
als Antwort auf eko vom 25.07.2008, 00:14:14
Wie ich sehe hat die "Obama Magic" auch viele Deutsche umsponnen.
Wundert mich nicht, ich war auch ganz hin anfangs.

Nur um das klarzustellen: natuerlich hat er keinen teleprompter fuer seine Reden. Das ist
ja sein grosses Geschenk von den Goettern. Wir nennen es "the gift of gab" - das geschenk
sprechen zu koennen und die zuhoerer mitzureissen. Obama hat es!!
Kein Zweifel daran!

Aber kommt zeit wo er echt mit einem ebenbuertigen und mehr erfahrenen Partner debattieren
muss ueber probleme die wir haben - hier und auch anderswo - da sehe ich schwarz und ich bin da nicht der einzige. Das meinte Angelottchen wohl mehr mit teleprompter. Das wort teleprompter
ist in dem fall nicht so ganz woertlich zu nehmen.
Es heisst in dem fall nur dass er alleine - zu zweit - mit einem erfahrenen, aelteren Politiker verloren ist.

Aber keine bange, die presse ist praktisch auf Kollisions Kurs mit jedem der sich wagen wird
den heiligen Obama in verdunkeltes Licht stellen zu wollen.
Der Mann ist so gut wie gewaehlt, soweit es die Presse betrifft.

Gestern morgen habe ich einen herrlichen Nachrichten Sprecher gehoert, der sagte u.A.:
Obamas Besuch in Israel...bla bla bla.."wobei Obama auch seinen Geburtsort, einen Stall in Bethlehem, besuchen konnte"... lol lol lol (natuerlich ein sarkastischer Witz)

Na gut! Noch lachen wir drueber.

Und der Grund warum sich total niemand findet der Obama im Weg steht, geht auf die totale
Enttaeuschung derer zurueck die von den Republikanern nichts mehr wissen wollen, wegen genannter gruende in einem andern thema.
Aber kampflos werden auch die nicht untergehen. Meine prognose ist dass in letzter minute
die Kanonen rausgeholt werden und dass noch mehr Dreck fliegt in diesem Wahlkampf als jemals zuvor.
Hillary haette sich sooooo zu Hause gefuehlt...:)))

Ich werde weiterberichten (wenn ich dazu komme) was der amerikanische Otto Normalverbraucher - hier genannt: "Joe Sixpack", so weiterhin denkt.

Eins kann ich Euch aber gleich sagen: es wurde John F. Kennedys Wahlkampf oefter erwaehnt,
der Vergleich ist nicht schlecht. Jung, charismatisch, gut aussehend...etc. JFK und Obama
haben da vieles gemeinsam.

NUR Mrs. Obama ist keine Jackie Kennedy und hat sich bereits des Oefteren mit ihrem Fuss
im Mund wiedergefunden, ob ihrer Meinungen ueber ihr eigenes Land und anderer Themen.

Sie wird gesehen als jemand der bitter ist; ein Heuler und Schuldsucher ohne jeden Charm.

Sehr unangenehm, das Ganze, wie die Briten wohl sagen wuerden.

Sicher wird Mrs. Obama nicht verschont bleiben wenn es um den Endspurt geht und da denke ich
mal dass die Chance besteht dass das ganze Obama Ding von innen raus explodieren koennte
und seine Frau der rote Knopf ist.
Sie ist eine seiner groessten Schwaechen und bietet sehr viel Angriffsflaeche.






--
julchentx
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Englischer Text von Obamas Berliner Rede
geschrieben von eleonore
als Antwort auf julchentx vom 25.07.2008, 04:05:43
hallo julchen,

ms.obama ist meines wissens eine arbeitende juristin, die bisher in ganze wahlcircus weitgehend unauffällig blieb.
was ärgerlich werden könnte, die administration obamas ist sehr bemüht, michelle obama als *gute mama* darzustellen, (sie hat 2 schulpflichtige töchter), und nicht als intelligente und eigenständige frau.
dass konnte eine tretmine werden.

ich denke, jacky kennedy war auch kein waisenkind, nur es gelang vieles nicht an die öffentlichkeit, bzw. erst später.
immerhin trug jacky die eskapaden ihres mannes mit bewundernswerte würde und gelassenheit nach aussen.
dass tat hillary clinton allerdings auch.

was obama angeht, er ist nicht zu beneiden,sollte er präsident werden.
er wird eine zerrütete staatshaushalt übernehmen und hat mächtige lobbys am hals.


P.S.
was mich an obama gestern ohne ende fasziniert hat,neben seine rede und allgemeine auftreten, waren seine ohren....riesenteile.:o)))
--
eleonore
vitaraw
vitaraw
Mitglied

Re: Englischer Text von Obamas Berliner Rede
geschrieben von vitaraw
als Antwort auf eleonore vom 25.07.2008, 05:58:10





was mich sehr fasziniert hat waren die berliner . ca 200000 sollen es gewesen sein. dabei wohl viele relativ junge menschen ....

und das lässt mich hoffen ... es war kein rockkonzert zu dem sie gegangen sind ... also wohl doch nicht die so oft beschriene null bock generation !

ein , ich denke auch , angehender amerikanischer präsident mit ausstrahlung aber auch konkreten politischen ansagen hat die massen mobilisiert .

und ich gebe die hoffnung nicht auf das er , trotz unerfahrenheit , etwas bewirken kann . und ich habe hoffnung das wir , wie die 200000 berliner gestern , sein tun wohlwollend und kritisch beobachten . denn trotz aller politischer verdrossenheit im moment ... geht es ja auch im us wahlkampf um unsere zukunft.


jutta
--
vitaraw

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