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Plaudereien Respekt und Gespür

hobbyradler
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RE: Respekt und Gespür
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf JuergenS vom 14.04.2019, 09:47:19

Hallo Heigl,

wie schlimm einige in diesem Forum mit „Gläubigen“ umspringen fällt letztlich auf sie selbst zurück.

Mich würde es allerdings brennend interessieren was Gläubige, ich vermute das du dazu gehörst, zu den Skandalen sagen. Gerade diesen Monat hat der emeritierte deutsche Papst eine Erklärung bzw. Schuldzuweisung zu den Skandalen abgegeben.

waz

Ciao
Hobbyradler
 

JuergenS
JuergenS
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RE: Respekt und Gespür
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf hobbyradler vom 14.04.2019, 16:56:18
Hallo Heigl,

wie schlimm einige in diesem Forum mit „Gläubigen“ umspringen fällt letztlich auf sie selbst zurück.

Mich würde es allerdings brennend interessieren was Gläubige, ich vermute das du dazu gehörst, zu den Skandalen sagen. Gerade diesen Monat hat der emeritierte deutsche Papst eine Erklärung bzw. Schuldzuweisung zu den Skandalen abgegeben.

waz

Ciao
Hobbyradler
 
Vornehm ausgedrückt, das mit dem Zurückfallen, kaum jemand nimmt sowas aber wahr.
Zwei Minuten vor dir und ganz am Anfang hab ich zu meinem persönlichen Glaubensverständnis und zu den Skandalen was eindeutiges gesagt, nein nicht ich, sondern nächste Verwandte sind gläubig und der Papst ist viel zu alt, unwirksam und wird offensichtlich in seinem Vatikan gemobbt.
Der alte Papst scheint nicht mehr zurechnungsfähig zu sein.

Und erneut weise ich auf meine differenzierte Betrachtungsunterschiede hin: hier die beiden Testamente und dort die organisierten Kirchen, was die dazu erfunden haben.
 
wolke07
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RE: Respekt und Gespür
geschrieben von wolke07

München/Bonn, 11.4.19 (kath.ch) Der emeritierte Papst Benedikt XVI. meldet sich mit einem langen Aufsatz zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche zu Wort. Darin ruft er zu einer «Erneuerung des Glaubens» und zu einer neuen Hinwendung zu Gott auf, um die aktuelle Krise zu überwinden.
Als zentrale Ursache für Missbrauch nennt er Gottlosigkeit und eine Entfremdung vom Glauben, die sich seit den 1960er Jahren auch in einer Abkehr von der katholischen Sexualmoral breitgemacht habe. Auch in der Theologie, in der Priesterausbildung und in der Auswahl von Bischöfen habe dies fatale Folgen gehabt.
Das Schreiben wurde am Donnerstag unter anderem vom privaten katholischen Mediennetzwerk CNA/EWTN veröffentlicht. Benedikt XVI. schreibt, der Aufsatz sei aus Notizen entstanden, die er sich vor allem anlässlich des Anti-Missbrauchsgipfels im Februar im Vatikan gemacht habe. Daraus habe er nach Rücksprache mit Papst Franziskus das Schreiben verfasst für die April-Ausgabe des Bayerischen «Klerusblatts».
Der Grund: «Abwesenheit Gottes»
«Wieso konnte Pädophilie ein solches Ausmass erreichen?», fragt der 2013 zurückgetretene Papst: «Im letzten liegt der Grund in der Abwesenheit Gottes. Auch wir Christen und Priester reden lieber nicht von Gott, weil diese Rede nicht praktisch zu sein scheint». Eine Gesellschaft mit einem abwesenden Gott sei eine Gesellschaft, in der «das Mass des Menschlichen» immer mehr verloren gehe.
Zu Beginn seines Aufsatzes schreibt Benedikt XVI., dass es zur «Physiognomie der 68er Revolution» gehört habe, dass auch Pädophilie erlaubt sei. In derselben Zeit habe sich ein «Zusammenbruch der katholischen Moraltheologie» ereignet, der auch Teile der Kirche «wehrlos gegenüber den Vorgängen in der Gesellschaft» gemacht habe. Auch in verschiedenen Priesterseminaren «bildeten sich homosexuelle Clubs, die mehr oder weniger offen agierten und das Klima in den Seminaren deutlich veränderten».
Mit «Erschütterung» sei heute zu sehen, «dass an unseren Kindern und Jugendlichen Dinge geschehen, die sie zu zerstören drohen. Dass sich dies auch in der Kirche und unter Priestern ausbreiten konnte, muss uns in besonderem Mass erschüttern.»


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hobbyradler
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RE: Respekt und Gespür
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf JuergenS vom 14.04.2019, 17:04:56

Hallo Heigl,

danke, mich hat tatsächlich nur deine Meinung zu dem "Wir sind Papst" interessiert.
Denn es ist für mich unglaublich wie er damit diese Verfehlungen zu entschuldigen versucht.

