Internationale Politik Quo vadis Mr Snowden?

olga64
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Re: Rasterfahndung, was bedeutet das?
geschrieben von olga64
als Antwort auf bukamary vom 26.06.2013, 16:22:54
Deutschland wird von den USA seit Ende des 2. Weltkrieges ausspioniert. Gerade in BAyern sieht man sie immer noch - die Equipments, die dies ermöglichen. Einen grossen Aufschrei in der Bevölkerung habe ich zumindest nie vernommen.
Auch jetzt scheint sich ja vox populi noch sehr zurückzuhalten.
Auch Mr Snowden musste vorher überlegt haben, was dies für ihn bedeutet. Es gab ja vor ihm schon einige Amerikaner, die aufdeckten - diese leben heute völlig verarmt und verfolgt in irgendeinem Unrechtsstaat, das ihnen Asyl bot - wie lange das sein wird, steht in den Sternen. Wenn dort die Regierungen wechseln und auch eine evtl. Einstellung zu den USA, kann sich dies schnell ändern.
Bei Mr Snowden bekomme ich allmählich schon den Verdacht, dass hinter den US- und russischen Kulissen über Austausch nachgedacht wird. Es sitzen ja einige hochkarätige, russische Typen in US-Gefängnissen.
Was mich persönlich und die Beschnüffelung anbetrifft, habe ich - wie viele andere - sicher keine Chancen, diese aufzuhalten. Zukünftig wird es noch geheimer vor sich gehen. Die einzige Möglichkeit ist, aus dem Netz auszusteigen - werden wohl nicht viele machen. Mir ist es auch relativ egal, ob jemand meine Mails in den USA liest oder nicht - wenn so, have fun.
Unangenehmer finde ich, dass wenn ein Europäer in die USA fliegt, welche Vielzahl intimster DAten über ihn vorher an die Immigration in die USA gemeldet werden müssen - auch hier gibt es nur die einzige, mögliche Alternative: auf US-Reisen zu verzichten. Wer macht das schon? Man akzeptiert.
Die USA sind seit Nine-Eleven noch stärkere Kontroll-Freaks geworden. Die diversen Behörden, die hier tätig sind, werden auch nicht ohne Grund mittlerweile in unattraktive US-Staaten verlagert, damit die Bevölkerung, die übrigens grossenteils hinter der Beschnüffelung steht, nicht permanent damit konfrontiert wird. Olga
olga64
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Re: Rasterfahndung, was bedeutet das?
geschrieben von olga64
als Antwort auf bukamary vom 26.06.2013, 16:22:54
Der Vater von Mr Snowden erklärte, sein Sohn würde in die USA zurückkehren aber nur unter den Bedingungen, nicht verhaftet zu werden und nicht schweigen zu müssen.
Wie infantil ist das denn?
So muss Mr Snowden wohl noch viele Monate im Transit des Moskauer Flughafens leben. Einen gültigen Pass hat er ja nicht mehr, Ecuador erklärt bereits, es kann MOnate dauern, bis die Einreisefrage geklärt ist und Cuba, über deren Territorium der Flug ginge, will die angelaufenen, besser gewordenen Beziehungen zu den USA sicher auch nicht aufs Spiel setzen.
Die Laptops des Mr Snowden dürften mittlerweile auch vom russischen Geheimdienst geprüft worden sein, nachdem jener in China schon die interessanten Details kopierte.
Bald schon wird keiner mehr über Mr Snowden sprechen - genau so selten wie über Julian Assange im "Asyl" der Botschaft von Ecuador in London. Olga
Karl
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Re: Rasterfahndung, was bedeutet das?
geschrieben von Karl
als Antwort auf olga64 vom 01.07.2013, 17:28:14
Bald schon wird keiner mehr über Mr Snowden sprechen - genau so selten wie über Julian Assange im "Asyl" der Botschaft von Ecuador in London
geschrieben von Olga

Du scheinst das ja fast genießen zu wollen, wenn das so kommen sollte. Warum, so frage ich mich, ist das so? Offensichtlich scheint es Dir egal zu sein, was Geheimdienste so tun und ob Deine Menschenrechte respektiert werden oder nicht. Schon seltsam.

Karl

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adam
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Re:Freies Internet für freie Bürger
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 01.07.2013, 21:22:36
Vielleicht geht es Olga ja wie mir und was mich anbelangt, weiß ich seit Jahren, daß alles aufgezeichnet wird, was meinen Computer verlässt, vielleicht sogar, was drin ist und was ich am Telefon spreche. Das war ein offenes Geheimnis und ansich ein Gähner.

