Internationale Politik Tibet: Wie wird die UNO reagieren?

Nun haben gewaltsame Ausschreitungen seitens der Tibeter jenes Land erreicht, das sich in unseren Köpfen als so friedlich, duldsam und fern jeder Art von Gewalt festgesetzt hat.

Es soll bereits über 100 Tote gegeben haben, Zerstörungen von meist chinesischen Geschäften und Autos und mehrere Brände begleiten den Aufruhr.
Laut sda -Meldungen forderte der Ministerpräsident der tibetischen Exil-Regierung im indischen Dharamshala, Samdhong Rinpoche, hingegen China dazu auf, mit "Mitgefühl und Klugheit" mit den Demonstranten umzugehen. Gleichzeitig appellierte die Exil-Regierung an die UNO, die "Menschenrechtsverletzungen" im Tibet zu untersuchen.

Unterdessen versammelten sich vor dem UNO-Sitz in New York hunderte Tibeter, um gegen das gewaltsame Vorgehen chinesischer Sicherheitskräfte gegen die Demonstranten in Lhasa zu demonstrieren. Mit Kerzen und tibetischen Flaggen in den Händen riefen sie Parolen wie "Völkermord", "China ist schuldig" oder "Schande über die UNO".

Wie wird die UNO reagieren? Vermutlich wie immer einer zaghaften Verurteilung Chinas, die den Tibetern nichts bringt.
Und die Welt wird weiterhin zusehen, wie ein kleines friedliches Volk der Willkür der derzeitigen Herrscher ausgesetzt ist

--
luchsi35

ich befürchte es auch luchsi ! trotz eines sehr rührigen dalai lamas haben die tibetaner keine große lobby .....

ich habe berichte gesehen wie weit die überfremdung in tibet vorangeschritten ist .... du siehst mehr juppi chinesen mit handy auf den strassen als einheimische .....

leider ist es doch so das die meisten ( ich gestehe ich eigentlich auch ) das land hauptsächlich durch berichte von bergbesteigungen kennen . ab und an mal ein bericht wie versucht wird kinder aus dem land ins exil zu schaffen .....

eigentlich traurig ......

ich hoffe es eskaliert nicht !



gruß


jutta
--
vitaraw

Du sagst es Vitara, mit der Überfremdung Tibets sieht es mehr als dramatisch aus. 6 Mio.Tibeter leben noch in ihrem Land, "begleitet" von 7,5 Mio Chinesen. Rund 112000 Tibeter leben im Exil.
Die Chinesen werden sich mit Sicherheit nicht mehr zurückziehen und alles tun, um die tibetische Kultur zu vernichten. Da China zudem die reichen Bodenschätze Tibets entdeckt hat, ist auch bei Abbau das Ökosystem in Gefahr. Ausserdem ist Tibet für die Chinesen an der Grenze zu Indien aus militärstrategischen Gründen wichtig.
Ich bin überzeugt, dass die Chinesen mit aller Brutalität gegen die Demonstranten vorgehen werden. Die nächsten Tage werden es zeigen.
--
luchsi35

Heute wäre eine wunderbare Gelegenheit für die Bosse der internationalen Sportverbände, in Verbindung mit ihren Regierungen, den Chinesen ein Ultimatum zu stellen: Entweder haltet ihr euch per sofort an menschenwürdige Abkommen, oder es gibt bei euch keine Weltsporttage.

--
schorsch

Sie werden wie damals in Peking reagieren Luchsi, mit Panzern und Soldaten werden sie die Tibeter in die Knie zwingen. Sie haben noch nie anders reagiert und aus Tibet abziehen werden sie schon gar nicht, dafür ist das Land viel zu reich und strategisch wichtig!
Und Schorsch, was erwartest Du denn von den hohen Herren der Sportverbände, durch die Zuwendung zu immer mehr Kommerz können die doch gar nicht anders! Und die UNO erst, die haben doch schon gar keine einheitliche Meinung, jeder kocht da doch sein eigenes Süppchen.

pharaox

@schorsch

ich hörte heute beim zappen zufällig in der sportschau, oder sportstudio, oder irgendsowas auf dem ZDF (bin kein sportfan) einen vertreter des IOC sagen:

"wenn sie jetzt wollen, daß wir wegen der unruhen in Tibet die olympischen spiele absagen, sollen wir dann auch in zukunft olympische spiele in den USA absagen, weil dort noch die todesstrafe üblich ist und weil der präsident die anwendung von folter befürwortet? wo sollen wir die grenze ziehen? außerdem sind wir keine weltregierung. wir bringen menschen zusammen und nicht auseinander."

das erschien mir sehr plausibel, wenn nicht gar vernünftig.

Komisch: Schon lange vor den Spielen wurden die Chinesen dazu aufgerufen, nicht mehr auf den Boden zu spucken. Würden sie dies nämlich in Anwesenheit von Tausenden von "zivilisierten" Sportlern aus aller Welt weiter tun, würde das Image Chinas in der ganzen Welt Schaden nehmen.

Leidet es durch die Unterdrückung Tibets denn nicht?

--
schorsch

Nein, schorsch, China ist mit der Welt wirtschaftlich so verflochten, dass wohl keiner einen Finger für die Tibeter rühren wird. Es wird bei Lippenbekenntnissen und Betroffenheitsgejammer bleiben!
Bei den Protesten in der Schweiz wurde vom IOK bei der Frage nach der Durchführung der Olympischen Spiele gleich abgewiegelt, dass damit doch nur die Sportler bestraft würden, was ja auch nicht von der Hand zu weisen ist.
Mit was also soll die Welt China zur Achtung der Menschenrechte in dem kleinen, nur für China wichtigen Tibet zwingen wollen? Zumal es ja auch ausserhalb Chinas mit der Achtung von Menschenrechten kräftig hapert!

--
luchsi35

Genau so ist es. Wen interessiert`s denn schon? Der Zeitpunkt vor den Olympischen Spielen ist zwar gut gewählt, wird aber Peking erst so richtig wütend machen. Die Menschen können einem leid tun.

Erinnert sich jemand an Myanmar?



Da war doch mal was!?

--

adam

Ist auch schon vergessen!
--
luchsi35