Religionen-Weltanschauungen Existiert Gott?

RE: Existiert Gott?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf wandersmann vom 03.11.2019, 20:17:16

Woran du letztlich glaubst ist m.M. nach recht unerheblich. Solange du an das Gute glaubst kann es eine Religion sein, oder eine Gesellschaftsform oder auch an die Kraft der Bäume.

Wichtig ist allein das du bereit bist wirklich Gutes zu tun.

Vom Bösen haben wir nämlich schon im Übermaß genug.

teri
teri
Mitglied

RE: Existiert Gott?
geschrieben von teri

Ich wage nun mal zu behaupten, das es kein Wissen gibt, außer dem, daß wir glauben, etwas zu wissen. Und wenn viele diesen Glauben teilen, dann wird von Wissen geredet.

Doch back to the roots dieses Threads, den Sirona mit dem Hinweis auf einen Gottesglauben von Jesus und seinem Nachlass eröffnet hat.

Da sich dieser Glaube in eine Religion namens Christentum entwickelt hat, möchte ich nun mal ganz provokant diesen Jesus näher anschauen und habe einige Aspekte seines Lebens gefunden, die auch anders im Christentum angewendet werden könnten....

In der Apostelgeschichte Kapitel 4 Vers 34: „Es war auch keiner unter ihnen, der Mangel hatte […], die da Äcker oder Häuser hatten, die verkauften sie und brachten das Geld […], und man gab einem jeglichen, was ihm not war.“ Diese Stelle könnte genauso als Gleichnis aus dem kommunistischen Manifest von Marx stammen.

Des Weiteren sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Ein jeglicher unter Euch der nicht absagt allem, was er hat, kann nicht mein Jünger sein.“ Er war also gegen das Privateigentum und stellte in weiteren Passagen der Bibel den Reichtum mancher Mitbürger an den Pranger, während andere hungerten.

Einen interessanten Blog zu diesem Thema gibt es auch unter

https://ernstholzmann.blog/2019/04/30/wie-alt-ist-der-kommunismus-war-jesus-christus-der-erste-kommunist/


jesus-apostel-kommunismus.jpg

teri
 

RE: Existiert Gott?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf teri vom 05.11.2019, 14:15:59
Diese Stelle könnte genauso als Gleichnis aus dem kommunistischen Manifest von Marx stammen.

Des Weiteren sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Ein jeglicher unter Euch der nicht absagt allem, was er hat, kann nicht mein Jünger sein.“ Er war also gegen das Privateigentum und stellte in weiteren Passagen der Bibel den Reichtum mancher Mitbürger an den Pranger, während andere hungerten.

geschrieben von teri
Was wundert dich daran @teri..? Auch Karl Marx hat eine christlich geprägte Kindheit und Sozialisierung erfahren. Auch seine Umwelt war so. Also was sollte er schon anderes schlußfolgern..? Er hat das für ihn nahe liegende genommen - Humanität.

Die ursprüngliche christliche Urauffassung ist human und den Menschen eigentlich zugewandt. Was "Kirchenmänner" und weltliche Fürsten daraus gemacht haben eine komplett andere. Sie redeten von Gott und meinten ihr Wohlleben.
Gleichwohl die "Jünger" von Marx. Für die einen Steckrübensuppe und der Parteiapperat hatte einen Braten, für's Volk Kamillentee und selber Rotkäppchensekt.
Das ist auch des "Pudels Kern" warum beide Gesellschaftssysteme so sehr in Mißkredit geraten sind - der Wiederspruch zwischen Programm und Realität, alle sind gleich, nur einige wenige sind "gleicher".

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schorsch
schorsch
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RE: Existiert Gott?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.11.2019, 15:01:43

Gut erkannt und durchschaut!

teri
teri
Mitglied

RE: Existiert Gott?
geschrieben von teri
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.11.2019, 15:01:43
Was wundert dich daran @teri..? Auch Karl Marx hat eine christlich geprägte Kindheit und Sozialisierung erfahren. Auch seine Umwelt war so. Also was sollte er schon anderes schlußfolgern..? Er hat das für ihn nahe liegende genommen - Humanität.

Die ursprüngliche christliche Urauffassung ist human und den Menschen eigentlich zugewandt. Was "Kirchenmänner" und weltliche Fürsten daraus gemacht haben eine komplett andere. Sie redeten von Gott und meinten ihr Wohlleben.
Gleichwohl die "Jünger" von Marx. Für die einen Steckrübensuppe und der Parteiapperat hatte einen Braten, für's Volk Kamillentee und selber Rotkäppchensekt.
Das ist auch des "Pudels Kern" warum beide Gesellschaftssysteme so sehr in Mißkredit geraten sind - der Wiederspruch zwischen Programm und Realität, alle sind gleich, nur einige wenige sind "gleicher".
👍

Tja, nun wird aber der Humanismus gerade vom Anthropozän abgelöst. Das heißt, wir treten in eine neue epochale Weltanschauung ein.

Damit ist dieser selbsternannte Homo Deus keine symbolische, metaphorische Figur mehr, sondern aus Fleisch und Blut mitten unter uns und betreibt fleißig die

Vernichtung der Natur
Folter und Vernichtung der Tiere
Folter und Vernichtung vieler Menschenstämme (Länder)

- total straflos. Denn für ihn gibt es keine Spiritualität, es geschieht alles lt. der aktuellen Wisenschaft nur in seinem menschlichen Gehirn - und da darf er alles, wenn er der Stärkere ist und genug materiellen Reichtum zur Verfügung hat.

