Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Putins Gas : Wie Deutschland sich erpressbar machte

Internationale Politik Putins Gas : Wie Deutschland sich erpressbar machte

RE: Putins Gas : Wie Deutschland sich erpressbar machte
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Welt am Sonntag Artikel Wirtschaft vom 13.02.2022

Von mir gekürzter Auszug :

Deutsches Aus für Nord Stream 2 wäre nicht legal Entscheiden müsste die Europäische Union

Es habe taktische Gründe, wenn Bundeskanzler Scholz nicht über die bereits fertig verlegte Ostsee-Pipeline sprechen wolle, hieß es. Wahrscheinlicher sind es jedoch schlicht rechtliche Gründe, die den studierten Juristen Scholz zur Zurückhaltung zwingen : Die Bundesrepublik ist wirtschaftlich an dem Projekt nicht beteiligt, und genehmigt ist die Pipeline auch. Eine national veranlasste Sanktion hätte damit keine legale Grundlage. Enteignungsgleiche Eingriffe in den Energiemarkt hatten höchste deutsche Gerichte zwar im Falle der Atomkraft abgesegnet. Doch begründet wurden diese mit der Besonderheit der "Risikotechnologie", und um eine solche handelt es sich im Falle von Erdgas nicht.

Der Pipeline fehlt nur noch die Zertifizierung nach Artikel der europäischen Gasbinnenmarktrichtlinien, die festlegt, dass ein Versorger nicht zugleich alleiniger Eigentümer eines Leistungsmonopols sein darf. Dieses sogenannte "Unbundling" (Entbündelung) muss von der Bundesnetzagentur zertifiziert werden.

Der Behörde vorzugeben, die EU-rechtliche Zertifizierung politisch zu instrumentalisieren und zu verweigern, ist Experten zufolge ausgeschlossen : Eine solche eklatante Verletzung des Rechtsstaatsprinzips hätten innen- und außenpolitisch verheerende Folgen.

Wer immer Schadenersatz fordert, sei es Gazprom oder ein westeuropäischer Finanzier der Pipeline : Es würde ein langer, steiniger Weg.

Sanktionen gegen Russland wurden schon 2014 nach der Krim-Annexion - und werden auch weiterhin - nur von der EU nach einstimmiger Entscheidung verhängt.

Für Olaf Scholz` Zurückhaltung in der Sanktionsfrage gibt es also praktisch zwingende rechtliche Gründe : er kann national nicht androhen, was die Europäische Union erst noch entscheiden muss.
Juro
Juro
Mitglied

RE: Putins Gas : Wie Deutschland sich erpressbar machte
geschrieben von Juro
als Antwort auf Edita vom 14.02.2022, 08:09:08

Edita, diesmal keinen guten Tag oder freundliches Hallo,
das kannst du dem Forum und den Diskutierenden doch nicht ernsthaft antun. Als Antwort verlinkst du hier einen anderen Autor und eine andere Redaktion als die, die ich dir genannt habe. Das ist zutiefst unprofessionell. Dabei wäre es leicht gewesen, mit den Stichworten "SZ - Bigalke - Leningrad" den Originalartikel zu finden.

Da du dazu nicht in der Lage oder Willens zu sein scheinst, hier der Link:
https://www.sueddeutsche.de/politik/russland-wehrmacht-leningrad-weltkrieg-1.4300914

Dieser Artikel ist vom 24. Januar 2019, 18:51 Uhr datiert.
Und lies ihn!
Es gibt ihn auch noch einmal kolportiert und etwas entschärft unter:
https://www.derbund.ch/ausland/asien-und-ozeanien/der-praesident-bringt-rote-rosen/story/12903089

Vielleicht findest du noch Gelegenheit, den weltweiten Shitstorm gegen diesen Artikel zu lesen. Der ist auch dort verlinkt. 

Hier noch ein Lesetext:
https://de.sott.net/article/18163-Das-Leben-ist-solch-eine-einfache-Sache-und-grausam-Russlands-Prasident-berichtet-uber-seine-Eltern-im-Krieg-uber-seinen-Bruder-und-all-die-wundersamen-Fugungen
 
https://marucha.wordpress.com/2019/01/27/niemiecka-gazeta-krytykuje-rosje-za-gloryfikacje-blokady-leningradu/
(Musst du eventuell auf Deutsch übersetzen lassen.)

Wessen Troll bist du denn?