Da jubeln die Leute Anonymous zu, wenn diese halbseidenen Typen Computer von Atomkraftwerken hacken, obwohl niemand weiß, wer alles zu Anonymous gehört und jetzt wird sich plötzlich empört, daß dies Behörden machen, die bekannt sind?

Wem war denn nicht klar, daß die vielbeschworene Freiheit des Internets unsere Freiheit entscheidend einschränkt????

Uneingeschränkte Freiheit bringt immer Übles hervor.

--

adam
dutchweepee
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Re:Freies Internet für freie Bürger
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf adam vom 01.07.2013, 22:18:40
Oh Mann ist das schlecht adam ...ich bin entsetzt! Vielleicht hast Du es ja damals sogar genossen, wenn es am Schluss eines Telefonats im Hörer geknackt hat. Wie bekloppt muss man sein, um die Überwachung zu dulden?
adam
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Re:Freies Internet für freie Bürger
geschrieben von adam
als Antwort auf dutchweepee vom 01.07.2013, 22:23:10
Ach dutch,

bist Du dem Knacksen nachgegangen und hast den Schlapphut vermöbelt? Hast Du Anzeige gegen Unbekannt erstattet, Dich bei der Regierung beschwert?

Jetzt hör mir aber auf, es gleich als schlecht zu bezeichnen, wenn ich gegen Abhören machtlos bin. Da bin ich nicht schlechter als Du.

PS: Ich verabschiede mich aus dem Thread, weil ich mir nicht sagen lassen muß, daß ich bekloppt sei.

--

adam

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dutchweepee
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Re:Freies Internet für freie Bürger
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf adam vom 01.07.2013, 22:54:16
@adam

Wir haben "unseren Zonen-Schlapphüten" damals einen Tritt versetzt. Ich erinnere mich noch an die Sprechchöre auf den Montagsdemos im Oktober/November 1989:

"Stasi in die Produktion
nur für Arbeit gibt es Lohn"


Ich war persönlich dabei, als wir vom NEUEN FORUM die Stasi-Zentrale auf dem Kaßberg in Chemnitz besetzt haben - allerdings waren da die Stahlschränke schon ausgeräumt und der Inhalt sonstwohin verbracht.

Zwei Jahre später wären die Demonstranten froh gewesen, wenn sie noch Arbeit gehabt hätten, während die Sicherheitsnadeln schon wieder bei CDU-SPD-FDP-PDS-etc am Drücker saßen. Ich ertrage es nicht so gut wie Du, von "meinem Staat und Born der Freiheit" bespitzelt zu werden.
Karl
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Re:Freies Internet für freie Bürger
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 01.07.2013, 22:54:16
Ich kann es nicht glauben. Also erlauben wir Stasi 2.0, man kann sowieso nichts machen.

Gestern gab es in der Badischen Zeitung auch einen Kommentar, der Doping bei der Tour de France ganz "normal" fand. Das sei sowieso nicht zu verhindern. Ist eine ähnliche Geisteshaltung.

Wenn hier schon so viele Menschen so denken, dann ist der totale Überwachungsstaat tatsächlich kaum aufzuhalten.

Karl
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Re:Freies Internet für freie Bürger
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 02.07.2013, 00:06:52
karl,

ich mag auch so manches nicht glauben.

Auf jeden Fall habe ich zu dem Thema eine Meinung und Vorschläge für das Problem. Ihr seid nur dagegen und habt nichts zu bieten als Vergleiche mit einer Diktatur, die seit einem Vierteljahrhundert mausetot ist. Vielleicht versucht ihr mal Euch ein realistisches Weltbild anzueignen, statt Diskutanten mit "Ich glaube es nicht..", "Wie bekloppt muß man sein.." oder "deine dümmlichen Bemerkungen.." zu verunglimpfen.

Re: Ich bin stolz auf die "Verräter" - stopWatching.us
geschrieben von adam am 15.06.2013 12:00

Natürlich werde ich keinen Aufruf unterschreiben und ich bin keineswegs feige. Diesen Abhör"skandal" werde ich nicht aus der unreifen Sicht einer Mutprobe und schon gar nicht aus Verfolgunswahn heraus behandeln. Ich bin erwachsen.

Seit Jahrzehnten ist bekannt, daß die Geheimdienste dieser Welt ebendiese Welt belauschen. Und nun soll es plötzlich ein Skandal sein? Inzwischen kommt die private Lauschindustrie dazu, Google, Twitter, Facebook und wie sie alle heißen, sammeln fleißig Daten, dringen dabei in der Cloud in private Adressbücher und andere private Inhalte ein und verdienen sich mit dem Weiterverkauf eine goldene Nase. Dabei gehe ich davon aus, daß diese Lauscher für sie wertlose Daten unter den Tisch fallen lassen, wie Verabredungen zu einem Banküberfall, Kinderpornographie, Absprachen und Finanzierung über Attentate oder Schwarzgeldverschiebungen in großem Stil. Nur um ein paar Möglichkeiten zu nennen, für die das Internet gerne genutzt wird. Ein Teil dieser brisanten Informationen wird von den Geheimdiensten herausgefiltert und entsprechend verfolgt und dies tun alle Staaten, die entsprechende technische Möglichkeiten haben.

