Literatur Literarischer Adventskalender
Das Weihnachtsliedchen von TM heißt vollständig so:
Weihnacht
O festlich Sternenzelt!
Du breitest dich ob meiner Einsamkeit
Und schirmest weithin die gesühnte Welt.
Sanft glitzerndes Gefild!
Dein Friedenszauber füllt mein ganzes Herz,
dass es von Rührung und Beschämung schwillt:
Oh weiße Weihnacht!
In mildem Leuchten liegt ein heilig Kind,
Des Lächeln alles Leid zu Glorie macht!
*
Es wurde von Thomas Mann im Umkreis der Arbeiten an "Buddenbrooks" verfasst. Am 23.12.1898.
*
Ein Übersetzung (in welche Srpache, ist hoffentlich erkennbar),
nicht von den Mannschen legitimiert,
lautet so:
De stertent van Weihnacht
O festively! U spreidt of mijn isolatie uit
en beschermt veel weg de gesuehntewereld.
Zacht glitzerndes Gefild!
Uw vredescharme vult mijn geheel hart
dat het van emotie en het shaming zwelt:
O witte consecrationacht!
Bij het milde heilig glanzen is een kind aangewezen,
glimlacht al verkeerd aan Glorie maakt!
**
TIPP: Einige andere, spaßhafte Übersetzungsübungen sind hier zu finden:
--
longtime
Weihnacht
O festlich Sternenzelt!
Du breitest dich ob meiner Einsamkeit
Und schirmest weithin die gesühnte Welt.
Sanft glitzerndes Gefild!
Dein Friedenszauber füllt mein ganzes Herz,
dass es von Rührung und Beschämung schwillt:
Oh weiße Weihnacht!
In mildem Leuchten liegt ein heilig Kind,
Des Lächeln alles Leid zu Glorie macht!
*
Es wurde von Thomas Mann im Umkreis der Arbeiten an "Buddenbrooks" verfasst. Am 23.12.1898.
*
Ein Übersetzung (in welche Srpache, ist hoffentlich erkennbar),
nicht von den Mannschen legitimiert,
lautet so:
De stertent van Weihnacht
O festively! U spreidt of mijn isolatie uit
en beschermt veel weg de gesuehntewereld.
Zacht glitzerndes Gefild!
Uw vredescharme vult mijn geheel hart
dat het van emotie en het shaming zwelt:
O witte consecrationacht!
Bij het milde heilig glanzen is een kind aangewezen,
glimlacht al verkeerd aan Glorie maakt!
**
TIPP: Einige andere, spaßhafte Übersetzungsübungen sind hier zu finden:
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longtime
Longtime,
ich habe gelesen, dass die Buddenbrocks neu verfilmt werden. Hab aber nicht
entdeckt, wann das in die Kinos oder TV kommt.
--
chris
Hallo Chris,
wenn ich mich nicht sehr irre, soll der neue Buddenbrooks-Film ab dem 25. Dezember 2008 in den Kinos laufen.
Ich warte auch gespannt auf den Film und werde ihn mir auf jeden Fall ansehen.
--
ursula
wenn ich mich nicht sehr irre, soll der neue Buddenbrooks-Film ab dem 25. Dezember 2008 in den Kinos laufen.
Ich warte auch gespannt auf den Film und werde ihn mir auf jeden Fall ansehen.
--
ursula
Wenn du eine Rezension des Films lesen willst - andere Rezensionen kritisieren auch den ungeheuren Textil- und Personalaufwand; es werden Verlgeiche mit Pilcher-Filmchen gezogen):
--
longtime
--
longtime
Es wird mir wohl, wie so oft gehen, dass dann das Buch den bleibenden
Eindruck hinterlassen hat und nicht der Film oder die TV-Serie.
Aber, das wird wohl nicht nur mir so gehen. Sicher werd ich mir den
Film angucken.
--
chris
Noch zu Thomas Mann
Textauszug aus seinem Essay "Lob der Vergänglichkeit"
"Die Beseeltheit des Seins von Vergänglichkeit gelangt im Menschen zu ihrer Vollendung. Nicht, daß er allein Seele hätte. Alles hat Seele. Aber die seine ist die wachste in ihrem Wissen um die Auswechselbarkeit der Begriffe "Sein" und "Vergänglichkeit" und um die große Gabe der Zeit. Ihm ist gegeben, die Zeit zu heiligen, einen Acker zu treulichster Bestellung auffordernd, in ihr zu sehen, sie als Raum der Tätigkeit, des rastlosen Strebens, der Selbstvervollkommnung, des Fortschreitens zu seinen höchsten Möglichkeiten zu begreifen und mit ihrer Hilfe dem Vergänglichen das Unvergängliche abzuringen.
Die Astronomie, eine große Wissenschaft, hat uns gelehrt, die Erde als ein im Riesengetümmel des Kosmos höchst unbedeutendes, selbst noch in ihrer eigenen Milchstraße ganz peripher sich umtreibendes Winkelsternchen zu betrachten. Das ist wissenschaftlich unzweifelhaft richtig, und doch bezweifle ich, daß sich in dieser Richtigkeit die Wahrheit erschöpft. In tiefster Seele glaube ich - und halte diesen Glauben für jede Menschenseele natürlich -, daß der Erde im Allsein eine zentrale Bedeutung zukommt. In tiefster Seele hege ich die Vermutung, daß es bei jenem "Es werde", das aus dem Nichts den Kosmos hervorrief, und bei der Zeugung des Lebens aus dem anorganischen Sein auf den Menschen abgesehen war und daß mit ihm ein großer Versuch angestellt ist, dessen Mißlingen durch Menschenschuld dem Mißlingen der Schöpfung selbst, ihrer Widerlegung gleichkäme.
