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Internationale Politik Wikileaks - Sargnagel des freien Internets?

schorsch
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Re: Wikileaks - Sargnagel des freien Internets?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf senhora vom 05.12.2010, 08:12:01
@: "...Demnächst will Wilileaks Daten über Banken veröffentlichen...

Danke für die Warnung; da muss ich doch meine 50 Schwizer Fränkli nächste Woche schnell noch abheben )(
andreadoria
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Re: Wikileaks - Sargnagel des freien Internets?
geschrieben von andreadoria
als Antwort auf dutchweepee vom 05.12.2010, 03:58:48
@ dutchweepee

Die Dokumente auf Wikileaks sprechen eben NICHT für sich. Das sind auf Computer geschriebene Dokumente, die zwar echt aussehen, von denen aber niemand sagen kann, ob sie wirklich echt sind, oder ob jede einzelne Formulierung wirklich echt ist. Die Betroffenen werden dazu natürlich nichts bestätigen oder dementieren können, das DÜRFEN sie gar nicht. Es kommt also sehr wohl in hohem Maße darauf an, dass man wikileaks vertraut und glaubt. Man muss wikileaks also das gleiche Vertrauen entgegenbringen, wie einer Regierung, auch da weiß man nicht, wie die Informationskanäle sind. Nur dass wikileaks sich das Recht heraus nimmt, (angeblich!) diese Transparenz für ANDERE herzustellen, für sich selbst aber nicht! Keiner weiß, wo diese Papiere herkommen, warum und wieso, und von wem.

Die beste Gegenoffensive von Regierungen, die solche Dokumente fürchten, wäre, wikileaks schonungslos transparent zu machen: Also Namen, Daten, Adressen, E-Mails usw. all der Beteiligten bei wikileaks ins Internet zu stellen, öffentlich für jedermann. Am besten auch gleich die Server-Adressen und persönliche Bewertungen der Beteiligten durch Freunde und Verwandte.


Wer von ANDEREN die vollumfängliche Transparenz einfordert, sich selbst aber zum Mysterium erklärt, ist unglaubwürdig!
Re: Wikileaks - Sargnagel des freien Internets?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf andreadoria vom 05.12.2010, 11:05:40

Die beste Gegenoffensive von Regierungen, die solche Dokumente fürchten, wäre, wikileaks schonungslos transparent zu machen: Also Namen, Daten, Adressen, E-Mails usw. all der Beteiligten bei wikileaks ins Internet zu stellen, öffentlich für jedermann. Am besten auch gleich die Server-Adressen und persönliche Bewertungen der Beteiligten durch Freunde und Verwandte.

Na klar! Damit es den auf sie angesetzten Geheimdiensten leichter gemacht wird, ihre Eliminierung sprich: Ermordung zu organisieren. Sehr praktisch wäre das, allerdings!

Ich finde Senhoras Hinweis auf "Reporter ohne Grenzen" sehr interessant. Danke Senhora!

Zitat: „Reporters Without Borders condemns the blocking, cyber-attacks and political pressure being directed at cablegate.wikileaks.org, the website dedicated to the US diplomatic cables. The organization is also concerned by some of the extreme comments made by American authorities concerning WikiLeaks and its founder Julian Assange.“


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hugo
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Mitglied

Re: Wikileaks - Sargnagel des freien Internets?
geschrieben von hugo
als Antwort auf andreadoria vom 05.12.2010, 11:05:40
Es kommt also sehr wohl in hohem Maße darauf an, dass man wikileaks vertraut und glaubt (andreadoria)

denkst du tatsächlich das sich Irgendjemand vorstellen kann das es einen Ort gibt eine Veranstaltung, einen echten oder virtuellen Arbeitsplatz auf dieser Erde wo sich massenhaft Menschen tummeln und damit beschäftigen scheinbare oder erfundene oder echte aber verklausulierte oder unechte Dokumente zu erfassen zu ändern zu erfinden zu Inhalte zu verdrehen..
Wer soll das organisieren wer kann das bezahlen und durchhalten ??

