Plaudereien goldene Hochzeit - keine Feier - Scheidung

Liebe woelfin,

wenn dir dein Gewissen schlechtes um die Ohren haut kann ich nur raten hör auf dein Gewissen.

Aber davon mal abgesehen jeder Mann, jede Frau die so ein Ereignis noch nicht selbst erlebt hat kann dazu sowieso keinen Rat geben. und als zweites geht Jede / Jeder anders mit so einer Situation um.

Mich hat diese, deine Frage jedoch dazu gebracht sie einmal offen mit meiner Partnerin zu diskutieren bevor so ein Fall, der ja urplötzlich kommen kann, zu besprechen.

Ich fand es gut wie Fau Olga dies mit ihrem Freund offen besprochen und geklärt hat. Das sollten wir auch als Ehepartner tun, denn dann braucht man im Fall des Falles kein schlechtes Gewissen zu haben zumal sich dann die Situation nochmals für den zu Pfelgenden als auch für die Pflegerin / Pfleger noch mals anders darstellt.

Pfelgen muss Mann bzw. Frau auch können.

Liebe Woelfin ich muss oft an euer Schicksal denken und mache mir so meine Gedanken. Wünsche dir noch eine gute Zeit und freue mich dass du / ihr einen gangbaren Weg gefunden habt.

Liebe Grüße youngster

Upps Woelfin, das ist eine Frage.........die nicht so einfach mit einem JA oder NEIN zu beantworten ist!
Meine Meinung, weil mein Gewissen es wahrscheinlich nicht anders zuließe, wäre erst einmal NEIN, aber nicht um jeden Preis, denn der " gesunde " Partner ist kein Sklave und kein Fußabtreter, ideal wäre wenn man ein Übereinkommen mit Regeln schaffen könnte, die dem zu Pflegenden trotzdem ein gutes und gesichertes Leben im gewohnten Familienkreis sichern würden, aber.......das gleiche Recht hat auch der Partner, es muß genügend Freiraum geschaffen werden, daß der gesunde Partner Möglichkeiten der Entspannung, Erholung, Ablenkung, JA und auch Vergnügen gehört dazu, erhält!
In einer Beziehung, die noch innig genug ist, erübrigt sich das oftmals, weil der gesunde Partner emotional nicht so unter Stress gestellt ist, während es in einer Beziehung, in der die Trennung durch den " Schicksalsschlag " bis jetzt vielleicht verhindert wurde, ganz anders aussieht, überhaupt, wenn sich durch die krankheitsbedingte psychische Veränderung, meintwegen Wutanfälle, Agressivität, Ungeduld, notorische Besserwisserei usw. noch zusätzlich eingestellt haben! Die Pflege " am Mann " oder " an der Frau " ist physisch schon so belastend, daß die Psyche nicht auch noch mit diesen Dingen überfrachtet und überlastet werden dürfte, das geht nicht lange gut, da kann man schnell selber zum Pflegefall werden, dreht durch oder sonst noch was, und damit ist niemandem geholfen, da ist dann eine Trennung für alle Beteiligten besser und gesünder! Und in so einem Fall muß man sich auch kein schlechtes gewissen machen!

Edita

BRAVO Edita!
Genauso hätte ich meine Meinung formuliert.

Liebe Woelfin, ich verstehe Dein Dilemma allzu gut.
25 Jahre lang habe Ehepaare erlebt und begleitet, wo ein Partner an MS erkrankt war.
Nicht selten musste der gesunde Partner vor dem erkrankten gehen.
Immer und immer habe ich genau das vertreten was Edita sehr gut beschreibt und mir dabei manchmal den Mund fusselig geredet:
der pflegende Angehörige braucht einfach Freiraum um Kraft zu tanken!
Und zwar ohne auch nur den Hauch eines schlechten Gewissens!
Ich muss gestehen, dass ich diesen Idealzustand nur bei einem einzigen Ehepaar beobachtet habe.
Mit Freude habe ich gesehen, dass die erkrankte Ehefrau ihren Mann zum Tanzen schickte und in Kur ging, nur damit er sich von der anstrengende Pflege erholen konnte.
Das war Liebe mit viel Klugheit gepaart.

Natürlich war bei den anderen Erkrankten ganz viel Angst vor dem Verlassen werden. Aber genau diese Angst wirkte wie Daumenschrauben.
Wenn ein gesunder Partner das Handtuch warf konnte ich das nicht verurteilen.

Wenn alles Reden nichts nützt und der Partner nicht einsichtig ist, so ist das sein Problem,

findet Malinda

@ Pschroed, Youngster, Edita und Malinda

Herzlichen Dank für Eure Antworten. Ihr habt mir einiges zum Nachdenken aufgetragen. Es ist gut, auch einmal die Sichtweise Unbeteiligter zu erfahren, denn sonst drehe ich mich mit meinen eigenen Gedanken ständig im Kreise.

Ich will mich jetzt hier nicht öffentlich noch weiter dazu äußern. Das wäre dann eher ein Thema für den Kummerkasten. Aber soweit bin ich noch nicht.

Jetzt haue ich mir erst einmal einen Marsriegel hinter die Kiemen. Nervennahrung. Man gönnt sich ja sonst nix.

