Forum Soziales und Lebenshilfe Lebenshilfe Wie ich tatsächlich starb...

Lebenshilfe Wie ich tatsächlich starb...

RE: Wie ich tatsächlich starb...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.01.2021, 11:03:49

Hallo WurzelFluegel,

natürlich tut es mir Leid, wenn du das so siehst und deine Sichtweise ist ja auch nicht falsch.
Aber man muss alles auch im Kontext sehen.

Religion ist immer und ohne Ausnahme(!) mit das falscheste und gefährlichste, wozu ein Mensch imstande ist zu empfinden.
Wir wissen alle, dass Stehlen verboten ist. Also machen wir es nicht. Aber wenn ich mich in einem Moment unbeobachtet wähne, komme ich vielleicht doch in die Versuche, etwas zu stehlen.
Wenn mir aber jemand eintrichtert, dass es da oben jemanden geben würde, der alles sieht, kann ich solchen Blicken nicht entkommen.
Wie du unschwer erkennen kannst, "berührt" uns Religion auf einer ganz anderen Ebene.
Und genau das ist das Falsche daran.

Du kannst nicht nur von dir ausgehen und daraus auf alle schließen.
Ich habe nicht den geringsten Hauch eines Zweifels, dass du ein sehr intelligenter Mensch bist.
Aber das sind eben nicht alle. Du lebst hier in Deutschland, in einer friedlichen und einem der humansten Gesellschaften. Sicherlich warst du auch in anderen Ländern und hast andere Kulturen und Menschen kennengelernt. Trotzdem habe ich die Vermutung, dass du nicht wirklich erlebt hast, zu welchen Untaten Religionen Menschen verleiten.

Jede Gesellschaft, in der Religion als etwas Besonderes erachtet wird, in der Religion einen hohen Stellenwert hat, ist umso ferner von allem, was uns wichtig sein sollte. Güte, Verständnis, Humanismus, Gerechtigkeit, Empathie...
Und je geringer die Rolle einer Religion in einer Gesellschaft ist, umso freier, demokratischer und auch humaner ist solch eine Gesellschaft.

Es ist niemals richtig, sich einige Komponenten einer Religion auszusuchen und daraus auf alles andere zu schließen.
In jeder Religion steht, mehr oder weniger das gleiche drin.
Liebe deinen Nächsten, stehe den Schwachen und Benachteiligten bei, habe Güte...
Aber sieh dir die Länder an, in denen Religion Teil des Alltags ist.
Religion zerstört das Menschliche in uns. Es macht uns zu Sklaven, Untertanen und Ergebene einer Sicht, die nichts mit dem zu tun hat, was uns Menschen zu Menschen macht.
Sie spricht uns die Fähigkeit ab, selbst zu denken, zu handeln.
Sie zwingt uns in unmenschliche Regelungen und Gesetze.

Wenn du in diesem Moment etwas bisher nicht Gesehenes erfinden und entwickeln würdest, würden alle Staaten zu aller erst  auf dessen Verwertung im militärischen Sinne denken. 
Das ist auch der Grund, weshalb wir Menschen selbst so jemanden wie Jesus gekreuzigt haben.

Die ganzen Kinderschänder in den Kirchen gibt es auch in islamischen Ländern in den Moscheen.
Es gibt ganze Stadtteile in Israel, in denen sich Palästinenser nicht frei bewegen können, in denen sie, ganz offiziell und unverblümt, Menschen zweiter Klasse ohne Rechte behandelt werden.
Und solche Dinge basieren auf religiöse Überzeugungen.
Man kann sich das, gerade als Deutsche, nicht vorstellen.
Da herrschen Zustände, die teilweise noch schlimmer sind, als in den Ghettos des Dritten Reiches.
Und wir reden hier nicht von dem Zeitraum von 1933-1945!