Und nun soll ich mich über etwas empören, was a.) längst bekannt ist und b.) mir als unbescholtenen Bürger eigentlich nützt? Bei den privaten Lauschern wird der Datenklau zwar als lästig und eigentlich unerwünscht, aber als Opfer an die technische Entwicklung und als Gegenleistung für die private Nutzung des Internet angenommen, kaum jemand geiselt es als Verstoß gegen die Bürgerrechte. Aber wenn dies von Staaten gemacht wird, um Verbrechern auf die Schliche zu kommen, auch solchen, die die Bürgerrechte abschaffen wollen, soll ich das als Versuch beurteilen, mir zu schaden? Da kann doch, von der Beurteilung her, etwas nicht stimmen.

Hinter Stirne heiß,
brodelt mancher... zu kurze Gedanke.

Begebe ich mich auf die Straße, begebe ich mich in die Öffentlichkeit. Begebe ich mich nackt auf die Straße, kann ich mich nicht beschweren, wenn ich nackt gesehen werde. Begebe ich mich ins Internet, begebe ich mich in die Öffentlichkeit der gesamten Welt. Gebe ich im Internet private Geheimnisse preis, kann ich mich nicht beschweren, daß sie weltweit bekannt werden. Falls es jemanden interessiert. Meine Geheimnisse bewahrt ein Laptop, der keinen Internetanschluß hat.

Natürlich darf es nicht sein, daß ein Geheindienst oder wer auch immer, in meinen PC eindringt und meine Privatsphäre ausspioniert. Das darf selbst bei PCs von bösen Buben oder Mädchen nicht geschehen, denn noch hat sich der böse Gedanke keinen Weg in die Öffentlichkeit gebahnt, wo er Übles anrichten kann. Dazu muß, wie in einem Rechtsstaat per Gesetz festgelegt, nach Einzelprüfung ein richterlicher Beschluß vorliegen.

Aber ich bin nicht so blauäugig, mich einer Kontrolle des Internets zu widersetzen, nur um meinem Gefühl von Freiheit der Datenverbreitung zu entsprechen oder um Leuten Vorschub zu geben, die der Auffassung sind, ihre Freiheit habe im Internet keine Grenzen. Oh doch, sie hat! Nämlich auch dort, wo sie die Freiheit anderer einschränkt. Auch freiheitliche Verfassungen zeigen diese Grenzen.

Allerdings darf die Kontrolle des Internets nicht im dunklen Gemunkel der Geheimdienste stattfinden, sondern sie muß öffentlich geschehen, kontrolliert werden und nach rechtstaatlichen Grundsätzen statt finden. Auch dabei werden die Geheimdienste auf ihre Kosten kommen und nicht arbeitslos sein. Die öffentliche Kontrolle muß aber sein, damit gegen Mißbrauch vorgewarnt wird und durch Gesetze geahndet werden kann.

Beim Wie, wie diese Kontrolle anzusetzen ist, muß die Diskussion beginnen und sie darf nicht von Leuten dominiert werden, die in dieser Welt nur politisch destruktiv unterwegs sind, denen der Datenschutz nur dann wichtig ist, wenn sie dessen Verletzungen in ihrem destruktiven Sinn anprangern können.

--

adam
geschrieben von adam selber


Als Antwort bekam ich unter anderem das:

Re: Ich bin stolz auf die "Verräter" - stopWatching.us
geschrieben von hinterwaeldler am 16.06.2013 10:40 als Antwort auf dutchweepee vom 16.06.2013 09:47

Ich wollte es grad schreibe, aber du warst schneller
@adam: Gläserne Geheimdienste? Woran hast du geschnüffelt und vor allem wie lange.(Hervorhebung adam)


Karl, kannst Du das glauben?

Alles zum Thema dieses Threads.

--

adam
dutchweepee
dutchweepee
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Re:Freies Internet für freie Bürger
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf Karl vom 02.07.2013, 00:06:52
@karl

Du musst auch bedenken, dass Du es hier mit Senioren zu tun hast, die lieber auf der Terrasse im Sonnenuntergang einen Tee trinken, als sich mit dem Überwachungsstaat anzulegen. Lass uns einfach über Katzen oder Rosenzucht diskutieren.

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