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Plaudereien Ein halbes Jahrhundert die "Pille der Freiheit"

luchs35
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Re: Ein halbes Jahrhundert die "Pille der Freiheit"
geschrieben von luchs35
als Antwort auf loretta vom 15.05.2010, 21:27:11
Und zurück zum Thema: Die Zeitungen überschlugen sich fast vor Lobeshymnen auf eine kleine Pille, die die Wahlfreiheit *Kinder ja oder nein* brachte . Viel Lob und Ehre für das kleine Ding, das angeblich die Frau von Heim und Herd erlöste , von ihrem biologischen Schicksal befreite und sexuelle Gleichberechtigung brachte, aber auch Throbosen verursachen kann und der weiblichen Libido nicht unbedingt förderlich ist.

Die Behauptungen stimmen jedoch nur, wenn man davon ausgeht, dass Kinderkriegen eine weibliche Angelegenheit und es allein die Aufgabe der Frau ist , sich mit ihrer Schwangerschaft auseinanderzsetzen, sie evtl. zu vermeiden oder die entsprechenden Veränderungen zu tragen.
Ist es aber nicht! In der Regel entstehen auch im Jahr 2010 die Schwangerschaften mit männlicher Beteiligung, und hier sind die Konsequenzen auch 50 Jahre nach der Erfindung noch immer ungleich verteilt.
Die Frau kann sich zwar zwischen Karriere und Familie entscheiden. Beides gibt es aber nicht ohne Einbussen, und das unterscheidet nach wie vor zwischen Mann und Frau.

Dagegen müsste eine Pille erfunden werden!
ehemaligesMitglied42
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Re: Ein halbes Jahrhundert die "Pille der Freiheit"
geschrieben von ehemaligesMitglied42
als Antwort auf dutchweepee vom 14.05.2010, 11:43:00
ja ja der osten da war eben alles ganz anders! Ich bin Deutsche,nicht unbedingt stolz darauf eine zu sein, aber immer das Gewäsch Ost- West, kotzt mich an, mal ganz brutal ausgedrückt.
Nun mal wieder ran, alle die so gerne streiten. Und eigentlich nicht wissen ob sie Ost oder Westen unterscheiden. Auf der Landkarte in der Schule war osten rechts, westen links, oh man was sagt das aus???
ich mag den ST als Spass, nichts weiter, den habe ich hier!!!
loretta
loretta
Mitglied

Re: Ein halbes Jahrhundert die "Pille der Freiheit"
geschrieben von loretta
als Antwort auf ehemaligesMitglied42 vom 17.05.2010, 11:59:02

Moin, Paris1

ein freundlicher Hinweis sei mir gestattet OST-WEST-Achse

loretta

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ehemaligesMitglied42
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Re: Ein halbes Jahrhundert die "Pille der Freiheit"
geschrieben von ehemaligesMitglied42
als Antwort auf loretta vom 17.05.2010, 12:06:03
lach sage mal axt, ist besser, die würde ich allen die immer ost west heraufbeschwören am liebsten gegen den kopf knallen, gehörst du auch dazu? dann komm ducke dich
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
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Re: Ein halbes Jahrhundert die "Pille der Freiheit"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf luchs35 vom 16.05.2010, 20:16:02
„Im Verlauf eines „normalen“ Frauenlebens galten 15 Schwangerschaften, zehn Geburten und etwa sechs überlebende Kinder noch bis in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts als normal“ (Gynäkologe DDr. Christian Fiala, der das Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch in Wien aufgebaute.) „Wer sich ansieht, mit welch unglaublicher Verzweiflung die Menschen über Jahrhunderte versucht haben, ihre Fruchtbarkeit zu kontrollieren, wird sich bewusst, wie viel Glück wir haben, heute zu leben, in einer Zeit, in der wir unserer Fruchtbarkeit nicht mehr hilflos ausgeliefert sind, sondern selbst kontrollieren können. Erst dies hat uns ermöglicht, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.“

Übrigens trieben früher die Reichen und Schönen keineswegs ab, da zu gefährlich... ein kleiner längerer Auslandaufenthalt mit Gouvernante....