Neuerdings erschafft er sich sogar genetisch selbst mit Hilfe von Algorhitmen und hofft auf das ewige Leben...

Und da das Leben auf dieser Erde dank dieses Athropozän immer stressiger und schneller abläuft, verlieren die (noch) Humanisten leider immer mehr die Kontrolle über diesen angestrebten Wahnsinn.

Was glaubst du können wir kleine Menschlein dagegen tun? ;-)

teri
RE: Existiert Gott?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf teri vom 05.11.2019, 20:31:39

" Anthropozän" mußte ich erstmal Goggeln, war mir noch nicht unter gekommen.


Gemäß dem Gesetz der Negation der Negationen muß es auch für die Humanisten eine Nachfolge geben - nun sind es dann die Anthropozän.
Du zeichnest ein ziemlich chauvinistisches Bild. Woher nimmst du an das es so kommen wird..? Die gegenwärtige Politik in der Welt läßt so einiges vermuten, aber so kraß und einseitig..? Selbst Zeitalter vor uns waren zwar nicht immer sehr zimperlich, hatten aber immer noch eine Form von Kultur. Du aber schilderst eine sehr brutale Epoche. Sollten wir die so zulassen..?


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dutchweepee
dutchweepee
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RE: Existiert Gott?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.11.2019, 20:45:01

Du hast das wohl wirklich zum ersten Mal gehört, digga. Das Anthropozän ist das Erdzeitalter in dem wir zwei und alle anderen Menschen gerade leben - vom Menschen geprägt und die Natur, Klima, usw maßgeblich von ihm verändert. Das Pleistozän wurde zum Beispiel vom Eis bestimmt und die glaziale Serie geschaffen...

Das Anthropozän ist natürlich noch keine ausgewachsene geologische Kategorie, denn die dauernten Millionen Jahre an und den modernen Menschen gibt es erst maßgeblich seit 10.000 Jahren. Ich bin mir auch sicher, dass der Mensch dieses "Zeitalter" auch schnell wieder durch globalen Suizid beenden wird. Sozusagen durch Anthropozid ...um noch ein schickes neues Wort zu bilden.

Der Humanismus wird dadurch nicht beeinflusst oder abgelöst, denn er ist ein philosophische Kategorie, keine geologische. Mit der Negation der Negationen hat das überhaupt nix zu tun.

.
erdzeitalter.jpg

RE: Existiert Gott?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.11.2019, 15:01:43
 
Was wundert dich daran @teri..? Auch Karl Marx hat eine christlich geprägte Kindheit und Sozialisierung erfahren. Auch seine Umwelt war so. Also was sollte er schon anderes schlußfolgern..? Er hat das für ihn nahe liegende genommen - Humanität.

Die ursprüngliche christliche Urauffassung ist human und den Menschen eigentlich zugewandt. Was "Kirchenmänner" und weltliche Fürsten daraus gemacht haben eine komplett andere. Sie redeten von Gott und meinten ihr Wohlleben.
Gleichwohl die "Jünger" von Marx. Für die einen Steckrübensuppe und der Parteiapperat hatte einen Braten, für's Volk Kamillentee und selber Rotkäppchensekt.
Das ist auch des "Pudels Kern" warum beide Gesellschaftssysteme so sehr in Mißkredit geraten sind - der Wiederspruch zwischen Programm und Realität, alle sind gleich, nur einige wenige sind "gleicher".
Watt? Karl Marx und christlich geprägt?????
Darf ich Dich daran erinnern, dass seine Eltern beide aus Rabbinerfamilien stammten und sein Vater sich quasi zwangstaufen liess (protestantisch) weil er sonst seinen Beruf als Advokat hätte ausüben können und dass er auch seine Kinder eher widerwillig christlich taufen liess, um ihnen die berufliche Zukunft nicht zu verbauen. Dass die Familie gläubige und praktiziererende Christen waren, wäre mal was neues ...und sein Satz vom Opium fürs Volk galt ausnahmslos allen Religionen
dutchweepee
dutchweepee
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RE: Existiert Gott?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.11.2019, 22:33:59

Du hast vollkommen recht, WoSchi ...aber am witzigsten finde ich, dass dem ERFINDER DES MATERIALISMUS hier grad eine gläubige Seele angedichtet wird. Inhaltlich grenzt sich der von KARL MARX geprägte Materiebegriff vor allem gegen den Begriff des Geistes ab, und bezeichnet die sich außerhalb und unabhängig vom menschlichen Geist stattfindenden Prozesse, denen sie ein letztendliches Primat vor der Wirkung des menschlichen Geists geben.

Erde, Tierwelt und Weltall existieren auch ohne Menschen und deren ausgedachten Götter.

teri
teri
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RE: Existiert Gott?
geschrieben von teri
als Antwort auf dutchweepee vom 05.11.2019, 22:14:43

Der Humanismus wird dadurch nicht beeinflusst oder abgelöst, denn er ist ein philosophische Kategorie........
@dutch

Kennst du eine annehmbare moderne Philosophie, die halbwechs aussagekräftig ist?

teri


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