Internationale Politik Wieder Tote in Kundus

eko
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Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von eko
als Antwort auf benny vom 03.04.2010, 00:37:52
Die Soldaten wurden bei einem Brückenbau aus dem Hinterhalt ermordet.

Die Bemerkungen von webhamster sind würdelos und beschämend.
dutchweepee
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Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf eko vom 03.04.2010, 00:57:25
Ich verstehe nicht, warum ihr nun alle mit der Abscheukeule auf den webhamster eindrescht - was soll der Quatsch? Jeder der deutschen Soldaten der nach Afghanistan geschickt wurde wusste, dass er nicht zum fröhlichen Brückenbau unter Volksliedgesang abkommandiert wurde. Deshalb bekommen die auch nen guten Tagessatz auf den Wehrsold draufgeschlagen.

DORT WIRD GESCHOSSEN! ...und wenn dabei Soldaten fallen, so ist das zwar "hinterhältig und verabscheuungswürdig" (wie die Kanzlerin sagt) aber der Normalfall im Krieg - eiderdaus! Ja hat denn irgend Jemand gedacht, dass die Kugeln einen Bogen um die Deutschen machen, wenn links und rechts Amis, Briten, Canadier und Holländer fallen?

Wären unsere Soldaten zu Hause geblieben, hätten sie morgen lecker Eier suchen können!
eko
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Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von eko
als Antwort auf dutchweepee vom 03.04.2010, 01:10:31
Zitat dutchweepee:

"
Wären unsere Soldaten zu Hause geblieben, hätten sie morgen lecker Eier suchen können"


Tut mir herzlich leid, mein Lieber, aber das ist eine genau so dumme Bemerkung, die Du da abgelassen hast.

Du solltest Dich daran erinnern, dass damals, als der Einsatz deutscher Soldaten in A. im Bundestag beschlossen wurde (von Rot/Grün!!!), die Ausgangslage eine völlig andere war als sie heute ist.

Eigentlich hätte ich Dir soviel Intelliganz zugetraut, dass Du Dir darüber im Klaren bist und im Grunde weißt Du das auch. Und weil Du das auch genau weißt, finde ich es doch sehr verwerflich, jetzt mit solch dämlichen Parolen hier herumzugrölen.

Schäm Dich!!!

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dutchweepee
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Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf eko vom 03.04.2010, 01:21:04
SEHR RICHTIG EKO!

Als Rot/Grün einem Uno-Mandat in Afghanistan zustimmte, war die Lage eine völlig andere. Die Bundeswehrsoldaten sollten mit Pioniertechnik die Infrastruktur aufbauen und bestenfalls Polizeiarbeit leisten. Ich selbst habe diese Entscheidung damals schon nicht verstanden und abgelehnt. Nun ist die Bundesrepublik in einen Krieg hinein geschlittert, der nicht gewonnen werden kann und nur immer mehr Opfer fordern wird. Auf Seiten der Bundeswehr und auf Seiten der Afghanen, was wieder zu Reaktionen der Afghanen führen wird. Es ist ja nicht so, dass nur die armen Deutschen dort sterben.

Für den Bau einer Brücke muss zunächst erstmal ein Heiden-Schmiergeld gezahlt werden, dann wird sie mühsam und widerwillig aufgebaut und die auf der Brücke postierten afghanischen Polizisten entpuppen sich später als Wegelagerer und Erpresser (Deutsche Polizisten fürchten Afghanistan-Desaster), die samt der Brücke wenige Tage später von den Mudschaheddin weggesprengt werden.

Die Bundeswehrsoldaten trauen sich kaum noch vor die Tür. An eine wirksame Aufbauarbeit ist nicht mehr zu denken. Die Russen haben diesen Krieg seinerzeit mit wesentlich mehr Soldaten verloren. Warum also sollten die paar Bürger in Uniform nun erfolgreicher sein? Das deutsche Engagement in Afghanistan muss sofort und konsequent abgebrochen werden! Die Holländer machen´s uns vor - der Premier Balkenende wurde gestürzt, weil er auf dem Afghanistan-Mandat beharrte.

EKO - du kannst doch gerne eine anders lautende Meinung haben aber gewöhn dir bitte in Diskussionen Worte wie: "dumme Bemerkung", "dämlichen Parolen", "herumzugrölen" u.ä. ab. Du disqualifizierst dich doch nur selbst durch diesel Stil und schämen werd ich mich für garnix.

Deutsche Beamte sollen helfen, Afghanistan zu einem Rechtsstaat zu machen. Doch selbst Top-Polizisten glauben nach SPIEGEL-Informationen nicht mehr an den Erfolg ihrer Mission: Die Regeln westlicher Zivilisationen seien außer Kraft, die Sicherheitskräfte hätten den Ruf von Wegelagerern.
Karl
Karl
Administrator

Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.04.2010, 23:21:56
@ webhamster,

ich bin nicht gewillt, mir durch solche kontraproduktiven provokativen Äußerungen, die mit keinerlei sinnvollen Aussagen hinterlegt werden, die Diskussionsforen kaputt machen zu lassen. Ich selber stehe dem Einsatz in Afghanistan sehr kritisch gegenüber, aber mit gefühllosen Kommentaren deiner Art hat das nichts zu tun. Ich habe Dich soeben gesperrt und werde diese Sperre durchsetzen.

