Plaudereien Nachdenken über die Langeweile
Nein, über Langeweile will ich nicht nachdenken. Ich habe keine Langeweile, wünschte schon, ich hätte sie mal, es müßte ein angenehmer Zustand sein, oder nicht?
Auch als Kind sagte ich nie "Och, mir ist langweilig", wie ich es manchmal von meinen Enkeln höre. Komisch, für mich gibt es einfach keine Langeweile, und das ist gut so.
LG KarinIlona
Auch als Kind sagte ich nie "Och, mir ist langweilig", wie ich es manchmal von meinen Enkeln höre. Komisch, für mich gibt es einfach keine Langeweile, und das ist gut so.
LG KarinIlona
Muse haben,
LG Roswitha
Haben Sie wirklich eine "Muse" (oder doch besser Muße?). Die Muse ist ja zuständig für Dichter, Komponisten, andere Künstler, damit denen was einfällt - ist das bei Ihnen auch so? Olga
LG Roswitha
Haben Sie wirklich eine "Muse" (oder doch besser Muße?). Die Muse ist ja zuständig für Dichter, Komponisten, andere Künstler, damit denen was einfällt - ist das bei Ihnen auch so? Olga
Hallo, ich bin ganz neu hier und finde dieses Thema auch sehr spannend. "Langweile" heißt ja vielleicht zunächst mal nur: eine lange Weile und deshalb ist für mich die traditionsreiche negative Auslegung zu hinterfragen. In anderen Kulturen gehört die Muße ( die für mich auch eine Muse ist ) zum Alltag. Ich lerne aus dem Verhalten meiner Mutter (92 J.), dass Müßiggang aller Laster Anfang ist. Sie achtet peinlichst genau darauf, von niemandem beim Nickerchen erwischt zu werden.
Das gibt mir zu denken. Ich sehe, wie diese Regel sie verkrampft und anstrengt. Auch von mir erwartet sie, dass ich niemals rumsitze, weil ich dann keine gute Hausfrau bin, keine gute Mutter, und...und.... Ich akzeptiere ihre Meinung. Sie zeigt mir aber gleichzeitig deutlich, dass diese ständige Umtriebigkeit mir nicht gut tut. Wenn ich mich gezielt in meinen Ohrensessel setze und einfach nichts tue, überfällt mich zunächst eine kribbelige Unruhe und ich möchte sofort wieder aufspringen, aber dann, nach einer Weile kann ich mich entspannen und diese Ruhe in mir verschafft mir ein heiter gelassenes Gefühl. Ich höre die Uhr ticken, ich sehe einer Fliege zu, ich rieche den Duft des frisch gemähten Rasens und in dem Moment weiß ich, dass ich nicht noch ein Kleid brauche oder nicht in die Kneipe muß, um mich zu amüsieren....und....und....
Ich hoffe, dass mein Beitrag eine Ergänzung zu den hier geschriebenen Ansichten sein kann und würde mich freuen, von Euch zu hören.
Mahisha
Das gibt mir zu denken. Ich sehe, wie diese Regel sie verkrampft und anstrengt. Auch von mir erwartet sie, dass ich niemals rumsitze, weil ich dann keine gute Hausfrau bin, keine gute Mutter, und...und.... Ich akzeptiere ihre Meinung. Sie zeigt mir aber gleichzeitig deutlich, dass diese ständige Umtriebigkeit mir nicht gut tut. Wenn ich mich gezielt in meinen Ohrensessel setze und einfach nichts tue, überfällt mich zunächst eine kribbelige Unruhe und ich möchte sofort wieder aufspringen, aber dann, nach einer Weile kann ich mich entspannen und diese Ruhe in mir verschafft mir ein heiter gelassenes Gefühl. Ich höre die Uhr ticken, ich sehe einer Fliege zu, ich rieche den Duft des frisch gemähten Rasens und in dem Moment weiß ich, dass ich nicht noch ein Kleid brauche oder nicht in die Kneipe muß, um mich zu amüsieren....und....und....
Ich hoffe, dass mein Beitrag eine Ergänzung zu den hier geschriebenen Ansichten sein kann und würde mich freuen, von Euch zu hören.
Mahisha
Das kann nicht wahr sein
Mahischa
du lässt sich terrorisieren!!!Ich und noch einige machen das Gegenteil davon was von uns erwartet ist.
