Internationale Politik Obamas desaströser Sieg?

Re: Obamas desaströser Sieg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.08.2011, 10:59:52
... bei den Bewertungen seitens der Ratingagenturen werden nicht nur die Schulden bewertet.

Im übrigen hast Du Recht mit der Feststellung, daß die Chinesen einen sehr großen Anteil an Dollars halten. Hat einfach mit deren extrem hoher Exportrate in die USA zu tun.

Die Chinesen schauen deshalb auch schon sehr nervös auf den Dollar-Kurs.

ozimmi
Mitglied_bed8151
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Re: Obamas desaströser Sieg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 06.08.2011, 10:55:03
stichwort: staatsmonopolistischer kapitalismus

stamokap-mechanismen sind ja längst da. ob so aber der niedergang der wirtschaft verhindert werden kann, bezweifele ich.

im system ist der wurm drin. der ist über alle maßen gefräßig und wird immer dicker.
--
Wolfgang
Mitglied_5ccaf87
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Re: Obamas desaströser Sieg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.08.2011, 11:09:52
Natürlich nicht sondern die Kreditwürdigkeit und unter welchen Bedingungen zukünftig Kredite vergeben werden. Die neueste Statistik habe hier gefunden:
http://www.treasury.gov/resource-center/data-chart-center/tic/Documents/mfh.txt
Spalte 1 ist für 2011 gültig.

Selbstverständlich haben China und viele andere Schwellenländer Angst um ihr Geld. Wenn die USA ihre Rotationsmaschinen anlaufen lassen, ist der erzielte Gewinn aus den Exporten im Eimer. Die USA haben großspurig auf Kosten dieser armen Länder gelebt, Kriege geführt und nichts zurück gezahlt. Das ist die Wahrheit.

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Re: Obamas desaströser Sieg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 06.08.2011, 10:55:03
Karl, um Deine Frage gleich zu Anfang zu beantworten:

Nein, kann ich mir nicht vorstellen. Zur Einführung eines Staatskapitalismus gehört doch noch Einiges mehr. Am Anfang müßte dann ja erst einmal die Demokratie heutiger Prägung ganz aufgegeben werden. Ist für mich nicht vorstellbar ...

Und nun zur Weltwirtschaft; aus meiner Sicht:
In den letzten Jahren ist doch der Wert der USA stetig gesunken. Aber es ist oft nicht darüber nachgedacht worden.

Viele Großindustrien und Branchen haben Werke in China, Brasilien und Indien errichtet. Damit ist man 1. vor Ort, schafft sich 2. einen "Namen" und nutzt 3. das dort herrschende Lohnniveau.

Es findet also eine sehr große Verschiebung statt.
USA = weniger - "Schwellenländer" = mehr.

So hat die Autoindustrie, sie gibt das ja offen zu, ihre Absatzzahlen nur deshalb so positiv entwickeln können, weil diese Schwellenländer - besonders China - das Minus der weniger erfolgreichen Länder (z. B. USA) mehr als ausgleichen konnte.

Mehr kann und möchte ich dazu nicht schreiben ...
ozimmi
Re: Obamas desaströser Sieg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.08.2011, 11:21:18
... dem kann ich nur voll und ganz beipflichten.

Man sollte immer berücksichtigen, daß es sich bei Ratingagenturen, wie sie es bisher gibt, um rein private, gewinnorientierte, Unternehmen handelt.
Ich habe mir früher mal deren Geldgeber "angeschaut" und konnte mir somit so ungefähr ein Bild machen, warum sie wie bewerten. Es steckt eine Menge "Eigeninteresse" dahinter.

ozimmi
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Obamas desaströser Sieg?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.08.2011, 11:31:04
Amerika hat seinen ehemaligen guten Ruf aus der vor Jahrhunderten erworbenen Sehnsucht der Europäer nach den "Unbegrenzten Möglichkeiten" erworben. Von diesem "Erfolgskapital" haben die USA bis vor wenigen Jahrzehnten gelebt. Ein weiterer Erfolgsschub kam dazu, als Amerika sich in den europäischen Krieg einmischte und mithalf, die von Hitler & Co unterjochten Völker zu befreien.

Dieser Nimbus hielt noch einige Jahrzehnte an. Es brauchte die Idiotie der Bushs um ihn endgültig zu zerstören.

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Re: Obamas desaströser Sieg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 06.08.2011, 11:43:01
... stimmt alles, was Du schreibst.

Die Ära "Bush" war in meinen Augen das Schlimmste, was sich die USA antun konnte.
Aber wie heißt es so schön:
"Jedes Volk verdient die Regierung, die es wählt"
... makaber, aber irgendwie wahr
Re: Obamas desaströser Sieg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.08.2011, 10:59:52
"Dieser Schuldenhaushalt wurde übrigens unter Bush begründet und Obama muss ihn ausbaden."