Möge es so sein oder nicht so sein - es wäre gut, wenn der Mensch sich benähme, als wäre es so."
welling
Textauszug aus seinem Essay "Lob der Vergänglichkeit"
"Die Beseeltheit des Seins von Vergänglichkeit gelangt im Menschen zu ihrer Vollendung. Nicht, daß er allein Seele hätte. Alles hat Seele. Aber die seine ist die wachste in ihrem Wissen um die Auswechselbarkeit der Begriffe "Sein" und "Vergänglichkeit" und um die große Gabe der Zeit. Ihm ist gegeben, die Zeit zu heiligen, einen Acker zu treulichster Bestellung auffordernd, in ihr zu sehen, sie als Raum der Tätigkeit, des rastlosen Strebens, der Selbstvervollkommnung, des Fortschreitens zu seinen höchsten Möglichkeiten zu begreifen und mit ihrer Hilfe dem Vergänglichen das Unvergängliche abzuringen.
Die Astronomie, eine große Wissenschaft, hat uns gelehrt, die Erde als ein im Riesengetümmel des Kosmos höchst unbedeutendes, selbst noch in ihrer eigenen Milchstraße ganz peripher sich umtreibendes Winkelsternchen zu betrachten. Das ist wissenschaftlich unzweifelhaft richtig, und doch bezweifle ich, daß sich in dieser Richtigkeit die Wahrheit erschöpft. In tiefster Seele glaube ich - und halte diesen Glauben für jede Menschenseele natürlich -, daß der Erde im Allsein eine zentrale Bedeutung zukommt. In tiefster Seele hege ich die Vermutung, daß es bei jenem "Es werde", das aus dem Nichts den Kosmos hervorrief, und bei der Zeugung des Lebens aus dem anorganischen Sein auf den Menschen abgesehen war und daß mit ihm ein großer Versuch angestellt ist, dessen Mißlingen durch Menschenschuld dem Mißlingen der Schöpfung selbst, ihrer Widerlegung gleichkäme.
Möge es so sein oder nicht so sein - es wäre gut, wenn der Mensch sich benähme, als wäre es so."
welling
21. Dezember
Der Unterschied zwischen dem beinahe richtigen Wort
und dem richtigen Wort ist so groß wie der
zwischen einem Glühwürmchen und dem Blitz.
(Mark Twain)
In diesem Zusammenhang zwei Aphorismen von Karl Kraus:
- Wer nichts der Sprache vergibt, vergibt nichts der Sache
- Die Sprache ist die Mutter, nicht die Magd des Gedankens
welling
- Wer nichts der Sprache vergibt, vergibt nichts der Sache
- Die Sprache ist die Mutter, nicht die Magd des Gedankens
welling
Gruß an die Mitsprachler:
Ja, da lassen sich noch viele, kleine Sprachkunstwerke hinzuordnen, die Schwätzern Nachdenklichkeit verordnen könnten (wenn sie sie verstehen würden):
Z.B. von Stanislaw Jerzy Lec
"Die Uhr schlägt. Alle.“
"Am Anfang war das Wort – am Ende die Phrase."
"Der Anker ist das Symbol der Hoffnung. An einer Kette."
„Sie betrachten mich durch ein Vergrößerungsglas: um mich kleinzukriegen.“
(Aus: _St. J. L.:„Unfrisierte Gedanken“)
*
Einer der schönsten Aphorismen von Lec, dessen Nachnamen ich gerne als "Lex" schreibe:
„Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit!“ - Aber wie gelangen wir zu den Tätigkeitswörtern?
--
longtime
Ja, da lassen sich noch viele, kleine Sprachkunstwerke hinzuordnen, die Schwätzern Nachdenklichkeit verordnen könnten (wenn sie sie verstehen würden):
Z.B. von Stanislaw Jerzy Lec
"Die Uhr schlägt. Alle.“
"Am Anfang war das Wort – am Ende die Phrase."
"Der Anker ist das Symbol der Hoffnung. An einer Kette."
„Sie betrachten mich durch ein Vergrößerungsglas: um mich kleinzukriegen.“
(Aus: _St. J. L.:„Unfrisierte Gedanken“)
*
Einer der schönsten Aphorismen von Lec, dessen Nachnamen ich gerne als "Lex" schreibe:
„Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit!“ - Aber wie gelangen wir zu den Tätigkeitswörtern?
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longtime
22. Dezember
Weihnachten
Bäume leuchtend, Bäume blendend,
Überall das Süße spendend,
In dem Glanze sich bewegend,
Alt und junges Herz erregend -
Solch ein Fest ist uns bescheret,
Mancher Gaben Schmuck verehret;
Staunend schaun wir auf und nieder,
Hin und her und immer wieder.
Aber, Fürst, wenn dir's begegnet
Und ein Abend so dich segnet,
Dass als Lichter, dass als Flammen
Vor dir glänzten allzusammen
Alles, was du ausgerichtet,
Alle, die sich dir verpflichtet:
Mit erhöhten Geistesblicken
Fühltest herrliches Entzücken.
(Johann W. v. Goethe)
Zitat:
Ei, bin ich denn darum achtzig Jahre alt geworden, daß ich immer dasselbe denken soll? Ich strebe vielmehr, täglich etwas anderes, Neues zu denken, um nicht langweilig zu werden. Man muß sich immerfort verändern, erneuen, verjüngen, um nicht zu verstocken.
Johann Wolfgang von Goethe