Literatur Ben Hur Das Buch

Mareike
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Re: [off topic]
geschrieben von Mareike
als Antwort auf dutchweepee vom 23.06.2011, 01:25:19
Dat was limburgs - Nähe Heerlen. Zwischen Kerkrade und Maastricht varieren die Dialekte sehr stark, Zwischen Maastricht und Amsterdam natürlich noch viel mehr. Du hast jedoch nichts Wesentliches verpasst.Es ist ein Text zu einem Nikolauspäckchen mit der Überschrift: D´r knotterpot. Die Beschenkte glaubt, sie ist damit gemeint, aber der Schenker berichtet humorvoll, wie er es hasst surprises zu besorgen und entsprechend zu verpacken.
Es wird Zeit, dass Fritz seine Insel kriegt, wir haben uns sehr weit vom Historienroman/historischer Roman entfernt.
Gruß
Mareike
ehemaligesMitglied35
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Re: o.t.
geschrieben von ehemaligesMitglied35
als Antwort auf Mareike vom 22.06.2011, 16:08:57
Ich versuchs mal. Rekurierfutteral, oder Rekuriersäckle.


Guten Morgen, liebe Mareike!

Ist das eine Eigenbildung?
Ein Netzrechereche ergibt keine Treffer?

Oder holländisch: knotterpot


Was meint das wörtlich?

Pot verstehe ich als Topf, also Gefäß, in das man was rein tun kann; also auch Dose, Büchse, Paket, Schachtel.

knotter leite ich von knot = Knoten ab; knotter wäre also "verknotet", so wie ein Geschenkpaket durch Schnur, Bänder verschnürt ist.

Dann aber sehe ich den Zusammenhang zwischen; Nörgelsack, Rekuriersäckle und Geschenkpaket nicht.

Wie also?

Liebe Grüße
Mareike
Mareike
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Re: o.t.
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaligesMitglied35 vom 23.06.2011, 09:39:44
Zu Rekurierfutteral und Säckle: Eigen(ein)bildung

Zu knottern: knottern

Ich persönlich verbinde knotterpot mit dem Geräusch eines defekten Auspuffes oder mit einem stotternden brom(m)fiets. Habe aber noch keinen sprachwissenschaftlichen Beleg dafür gefunden.

Mareike

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ehemaligesMitglied35
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Re: o.t.
geschrieben von ehemaligesMitglied35
als Antwort auf Mareike vom 23.06.2011, 10:04:56
Zu knottern: knottern


Dann war ich auf einer falschen Fährte. Das deutsche Wort "knottern" kenne ich.

Es gibt auch die "Knotterdippe".

http://camille.kulando.de/

Schönen Feietag noch!

Und liebe Grüße
Fritz
Medea
Medea
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Re: o.t.
geschrieben von Medea
als Antwort auf ehemaligesMitglied35 vom 23.06.2011, 10:18:50
Knotter hieß ein Hund von Freunden -
das war ein dunkelbrauner wunderbarer Jagdhund.

Mareike
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Re: o.t.
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaligesMitglied35 vom 23.06.2011, 10:18:50
Bei uns Knotterdöppe:
Zu den Zeweäschde
gehört auch der
Knüüvert, das ist der verschlossene,
oft mürrische ältere
Mann, dessen Verwandter
datt Knotterdöppe ist.
Zeweäsch - Plattgeschichten

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ehemaligesMitglied35
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Re: o.t.
geschrieben von ehemaligesMitglied35
als Antwort auf Medea vom 23.06.2011, 10:21:41
Knotter hieß ein Hund von Freunden -
das war ein dunkelbrauner wunderbarer Jagdhund.


Das Wort "knottern" erinnert mit an eine Eigenart der deutschen Sprache; nämlich an die Bedeutungsänderung bei Wörtern.

So nimmt ein Verb bei gleichbleibendem Konsonantenbestand durch Vokalwechsel mancherlei Bedeutungen an.

kn -- ttern

knattern
knetter
knittern
knottern
knuttern
kneudern
knaudern
knoidern
kniedern

Eigenartigerweise werden von der Sprache nicht alle Möglichkeiten genützt. Dies ist aber eine probate Chance für Neuschöpfungen.

Ein weitere Beispiel:

l -- ben

laben
leben
lieben
loben
luben
leiben
lauben
loiben
leuben

Sprache ist ein faszinierenden Fänomen!

Gruß Fritz



omaria
omaria
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Re: o.t.
geschrieben von omaria
als Antwort auf ehemaligesMitglied35 vom 23.06.2011, 11:00:33
Das Wort "knottern" erinnert mit an eine Eigenart der deutschen Sprache; nämlich an die Bedeutungsänderung bei Wörtern.
geschrieben von FritzR

Im Münsterland sagt man auch noch knüttern oder knöttern, knüttrig/knöttrig,
was soviel wie *meckern*, beanstanden und/oder sich unwohl fühlen bedeutet...

omaria (will ja nicht knöttern!)
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Re: o.t.
geschrieben von ehemaligesMitglied35
als Antwort auf omaria vom 23.06.2011, 11:08:54
[quote=FritzR]Im Münsterland sagt man auch noch knüttern oder knöttern, knüttrig/knöttrig,
was soviel wie *meckern*, beanstanden und/oder sich unwohl fühlen bedeutet..


