Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Wer ist die schönste Holocaust-Überlebende?

Internationale Politik Wer ist die schönste Holocaust-Überlebende?

Karl
Karl
Administrator

Re: Wer ist die schönste Holocaust-Überlebende?
geschrieben von Karl
als Antwort auf hisun vom 05.07.2012, 21:15:55
@ hisun,


ich gebe Dir Recht. Das Grauen fängt nicht mit der Vernichtung, sondern viel früher an. Wehret den Anfängen gilt nicht nur in Deutschland, Österreich oder der Schweiz, sondern überall auf der Welt - auch in Israel!

Karl
Mitglied_b12f0f2
Mitglied_b12f0f2
Mitglied

Re: Wer ist die schönste Holocaust-Überlebende?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 05.07.2012, 22:22:22
Schorsch
und
Olga

ihr habt mich direkt "angesprochen" und den Sinn meiner Worte
absolut nicht verstanden!

Ja, sogar bewusst sinnentstellt kritisiert!

Ich habe es gar nicht nötig,mich zu rechtfertigen!

Zu meiner Meinung stehe ich:

wer verarmten Menschen helfen will,kann absolut sinnvollere Möglichkeiten dafür finden!

Gudrun

adam
adam
Mitglied

Re: Wer ist die schönste Holocaust-Überlebende?
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 05.07.2012, 22:22:22
@ hisun,


ich gebe Dir Recht. Das Grauen fängt nicht mit der Vernichtung, sondern viel früher an. Wehret den Anfängen gilt nicht nur in Deutschland, Österreich oder der Schweiz, sondern überall auf der Welt - auch in Israel!

Karl
geschrieben von karl


karl,

wie kannst Du schreiben, daß Hisun recht hat? Sie hat geschrieben, die Israelis würde Araber so behandeln, wie die Nazis die Juden zu Holocaustzeiten.
Es will einfach nicht in meinen Kopf hinein, dass die Israelis
die Araber nun so behandeln, wie seinerzeit die Nazis die Juden.

Hisun


Diese Gleichstellung ist unerträglich, weil sie in jeder Beziehung falsch ist. Es muß doch möglich sein, in jeden einigermaßen vernünftigen Kopf die grundlegenden Tatsachen hinein zu bringen, daß der Holocaust ein systematischer, feiger, aus rassistischen Gründen geplanter und vollzogener Massenmord war. Die Juden wurden vergast, erschossen, oft auf bestialische Weise zu Tode gequält, gleichgültig ob Männer Frauen oder Kinder. Das Hauptaugenmerk legten die Nazis auf die Massenvernichtung mit dem Ziel der Endlösung, der totalen Auslöschung aller Juden, nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt.

Und jetzt frage ich Dich ganz direkt: Wo gibt es Paralellen, daß Israel die Araber auch nur annähernd so behandelt? Es ist im Gegenteil so, daß der Rassismus und Nationalismus in den arabischen Staaten sprichwörtlich ist und sich hauptsächlich gegen die Juden Israels richtet. Das ist nichts Neues, sondern allgemein bekannt. Und wenn wir hier vom Holocaust schreiben, sollte man wissen, daß die Nazis mit Arabern seinerzeit zusammengearbeitet haben.

Der Großmufti von Jerusalem war in Berlin hochangesehener Gast bei den Nazis und mit ihm wurde die Vernichtung der palästinensischen Juden besprochen. Es gibt Hinweise dafür, daß der Mufti sogar Konzentrationslager besichtigt hat und genauestens darüber Bescheid wußte, was dort geschieht.

Der Großmufti von Jerusalem...Mohammed Amin al-Husseini

Weder waren die Juden zu Zeiten des Holocaust deutschhassende Rassisten, noch hatten sie militante Organisationen, die die Vernichtung des deutschen Staates in ihren Statuten stehen hatten, noch war Deutschland von jüdischen Staaten umgeben, die Deutschland mehrfach mit dem Ziel der totalen Vernichtung angegriffen haben. Das alles gab es nicht.

