Internationale Politik Obamas Berliner Rede

Karl,

danke für den Text.

Eleonore, mich hat auch sehr beeindruckt, dass er frei geredet hat.
Ich hatte ja vor kurzem Besuch aus Colorado und meine Freunde dort
hoffen auch sehr auf Obama.

Wenn er es schafft, das durchzusetzen von dem er spricht, dann
will ich mal mit hoffen, dass sich was ändern wird.

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chris

Eleo, mit diesen Ohren schafft es Obama sogar übers Wasser zu gehen!)

Nun habe ich eine Nacht über Obamas Auftritt geschlafen, es hat sich "gesetzt" bei mir, wie man so schön sagt. Und nun muss ich zugeben, dass er und seine Rede mich mehr beeindruckt haben, als ich noch gestern Abend kurz danach (in einem andern Thread) zugeben konnte.

Eigentlich kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, dass dieser Mann es nicht schaffen könnte, auf den Thron dieses höchsten Amtes zu klettern. Allein die Faszination, die er mit seinem Elan ausströmt und auf die Massen überträgt, könnten vieles bewegen. Allerdings braucht er Partner und vor allem eine Hintermannschaft ,die mitzieht in seinen Offensiven.

Kann er sich gegen die Militärlobby bei seinen Plänen, die Kernwaffen weltweit abzuschaffen, erfolgreich behaupten? Wie wird er mit dem Iran umgehen, nachdem er zuvor schon drohte, hier notfalls aufs Äusserste zu gehen, um dort keine Kernwaffen zuzulassen?
Ein harter Brocken wird in seinem eigenen Land die wirtschaftliche Situation sein.
Der marode finanzielle Haushalt muss saniert werden, die Bush -Administration hat hier "ganze Arbeit" geleistet.

Von einigen Versprechungen ist er bereits abgerückt. Auch die Soldaten aus dem Irak zurückzuholen wird langsamer gehen, als er es sich vorgestellt hat. Zu stark sind mit Irak auch die wirtschaftlichen Interessens eines Landes verbunden.

Wie wird Obama dastehen, wenn ihn die Realität des politischen Alltaggeschäftes eingeholt hat?

Bei aller Begeisterung für seine politischen Entwürfe: auch bei ihm wird nur mit Wasser gekocht. Es wird sehr darauf ankommen, wer seine Hintermannschaft und den/der Vizepräsident/in bildet.

Kein Zweifel, Obama war sehr beeindruckend, aber den Beweis für Standfestigkeit und klarem Blick wid er noch erbringen müssen, wenn er im Amt ist.

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luchsi35

Deine Worte in Obamas Ohren, luchsi!

Obama erinnert mich an einen unerfahrenen Elefantenführer, der mit viel gutem Willen auf den Rücken des Elefanten will.

Aber wie bringt man einen Elefanten auf Gegenkurs? Indem man ihn einen Kreis laufen läßt! Und je größer der Kreis dabei wird, um so länger geht es weiter geradeaus. Obama wird es schwer haben gegen die Lobbys, die die US-Politik beeinflussen. Wenn er denn gewählt wird!

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adam

adam,

die mahouts haben ein nette elephantenstock.
dieses ist ein stock mit ein eisenhaken.
ich wünsche für ihm auch sowas, vor allem für die lobbys.

oder er mutiert zu ganesha, dann hat er alle notwendige gaben :o))
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eleonore

Die Rosinenbomber haben mehr erreicht als jeder militärische Sieg, sie haben die Herzen der Menschen erobert in Berlin und überall dort, wo davon erzählt wurde.
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karl

Karl,

die Luftbrücke war auch ein militärischer Sieg. Nämlich der erste Sieg in dem von Stalin begonnenen Kalten Krieg. Militärische Kriege setzen nicht den Einsatz von Bomben, Panzern usw. voraus. Es reicht eine Zermürbungstaktik, wenn eine hungernde Bevölkerung wie die Berlins nicht von außen unterstützt wird.