Danke, dass du mich an die Umlaute erinnertest!

Also heißt die Liste:


kn -- ttern

knattern
knetter
knittern
knottern
knuttern
kneidern
kneudern
knaudern
knoidern
kniedern
knättern
knöttern
knüttern
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Ben Hur das Buch
geschrieben von ehemaligesMitglied35
als Antwort auf ehemaligesMitglied35 vom 23.06.2011, 12:11:45
Um nochmals aufs Eingangsthema zu kommen:

So ist mir bei Ben Hur noch was aufgefallen. Wenn man den Film von 1959 mit Charlton Heson gesehen hat, so wird man sich erinnern, dass der fiese Messala an der Nabe seiner Quadriga scharfe Sägmesser angebracht hatte, mit denen er die Speichen seiner Gegner zerstörte und sie so zum Stürzen brachte.

Das ist eine Zutat Hollywoods. Im Buch ist es vielmer Ben Hur, der die Tatsache, dass seine Quadriga kleinere Räder hatte als die Messalas, dazu nutzte mit seiner Nabe, die zwar keine Messer hatte, aber dennoch Messalas Speichen zu zerstören imstande war. Messala stirbt im Buch übrigens nicht, sondern wird zum Krüppel, der nicht mehr gehen; genauso wie Simonides, der Schwiegervater Ben Hurs, den räömische Schergen folterten und zum Krüppel machten, um ihn zu bewegen, das Vermögen Ben Hurs Vaters, dessen Verwalrter Simonides war, rauszurücken. Das tat Simonides aber nicht, vielmehr vermehrte er es durch geschickte Geschäfte und überließ das hundertfach vermehrte Vermögen Ben Hur.

Spaßerhalber schaue man sich den wiki-Artikel zu dem Film an und lese.

Nur zwei Zitate:

Sergio Leone war während der Dreharbeiten erster Assistent von Wyler. Er berichtet, dass der Regisseur nach Fertigstellung der Kostüme und Kulissen eine historische wissenschaftliche Beraterin einlud, alles nach authentischen Gesichtspunkten zu überprüfen. Am Ende des Rundganges fragte Wyler sie: „Was soll ich machen, damit das noch echter wird?“ Die Expertin schüttelte den Kopf und meinte: „Man müsste alles verbrennen!“

Neben diesen historischen Ungenauigkeiten, welche in der filmischen Umsetzung Wylers gefunden werden können, sind es aber auch die schriftstellerischen Freiheiten des Romans selbst, welche fehlende geschichtliche Authentizität offenbaren.

Als Beispiel sei die Galeerensequenz erwähnt. In der Antike war die Galeerenstrafe unbekannt, denn römische Kriegsschiffe wurden von gut ausgebildeten und bezahlten Seesoldaten gerudert. Es bedeutet hartes Training und viel Geschick, eine große Galeere gleichmäßig zu rudern, und bei der Professionalität der römischen Armee wollte man nichts dem Zufall überlassen. Außerdem wurde zur Zeit Jesu zumeist nicht mehr gerammt. Octavians Admiral Agrippa hatte schon einige Jahrzehnte vor der Zeitenwende einen Rammschutz eingeführt.

Eine historische Unmöglichkeit, die ebenfalls auf den Roman von Wallace zurückgeht, ist die Beteiligung von zwei Mitgliedern der römischen Oberschicht an einem öffentlichen Rennen. Als Angehöriger der jüdisch-hellenistischen Oberschicht wäre es Ben Hur zwar möglich gewesen, Rennen zu fahren, doch nicht als Adoptivsohn eines römischen Konsuls, zumal er – laut Roman – unter dessen Augen schon im Circus Maximus gefahren sein soll. Bei dem Rennen gegen Messala kommt dann auch ein reines Phantasieprodukt zum Einsatz, ein „griechischer“ Wagen, dessen rotierende Sägemesser die Speichen des gegnerischen Wagens zerstören sollen.

Es existieren bekannte Mythen um die von dem berühmten Stuntman Yakima Canutt inszenierte Wagenrennszene: ein Stuntman sei dabei gestorben, jemand trage eine Armbanduhr und ein roter Ferrari parke an der Seite. Diese Annahmen treffen jedoch nicht zu. Allerdings erleiden sechs von neun gestarteten Gespannen einen Totalschaden, und dennoch erreichen vier das Ziel.


Inzwischen macht ,ir die Lektüre überhaupt keine Freude mehr. Ich quäle mich durch die letzten hundert Seiten.

Gruß

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