Religionen-Weltanschauungen Glaubst Du?
zu Deiner Mitteilung:
"für mich ist Glauben eine Vorstufe zum Wissen..."
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Ich denke etwa so wie wörtlich die zwei unten genannten Forscher:
"In der psychischen Entwicklung gibt es sogenannte "kritische Perioden", in denen ein kultureller Einfluß eine unauslöschliche Prägung bestimmt; wenn dieser Einfluß zum richtigen Zeitpunkt im Leben eines Individuums unterbleibt, wird es sich nicht in der Weise entwickeln können, die diese Prägung ermöglicht (siehe bei Tieren die "Entenkücken")."
Luca und Francesco Cavalli-Sforza schreiben in ihrem Wissenschaftsbuch:
"Es kann späte Bekehrungen geben, aber im allgemeinen lernt man die Religion vor allem in der Familie kennen. Die Mütter sind dabei entscheidend, u.a. wie häufig und intensiv sie mit dem Kind beten usw."
Sie schreiben weiter:
"Im Rahmen einer an der Stanford University durchgeführten Forschungsarbeit hatten wir Studenten um Auskünfte über ihre Gewohnheiten, Usancen und Glaubensvorstellungen sowie über ihre Eltern und Freunde gebeten. Überraschenderweise haben wir dabei vor allem bei zwei Merkmalen große Übereinstimmung zwischen Eltern und Kindern festgestellt, nämlich in den Bereichen Religion und Politik. Bei vielen anderen Präferenzen und Gewohnheiten ........ fiel die Übereinstimmung weit geringer aus oder war überhaupt nicht vorhanden."
Also: für mich ist Glauben ausschließlich eine Prägung
(wenn von einer kleinen Gruppe im inneren Zirkel über Jahrhunderte betrieben vielleicht auch eine "genetische Drift", lach...)
Gerdd
Hallo Gerdd,
was ich da geschrieben habe war eine Antwort auf das "Glauben ist das Gegenteil von Wissen" von Schorsch, und der Hintergrund dafür war, dass 'Glauben' ja nicht nur im religiösen Sinn gebraucht wird - wenn etwa ein Wissenschaftler mit einer neuen Theorie schwanger geht, dann muss er erst mal an diese glauben, bevor sie 'Hand und Fuß' bekommt. Bei einem religiösen Glauben ist das p. def. nicht möglich, also bleibt es eben bei der Vorstufe.
Für die 'Glauben ist ausschließlich Prägung' Hypothese bin ich selbst das beste Gegenbeispiel - ich war von zuhause überhaupt nicht geprägt, meine Eltern waren religiös völlig desinteressiert, der RU in der Volksschule hat mich wenig interessiert; das 'religiöse Problem' wurde für mich mit etwa zehn Jahren interessant, als mir ein junger Student eindringlich klar machen wollte, dass 'alle Religion falsch und dumm' wäre - ich konnte nicht dagegen argumentieren, aber irgendwie fehlte mir irgendwas bei diesem Weltbild - und daraufhin habe ich begonnen mich für Religionen ganz allgemein zu interessieren...
() qilin
Es gibt so viele Religionen (Glauben),
als es Menschen auf dieser Erde gibt.
(Schorsch, 18)
nämlich dass es keinen Gott gäbe!
Auch Nichtgläubige glauben etwas,Richtig - ebendas meinte ich - und dieser Glaube ist ebensowenig verifizierbar wie
nämlich dass es keinen Gott gäbe!
der der Gläubigen; nicht gerade das Gegenteil von Wissen, aber eben ein Glaube -
allerdings zu falsifizieren auch erst, wenn ich mich nach dem Tod ganz unerwartet
vor dem Himmelstor wiederfinden sollte...
() qilin