Das alles gibt es aber heute gegen Israel von arabischer Seite. Und ein holocaustgleiches Grauen fängt nicht damit an, wenn sich Israel tagtäglich gegen seine Vernichtung wehren muß und es keinerlei Parallelen zu den Methoden der Nazis gibt. Es sollte doch möglich sein, diese grundsätzlichen Tatsachen in so manchen Kopf hinein zu bekommen. Die Gleichsetzung mit dem Holocaust ist unerträglich.

--

adam



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miriam
miriam
Mitglied

Re: Die vielen, ungelesenen Texte über jene Zeit...
geschrieben von miriam
Es gibt viele und wertvolle Texte über jene Zeit des Grauens, die mir persönlich viel lesenswerter erscheinen, als das was hier breitgetreten wird über einem Schönheitswettbewerb - also über einem fait divers.

Wenn zumindest ein kleiner Teil dieser Texte gelesen würde, könnte vielleicht eine Ahnung, eher ein gewisses Gefühl entstehen, für das - was eigentlich die Shoah gewesen ist.

Noch immer aktuell der Kommentar von Hannah Arendt in Zusammenhang mit einem Text über Primo Levi:


Miriam
adam
adam
Mitglied

Re: Die vielen, ungelesenen Texte über jene Zeit...
geschrieben von adam
als Antwort auf miriam vom 06.07.2012, 08:15:50
miriam,

es geht nicht mehr um diesen Wettbewerb, sondern um den geschichtlichen Vergleich und wie er politisch genutzt wird. Dazu ist eben das, was Du "breittreten" nennst, schon mal notwendig. Jedenfalls werde ich mich nicht für die Form entschuldigen, wie ich mich hinter die Opfer des Holocaust stelle, nur weil es Dir so nicht passt.

--

adam

Karl
Karl
Administrator

Wehret den Anfängen - überall
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 05.07.2012, 23:45:29
wie kannst Du schreiben, daß Hisun recht hat? Sie hat geschrieben, die Israelis würde Araber so behandeln, wie die Nazis die Juden zu Holocaustzeiten.


Es will einfach nicht in meinen Kopf hinein, dass die Israelis
die Araber nun so behandeln, wie seinerzeit die Nazis die Juden.
geschrieben von adam
Lieber adam,

ich bitte dringend um Fairness. Was bedeutet "seinerzeit"? hisun hatte bereits geschrieben und darin hatte ich ihr Recht gegeben, dass die Vernichtung (der Holocaust) nicht am Anfang steht, sondern die Diskriminierung.
ich gebe Dir Recht. Das Grauen fängt nicht mit der Vernichtung, sondern viel früher an. Wehret den Anfängen gilt nicht nur in Deutschland, Österreich oder der Schweiz, sondern überall auf der Welt - auch in Israel!
geschrieben von Karl
Hisun hatte bereits auf folgenden Artikel auf Spiegel-Online verwiesen, dessen drei Seiten ich bitte vollständig zu lesen und ihn dann einmal inhaltlich zu diskutieren, anstatt in die automatischen Abwehrreflexe zu verfallen, die bei der Kritik an israelischen Zuständen oft zu greifen scheinen.

"Wir Juden haben in Europa gelitten. Ich will nicht, dass wir gegenüber den Arabern genauso handeln"
geschrieben von Eli Zvieli

Es scheint, dass der offene Araberhass der nationalistischen Regierung Wurzeln geschlagen hat.

Allein in den vergangenen Wochen hat die Regierung ein halbes Dutzend diskriminierende Gesetze in die Knesset eingebracht:

einen Loyalitätsschwur für öffentliche Angestellte und Neubürger auf den "jüdischen und demokratischen Staat"
ein Arbeitsverbot für arabische Fremdenführer in Jerusalem
ein Verbot für alle Organisationen, die den "jüdischen Charakter" des Staates in Frage stellen
Außerdem sollen kleine Gemeinden neue Bürger demnächst abweisen dürfen, wenn die Bewerber "sozial und kulturell" nicht zur Gemeinschaft passen - eine Einladung zur Diskriminierung.
geschrieben von Juliane von Mittelstaedt im Artikel auf Spiegel-Online


Danke für jede Reaktion erst nach dem Lesen des dreiseitigen Artikels, karl

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miriam
miriam
Mitglied

Re: Die vielen, ungelesenen Texte über jene Zeit...
geschrieben von miriam
als Antwort auf adam vom 06.07.2012, 08:33:22
Adam - welch ein Missverständnis!
Ich bezog mich natürlich nicht auf deine Beiträge die ich als die wichtigsten hier im Thread erachte, sondern unter anderen auf den letzten Text von Hisun.