Ja, und für das gewöhnliche Volk blieben die Engelmacherinnen.



ehemaligesMitglied42
ehemaligesMitglied42
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Re: Ein halbes Jahrhundert die "Pille der Freiheit"
geschrieben von ehemaligesMitglied42
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.05.2010, 12:31:16
hast gut gegoogelt

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2.Rosmarie
2.Rosmarie
Mitglied

Re: Ein halbes Jahrhundert die "Pille der Freiheit"
geschrieben von 2.Rosmarie
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.05.2010, 12:31:16
Ja, Mart, genauso muss es gewesen sein!

Wie viele einfache Frauen mussten jedes Jahr ihr Kind bekommen, auch weil ihr Mann auf seinen ehelichen Ansprüchen bestand und die Kirche keine Verhütung zuließ!

Die Verzweiflung der Frauen war oft sehr groß.

Meine alte Tante, ein Ex-Bäurin von fast 90, erinnert sich sehr gut an dieses Problem. Ihr Mann war zwar "vernünftiger" und achtete, obwohl er ein sehr konservativer und gläubiger Katholik war, trotzdem darauf, dass nach drei Kindern kein viertes mehr kam (Kondome).

Aber in vielen Familien war das nicht so...
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Ein halbes Jahrhundert die "Pille der Freiheit"
geschrieben von luchs35
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.05.2010, 12:31:16
Gut, dass du auch an diesen Aspekt erinnerst, Mart. Meine Grossmutter gebar 12 Kinder, aber nur sechs überlebten , die andern erlebten das 3. Jahr nicht. Nicht zu vergessen auch die vielen Babies, die aus Verzweiflung umgebracht wurden, kaum dass sie geboren waren, Mütter, die der Missachtung der Gesellschaft ausgesetzt waren, wenn sie uneheliche Kinder zur Welt brachten.
Man könnte die die Liste noch beliebig fortsetzen. Erst dann wird wirklich bewusst, wieviel menschliches Elend die Pille verhinderte, die der Chemiker Carl Djerassi den Frauen in die Hand gab und sie von dem Damoklesschwert einer ungewollten Schwangerschaft befreite.

Luchs
Re: Ein halbes Jahrhundert die "Pille der Freiheit"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf luchs35 vom 16.05.2010, 20:16:02
Die Vor-und Nachteile der Pille wurden hier schon x-mal erwähnt, deshalb möchte ich nur kurz anmerken, dass meine Frau jede damals nur erhältliche Pille ausprobierte, aber keine vertragen hat. Sie wurde depressiv, nahm an Gewicht enorm zu, ohne mehr zu essen wie früher und mit dem Sex war es auch ziemlich vorbei.
Ein paar meiner früheren Kolleginnen ließen sich, nachdem sie die gewünschten Kinder geboren hatten, die Eileiter durchtrennen. Sie waren glücklich darüber, konnten sie doch auch mal nach Belieben die Pfade der Tugend verlassen, ohne Probleme zu bekommen...
Einige Männer, ebenfalls Kollegen, ließen sich sterilisieren, ohne es ihren Frauen mitzuteilen. Sie waren von nun an sehr "aktiv" in fremden Betten...
Wenn deren Frauen nun schwanger geworden wären, hätten sie natürlich die "Bösen" überführen können...
Aber ist diese "Freiheit" wirklich erstrebenswert???
Gruß aras
2.Rosmarie
2.Rosmarie
Mitglied

Re: Ein halbes Jahrhundert die "Pille der Freiheit"
geschrieben von 2.Rosmarie
als Antwort auf luchs35 vom 17.05.2010, 13:07:12
Luchs, dir stimme ich auch voll zu.

Es ist wichtig, sich einmal klar zu machen, wie diese vielen Kinder damals in den meisten Fällen aufwuchsen. Die meisten Fälle waren nämlich sicher diejenigen Kinder, die in ärmlichen Verhältnissen groß werden mussten, schlecht ernährt, in schlechten hygienischen Verhältnissen, in eisigen Schlafzimmerchen zu mehreren in einem Bett oder in überfüllten, verrauchten Küchen, in denen auch ständig die Windeln der Jüngsten getrocknet wurden.

Ganz sicher ging es unter diesen Umständen als Regelfall auch nicht liebevoll und geduldig oder gar förderlich für Kinder zu. Nein, die Eltern waren überarbeitet, nervös, gereizt, aggressiv durch die drangvolle Enge, verzweifelt, von Krankheiten gebeutelt, ständig mit dem Tod auf du und du...

Wenn man an die Pille denkt, sollte man meiner Meinung nach auch daran denken, wie viel derartiges Leid so manchem Kind erspart wurde - und den Erwachsenen auch.

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