Literatur Ich lese gerade

Hallo Rispe,
ich habe das Literarische Quartett immer gerne gesehen, was vergleichbares gibt es wirklich nicht
mehr. 
An die Sendung mit dem Eklat  kann ich mich noch gut erinnern . Siegrid Löffler hat mir damals leid getan.
Reich -Ranicki konnte sehr rechthaberisch sein, was allerdings auch den Reiz der Sendung ausgemacht hat.
Eigentlich verstehe ich nicht warum Fr. Löffler ihm nicht auch mal die Meinung gesagt hat.
Die männlichen Anwesenden , allen voran Herr Karasek haben sich fein rausgehalten und ich hatte das Gefühl, dass sie noch ihren Spass dabei hatten. 
Fand ich nicht so schön......
Grizibella

Guten Tag, @tergea,,

ja,  meine Lesegewohnheiten haben sich mit zunehmendem Alter auch geändert. Habe ich früher fast nur Fach- und Sachbücher gelesen, und kaum Romane, hat sich das umgekehrt. Ich lese heute deutlich mehr Romane als früher, dafür aber kaum noch Fach- und Sachbücher. Unverändert ist meine Liebe zur Lyrik.

LG

DW

Ja, @Grizibella, Frau Löffler konnte einem damals fast leid tun. Aber sie ist eine so starke Persönlichkeit, dass man sie nicht bemitleiden muss, sie war Reich-Ranicki deutlich ebenbürtig und in ihrem literarischen Urteil manchmal überlegen. Er war eben durch und durch ein alter Macho (Karasek ebenso, deshalb sein Raushalten 😉) und Frau Löffler feministisch geprägt, daher rührte auch ein Teil des Eklats. Sie hat jedenfalls danach eine eigene Literaturzeitschrift mit Erfolg auf die Beine gestellt. Nur schade, dass sie jetzt so in der Versenkung verschwunden ist.
Ich habe aber jetzt mal nach ihr gegoogelt und einen neueren Artikel über sie gefunden, hier ist er:
„Ich habe mich jedem Kanondiktat entzogen“

Ich schaue mir sehr gerne die Sendung LiteraTOUR auf Servus TV an . Alfred Komarek und Theodora Bauer fahren mit ihrem kleinen roten Bus durch ganz Österreich und treffen spannende Autoren in ihrer Heimat zum Gespräch. Außerdem stellen sie aktuelle Bücher und das Neueste aus der Literaturszene vor.
Gibt es auch in der mediathek

Kürzlich sah ich erst die Folge mit Christoph Ransmayr, dessen Roman "Die letzte Welt" ich schon vor Jahren sehr spannend fand

 

haben sich eure lesegewohnheiten im alter auch so verändert?
früher hatte ich in jedem zimmer ein buch - ich las sozusagen im multitasking-modus.
heute hab ich schon was geschafft, wenn ich einen etwas umfangreicheren roman überhaupt zuende gelesen habe.
kann aber auch daran liegen, dass ich viel fachliteratur lese und auch viel e-books. und eben viel im www rumturne...

Ersteinmal herzlich Willkommen hier im Lesethread @tergea , schön das du nach einem kleinen Umweg auch hier gelandet bist.

Mir geht es da ähnlich wie @Der-Waldler ich habe früher auch wesentlich mehr Fachliteratur gelesen, heute habe ich meine selbsternannte "Pflichtlektüre" wie z.B. Literatur Nobelpreis-, deutscher Buchpreis- IMPAC und Pulitzerpreisgewinner. Die lese ich so nach und nach. 
Im Netz tummle ich mich dazu parallel auch immer, ich mache mir beim Lesen Notizen und recherchiere die dann. 
Oft lese ich auch 2 Bücher gleichzeitig, eins von meiner Liste und eins nur so.

@ Corgy 
danke für den Hinweiss aber Servus TV ann ich hier nicht empfangen.

bei mir hat sich auch einiges am Lesestoff geändert. Was ich aber noch nie als Vorgabe benutzt habe, sind all diese Ranking - Listen aus dem Spiegel usw -  da brauchte es schon immer sehr lange, bis ich von den Titeln überhaupt mal etwas in die Hand genommen habe. Aber ich lese gerne auch mal Bücherm weil sie einfach nur einen ulkigen Titel haben. 

"Jesus, die Milch ist alle" von Jonas Giebel ist ein Beispiel dafür. 

Klappentext:
»Hi, ich bin Jesus. Ich wohn’ jetzt hier.« Mit diesen Worten zieht Jesus eines Tages bei Jonas und seiner Freundin ein. Während sie gemeinsam durch die Pubs ziehen, Netflix schauen und Stimmung in den Seniorenkreis bringen, kann Jonas seinem Mitbewohner endlich die Fragen stellen, die ihm schon lange unter den Nägeln brennen: Wie findet Jesus eigentlich unsere Gottesdienste und Krippenspiele? Was sagt er zum Klimaschutz? Hat der Himmel eine Obergrenze und was hat es eigentlich mit dem Heiligen Geist auf sich? Das witzige Jesus-Buch eines jungen Pastors mit viel Tiefgang und Stoff zum Diskutieren — und einem ganz besonderen Überraschungsgast.

Hier eine Leseprobe

kannst Du denn auch nicht die mediathek aufrufen? Hier der Link

@corgy
das könnte mir wohl gefallen, denke ich. mir gefiel auch dieses "Jesus liebt dich" von... safier? ... gut!

Ich finde die Frage interessant (und auch die Antworten) ob man Änderungen im Leseverhalten im Alter an sich feststellt.

Früher wie heute möchte ich von einem AutorIn, der oder die mich begeistert, alles lesen, was verfügbar ist.
Als ich noch viele Bücher kaufte, waren mirGrenzen gesetzt. Zum einen finanzielle und zum anderen Platzprobleme. Da konzentrierte ich meine Lesewünsche dann auf einige ausgewählte Bücher.
Seit vielen Jahren bin ich Mitglied einer sehr gut geführten Bücherei, wo ich kostenlos Bücher ausleihen kann (gegen einen minimalen Mitgliedsbeitrag); die Bücherei ist von zwei Damen geführt, die selbst leidenschaftliche LeserInnen sind und wo auch gemeinsam über die Bücher diskutiert wird, die man schon gelesen hat oder lesen möchte.
Ausserdem lasse ich mich durch z.B. Denis SCheck inspirieren und nehme so manches Buch mit, das ich dann aber auch nach einem "Anlesen" wieder schliesse und zurückgebe, weil ich doch nicht den erhofften Zugang finde.
Wertvoll und wichtig ist für mich auch dieser Thread, wo ich im Laufe der Jahre schon viele gute Lesetips erhalten habe und oft auch von LeserInnen, wo ich dann feststelle, dass wir lesetechnisch auf einer Welle schwimmen.

Wo ich mich noch mehr veränderte, ist vermutlich meine Lust an Neuerscheinungen, jungen AutorInnen, weil mich interessiert, wie diese die Welt und die Zukunft und auch die Gesellschaft sehen.
Weniger interessiert bin ich an Romanen, die vor sehr langer Zeit erschienen sind, die ich schon mal gelesen habe, weil ich sehr selten Bücher mehrmals lese. DAfür gibt es zu viele interessante Neuerscheinungen. Olga