Miriam


Habe meinen Beitrag nochmals gelesen - und verstehe nicht, wieso mein Text so falsch interpretiert werden konnte?
Das Breittreten bezog sich natürlich auf manche Behauptungen betreffend den Schönheitswettbewerb.
adam
adam
Mitglied

Re: Wer ist die schönste Holocaust-Überlebende?
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 06.07.2012, 08:36:17
karl,

und mir ging es um die Meinung von Hisun und deren Text, wie er die Jahre des Holocaust mit dem Heute in und um Israel vergleicht. Dieser Text ist falsch. Wie kannst Du von Fairness schreiben, wenn es um die Betrachtungsweise des Holocaust geht?

Ehrlich gesagt, ist es mir völlig unverständlich, wie man den Holocaust als Vergleich zur Politik des heutigen Israel heran ziehen kann und zwar in zweifacher Hinsicht:

Erstens ist es kontraproduktiv für die Situation der zivilen Araber, die unter dem Kriegszustand leiden müssen, der zwischen Israel und den arabischen Staaten und Organisationen wie der Hamas und der Hisbollah, samt Al Qaida besteht, weil sich jede Diskussion darin verlieren muß, daß der Vergleich nicht haltbar ist. Somit wird die Lage ziviler Araber/Palästinenser in den Hintergrund gedrängt.

Zweitens arbeitet der Vergleich Antisemiten wie der NPD oder Leuten wie den Piusbrüdern förmlich in die Hände, weil jeder Vergleich mit dem Holocaust diesen verharmlost und so dem braunen Sumpf, Antisemiten, Antizionisten oder wie sich diese Rassisten auch immer nennen, Argumente liefert.

Also sein doch bitte Deinem eigenen Anliegen gegenüber fair (auf die Lage der von den Problemen des Nahen Osten betroffenen Araber/Palästinenser aufmerksam zu machen), indem Du diesen unsäglichen Vergleich nicht nur unterläßt, sondern Dich gegen ihn wendest.

--

adam

Karl
Karl
Administrator

Wehret den Anfängen - überall
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 06.07.2012, 09:05:53
Lieber adam,


sind wir in der Sache wirklich auseinander?

Ich bin überzeugt, dass Hisun, Miriam, Du und ich darin übereinstimmen, dass der Holocaust eine Vorgeschichte hatte, die mit der Diskriminierung von Minderheiten begann. So wie ich hisun verstanden habe, geht es ihr darum, den Anfängen zu wehren. Einen Vergleich mit dem Holocaust, also mit dem Ende der Entwicklung, habe ich bei ihr gerade nicht gelesen. Das legst Du ihr in den Mund.

Ich bin auch überzeugt davon, dass jeder von Euch im Vieraugengespräch seiner Erschütterung über die Diskriminierung der israelischen Araber, wie sie im Spiegeltext geschildert wird, Ausdruck verleihen würde. Keiner von Euch würde das gut finden.

Es geht vor allem um die Zukunft. Die richtigen Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen, bedeutet gerade nicht, vor neuem Unrecht zu schweigen. Ein Vergleich darf nicht deshalb tabuisiert werden, weil immer gleich vom Ende her argumentiert wird "Aber so schlimm ist es doch (noch) gar nicht".

Wehret den Anfängen!

In diesem Sinne, Karl
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Wehret den Anfängen - überall
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 06.07.2012, 09:43:02
Was wäre wohl los, welcher Aufschrei ginge über die Welt, wenn eine ähnliche Behandlung, ähnliche vom Staat tolerierte Diskriminierungen gegenüber jüdischen Menschen hier und jetzt stattfinden würden? Wennn ein Politiker sich trauen würde, ähnliche Ideen und Sager öffentlich zu äußern wie eine Partei, der Liebermann angehört und die an der Regierung beteiligt ist?


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