Juro

 

ingo
ingo
Mitglied

RE: Putins Gas : Wie Deutschland sich erpressbar machte
geschrieben von ingo
als Antwort auf Juro vom 13.02.2022, 23:52:11

@Juro: Dann erklär' mir bitte mal, er die in puncto Gaslieferungen verändert hat. Der Gaslieferant, das Durchleitungsland, oder Deutschland. Einer davon muss es ja gewesen sein. Wenn Du überhaupt antwortest (musst Du nicht), dann schreib aber auch gleich die Begründung.


Anzeige

jeweller
jeweller
Mitglied

RE: Putins Gas : Wie Deutschland sich erpressbar machte
geschrieben von jeweller
als Antwort auf ingo vom 13.02.2022, 18:44:27

Ihr habt Versorgungsprobleme?

LG Hubert

Edita
Edita
Mitglied

RE: Putins Gas : Wie Deutschland sich erpressbar machte
geschrieben von Edita
als Antwort auf Juro vom 14.02.2022, 12:05:01

Dein Link ist eben so unanklickbar wie es meiner war, was ich jedoch gerade erst bemerkt habe!
Aber daß ich daraus zitiert habe, macht Dir klar, daß ich keinen anderen Autor zitiert habe sondern only Frau Silke Bigalke herself, es ist auchkeine andere Redaktion, sondern die SZ am 24.01.2019, und aus der habe ich zitiert!   
Moskau missbraucht das Gedenken an Leningrad

Man kann Artikel auch direkt anklickbar einstellen!

Auch bei dem von Dir noch erwähnten Artikel von Frau Bigalke kann man keinen einzigen Buchstaben einem Russenhaß zuordnen!

Ich ein Troll??? Witzbold ... nun sind Dir die Argumente wohl vollends ausgegangen ....... das beruhigt mich, daß ich doch nicht verkehrt lag!


Edita

ingo
ingo
Mitglied

RE: Putins Gas : Wie Deutschland sich erpressbar machte
geschrieben von ingo
als Antwort auf jeweller vom 14.02.2022, 12:15:16

@jeweller: Es gibt z.Z. natürlich keine Versorgungsprobleme, und es gibt z.Z. auch keinen Krieg in der Ukraine. Aber es gibt Gas-Tanks in Deutschland, die im Besitz einer russischen Firma sind und in denen sehr bewusst nur noch ca. 30 % Reserve sind, und es gibt an der ukainischen Grenze einen massiven russischen Truppenaufbau. Und Du kommst daher und fragst: Hast Du Versorgungsprobleme. Von "Erpressungs-Szenarien" hast Du wohl noch nichts gehört.....


Anzeige

Juro
Juro
Mitglied

RE: Putins Gas : Wie Deutschland sich erpressbar machte
geschrieben von Juro
als Antwort auf ingo vom 14.02.2022, 12:06:33

Hallo ingo, 

hier kannst du alles zum Thema finden.

https://1-gasvergleich.com/gaspreise/

Keine Angst, trotz der Offenheit der Informationen - keine Trollseite.

Netten Gruß
Juro

jeweller
jeweller
Mitglied

RE: Putins Gas : Wie Deutschland sich erpressbar machte
geschrieben von jeweller
als Antwort auf ingo vom 14.02.2022, 12:56:23

Ingo, dann hoffe ich mal, das ihr das schafft. Viel Glück.

LG Hubert

Juro
Juro
Mitglied

RE: Putins Gas : Wie Deutschland sich erpressbar machte
geschrieben von Juro
als Antwort auf Edita vom 14.02.2022, 12:47:09

Hallo Edita,
hier hast du den Link noch einmal. Rechte Maustaste draufklicken, dann Link in neuem Fenster öffnen anklicken.

https://www.sueddeutsche.de/politik/russland-wehrmacht-leningrad-weltkrieg-1.4300914

Dann muss man nur noch lesen und interpretieren können. Wenn du weiter lesen möchtest, dann findest du meine Interpretation. Ich hätte nicht gedacht, dass ich diesen Artikel noch einmal lesen müsste. Ein Mal hätte gereicht.

Moskau missbraucht das Gedenken an Leningrad
24. Januar 2019, 18:51 Uhr
Die Leningrad-Blockade war ein monströses Verbrechen der Wehrmacht. 75 Jahre nach der Befreiung verharmlost Russland den Hungertod von über einer Million Menschen.