Ciao
 

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Respekt und Gespür
geschrieben von Mareike
als Antwort auf wolke07 vom 14.04.2019, 17:12:09

Dieses Schreiben vom emeritierte Papst Benedikt XVI bietet selbstverständlich viel Ansatzpunkte für Häme seitens den Kirchengegnern.
Ich lese dieses Schreiben so, wie es vermutlich tatsächlich zu Stande kam: Es ist die begründete Meinung von einem Würdenträger der Kath.Kirche, begründet aus und auf einer Moraltheologie aus der Zeit vor den 60er.
Gottesfurcht, Keuschheit, Verbote, Angst vor Fegefeuer und Hölle - damit sollte ein gottesfürchtiges Leben ermöglicht werden. Ob Priester vor 1960 seltener "sündigten"? Wer vermag es zu beurteilen?

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Respekt und Gespür
geschrieben von pschroed
als Antwort auf hobbyradler vom 14.04.2019, 17:18:56
Hallo Heigl,

danke, mich hat tatsächlich nur deine Meinung zu dem "Wir sind Papst" interessiert.
Denn es ist für mich unglaublich wie er damit diese Verfehlungen zu entschuldigen versucht.
Ciao
Lieber Hobbyradler.
Wo mit grosser Wahrscheinlichkeit in Bezug seines hohen Alters (91 Jahre) sein Schreiben nicht mehr seiner persönlichen Sicht der möglichen Realität entspricht.

Besser wäre es gewesen vor der Veröffentlichung sein Schreiben von einer zweiten Person überlesen zu lassen. Phil.

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Mareike
Mareike
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RE: Respekt und Gespür
geschrieben von Mareike
als Antwort auf pschroed vom 14.04.2019, 17:41:14

Die kirchliche Theorie der schädlichen "sogenannten sexuellen Revolution" ist nicht neu.
Vergl. zum Beispiel 2010: https://www.spiegel.de/panorama/katholische-kirche-bischof-mixa-gibt-sexueller-revolution-mitschuld-an-missbrauchsfaellen-a-678203.html

pschroed
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RE: Respekt und Gespür
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Mareike vom 14.04.2019, 17:51:25

Danke Mareike für den Link, ich lerne dazu.
Ich erinnere mich ende der 50er daß zu dieser Zeit auch schon Kindermißbrauch stattfand.
Ich könnte heute noch den Namen des Pastors sowie dessen Opfer (circa 7-8 Jahre Alt) nennen.
Kinder aus einem damaligen Kinderheim welche mit uns zusammen in der Primärschule von dem damaligen Pastor unterrichtet wurden, waren seine Opfer, sogar während der Religionsstunde.
Ich saß in der gleichen Schulbank wo es passierte, ohne weiter ins Detail zu gehen.
Nachdem weitere Zwischenfälle publik wurde wanderte er aus in die USA.
Phil.

Mareike
Mareike
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RE: Respekt und Gespür
geschrieben von Mareike
als Antwort auf pschroed vom 14.04.2019, 18:05:23

Vielleicht könnte die Diskussion interessanter und fruchtbringender werden, wenn man genauer hinschauen würde, was man sich von der sexuellen Revolution versprochen hat.
"Forderungen nach sexuellen Freiheiten stießen in weiten Teilen der 68er-Bewegung auf großes Interesse und Experimentierfreude: Einerseits wollte man sich von der „bigotten Prüderie“ der 1950er-Jahre befreien, andererseits war die Hoffnung auf gesellschaftliche Veränderung durch sexuelle Befreiung vorhanden. Hinzu kam die Furcht vor der Kontinuität autoritärer Strukturen, wie sie Wilhelm Reich in Massenpsychologie des Faschismus (1933), Erich Fromm in Escape from Freedom (1941) und Theodor W. Adorno u. a. in The Authoritarian Personality (1950) thematisiert hatten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sexuelle_Revolution

In dem Kontext 
kann man das Schreiben von Benedikt eher als einen Standpunkt unter mehreren einordnen. Das hat dann nichts mit Vertuschen und Abwiegeln zu tun, sondern es ist eine mögliche religiöse und/oder philosophische Erörterung, die selbstverständlig in Frage gestellt und/oder widerlegt werden kann.

Dies würde dann auch die von Heigl angemahnte respektvolle Diskussion ermöglichen.

pschroed
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RE: Respekt und Gespür
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Mareike vom 14.04.2019, 18:34:30

Nicht nur in der katholischen Kirche, der Mißbrauch zog sich durch einen grossen Teil der Gesellschaft.
Interessant den ganzen Beitrag zu lesen.
Phil.

Grüne kämpften jahrelang für die Liberalisierung von Sex mit Kindern.

Die Grünen und Pädophilie – die Bestrebungen, Sex mit Kindern zu legalisieren, waren größer als bislang bekannt. Das Grundsatzprogramm von 1980 sah eine weitgehende Legalisierung vor, fünf Landesverbände fassten entsprechende Beschlüsse. Mit diesen Forschungserkenntnissen widerlegen Sozialforscher Aussagen des Grünen-Bundestagsabgeordneten Beck.


 „Erwachsene haben damals ganz einfach ihre Perspektive, ihre Fantasien auf die von Minderjährigen übertragen. Das ist das Grundproblem bei der Pädophilie“, sagte er. Das sei „nur aus der Nach-68er-Zeit zu erklären“. Sexuelle Befreiung, Aufbegehren gegen Autoritäten und generelle Enttabuisierung seien auch auf Kinder übertragen worden, so Klecha weiter.


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