Plaudereien Suchtgefahr

Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

RE: Suchtgefahr
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf Lenova46 vom 14.06.2022, 13:55:10

Ein jeder hat das Recht, sein Leben so zu leben, wie er möchte, er muss allerdings bereit sein, die Folgen seines Tuns zu ertragen. Also schreibe anderen bitte nicht vor, was sie tun oder lassen sollten. Dieses übergriffige Verhalten mag ich gar nicht.

Wer Hilfe haben möchte, wird sich von sich aus darum kümmern.

Drachenmutter

Lenova46
Lenova46
Mitglied

RE: Suchtgefahr
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf Drachenmutter vom 14.06.2022, 14:05:11

Auch ich mag kein übergriffiges Verhalten, wenn mir etwas in die Schuhe geschoben wird.

Wie kommst du darauf, dass ich jemanden etwas vorschreiben will? Das ist nicht der Fall.

Ich zeige die Gefahren auf, die nicht abgeleugnet werden können und vorhanden sind.
Gut ist zu wissen für Betroffene, dass sie mit ihrer Sucht nicht alleine sind. Sie können die Sucht erkennen und etwas dagegen unternehmen.

Im Übrigen schädigt unvernünftiges, gesundheitliches Verhalten die Allgemeinheit. Die Kosten, die dadurch entstehen, werden von allen getragen. 
Geschrieben von Lenova46 

 

RE: Suchtgefahr
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Ok, noch mal ganz langsam: nicht stoffliche Abhängigkeit, z.B. Spielsucht, und stoffliche Abhängigkeit, z.B. Alkohol od. Drogen, sind nur bedingt vergleichbar, weil stoffliche Suchtmittel zusätzlich zur psychischen auch eine körperliche Abhängigkeit erzeugen.

“Internetsucht“ ist nicht pauschal als Krankheit anerkannt, sondern nur Onlinespielsucht. Siehe Wikipedia: Internetabhängigkeit

Alle Informationen sind im Internet verfügbar und leicht zu finden.


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Lenova46
Lenova46
Mitglied

RE: Suchtgefahr
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.06.2022, 14:16:18

Danke für deinen Hinweis.

Es lohnt sich, den Wikipediabeitrag aufmerksam zu lesen. 
In diesem wird das Problem gut beschrieben. 

Das Problem ist vorhanden. Es lohnt sich schon, sich damit auseinanderzusetzen. 

Gerade denke ich an einen 94-jährigen Bekannten. Seine "Abhängigkeit" wurde in Nutzen umgewandelt. War früher sein ganzes Augenmerk auf den beruflichen Erfolg gelenkt, betätigt er sich nunmehr erfolgreich mit bestimmten Spielen. Im übertragenen Sinn besucht er täglich weiterhin sein Büro.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Suchtgefahr
geschrieben von olga64
als Antwort auf Lenova46 vom 14.06.2022, 13:55:10
Sicher ist ein Alkoholiker, der einen Entzug nicht schafft, auf lange Sicht so körperlich beeinträchtigt, dass ihm kaum ein längeres Leben beschieden ist.

Wie ein Mitglied bereits geschrieben hat, greifen wohl bei Internetsüchtigen überwiegend psychische Erkrankungen. 
Erstaunlich zu lesen, dass immer noch nicht Klarheit herrscht, ob Internetsucht eine Krankheit ist oder nicht. 
Es ist eine Krankheit, die auch von den Krankenkassen anerkannt wird.

Fazit: Wer täglich stundenlang nur im Internet hängt, sollte sich dringend zusätzliche Abwechslung suchen. 

 
Es gibt sicher auch Alkoholabhängige, die sehr alt werden - genau so wie es starke Raucher gibt, wo dies ähnlich ist (erinnern wir uns nur an den kettenrauchenden Helmut Schmidt, der ein fast biblisches Alter erreichte).

Inwieweit der weit gedehnte Begriff "Internet" süchtig machen kann also eine Krankheit ist, kann deshalb noch nicht abschliessend bestimmt werden, da es das Internet viel zu kurz gibt (ca 25 Jahre) um irgendwelche Langzeitfolgen zu untersuchen und in Form von internationalen Studien darzulegen.