Hast Du gestern zufällig die Dokumentation im rbb im Anschluß an das Obama-Spezial zum Thema Luftbrücke gesehen?
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baerliner

@ baerliner,


der Punkt, den Obama im Kontext seiner Rede gemacht hat, war: Wir gewinnen keine Menschen für unsere Ziele dadurch, dass wir Bomben werfen, sondern dadurch, dass Menschen konkret geholfen wird.
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karl

jemand sagte hier treffend,,,auch er wird mit Wasser kochen,,,

Noch ist er "nur" ein Kandidat, der hoch hinaus will, noch kann, besser muss er reden was immer ihm einfällt und wovon er denkt es könnte ihm hilfreich sein.

Am Tage nach seiner Wahl wird sich das ändern, dann beginnt das Tagesgeschäft, dann kann er nicht mehr den US Atombombenbeständen an den Kragen gehen, dann kommt er aus den tiefen Fußstapfen seiner Vorgänger wohl kaum heraus.

Als am 1. Juli 1990 ein gewisser Herr Kohl (auch ein knappes halbes Jahr vor der nächsten Wahl) seine berühmt, berüchtigte Rede hielt -anläßlich des Inkrafttretens des Staatsvertrages- und er von blühenden Landschaften sprach und davon das es niemandem schlechter gehen würde,, gabs langanhaltenden begeisterten Beifall im Osten
als er 5 Jahre später eine Wahlkampfrede in Hamburg hielt da klang das schon ganz anders. Die begann mit den Worten :"Hamburg ist einer der Hauptgewinner der deutschen Einheit",

also wird auch Obama -auch dann wenn er tatsächlich "Großes im Schilde führt"- nur mit kleinen Tippelschritten in seine gewünschte Richtung marschieren können und dabei zunehmenden Gegenwind verspüren,, erst dann werden wir wissen "Ja er kann"
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hugo

Ich habe jetzt in meinem Blog das Video der Rede und den Text vollständig eingestellt.

Ich suche noch eine gute deutsche Übersetzung zum Verlinken. Gibt es die inzwischen irgendwo?
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karl

Barack Obama ist ein gutaussehender, charmanter, smarter und cleverer Bursche, daß er begeistern kann, wird auch hier im ST deutlich -
der simple Normalamerikaner gilt als unpolitisch, folglich wird wohl auch aus dem Kandidaten ein Präsident.
Wie wird in fünf Jahren das weltpolitsche Geschehen aussehen?
Ich lasse mich gerne von ihm überzeugen, sollte ihm gelingen, spürbare positive Veränderungen in den Unruheherd Naher Osten etc. zu bringen - Aufgaben gibt es en masse - dann ist weniger Charme denn Durchsetzungskraft vonnöten.

Medea

Danke für Deine Reflexionen aus den USA, Julchen.
Wir haben uns die Rede mit einigen Kollegen auf CNN angesehen und gehört und fand Obama rhetorisch brilliant - daneben sieht Dabbeljuh aus wie eine bleiernde Ente... aber das ist ja auch nicht schwer. Wer immer die Rede geschrieben hat: Sie war geradezu lyrisch und war bühnenreif! Trotzdem glaube ich, dass Omama da keine Show geliefert hat sondern es mit jedem Wort genau so gemeint hat - und das haben die Leute, die da waren, sicher gemerkt - anderenfalls wäre er ausgebuht worden. Natürlich hatte sie noch keine wirklichen politischen Inhalte - das wäre von Obama auch anmassend gewesen. Aber ich hatte doch den Eindruck, dass er eine hässliche Kruste von einer Wunde gehoben hat, unter der nicht wieder Eiter oder offenes Fleisch war sondern rosige, gesunde Haut und die ganz einfach deutsch-amerikanische Freundschaft heisst. Die hat er es geschafft, aus der Versenkung zu holen und das ist für viele Deutsche ganz sicher auch Erleichterung. Aber die Amerikaner haben viel realere Erwartungen an ihn und die muss er erst einmal meistern, wenn er gewählt wird. Ich bin gespannt, auf den junge schwarze Parsifal ...

Tja seine Frau ... wird sich in der Rolle der eventuellen First Lady sicher noch unwohl fühlen und einen Vergleich mit Jacky finde ich ungerecht. Plötzlich so in die Öffentlichkeit gezerrt zu werden, ist für jeden unangenehm und peinlich, schon weil die Medien alles zerrupfen.

Danke für das Einstellen des Videos , Karl. Selten sind wir einer Meinung

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angelottchen