Schon die Überschrift ist nicht irgendeinem Gedenken gewidmet, sondern dient als Angriff gegen "Moskau", Moskau missbraucht - klar, Missbrauch, Nähe zu Verbrechen.
Leningrad-Blockade = monströses Verbrechen. Monströses Verbrechen ist kein klares Deuts und kein Straftatbestand nach dem Völkerrecht. hätte sie doch gesagt war "Völkermord". Warum mogelt man sich darum herum?
Aber nun gleich wieder: "verharmlost Russland den Hungertod". Das könnte sich keine Regierung in Russland leisten, dies zu tun. Und es ist eine Beleidigung des Staatsoberhauptes, dessen Familie mitten unter den Hungernden in Leningrad war und dessen Bruder dort verhungert ist.

In Sankt Petersburg ist oft Stau dieser Tage. Die Gründe hat eine Zeitung mit "Schnee und Panzer" bezeichnet. Im Stadtzentrum übt das Militär seine Parade, damit am Sonntag alles passt. Dann jährt sich die Befreiung der Stadt zum 75. Mal. Wieder einmal schicken die in Moskau Regierenden Soldaten statt Mitgefühl und verordnen Nationalstolz statt Gedenken. Die Blockade der Stadt, die damals Leningrad hieß, bleibt ein wunder Punkt in Russlands Vergangenheit. Stets wollten die Mächtigen kontrollieren, wie sich die Menschen daran erinnern.

Stau = Ärgernis, Verursacher: Schnee und Panzer. Klar: Russenpanzer = Ärgernis.
"Wieder einmal schicken die in Moskau Regierenden Soldaten statt Mitgefühl und verordnen Nationalstolz statt Gedenken." Die Trauer wird schon wieder instrumentalisiert, weil die grobschlächtigen Moskauer Soldaten schicken. Was wäre angemessener? Ein Eimer vergossener Tränen des Mitleids von deutschen Müttern, so als Zeichen der Solidarität?
Die Trauer ist da! Und Nationalstolz braucht niemand einem Teilnehmer oder einem Nachkommen der damaligen Hungernden und der Befreier aus allen Nationalitäten der UdSSR / RF verordnen, den haben sie mit der Muttermilch eingesogen.
Nun der "wunde Punkt". Russland hat da bei der ganzen Blockadesache ja auch irgendwie Dreck am Stecken. Zumindest sollten sie sich schämen, dass so etwas auf ihrem Territorium passiert ist.

In der Stadt stoßen die Panzer nicht nur wegen der Straßensperren auf Unmut. Dort ist die Parade mitunter als "Tanz auf den Gräbern" kritisiert worden. Fast 900 Tage lang hatte die deutsche Wehrmacht Leningrad während des Zweiten Weltkrieges belagert. Ihr Ziel war es nicht, den Widerstand der Bewohner zu brechen. Ihr Ziel war es, sie auszuhungern. Mehr als eine Million Menschen starben. Die Blockade war ein Völkermord.

Der "Tanz auf den Gräbern" ist schon eine Zumutung. Der Moskauer Führung wird also eine Missachtung der Toten untergeschoben. So darf man nicht trauern! Wer macht denn die Spielregeln bei Staatsakten. Sind dann die Paraden usw. in Paris oder in den USA auch "Tänze auf den Gräbern"?
Ja. die Wehrmacht hat, auf Hitlers Befehl, die Nichteinnahme der Stadt beschlossen. So viele Gefangene hätte man nicht ernähren wollen oder können, also wenn sie schon verhungern würden, dann wenigstens ohne Gefallene auf deutscher Seite.
Richtig: Das war Völkermord und ein Kriegsverbrechen. Und Hitler hatte Verbündete, Hilfstruppen aus mehreren Ländern Europas. Sie alle zusammen deckten die Ost-, Süd- und West-Flanke ab. Die Nordflanke sperrte Finnland, damals Verbündeter Deutschlands.

Doch nach dem Krieg hatte keine der beiden Seiten viel Interesse, es auch so zu nennen. Die Machthaber in Moskau stellen die Belagerten bis heute als Helden dar, die den Deutschen tapfer widerstanden. Dass sich die Menschen vor Hunger kaum auf den Beinen halten konnten, dass sie Kleister und Katzen aßen und manche als Kannibalen bestraft wurden, wurde größtenteils erst in den Neunzigerjahren bekannt. Dass ihnen wohl auch Aufgeben kaum genützt hätte, wird bis heute selten oder gar nicht erwähnt.