Ob dies eine Diskussion der Sinnhaftigkeit des Afghanistan Einsatzes möglich machen wird, wird sich zeigen.

Meine Meinung: Der von deutschen Politikern als "feige und hinterhältig" bezeichnete Angriff der Taliban auf die Bundeswehr war die logische Konsequenz des verlustreichen, ohne Vorwarnung erfolgten Luftschlags auf die beiden Tanklastwagen mit sehr vielen zivilen Opfern. Die Bundeswehr ist nach meinem Dafürhalten in Afghanistan fehl am Platz. Sie schafft nicht Frieden für uns. Das ist m. E. ein Trugschluss. Unsere "Freiheit" wird langfristig durch diesen Einsatz eher gefährdet als verteidigt. von Guttenberg hat die Möglichkeit sich verdient zu machen, in dem er diesen unseligen Einsatz beendet.

Karl
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
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Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 03.04.2010, 08:21:09
Der deutsche christliche Kriegsminister Guttenberg äußerte, wie es üblich ist, Betroffenheit. Er brach seinen Urlaub ab. In "Gedanken und Gebeten" sei er "bei den Soldaten und ihren Familien".

Guttenberg ist Mitglied einer der zahlreichen fundamentalistischen Gruppierungen hierzulande - Christlich-Soziale Union in Bayern e.V. (CSU) nennt sich sein Verein.

Er und seine Gruppierung stehen für den Krieg gegen Muslime.

Für die am selben Tag von seinen Kriegern umgebrachten afghanischen Soldaten (vgl. Gefechte bei Kunduz: Bundeswehr tötet versehentlich afghanische Soldaten (von Matthias Gebauer und Hasnain Kazim, Camp Kunduz), SPON, 03.04.2010) hatte er keine Worte übrig.

--
Wolfgang

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Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 03.04.2010, 04:42:19
"Als Rot/Grün einem Uno-Mandat in Afghanistan zustimmte, war die Lage eine völlig andere."


Was war denn damals VÖLLIG ANDERS?

ANDERS war nichts.

Es ist heute "nur" wesentlich komplizierter geworden und einige derjenigen, die damals zustimmten, haben heute vergessen, dass sie genau damals die Regierungsverantwortung hatten.

Schon während der Zeit der Rot-Grünen Regierung wurde der deutsche Einsatz Jahr für Jahr territorial und personell erweitert.

Z.B. Dez. 2003 auf die Stadt Kundus,
Juni 2004 auf die Stadt und Provinz Feyzabad
Juni 2004 erfolgte eine Erweiterung um 150 Soldaten und 2005 eine deutliche Erweiterung auf 3000. Damit stellte die Bundesrepublik Deutschland bis Juli 2006 das größte Truppenkontingent der ISAF.
Warum denn diese Erweiterungen ?

Vielleicht hatte sich schon damals die Lage verschärft? Warum sonst die Erweiterungen ?

Während dieser Zeit der Rot-Grünen Regierung wurden 18 Soldaten bei Unfällen oder Kampfhandlungen getötet.

Größter Unterschied - man durfte noch nicht von Kampfhandlungen und Krieg oder kriegsähnlichen Zuständen sprechen, ohne den Zorn der Regierung auf sich zu laden.

Man hat uns damals eingeredet, dass der Einsatz zeitlich eng begrenzt sein wird.
Als Laie musste man sich verlassen auf die damalige Regierung.
Dabei ist mir klar, dass es auch für die damalige Regierung nicht einfach war, die Lage richtig einzuschätzen.
Also auch hier keine qualitativ neue Lage.

Größter Unterschied - es war leichter "einzusteigen" - als heute wieder "auszusteigen", was ich allerdings trotzdem sehr begrüßen würde.




Medea
Medea
Mitglied

Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von Medea
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.04.2010, 23:21:56
Nun, es mag ja zynisch klingen, aber letztendlich
ist es ja leider so. Und immer noch scheint unsere Regierung an dem Afghanistaneinsatz festhalten zu wollen. Ist es so schwer sich einzugestehen, daß diese "Mission" längst gescheitert ist? Was ich seit Jahren sage: Raus aus Afghanistan", dort ist kein Blumentopf mehr zu gewinnen, ist nach wie vor meine Meinung. Nach diesem Blutbad folgt das nächste und das übernächste - muß so viel Blut fließen für nothing?

Medea.

Für Dutch:

"Wären unsere Soldaten zu Hause geblieben, hätten sie morgen lecker Eier suchen können!"