Das ist allerdings sehr stark vereinfacht beschrieben.
Begründet wurden die Schuldenhaushalte viel früher. Es gab dann allerdings zwischenzeitliche Erholungen.
Unter Bush ging es dann wieder stark nach oben mit den Schulden.
"US-Meister" wurde dann allerdings Obama - vor allem, was die jährliche Steigerungsrate anbetrifft.
Dabei muss man natürlich berücksichtigen, dass er die Bankenkrise auf dem Hals hatte und die vorher begonnenen Kriege weiterführte.
Re: Obamas desaströser Sieg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 06.08.2011, 11:43:01
... stimmt.

Und dann noch der Spruch:

"Vom Tellerwäscher zum Millionär"
Carla21
Carla21
Mitglied

Re: Obamas desaströser Sieg?
geschrieben von Carla21
Zur unerschöpflichen Gier der wenigen kommt die Dummheit und Passivität aller.

Da das ähnliche Thema:“ Die Staatsverschuldung der USA „ leider aus dem ST verschwunden ist, veröffentliche ich hier den Text erneut, leicht abgeändert weil er ähnliche Probleme und Ursachen anspricht.

In einer großen wirtschaftlichen Wachstumsphase mit (Ausbeutungs)Freiheit (jeder rafft so gut er kann auf Kosten anderer), profitieren fast alle, insbes. die Armen, zunächst ein wenig (wie jetzt in China) bei einer gleichzeitigen extremen Anhäufung von Reichtum bei wenigen Produzenten, Investoren und Herrschenden, völlig gleichgültig, wie sie zu ihrer Produzenten-, Investoren- oder Herrschaftstätigkeit gekommen sind.

Doch eine solche Periode (im Kapitalismus meist nach einem wirtschaftlichen Kollaps nach einer Kapitalvernichtungsphase) muss danach abgelöst werden, durch eine Phase, in welcher die Relationen zur tatsächlichen gesellschaftlichen Leistung wieder hergestellt werden, denn die (Freiheits)Gesetze nach einem wirtschaftlich-gesellschaftlichen Zusammenbruch taugen nicht für eine „stabile“ Gesellschaft. Diese Erkenntnis wird von denen geleugnet, die aufgrund von rücksichtsloser Ausbeutung zu ihrem Riesenvermögen gelangt sind und sich nicht vorstellen können, dass nun andere Gesetze gelten müssen, um das Wohlergehen aller sichern zu können. Vor allem muss eine stetig ansteigende Steuerbeteiligung bis in die höchsten Gewinnstufen festgelegt werden, um die Leistungen eines - meist mit den Raffern paktierenden - Staates für alle finanzieren zu können, damit die „Stabilität“ gesichert werden kann. Deshalb ist der Staat der eigentlich Verantwortliche für fehlende Kehrtwendungen. Dass Obama nicht einen winzigen Schritt in die richtige Richtung (Steuererhöhungen für Wohlhabende) gehen konnte, liegt derzeit an den Republikanern. Falls Obama nicht wieder gewählt werden sollte, hat die breite US-Bevölkerung es nicht anders gewollt.

Was nützt z. B. eine hohe Exportrate in Deutschland, wenn während einer weltweiten Rezession keiner mehr kaufen kann? Das gilt auch für den Binnenmarkt. Damit andere, insbes. EU-Länder kaufen können, wird die deutsche Bevölkerung deshalb wegen der Transferleistungen in andere EU-Länder besonders benachteiligt. Solange das nur die mehrheitlich unpolitische und ungebildete Unterschicht oder allenfalls Randbereiche der untersten Mittelschicht betraf, gelang das problemlos. Je mehr jedoch zur Aufrechterhaltung der Kauffähigkeit anderer Länder Kapital von hier dorthin transferiert wird, desto mehr muss hier die dt. Mittelschicht in Anspruch genommen werden und das Regieren (sprich Geschehenlassen der Ausbeutung ) wird schwieriger. Deshalb weg mit der Mittelschicht? Die beabsichtigte Inanspruchnahme der gut situierten Mittelschicht in den USA und deren Angst vor dem Abstieg ist der Grund für den Widerstand in den USA.

Sehr richtig, Hugo und Wolfgang, Eure Kritik am ewigen Wachstum.
Wachstum, Wachstum, Wachstum auch der Konsumentenzahlen. Aus 12 Milliarden Menschen, die die Welt angeblich noch ernähren könnte (wer möchte eigentlich mit 12 Milliarden Menschen auf dann niedrigstem Level zusammenleben?), werden dann innerhalb von 2 Generationen schnell 24 Milliarden mit unausweichlichen Kriegen und Menschenschlächtereien.

Wie blöde muss mensch eigentlich sein, um eine solche Welt zu wollen und nicht rechtzeitig umsteuern zu können? Nicht die Gier weniger allein ist das treibende Element, sondern die offensichtlich bleibende Dummheit und Passivität aller Gesellschaftsmitglieder macht es möglich, dass Ausbeutung und Unfreiheit für die allermeisten in Deutschland und auch in den USA und in der Welt bestehen bleiben bzw. zunehmen. Wir verabschieden uns innerlich leider immer noch nicht von einer letztlich durch Gewalt geprägten Stammesgesellschaft, auch nicht in demokratischen Wahlen.

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