neee wenn ich etwas nicht glaube dann das sich Jemand die Mühe macht solche blöden wenn auch interessante und aufschlussreiche Texte wie diese:

"Angela Merkel? Meidet das Risiko, selten kreativ. Horst Seehofer? Unberechenbar, außenpolitisch weitgehend ahnungslos. FDP-Mann Dirk Niebel? Als Entwicklungshilfeminister eine schräge Wahl. EU-Kommissar Günther Oettinger? Eine ungeliebte lahme Ente, deswegen nach Brüssel abgeschoben."

usw zu erfinden.

das behauptet meiner Meinung nach doch nur Jemand der falsche Spuren legen will und/oder ein Interessen daran hat abzuwiegeln.

hugo

Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
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Re: Wikileaks - Sargnagel des freien Internets?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 05.12.2010, 10:21:04
@Schorsch: Danke für den Hinweis. Ich habe auch noch ein Konto bei der Migrosbank, auf welches meine Rabatte von Migrol überwiesen werden.
Karl
Karl
Administrator

Re: Wikileaks - Sargnagel des freien Internets?
geschrieben von Karl
als Antwort auf andreadoria vom 05.12.2010, 11:05:40
Es ist schon erstaunlich. Hier werden die Dokumente von Wikileaks von Privatpersonen in Frage gestellt. Die wütenden Reaktionen des offiziellen und medialen Amerikas, bis zur Empfehlung der Ermordung der Deliquenten, sprechen eine andere Sprache. Von dieser Seite wird die Authentizität der Dokumente nicht in Frage gestellt.

Karl

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dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Wikileaks - Sargnagel des freien Internets?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf Karl vom 05.12.2010, 11:52:19
@karl

Wahrscheinlich hat andreadoria noch gar nicht realisiert, in welcher kolossalen Größenordnung WikiLeaks Geheimdaten veröffentlicht hat. So viel ich weiss, sind das 1,3 TB (TeraBite) an Textmaterial - das sind hunderttausende Depeschen. Wer soll sich solch eine Menge glaubhaft ausdenken? Es wird immer wieder das Zeug über MerkerwesterwelleundCo. herausgekramt. Das sind doch Peanuts! So richtig interessant sind doch die diplomatischen Depeschen im Vorfeld des Iraq-Kriegs, wie zum Beispiel Heute auf SPON.

Zitat SPON: "Fünf Botschafter und ein Heer von Analysten und Referenten wird das State Department in nur fünf Jahren verschleißen - und woran die Amerikaner dort scheitern, das zeigen jetzt mehr als 5500 geheime oder vertrauliche Depeschen der Botschaft Bagdad."

Kein Mensch ausser andreadoria bezweifelt die Autentizität der WikiLeaks-Dokumente.
Re: Wikileaks - Sargnagel des freien Internets?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 05.12.2010, 14:29:54
"Das sind doch Peanuts!"


Sicher sind das Peanuts.

Aber sind nicht längst auch die Aktionen der Amis in Bezug auf die Vorbereitung des Irak-Krieges bekannt.
Was ist dann so senstionell an diplomatischen Depeschen im Vorfeld des Iraq-Kriegs bei WL?

Für mich wird hier kalter Kaffee als heiße Geheimware VERKAUFT - und die Medien zahlen für die "Erstnutzung" gut.
Da muss man nicht unbedingt aus WL und seinen Betreibern uneigennützige Helden machen. Sie verdienen Millionen daran.

Ich wundere mich auch, dass gerade diejenigen, die sich vehement gegen die Speicherung auch der harmlosensten Daten, wie Wohnanchrift, Krankenkasse,...Fingerabdruck ... wenden , plötzlich so geil auf die Veröffentlichung "privatester Privatdaten" sind, die nun wirklich nichts in der Öffentlichkeit zu suchen haben, da sie oft von "Beobachtern" stammen, die nachweislich diese Ergebnisse ihrer "Recherchen" ohne privaten Kontakt machten.