Das ist gerade mal eine Generation, die sich immer intensiver mit dem Internet beschäftigt.
Aber eines dürfte interessant werden: die jungen Menschen, die damit aufgewachsen sind und es oft sehr intensiv nutzen, schotten sich damit auch von realen Kontakten ab und isolieren sich in ihren Bubbles. Sie erreichen also schon ein Stadium, das eigentlich uns Alten vorbehalten sein soll, weil unsere realen Kontakte bedauerlicherweise auch auf biologiische Art und Weise wegbrechen.

Aber es ist jedermann`s eigene Entscheidung, wie lange jemand "im Internet hängt" oder nicht - und was jemand unter "zusätzlicher Abwechslung" versteht. Da sollte man sich nciht unbedingt einmischen, wenn "man" selbst es nicht besser weiss und nicht begründen kann, wo die Nachteile liegen sollen. Olga
RE: Suchtgefahr
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 15.06.2022, 19:16:42
[…]
Aber eines dürfte interessant werden: die jungen Menschen, die damit aufgewachsen sind und es oft sehr intensiv nutzen, schotten sich damit auch von realen Kontakten ab und isolieren sich in ihren Bubbles. Sie erreichen also schon ein Stadium, das eigentlich uns Alten vorbehalten sein soll, weil unsere realen Kontakte bedauerlicherweise auch auf biologiische Art und Weise wegbrechen.
[…]

geschrieben von olga64
Das ist die gleiche Vorhersage, die vor ca. 40 Jahren mit dem Aufkommen der Homecomputer schon verkündet wurde: ihr werdet es sehen, diese Generation wird einsam zu Hause vor ihren Computern sitzen und keine Außenkontakte mehr haben.

Es hat sich damals bis auf vereinzelte Ausnahmen nicht bewahrheitet und bin sicher, dass es auch dieses Mal genauso falsch sein wird. Es ist wohl das Vorrecht der jeweiligen alten Generation, solche Unkenrufe zu verbreiten. 

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olga64
olga64
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RE: Suchtgefahr
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.06.2022, 19:41:54

Dieses Mal wurde es aber sehr stark befördert durch eine zweijährige Pandemie, die noch nicht vorbei ist. Ein solcher Zeitraum verändert Menschen und ihre Verhaltensweisen.
Aber es ist zu früh, dies aus wissenschaftlicher/psychologischer Sicht beurteilen zu wollen - insbesondere von Laien auf diesem Gebiet.
Im neuen Stern gibt es eine psychologische Ausarbeitung des sehr renommierten Herrn Grünewald - sollten Menschen lesen, die sich dafür interessieren. Olga

RE: Suchtgefahr
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 15.06.2022, 19:47:27

Internet, Smartphones & Co. gibt es aber schon sehr viel länger als nur die Zeit des lockdown und schon davor war nichts davon zu merken, dass sich die Generation des Internet abgeschottet hätte. Natürlich läßt sich immer ein besonderer Grund finden, warum es diesmal aber anders wird :-)
Wie schon gesagt: die gleichen Unkenrufe wie vor 40 Jahren. 

olga64
olga64
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RE: Suchtgefahr
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.06.2022, 19:55:55

Ich vertraue hier mehr der Expertise und den Studien von Menschen, deren betreute Fachgebiete sie als Fachleute ausweisen. Sorry - aber Sie kann ich leider dazu nicht inkludieren.

Da Sie auf dem Zeitraum "vor 40 Jahren" beharren: ich gehörte zu dieser Generation und erinnere mich gut an meine ersten Begegnungen mit einem Computer in der amerikanischen Firma, für die ich damals arbeitete. Das war ein Riesengerät, das ein eigenes Zimmer für sich beanspruchte. Wir mussten uns anmelden, wenn wir Interesse hatten und durften dann kurze Zeit dieses besichtigen.
Es ging dann aber relativ schnell ,bis Computer Einzug in die Arbeitswelt fanden - aber bis massenweise PC`s usw. für einen grossen Bevölkerungskreis zur Verfügung standen, vergingen schon noch viele Jahre, zumal sich viele Menschen selbst sträubten, diese Geräte in ihre Tätigkeitsbereiche zu integrieren. Olga

RE: Suchtgefahr
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 15.06.2022, 19:59:11

Tja, leider falsch, Olga. Anfang der 80er kamen der Apple ][ und der Commodore C64 auf den Markt, der Tandy TRS-80, der Commodore PET 2001 und der erste Atari sogar etwas früher. Das wäre ganz einfach bei Wikipedia nachzulesen gewesen. Kleiner Tipp dazu: ich habe ab 1981 in der Branche gearbeitet. Aber da Olga sowieso alles besser weiß ….. 


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