Nichts konventionelles gefiel uns, das sind nur falsche Chips in Köpfe---wie sollte sich ein Mensch verhalten, als wäre das ein Gesetz
. Nein und nein!! Wir gehen zum Grenze des Gesetzes und beunruhigen unsere Nacharinnen und Bekannte Hausfrauen für welcher ist das Heilligtum von
Morgens bis Nacht in Haus und Garde schuften bis Sie mit Demenz sowieso beenden müssen diese geistlose Tätigkeiten.
Nasti
Mahischa
du lässt sich terrorisieren!!!Ich und noch einige machen das Gegenteil davon was von uns erwartet ist.
Nichts konventionelles gefiel uns, das sind nur falsche Chips in Köpfe---wie sollte sich ein Mensch verhalten, als wäre das ein Gesetz
. Nein und nein!! Wir gehen zum Grenze des Gesetzes und beunruhigen unsere Nacharinnen und Bekannte Hausfrauen für welcher ist das Heilligtum von
Morgens bis Nacht in Haus und Garde schuften bis Sie mit Demenz sowieso beenden müssen diese geistlose Tätigkeiten.
Nasti
Re: Nachdenken über die Langeweile
Liebe Mahisha,
kann nur kurz schreiben da mein rechter Arm dick verbunden ist (nur bis heue Abend), aber möchte dich doch ermutigen:
Gönne dir doch ein wenig wohltuende Langeweile...
...und sei willkommen im Forum.
Miriam
kann nur kurz schreiben da mein rechter Arm dick verbunden ist (nur bis heue Abend), aber möchte dich doch ermutigen:
Gönne dir doch ein wenig wohltuende Langeweile...
...und sei willkommen im Forum.
Miriam
Oh nein, liebe Nasti, ich achte nur die Ansichten jedes Menschen. Ich höre aufmerksam zu und finde dann meinen ganz persönlichen Weg. Da habe ich mich wohl unklar ausgedrückt, sei hier versichert: Ich bin in meiner Seele so frei, wie ich früher nie war.
Ich kämpfe einfach nicht mehr gegen die Aufgaben, die mir das Leben stellt. Ich weiß inzwischen, daß die Welt sich nicht verändern läßt und andere Menschen schon gar nicht, wenn sie nicht wollen.
LG Mahisha
Ich kämpfe einfach nicht mehr gegen die Aufgaben, die mir das Leben stellt. Ich weiß inzwischen, daß die Welt sich nicht verändern läßt und andere Menschen schon gar nicht, wenn sie nicht wollen.
LG Mahisha
.... und danke für die Begrüßung, Miriam
LG und gute Besserung
Mahisha
LG und gute Besserung
Mahisha
Beim Lesen dieses Threads ist für mich auffällig, dass kaum beschrieben wird, was Langeweile ist. so lange der Geist beschäftigt ist, egal womit,spürt der Mensch keine Langeweile, somit ist die Langeweile dann gar nicht vorhanden. Erst wenn der Geist nicht von Äußerem "gefüttert" wird, und auch nicht von umherschwirrenden Gedanken, kann sich ein Zustand einstellen, der als Leere bezeichnet werden kann. Hier fängt es an spannend zu werden: Dieser Zustand wird meist als unangenehm empfunden.
Euagrios Pontikos thematisierte diesen Zustand als "Die Versuchung zur Trägheit (griech. akedia), zum Sichgehenlassen". Er lebte in den letzten Jahrzehnten des 4. Jahrhunderts als Mönch in der ägyptischen Wüste südlich von Alexandria:
"Der Dämon der Trägheit, der auch Mittagsdämon genannt wird, ist belastender als alle anderen Dämonen."
Von Origenes hatte Euagrios die Vorstellung übernommen, dass der Kampf gegen die Sünde ein Kampf gegen Dämonen sei und dass "jeder Sünde ein Engel Satans entspricht", so Origenes (Übersetzung R. Augst). Origenes beruft sich für diese Idee seinerseits auf das jüdische Testament der zwölf Patriarchen, das aber nicht von Dämonen spricht, sondern vom "Trachten" des Menschen (hebr. yeser, im erhaltenen griech. Text diaboulion).
Euagrios beschreibt als Symptome der akedia:
Das Gefühl, dass die Zeit besonders langsam vergehe.
Den Drang des Mönchs nach draußen, heraus aus seiner Zelle.
Hass auf das eigene Leben und die eigene Arbeit.
Die Freunde und Kollegen werden als verständnislos erlebt.
Ein anderes Leben scheint leichter und glücklicher.
Vergl.: Mittagsdämon
In solchen Stunden kommt die Frage nach dem Sinn ...