Hinzu kommt, dass nach Aussagen eines "Informanten" aus der US-Botschaft in Österreich die veröffentlichten Daten von WL nach einem bestimmten Systen gefiltert wurden.
Er stellte fest, dass die diplomatischen Depeschen nicht vollständig veröffentlicht wurden.

Dieses System lässt zumindest vermuten, dass aus bestimmten Kreisen Zuträger für WL existieren, die dann mit Nichtnennung ihrer eigenen "Charaktereigenschaften" "belohnt" werden.

dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Wikileaks - Sargnagel des freien Internets?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.12.2010, 15:50:23
@klaus

Bei Mitgliedschaft in Rapidshare oder InLoad kannst du zumindest 1,3 TB dieser Daten erhalten. Ein Monat oder 50 GB kosten dort 10,- Euro Mitgliedsbeitrag. Die Downloads erfolgen über SSL. Ich weiss natürlich nicht, ob das der vollständige Datensatz ist. Ansonsten bitte ich Dich meinen Beitrag vom 04.12.2010 15:04 Uhr zu lesen, da ich nicht alles Gebetsmühlenartig wiederholen möchte.
andreadoria
andreadoria
Mitglied

Re: Wikileaks - Sargnagel des freien Internets?
geschrieben von andreadoria
als Antwort auf dutchweepee vom 05.12.2010, 14:29:54
Es ist schon erstaunlich. Hier werden die Dokumente von Wikileaks von Privatpersonen in Frage gestellt. Die wütenden Reaktionen des offiziellen und medialen Amerikas, bis zur Empfehlung der Ermordung der Deliquenten, sprechen eine andere Sprache. Von dieser Seite wird die Authentizität der Dokumente nicht in Frage gestellt.


Karl
geschrieben von karl


Aha, alles klar.
Die Dokumente besitzen also deshalb einen hohen Grad an Authentizität, weil das "offizielle Amerka" darauf wütend reagiert. Hier wird also etwas unkritisch übernommen und akzeptiert, allein aus dem Grund, weil man denjenigen, denen man nie etwas abnimmt und deren Aussagen und Handlungen stets skeptisch gegenübersteht, sich scheinbar bloßgestellt sieht.
Nicht etwa deshalb, weil die Daten als wahr verifiziert werden können.
Die Anwendung dieses "Negativverfahrens" ist schon sehr aufschlussreich. Man glaubt dem, der das ausspricht, was man schon immer als seine eigene Meinung wie einen Schmerbauch vor sich her trägt.

@ dutchweepee

Wenn ich als Journalist Informationen zugespielt bekomme, dann recherchiere ich mit als erstes, ob diese Informationen echt sind, und dazu muss ich genau wissen, von wem sie kommen. Das weiß ich bei wikileaks aber eben nicht. Journalisten können sich immer auf Quellenschutz berufen, aber sie selbst müssen mit ihrem Namen und offen für das einstehen, was sie veröffentlichen. Diesen Schritt wagt wikileaks offenbar nicht, oder nur sehr eingeschränkt.

Wikileaks faselt auf seiner Seite alles Mögliche über die eigene Qualität der Kontrolle und Überprüfung - doch wer kann das wirklich bestätigen? Auf der Seite stehen zwar Kontonummern, wo man Geld hinspenden kann - aber es steht da nicht mal ein Impressum! Hier wird eindeutig die journalistische Arbeit untergraben, und das ist sicherlich der grösste Kritikpunkt an der ganzen Geschichte: Es ist eben kein Journalismus sondern Sensationsmacherei von Wikileaks. Ich finde es auch richtig, dass viele Journalisten sich davon distanzieren. Die freie Presse ist eine gute Errungenschaft, doch davon ist Wikileaks weit entfernt.


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