Das Schlimmste daran ist eben auch, dass die Menschen, die anderen benachteiligen, sie offen misshandeln und als Unmenschen oder als Menschen niederer Klasse erachten und sie auch so behandeln, keinerlei Gewissensbisse haben. Mehr noch, sie sind der Meinung, nichts Unrechtes zu tun, ganz im Gegenteil, sogar richtig zu handeln, wie Gott es von ihnen auch erwartet.

Man darf Religion niemals nur aus seiner ganz eigenen Sicht betrachten. Man muss es auch immer als Ganzes sehen, eben weil auch deshalb, weil kaum etwas die Menschen so sehr bewegt und sie zu Dingen treibt, die man sonst niemals tun würde.
All diese Unmenschen, die anderen Menschen bei lebendigem Leibe die Köpfe abschneiden denken auch, dass sie richtig handeln.
All die Menschen, die auf den unzähligen Scheiterhaufen verbrannt wurden, wurden auch mit den Gedanken verbrannt, im Sinne einer Religion zu handeln.

Es tut mir wirklich Leid, wenn ich dich verletzt habe sollte. Es war und ist nicht meine Absicht!
Und vielleicht hätte ich das Wort "Idioten" auch mit "Naiven" schreiben sollen...

Um es hier nicht allzu lange zu machen, möchte ich mit den Worten meines Vaters beenden:
Halte dich von Leuten fern, die meinen, ihr Glaube und ihre Religion gäbe ihnen Kraft.
Es ist keiner weiter Weg von solch einer Ansicht zu dem, bei dem man anderen die schlimmsten Gräuel antut und nicht einmal das Gefühl dabei hat, etwas Schlechtes zu tun, sondern auch noch die Ansicht vertreten, im Sinne Gottes zu handeln.
 

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Wie ich tatsächlich starb...
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.01.2021, 12:42:58

Zitat: "Religion ist immer und ohne Ausnahme(!) mit das falscheste und gefährlichste, wozu ein Mensch imstande ist zu empfinden."

Das schreit nach einer besseren Definition in dem Sinne, dass geklärt werden muss, was Du unter Religion verstehst.

Das, was ich empfinde, ist nicht gleichzusetzen mit dem, was mir in der Kirche, Moschee oder wo auch immer gelehrt wurde.

margit
margit
Administrator

RE: Wie ich tatsächlich starb...
geschrieben von margit
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.01.2021, 12:42:58

@Ünal,

Zitat Ünal:
"Es gibt ganze Stadtteile in Israel, in denen sich Palästinenser nicht frei bewegen können, in denen sie, ganz offiziell und unverblümt, Menschen zweiter Klasse ohne Rechte behandelt werden. Und solche Dinge basieren auf religiöse Überzeugungen.
Man kann sich das, gerade als Deutsche, nicht vorstellen.
Da herrschen Zustände, die teilweise noch schlimmer sind, als in den Ghettos des Dritten Reiches.
Und wir reden hier nicht von dem Zeitraum von 1933-1945!"
Deine religiösen oder weltanschaulichen Erfahrungen sind Deine Privatangelegenheit.

Aber wenn es um Vergleiche geht, in denen die Geschichte als  Beleg hinzu gezogen wird, merke ich auf.

Ich widerspreche Deinem obigen Vergleich ganz entschieden.

Sicher ist die Lage vieler Palästinenser in Israel und in den von Israel besetzten Gebieten erbärmlich. Aber weißt Du eigentlich, was es bedeutet hat, in Deutschland während des Nationalsozialismus Jude zu sein?
Ziel aller Maßnahmen, auch der Zwangsghettoisierung war, alle jüdischen Menschen zu ermorden.

Ich gehe davon aus, dass Du in der Schule den Geschichtsunterricht, indem die widerlichste Seite der deutschen Geschichte behandelt wurde, nicht mitbekommen hast und darüber nur rudimentär Bescheid weißt.

Margit

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Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Wie ich tatsächlich starb...
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Mareike vom 15.01.2021, 14:23:30
"Religion ist immer und ohne Ausnahme(!) mit das falscheste und gefährlichste, wozu ein Mensch imstande ist zu empfinden."

