Internationale Politik Papst-Enzyklika

olga64
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Re: Papst-Enzyklika
geschrieben von olga64
als Antwort auf karl-hagen vom 22.06.2015, 18:06:48
Es ist der Lauf der Zeit und kann nicht Herrn Schröder angelastet werden. Wir leben seit vielen Jahren in einer globalisierten Welt - Deutschland ist Export-Weltmeister. Da wir keine Rohstoffe haben, ist dies der einzige Weg für unseren Reichtum und damit verbunden auch für unsere "Grosszügigkeit", der sich immerhin in fast 50% vom Fiskal-Haushalt darstellt.
Auch die Menschen -die Arbeitnehmer - haben sich sehr geändert. Sie sind nicht mehr lebenslang bei einem Unternehmen, sie sind auslandserfahren und brauchen auch diese festgefahrenen Strukturen nicht. Es ist attraktiv, immer mal den Arbeitgeber und auch das Land zu wechseln, wo man - gut ausgebildet und ausgestattet mit Fremdsprachen - arbeiten möchte.
Sollte irgendjemanden den Konzernen, die noch irgendwo einen Bezug zu Deutschland haben, die Daumenschrauben zu stark andrehen, verlassen diese Deutschland oder gar Europa. Firmen wie VW, BMW, Mercedes, BASF, Bayer usw. haben mittlerweile mehr Werke z.B. in Fernost als in Deutschland. Kein Wunder - wir und das gesamte Europa sind vergreisenden Staaten - die (jüngeren) Kunden leben z.B. in Asien und dorthin ziehen die Firmen, um vor Ort bei ihren Kunden zu sein.
Die Strategie des Herrn Erhard passte in die damalige Zeit der kleinen, gemütlichen Bundesrepublik - heute würde sie nicht mehr passen. Olga
karl-hagen
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Re: Papst-Enzyklika
geschrieben von karl-hagen
als Antwort auf olga64 vom 23.06.2015, 17:18:52
Hallo Olga, du hast ja recht mit der Beschreibung der Entwicklung, die rasant nach dem Mauerfall eingesetzt hat. Plötzlich musste man in der Gesellschaft- und Wirtschaftspolitik nicht mehr auf einen Konkurrenten achten.
Die Globalisierung ist nicht vom Himmel gefallen. Sie ist im Interesse der großen Konzerne vorangetrieben worden.
Ich sehe in dieser Entwicklung die Gefahr, dass wirtschaftliche Macht keiner demokratischer Kontrolle mehr unterliegt.
Im Donautal liegt die Befreiungshalle. Sie wurde gebaut als Mahnmal für die Befreiungskriege gegen Napoleon. Dem Volk wurde damals versprochen, dass nach dem Krieg die Befreiung von dem Joch der Adeligen folgt. Kaum waren die Franzosen geschlagen, wurden die alten Strukturen wieder hergestellt.
Mir kommt es vor, als würde die Geschichte sich immer wiederholen. Nach dem 2 Weltkrieg folgte der Wiederaufbau. Es wurden demokratische Strukturen geschaffen. In Hessen wurde sogar die Schwerindustrie verstaatlicht. Vieles wurde damit begründet, dass wirtschaftliche Macht nie mehr die Politik beeinflussen darf. Ich glaube, man war auf dem richtigen Weg. Nun hat sich dies grundlegend geändert. Die Wirtschaft hat national und international das Kommando übernommen. Nur ein Beispiel. Die Konzerne beuten Afrika aus und die Staaten müssen sich mit den Folgen beschäftigen.
Diese Entwicklung kann kein gutes Ende nehmen.
sittingbull
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Mitglied

Re: Papst-Enzyklika
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf olga64 vom 23.06.2015, 17:18:52
Auch die Menschen -die Arbeitnehmer - haben sich sehr geändert. Sie sind nicht mehr lebenslang bei einem Unternehmen, sie sind auslandserfahren und brauchen auch diese festgefahrenen Strukturen nicht. Es ist attraktiv, immer mal den Arbeitgeber und auch das Land zu wechseln, wo man - gut ausgebildet und ausgestattet mit Fremdsprachen - arbeiten möchte.
geschrieben von olga


genau .

das leben der Arbeiterklasse ist ein Honigtopf , in dem es sich vortrefflich planschen lässt .