Worin bestand denn das Heldentum der Leningrader? Dass sie den Faschisten widerstanden, auch wenn sie dabei verhungerten. Zu behaupten, dass das mit dem Kleister oder Katzen essen erst in den Neunzigerjahren bekannt wurde ist einfach dumm. In der UdSSR war das vom ersten Tag der Tragödie an bekannt. Auch das das Völkermord war, wie der ganze Feldzug gegen die Sowjetunion, wurde von Anfang an klar benannt. Nur in der BRD deckte man den Mantel des Schweigens über diesen Abschnitt der Geschichte. Das jetzt unabgegrenzt auf die UdSSR zu übertragen, ist ekelhaft. Ja ich hab deine Leute umgebracht, aber du bist mit schuldig, weil du mir nicht gesagt hast, dass ich das nicht darf, und auch danach keiner gesagt hat, dass ich deine Leute umgebracht habe.
"Dass ihnen wohl auch Aufgeben kaum genützt hätte, wird bis heute selten oder gar nicht erwähnt." In der UdSSR war das allen klar, das war der Grund für das Heldentum der Leningrader. Stimmt, wird nicht erwähnt, im westlichen Teil Deutschlands. Ach, so schlimm waren die Nazis? Davon hat bis heute keiner was gewusst.

Die Stadtbehörden hätten sich sonst wohl viel früher fragen lassen müssen, warum sie damals so wenig für die Bürger taten. Und russische Historiker hätten vielleicht schon viel früher darüber gestritten, ob die Katastrophe hätte verhindert werden können. Ob Stalin diese Menschenleben fast ebenso leichtfertig zu opfern bereit war, wie es seine Gegner waren. Eine Frage, die selten gestellt wird, auch weil es in Russland immer noch Menschen gibt, die Stalin verehren. Und die Regierung ihnen ungern widerspricht.

Diese Einlassungen sind wohl das ekelhafteste, was da aus der Feder (PC) kam. Da gehört schon ein Giftetikett drauf. Die Kommunalbehörden waren also schuld, den Hunger zugelassen zu haben und Stalin hat sich nicht ordentlich um diesen Frontabschnitt gekümmert. Verdammt! Die Wehrmacht hätte gar nicht da sein dürfen auf dem Territorium der UdSSR. Wer war der Aggressor, der Verbrecher, der Völkermörder?
Und dann noch Stalin als Popanz hervorholen, der das einfach so zugelassen hat. Und die jetzige Regierung hat immer noch Angst vor den Leuten, die unter dem Oberbefehl von Stalin die Deutschen besiegt haben und ihn als einen Held des Landes ansehen. Das ist perfides Giftspritzen.

In Deutschland wurde lange überhaupt nicht an die Leningrader Blockade gedacht, eines der monströsen Verbrechen der Wehrmacht. Wie muss sich das für die Überlebenden angefühlt haben, dass sie in Deutschland marginalisiert und in der Heimat mitunter zensiert wurden? Bis heute muss man in Russland aufpassen, was man über die Blockade sagt. Der kritische TV-Sender Doschd stellte vor fünf Jahren die Frage, ob es nötig war, die Stadt zu halten - auf Kosten Hunderttausender Leben. Die Kabelbetreiber nahmen den Sender aus dem Programm.

Der erste Satz ist eine Lüge. In der DDR wurde sehr klar über diese Verbrechen der Nazis informiert. Wer hat die Überlebenden in der UdSSR zensiert. Pauschalierungen sind immer der Feind der Wahrheit. Also, wer, wann, wie? Klar musst man in Russland aufpassen, was man über die Blockade sagt. In den Dreck ziehen lassen die ihre Helden nicht. Diese Frage im Sender Doschd ist wirklich das Letzte. Die Konsequenz wären nicht 1,2 Millionen sondern 3 Millionen Tote gewesen. Amen.

Die Opfer der Blockade, so möchte man das sehen, haben ihr Leben für den Sieg des russischen Volkes gegeben. Als sei ihr Tod so gerechtfertigt, als seien sie freiwillig verhungert. Dies verharmlost das Geschehene, und das ist gefährlich. In Sankt Petersburg gedenken viele der Opfer nicht am Sonntag, sondern am 8. September, als die Blockade begann. Dann treffen sie sich in Wohnblocks und Stadtvierteln, und lesen die Namen der Toten vor.

"Die Opfer der Blockade, so möchte man das sehen," - Das impliziert, das es nicht wirklich so war, sondern man das nur so sehen möchte. Niemand ist  freiwillig verhungert. Das behauptet in Russland wohl auch niemand. Es wird hier der Regierung aber unterstellt.
Die Art und Weise, wie der millionenhaften Opfer gedacht wird und der Befreiung der Überlebenden kann man getrost den Völkern der UdSSR / RF und den Nachkommen der Leningrader überlassen. Auf keinen Fall sind dafür Ratschläge und Zensuren aus Deutschland nötig.
Der 8. September ist die persönlich Trauer der Menschen und das Gedenken an ihre Toten. Der Tag ist das Datum des Beginns des Martyriums. Die Parade ist dem Durchbrechen und dem Zerfall der Blockade und der Rettung der Überlebenden gewidmet.