Das schreit nach einer besseren Definition in dem Sinne, dass geklärt werden muss, was Du unter Religion verstehst.

Das, was ich empfinde, ist nicht gleichzusetzen mit dem, was mir in der Kirche, Moschee oder wo auch immer gelehrt wurde.
Ja, Mareike, es wäre sicherlich hilfreich, zu differenzieren zwischen  "Religion" und "Glaube". Kirchen und organisierte Religionen können tatsächlich Grauenvolles anrichten; wir erleben es seit Jahrtausenden. Der Glaube eines Menschen, den ich mit zum Intimsten zähle, das ein Mensch "leben" kann, ist dagegen eine andere Sache...

Lieben Gruss

DW

 
Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Wie ich tatsächlich starb...
geschrieben von Michiko
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.01.2021, 12:42:58


Religion zerstört das Menschliche in uns. Es macht uns zu Sklaven, Untertanen und Ergebene einer Sicht, die nichts mit dem zu tun hat, was uns Menschen zu Menschen macht.
Sie spricht uns die Fähigkeit ab, selbst zu denken, zu handeln.
Sie zwingt uns in unmenschliche Regelungen und Gesetze.


Um es hier nicht allzu lange zu machen, möchte ich mit den Worten meines Vaters beenden: Halte dich von Leuten fern, die meinen, ihr Glaube und ihre Religion gäbe ihnen Kraft.

geschrieben von Ünal
Lieber Ünal,

wir leben in D in einer Demokratie, wo es jedem Bürger erlaubt ist, einer Konfession anzugehören oder konfessionslos zu leben. Viele Menschen ziehen aus ihrem Glauben Zuversicht, die Kraft zum Leben und die Hoffnung, schwierige Zeiten zu bewältigen. Daran kann ich nichts Schlechtes finden.

Michiko
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Wie ich tatsächlich starb...
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.01.2021, 12:42:58

.............................
Wenn du in diesem Moment etwas bisher nicht Gesehenes erfinden und entwickeln würdest, würden alle Staaten zu aller erst  auf dessen Verwertung im militärischen Sinne denken. 
Das ist auch der Grund, weshalb wir Menschen selbst so jemanden wie Jesus gekreuzigt haben.

 

Hallo Ünal,

da bin ich anderer Meinung. Oder glaubst du, dass dieses momentan neue Impfverfahren im Kampf gegen das Corona Virus für militärische Zwecke entwickelt wurde?
Bei medizinischen Produkten würde ich generell deiner Meinung widersprechen.

Warum argumentierst du mit Jesus. Müsste man dazu nicht an Gott glauben?

Ciao
Hobbyradler

 

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Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Wie ich tatsächlich starb...
geschrieben von Mareike
als Antwort auf hobbyradler vom 15.01.2021, 14:56:37

Warum argumentierst du mit Jesus. Müsste man dazu nicht an Gott glauben?

Ciao
Hobbyradler

 
Eigentlich nicht. Man kann Jesus auch als Prophet sehen oder als vollkommener Mensch.
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Wie ich tatsächlich starb...
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Mareike vom 15.01.2021, 15:03:46

Hallo Mareike,

ich verstehe deine Antwort und bin nun gespannt was Ünal dazu schreibt.

Ciao
Hobbyradler
 

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Wie ich tatsächlich starb...
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Mareike vom 15.01.2021, 15:03:46

Warum argumentierst du mit Jesus. Müsste man dazu nicht an Gott glauben?

Ciao
Hobbyradler

 
Eigentlich nicht. Man kann Jesus auch als Prophet sehen oder als vollkommener Mensch.
Oder einfach als einen spirituellen Lehrer...
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Wie ich tatsächlich starb...
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Der-Waldler vom 15.01.2021, 15:18:13

Ünal beschrieb es so: "Übrigens, für mich selbst, der kein Christ ist, ist Jesus Christus der einzige, den ich als einen Propheten einer höheren Macht erachte, schätz und liebe."
 


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