Mareike
Euagrios Pontikos thematisierte diesen Zustand als "Die Versuchung zur Trägheit (griech. akedia), zum Sichgehenlassen". Er lebte in den letzten Jahrzehnten des 4. Jahrhunderts als Mönch in der ägyptischen Wüste südlich von Alexandria:
"Der Dämon der Trägheit, der auch Mittagsdämon genannt wird, ist belastender als alle anderen Dämonen."
Von Origenes hatte Euagrios die Vorstellung übernommen, dass der Kampf gegen die Sünde ein Kampf gegen Dämonen sei und dass "jeder Sünde ein Engel Satans entspricht", so Origenes (Übersetzung R. Augst). Origenes beruft sich für diese Idee seinerseits auf das jüdische Testament der zwölf Patriarchen, das aber nicht von Dämonen spricht, sondern vom "Trachten" des Menschen (hebr. yeser, im erhaltenen griech. Text diaboulion).
Euagrios beschreibt als Symptome der akedia:
Das Gefühl, dass die Zeit besonders langsam vergehe.
Den Drang des Mönchs nach draußen, heraus aus seiner Zelle.
Hass auf das eigene Leben und die eigene Arbeit.
Die Freunde und Kollegen werden als verständnislos erlebt.
Ein anderes Leben scheint leichter und glücklicher.
Vergl.: Mittagsdämon
In solchen Stunden kommt die Frage nach dem Sinn ...
Mareike
Hi Mareike
Mittagsdämon noch nie gehört, habe ich in Viki geklickt, gefiel mir gut. *GG+
Nasti
Mittagsdämon noch nie gehört, habe ich in Viki geklickt, gefiel mir gut. *GG+
Nasti
Liebe Mareike,
herzlichen Dank für die die Klarheit deines Beitrags.
Liebe Miriam,
vielen Dank für Deine Fürsorge, der Beitrag von deiner Vorrednerin war nun wirklich nicht gerade ermutigend, hier weiter mitzuschreiben. Mein Fazit : Bevor ich jemanden beurteile oder in eine Schublade einordne, frage ich erst nach, ob meine Vermutung richtig ist.
Das Beispiel mit meiner Mutter war sicher nicht so glücklich, vergesse ich doch oft, daß viele Menschen sich kaum mit ihren Eltern beschäftigt haben und nicht wissen, wie ihre Familie so geworden ist, wie sie jetzt ist.
Auf diesem Hintergrund wird vielleicht auch mein vielleicht zu persönliches statement etwas klarer : es war nur ein Beispiel, in das Phänomen der Langeweile einzudringen, es zu beobachten und daraus Schlüsse zu ziehen und , bestenfalls, zu schauen, was auf mich "hinter" der Langeweile wartet.
Mareike hat das viel besser und klarer formuliert.
So ist es freundlich von Dir, mir mehr Auszeiten zu wünschen, aber ich bin nicht im Stress und in Eile, im Gegenteil, die Räume in und hinter der Langeweile sind mir durch ganz eigenes Erleben sehr lieb geworden.
Ich hoffe Deinem Arm geht es besser.
LG Mahisha
herzlichen Dank für die die Klarheit deines Beitrags.
Liebe Miriam,
vielen Dank für Deine Fürsorge, der Beitrag von deiner Vorrednerin war nun wirklich nicht gerade ermutigend, hier weiter mitzuschreiben. Mein Fazit : Bevor ich jemanden beurteile oder in eine Schublade einordne, frage ich erst nach, ob meine Vermutung richtig ist.
Das Beispiel mit meiner Mutter war sicher nicht so glücklich, vergesse ich doch oft, daß viele Menschen sich kaum mit ihren Eltern beschäftigt haben und nicht wissen, wie ihre Familie so geworden ist, wie sie jetzt ist.
Auf diesem Hintergrund wird vielleicht auch mein vielleicht zu persönliches statement etwas klarer : es war nur ein Beispiel, in das Phänomen der Langeweile einzudringen, es zu beobachten und daraus Schlüsse zu ziehen und , bestenfalls, zu schauen, was auf mich "hinter" der Langeweile wartet.
Mareike hat das viel besser und klarer formuliert.
So ist es freundlich von Dir, mir mehr Auszeiten zu wünschen, aber ich bin nicht im Stress und in Eile, im Gegenteil, die Räume in und hinter der Langeweile sind mir durch ganz eigenes Erleben sehr lieb geworden.
Ich hoffe Deinem Arm geht es besser.
LG Mahisha