Euch einen lieben Abendgruß,
woelfin

@woelfin

Wäre es richtig, einen pflegebedürftig gewordenen Partner, mit dem das Zusammenleben schon vor der Pflegebedürftigkeit immer schwieriger wurde, zu verlassen, um sich selbst noch ein paar gute Jahre zu gönnen?

---
BG Heide

Ich habe mir erlaubt, diesen Satz, der mir ziemlich aufstieß, fett zu drucken.

Mein Ex war und ist immer noch kein Pflegefall, trotz mehrfacher Krebs- und Metastasen-OP's! Und ich habe ihn nicht verlassen, weil ich mir noch ein paar "gute" Jahre gönnen wollte! Ich habe viel Zeit gebraucht, um in Ruhe alleine leben zu können, endlich ohne Angst vor ihm!

Ich war am Ende meiner Kräfte, weil er immer fieser mir gegenüber wurde, mich täglich schon beim Aufstehen attackierte. Ich hatte Bluthochdruck, mein Körper reagierte mit Schmerzen überall und dennoch war kein Reden mit ihm möglich. In seiner Gegenwart schwieg ich nur noch, egal ob allein mit ihm oder mit Bekannten. Er überzog mich immer wieder mit hässlichen Streitereien, die er selbst vom Zaun brach, die aber völlig überflüssig waren. Irgendetwas richtig stellen ließ er nie zu, flippte dann aus, weil er doch immer Recht hatte!

Ich habe zuletzt den Raum verlassen, wenn er ihn betrat, weil ich augenblicklich so einen trockenen Hals bekam, dass ich kaum noch atmen konnte. Da war seinerseits oft genug so ein stechender Blick, dass ich dachte: wenn Blicke töten könnten, lägst du jetzt hier!

Und das alles nur, weil ich geglaubt hatte, wenn man einmal das Versprechen gegeben hat, "in guten wie in schlechten Tagen", dann müsse man das auch halten.

Während meiner ersten Tachykardie kämpften die Ärzte in der Kurklinik stundenlang, bis sich mein Zustand wieder normalisierte und dann sollte ich in eine Herz-Spezialklinik. Bei meiner zweiten Tachykardie ließ er mich einfach liegen, kümmerte sich überhaupt nicht und ging für Stunden in seinen Hobbykeller. Er hatte doch gesehen, dass ich kaum noch Kraft hatte, mich für's Bett auszuziehen, am ganzen Körper zitterte, was nicht aufhören wollte, keine Stimme mehr zur Bitte, mir zu helfen ...

In meinem neuen Leben habe ich umgehend in einer notariellen Patientenverfügung festgelegt, dass er, sollte es mir irgendwann einmal so schlecht gehen, dass ich ein Pflegefall wäre, mich niemals in die Finger bekommt! Ich kann sein Verhalten zuletzt mir gegenüber und seiner Mutter gegenüber nicht aus dem Kopf bekommen.
nnamttor44

Der Fairnesshalber muss ich erwähnen, dass der von Dir zitierte Satz von mir stammte, nicht von Heide.

Meiner Frage liegt eine andere Situation zugrunde, als Du sie erlebt hast. Wenn Du etwas darüber erfahren möchtest, bin ich gerne bereit, Dir per PN darüber zu berichten. Lass es mich einfach wissen.

LG,
woelfin

nnamttor44

Wer in einem öffentlichen Forum so gehässig über den Ehepartner herzieht, ihn sogar als Psychopathen ( in einem anderen Thread ) bezeichnet, ist sicher auch nicht geeignet den kranken Partner zu pflegen.
Du bist so voller Hass, warum willst du dich nicht scheiden lassen?
Das wäre sicher besser, denn ein echter Schlussstrich würde dir vielleicht Frieden bringen.Befreie dich von den unsichtbaren Ketten, die dich immer noch an ihn binden.

Ich stelle oft fest, dass Ehepaare aufhören miteinander zu reden. Sie erzählen sich nichts mehr über ihre Wünsche und Bedürfnisse, über ihren Ärger, ihre Freuden, ihre Vorstellungen der Zukunft. Sie interessieren sich nicht mehr für den Partner.
Die " Beziehung " endet.

Dann sollte man sich auf jeden Fall trennen, das ist besser als stumm nebeneinander her zu leben, egal wie alt man ist.
Mit jemanden zu leben, den man nicht mehr mag, schürt Hassgefühle, die schlimmer werden, wenn man dann auch noch den kranken Partner versorgen soll.
Das ist dann für beide Partner Horror pur.

Pflegen kann man nur jemanden, für den man gute , liebevolle Gefühle hat, und auch das ist dann schon schwer genug.

hannes

Danke für die "aufschlussreichen" Kommentare !!! Habe mir "lange überlegt" ob ein Antwort überhaupt "nötig ist" ???!!!
Ich habe N U R positive Erfahrungen gemacht + mein verstorbener "Ehemann" war mein "Schulschatz" !!! Aber die "Ausnahme" bestätigt die Regel + ich möchte mit "Keiner noch sooo glücklichen tauschen" !!!

Herzlichen Gruss + einen "stimmigen" ALLTAG !!!

So macht jeder seine eigenen Erfahrungen und kann nur aus diesen heraus seine ureigensten Entscheidungen treffen. Und niemand hat das Recht, deshalb über ihn zu urteilen.

LG,
woelfin

So könnte es in der Hölle aussehen, zumindest war es eine Art Vorhölle. Gut, dass Du es überstanden hast.