Plaudereien Nachdenklich ................

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Ich verliere meine Zeit gerne damit, auch wenn ich zu einem Termin fahre, der nicht gerade mit meinem Beruf zu tun hat, einfach einmal anzuhalten und mir die Landschaft anzusehen oder den Vögeln und dem Meer zu lauschen. Das ist wundervoll. Ich denke auch niemals nach, wieviel Zeit ich wohl noch habe sonder bin mit mir da sehr grosszügig - und plane so, als wenn ich 100 Jahre Zeit hätte und das ist ein wunderbares Gefühl. Vielleicht eröffne ich ja mit 75 Jahren meine Teestube oder fange mit 80 Jahren an, alte Buchbinderkunst zu lernen, wie sie mein Grossvater noch ausübte? Und wenn nicht, dann ist es auch gut

Genau so lebe ich auch. Alleine was ich mir hier noch alles anschauen möchte, was ich erleben möchte, das füllt eigentlich schon ein ganzes Menschenleben aus! Mit 69 bin ich ausgewandert. Warum auch nicht. Alt ist man nur, wenn man sich hängen lässt und glaubt nichts lohnt sich mehr.

Ich genieße jede glückliche Stunde und freue mich tierisch auf die nächsten 50 Jahre.

Wenn man denn mal tot ist, hat man auch nichts davon, wenn man auf gute Zeiten verzichtet hat wegen des Alters.

Ok, wenn man dann tot ist hat man auch nichts mehr vom dem Erlebten, aber es stirbt viel glücklicher!

Myrja

Du hast soo Recht, liebe Myrja - wir sind uns schon sehr ähnlich

alle, die hier schrieben, kommen gut klar, jeder auf seine ganz eigene Art. Gut so.

Der Beginn des Threads war nachdenklich und ich bekam schon einen Schreck, dass ich oft so vor mich hintrödel. Dass ich manchmal die Zeit einfach so mit unsinnigen Dingen verbummelt, die mir allerdings viel Freude machen. Froh war ich über die dann folgenden Beiträge. Sie sprachen von Lebensfreude, und dass die verbummelten Stunden dazu beitragen. So ist es meiner Meinung nach richtig, denn es gibt auch genug ernsthafte Stunden, denen wir uns stellen müssen. Wir könne sie dann vielleicht besser ertragen.
Chopra

Ich finde, Sprüche haben, wie alles im Leben, ihre Zeit.
Ein carpe diem z.B. ist eher für jüngere geeignet.
Also man kann auch die Sprüche, locker, versuchen, einfliessen lassen, die zu seinem eigenen gefühlten Alter oder seiner Situation passen.

Je älter man wird, desto weniger muß man Sprüche versuchen zu beherzigen, die Umstände geben einem die Möglichkeiten vor.

Jeden Tag eine gute Tat, wäre auch sowas, was wir (nicht mehr) brauchen.

Servus

Hallo heigl,

Warst du früher Pfadfinder?
Im Alter könnten wir dazu übergehen, mehr an uns zu denken und uns selbst jeden Tag etwas Gutes tun. Eigentlich könnten wir das auch schon früher machen. Dann, könnte es bedeuten, etwas bewusster zu leben, auch was die Umwelt betrifft (z.B. keine Plastiktüten, Fahrrad statt Auto).
Meine gute Tat heute wird sein, die Gefriertruhe abzutauen - da die Eisschicht ein sinnloser Stromfresser ist.

Ansonsten stimme ich mit dir überein.
Gruß Mane

@mane

meine Ansprüche an mich, ja es gelingt mir nicht, diese an meine Kraftreserven anzupassen, Gelassenheit ist eine Gabe, die ich nicht lernen kann. Abgesehen davon, dass sich all unsere Milliarden Zellen ohnehin nicht überlisten lassen, sie kennen genau unser Alter, ist es ganz amüsant zu lesen, wie sich jeder sieht und zu überlisten versucht.

Nein, ich war nur so was ähnliches wie ein Pfadfinder in meiner Jugend, habe leider zu vieles ernst genommen, was damals an Anforderungen gestellt wurde. Das leg mal ab.

Servus

"Die Leichtigkeit des Seins", eigentlich ein netter Aufkleber.

"Nachdenklich"........., ja das sieht bei mir jeden Tag anders aus

Druck verspüre ich nicht, nur - Es macht nachdenklich, weil man sich jünger fühlt; eigentlich immer gleich. Nur dann nicht, wenn Wehwehchen
eintreten. oder jemand im Bekannten- oder Verwandtenkreis plötzlich mit Veränderungen zu kämpfen hat.

Da wird einem dann das Alter bewusst und daß die Kerze des Lebens nicht
mehr unendlich ist - wie es einem in der Jugend vorkommt.

@Eponine

Meinst du die Widersprüchlichkeit zwischen Geist und Körper? (Ich weiss nicht, wie ich das ausdrücken soll )...

Ich sitze z.B. morgens mit meiner Kaffeetasse da - voller Pläne - , will zügig aufstehen, muss mir aber zuerst einmal den Rücken halten und merke, dass ich schlicht und einfach zurückschalten muss auf 'langsam' - das ist gewöhnungsbedürftig!
Val

Meinst du die Widersprüchlichkeit zwischen Geist und Körper? (Ich weiss nicht, wie ich das ausdrücken soll )...
Val

Das erinnert mich an meinen Vater wenn er an "guten Tagen" sagte: "Ich fühle dass ich ich über den Graben springen möchte, aber ich weiß das ich es nicht mehr kann."
Damals habe ich ihn nicht verstanden, heute falle ich selbst .
Bruny

Genau das ist es, Bruny!

Dazu fällt mir meine Mutter ein, die sagte: Wenn ich in meinem Sessel sitze und Pläne mache, kann ich ALLES!
Val

@mane

meine Ansprüche an mich, ja es gelingt mir nicht, diese an meine Kraftreserven anzupassen, Gelassenheit ist eine Gabe, die ich nicht lernen kann. Abgesehen davon, dass sich all unsere Milliarden Zellen ohnehin nicht überlisten lassen, sie kennen genau unser Alter, ist es ganz amüsant zu lesen, wie sich jeder sieht und zu überlisten versucht.

Nein, ich war nur so was ähnliches wie ein Pfadfinder in meiner Jugend, habe leider zu vieles ernst genommen, was damals an Anforderungen gestellt wurde. Das leg mal ab.

Servus

"Die Leichtigkeit des Seins", eigentlich ein netter Aufkleber.

"Nachdenklich"........., ja das sieht bei mir jeden Tag anders aus

Lieber heigl,

was du schreibst kann ich gut nachvollziehen - mir geht es in vielem ähnlich. Wir sind geprägt durch unsere Geschichte - das können wir nicht so einfach ablegen, auch wenn wir es noch so gerne wollen. Mir hilft es u.a., wenn ich mir bewusst mache, warum ich so bin, wie ich bin und versuche, alte Glaubensmuster abzulegen, die heute nicht mehr gelten und mich nur hemmen.

In "der Leichtigkeit des Seins" leben - zurücklassen, was uns nicht wirklich glücklich macht, dazu gehört auch Mut. Gelassenheit kann uns weiter helfen, wie du schreibst.

Äußere Ordnung zu schaffen, hilft mir mein Inneres zu ordnen. Dabei achtsam jedes Stück in die Hand zu nehmend und zu prüfen, ob ich es noch brauche. Ich habe so jeden Raum/Schrank durchforstet und mich von vielen Dingen getrennt. Mein Kleiderschrank ist um zwei Drittel geschrumpft, ebenso meine Bücher...
Für mich ein Anfang.
Mane