Es mag ja überzogen klingen, aber ich sehe es wie du, es ist Realität, wenn auch sakastisch formuliert -
da wundere ich mich dann doch über eine Sperrung des Webhamsters.

M.

Karl
Karl
Administrator

Off topic
geschrieben von Karl
als Antwort auf Medea vom 03.04.2010, 10:03:38
da wundere ich mich dann doch über eine Sperrung des Webhamsters.
Ich selber gebrauche manchmal Sarkasmus als Stilmittel, aber er sollte wenigstens mit einer sinnvollen Meinungsäußerung hinterlegt sein wie bei dutch, sonst führt er ausschließlich zu einer Diskussion über die Diskussion und die Sache bleibt auf der Strecke. Ich beobachte teilweise systematische Sabotage der Diskussionsforen auf diese Art in letzter Zeit und werde den ST dagegen verteidigen.

Karl
adam
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Mitglied

Re: Wieder Tote in Kundus
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 03.04.2010, 08:21:09
Meine Meinung: Der von deutschen Politikern als "feige und hinterhältig" bezeichnete Angriff der Taliban auf die Bundeswehr war die logische Konsequenz des verlustreichen, ohne Vorwarnung erfolgten Luftschlags auf die beiden Tanklastwagen mit sehr vielen zivilen Opfern. Die Bundeswehr ist nach meinem Dafürhalten in Afghanistan fehl am Platz.
geschrieben von karl


@karl,

wie kommst Du zu der Ansicht, daß es in einem Krieg Vorwarnungen gibt? Wer zuerst tötet ist im Vorteil und bleibt am Leben.

Die Gefechte, die sich die Bundeswehr jetzt mit den Taliban liefert, haben mit dem Kundusbombardement a detail nichts mehr zu tun. Du mußt das Ganze sehen. Die Bundeswehr ist endgültig an diesem Krieg beteiligt.

Wo unterscheidet sich Deine Aussage von der der Bundeskanzlerin oder der von Webhamster? Sie drücken alle nur eines aus: Hilflosigkeit. Mir geht es nicht anders, eigentlich fehlen einem die Worte.

Immer wieder lese ich, wir hätten in diesem Krieg, der nicht zu gewinnen ist, nichts verloren. Hätten wir in einem Krieg etwas verloren, der zu gewinnen ist? Nein, hätten wir nicht.

Wer konnte diese Entwicklung ahnen als Gerhard Schröder den USA uneingeschränkte Solidarität zusicherte? Die Welt stand unter dem Schock von 9/11 und beurteilte die Situation gemäß einem Denken, das bis dahin gegolten hatte. Heute wissen wir, daß dieses Denken nicht nur naiv, sondern geradezu unverzeihlich dumm war. Die sinnlose, barbarische Gewalt der Anschläge vom 11. September 2001, die bis dahin für das Denken eines Menschen nicht in Betracht kam, hätte nur eine Reaktion der westlichen Welt zulassen dürfen: Nein, an dieser Spirale der Sinnlosigkeit drehen wir nicht mit.

Jetzt führt die Bundesrepublik Krieg mit einer Bundeswehr, deren Soldaten dafür weder ausgebildet, noch entsprechend ausgerüstet sind. Wären sie beides, wären die angreifenden Taliban getötet worden. Ein Grund sich zu freuen wäre auch das nicht gewesen.

Die Bundeswehr muß nun, völlig überfordert, internationale Verträge erfüllen, die es der Regierung ermöglichen, weiter im Kreis der kriegführenden Parteien mitzureden, um sie so schnell wie möglich aus diesem Krieg zurückzuzuiehen. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.

Im Nachhinein zu sagen, wir hätten nicht mitmachen dürfen, mag ja richtig sein, hilft aber nicht. Genau so wenig helfen Worte wie "feige", "hinterhältig" oder sonst ein Schmarren, der dahergeredet wird, wenn man verloren hat und nicht weiter weiß. Was sollen diese Verdummungsversuche der Politik?

Fazit bis zum 3. April 2010 des Bundeswehreinsatzes: Shit happened in der Politik der Bundesrepublik, deren Politiker so hilflos borniert waren und sind, daß sie sogar mit Belügen der Bürger und an der Verfassung vorbei versucht haben, Theater in der Weltpolitik zu spielen. Das rächt sich jetzt ganz fürchterlich und kostet Menschenleben.

Sorgen wir dafür, daß die Bundeswehr in Afghanistan bestehen kann, damit die SolatenInnen so schnell wie möglich aus diesem Krieg abgezogen werden können. Gebt ihnen wenigstens das Gerät, damit sie geschützt Minen entschärfen können. Dann werden sie auch nicht von den Taliban angegriffen, denn die kennen sich aus in diesem Krieg und wissen, was möglich ist. Dann bleiben alle am Leben, die Soldaten der Bundeswehr und die Taliban. Meinetwegen alle zum Ostereiersuchen, Hautsache lebendig. Sarkasmus enthält oft jede Menge bitterer Wahrheit.

--

adam



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