Edita, entweder muss man das nicht erfassen wollen oder auf Grund von Denkblockaden nicht können.

Übrigens in dem Artikel findet sich kein Wort über die Straße des Lebens. Über den Ladogasee wurde unter ständigem Beschuss die Versorgung der Stadt und die Evakuierung von mehr als einer Million Menschen organisiert.

Der Anstand in der SZ wurde von folgendem Artikel einigermaßen wieder hergestellt:
https://www.sueddeutsche.de/politik/zweiter-weltkrieg-blockade-leningrad-wehrmacht-1.1872865
(Rechte Maustaste; Link in neuem Fenster öffnen)

Juro
Edita
Edita
Mitglied

RE: Putins Gas : Wie Deutschland sich erpressbar machte
geschrieben von Edita
als Antwort auf Juro vom 14.02.2022, 16:45:45

Du mußt mich nicht katholisch machen, ich beherrsche die deutsche Sprache!

Das ist zuallerst kein Angriff gegen Moskau, sondern eine Schuldzuweisung an die Wehrmacht, da stht nicht "monströses irgendein Verbrechen" sondern
"monströses Verbrechen der Wehrmacht", etwas weiter im Artikel bringt sie die Erklärung für dieses "monströseVerbrechen", nämlich sie benennt "Deutschlans Völkermord", und mogelt sich nicht drum rum, wie Du behauptest!
" Deutschland verdrängte den Völkermord, Russland zensiert ihn "

Was Rußlands Part in dieser Sache betrifft, darum hatte ich den  Artikel vom Deutschlandfunk verlinkt, sprechen russische Politiker und Historiker eine andere Sprache als Du, und ich sehe keinen Grund den Historikern nicht zu glauben!

"
Noch heute streiten russische Historiker wie auch Politiker darüber, ob die Leningrader Blockade nicht hätte vermieden werden können, zumindest aber weniger Menschen hätten umkommen müssen, wenn Leningrad rechtzeitig vor der anrückenden deutschen Heeresgruppe Nord evakuiert worden wäre. Für Nikolaj Smirnov, den Dekan der Historischen Fakultät der Universität St. Petersburg ist die Sache klar:
Niemand hat vorausgeahnt, dass sich die Front im Verlauf des Juli, August 1941 von der Westgrenze der Sowjetunion so schnell Richtung Osten vorwärtsbewegt. Jetzt darüber zu sinnieren, ob ein Evakuierungsplan für Leningrad hätte überdacht werden müssen? Na ja, wahrscheinlich. Aber unter den damaligen Kriegsbedingungen war das, glaube ich, einfach nicht realistisch! Die sowjetischen Partei- und Stadt-Oberen hätten nicht mehr leisten können. Denn laut verbindlichem Evakuierungsplan waren in erster Linie Rüstungsbetriebe zurückzuverlegen. Und das hat man gemacht. Die Zahl der Transportmittel war beschränkt. Schon deshalb war eine beschleunigte Evakuierung der Zivilbevölkerung unmöglich.“

Dieser Interpretation Smirnovs widerspricht sein Moskauer Historiker-Kollege Jurij Curganov ganz entschieden:

Die Entscheidung, die Stadt aufzugeben oder nicht, war das Vorrecht eines einzigen Menschen: Stalin! Aber das Leben eines Menschen gehörte nicht zum Werte-Kanon Stalins. Für ihn waren zwei Werte maßgeblich: Das eigene Prestige und das Behaupten eines militärischen Brückenkopfs. Daran festzuhalten, war ihm den Preis einer beliebig großen Anzahl menschlicher Leben wert. Denn diese Reserve galt in der Sowjetunion als unerschöpflich.“

 
Nein - Leningrad braucht am Gedenktag keine roten Rosen, was ihnen zusteht ist Anerkennung ihres Leides und die Trauer darüber, was ihnen angetan und auch vorenthalten wurde!

Mir ist beim Lesen des u.a. Artikels schlecht grworden, aber als ich Deine verlinkte Hommage an Putin las, auch!

Als die Menschen Leim und Ratten aßen

Edita
 

Anzeige