sitting bull

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olga64
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Re: Papst-Enzyklika
geschrieben von olga64
als Antwort auf karl-hagen vom 23.06.2015, 19:38:24
Karl-Hagen - das hat vermutlich die Menschheit zu allen Zeiten und Jahren gesagt, dass dies alles ein schlimmes Ende nehmen würde. Und es ging doch immer weiter, wenn nicht ein Krieg die Phasen für einige Zeiten unterbrach.
Früher wurde die "Wirtschaft" demokratisch beeinflusst? Das habe ich aber anders in ERinnerung - z.B. zu Zeiten eines Franz-Josef Strauss, der die Deutschland AG völlig anders - für sich - interpretierte.
Heute ist alles transparenter - alles wird in Kürze aufgedeckt und mobilisiert die virtuellen Massen in ihren Stellungskriegen zwischen Verschwörungstheorien und Empörungskulturen.
Die Unternehmen sind gottlob in unserem Land nicht staatlich gelenkt- man denke doch nur mit Grauen an die Planwirtschaft der DDR, die grandios den Bach runterging. Die Modalitäten für die Mitarbeiter werden von den Unternehmen und den Gewerkschaften auf Basis der geltenden Gesetze geregelt.
Wenn die Gewerkschaften so schwach werden und keine Mitglieder mehr rekrutieren können, ist dies sicher nicht die Schuld der Politiker und der schlechten Gesellschaft. Sogar in den Aufsichtsräten, wo die Gewerkschaftler sitzen, nicken sie grossenteils alles ab, vermutlich um ihre Mandate dort behalten zu können ,die ja weniger aufreibend sind als sich vor die pfeifenden Mitglieder zu stellen - besser bezahlt sind sie in jedem Fall. Olga
pippa
pippa
Mitglied

Re: Papst-Enzyklika
geschrieben von pippa
als Antwort auf olga64 vom 24.06.2015, 16:50:29
Heute las ich, dass der Papst etwas Unglaubliches gesagt hat, was sich mir aus eigener sehr schlimmer Erfahrung völlig anders dargestellt hat. (Obwohl ich keine Christin bin)

Er habe Verständnis für die Auflösung einiger Ehen, ja, manchmal sei dieses sogar unvermeidlich.

Vielleicht können die Katholiken ja bald ein zweites Mal mit kirchlichem Segen heiraten, was gerade bei gläubigen Menschen offensichtlich sehr wichtig zu sein scheint.
Pippa
arno
arno
Mitglied

Re: Papst-Enzyklika
geschrieben von arno
als Antwort auf pippa vom 25.06.2015, 10:27:10
Moin,

der oberste Lobbyist des Vatikans ist nicht für die Gestaltung
unserer Gesellschaft zuständig.
Es wäre gut, wenn sein Chef ihm mal den Mund verbieten würde.
Sein Chef hält sich ja auch zurück.

Was er und seine Vorgänger bezüglich der Gestaltung der menschlichen Gemeinschaft so drauf haben, kann jeder in vielen Geschichtsbüchern nachlesen.

Ohne seinen schädlichen Einfluß wäre die Entwicklung der Menschheit auf dieser Erde viel schneller vorangekommen.
Dieser Mann ist keine Hilfe, er ist ein Behinderer!

Gruß arno

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justus39
justus39
Mitglied

Re: Papst-Enzyklika
geschrieben von justus39
als Antwort auf arno vom 25.06.2015, 11:28:41
Dem Vatikan wirft man vor, dass er nicht ausreichend genug Stellung gegen die Hitlerdiktatur bezog, und man hielt es ihm auch zu Gute, wenn er die Sozialistische Diktatur kritisierte.
Spricht er eine notwendige Wahrheit aus, die in unsere Politik passt, dann ist das selbstverständlich seine Aufgabe, wenn er aber Missstände in unserer Gesellschaft aufs Korn nimmt, dann hat er anscheinend gefälligst den Mund zu halten.

Der gegenwärtige Papst Franziskus ist nicht der Mann, der es sich verbieten lässt, unbequeme Wahrheiten auszusprechen, und ich hoffe, dass er das noch sehr oft tun wird.

justus
sittingbull
sittingbull
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Re: Papst-Enzyklika
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf justus39 vom 25.06.2015, 12:40:24
man hielt es ihm auch zu Gute, wenn er die Sozialistische Diktatur kritisierte ... wenn er aber Missstände in unserer Gesellschaft aufs Korn nimmt, dann hat er anscheinend gefälligst den Mund zu halten.
geschrieben von justus


wo kommen wir auch hin , wenn sich der "stellvertreter gottes" an die kommunistische ursprünglichkeit des christentums erinnert und seine verlogenen schäfchen zur ordnung ruft .

sitting bull

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